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Krankheit und Heilung

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    Krankheit und Heilung

    Wie ich beim letzten Chat angekündigt habe, wollte ich meine Gedanken und Ideen zum Thema Krankheit und Heilung mal aufschreiben und ins Forum bringen.

    Ich möchte voraus schicken, dass ich zwar eine kritische Einstellung zur konventionellen Medizin und mich viel mit alternativen Heilungsmöglichkeiten beschäftigt habe. Aber das bedeutet keineswegs eine Ablehnung der Erkenntnisse der konventionellen Medizin. Ich möchte jedoch meine Hoffnung auf Heilung nicht alleine von deren Ergebnissen abhängig machen. Da ich selbst Naturwissenschaftler bin, weiß ich eine wissenschaftliche Arbeitsweise durchaus zu schätzen. Aber die Auseinandersetzung mit dieser angeblich unheilbaren Krankheit hat mich gelehrt, meinen Horizont zu erweitern und zu begreifen, dass das traditionelle naturwissenschaftliche Weltbild nicht ausreicht, um alles zu verstehen, was in einem Menschen vorgeht, in Bezug auf Krankheit und Heilung. Ich bin davon überzeugt, dass der größte Fehler, den wir begehen können, wenn wir nach Heilung für diese Krankheit suchen, der ist, zu glauben, was sich mit den allgemein üblichen naturwissenschaftlichen Grundsätzen nicht beweisen oder nicht erklären lässt, existiert auch nicht.

    Als mir nach meiner Diagnose der ALS klar wurde (das war vor 6 1/2 Jahren), dass von der konventionellen Medizin auf absehbare Zeit nichts zu erwarten ist, was auch nur eine halbwegs dauerhafte Verbesserung der Symptome bringen würde, habe ich in der Literatur nach Fällen von außergewöhnlichen Heilungen gesucht. Das sind Heilungen, die bei Krankheiten auftreten, bei denen die konventionelle Medizin nichts oder nichts Wesentliches zur Heilung anbieten kann, und die sie deshalb als unheilbar bezeichnet. Diese außergewöhnlichen Heilungen nennt die Medizin Spontanheilungen. Das soll ausdrücken, dass diese Heilungen völlig zufällig auftreten, und es deshalb wenig Sinn macht, sich damit zu beschäftigen. Dass sich die Medizin damit die Chance vergibt zu erforschen, welches Potenzial der Selbstheilung im Menschen steckt, sehen leider nur ganz wenige Mediziner.

    Ich habe mich natürlich auch noch mit verschiedenen anderen Themen im Zusammenhang mit Krankheit und Heilung beschäftigt. Erwähnen möchte ich davon im Moment nur die Psychoneuroimmunologie, eine relativ junge Disziplin in der Medizin, die sich mit dem Zusammenhang zwischen den mentalen bzw. psychischen Zuständen eines Menschen und seiner Gesundheit bzw. körperlichen Zuständen beschäftigt. Das erfreuliche an den Forschungsergebnissen dieser Disziplin ist, dass sie mit Methoden der Naturwissenschaft eindeutig nachgewiesen hat, dass der Geist bzw. die Psyche einen Einfluss auf den körperlichen Gesundheitszustand hat. Mit anderen Worten, es gibt Vorgänge in unserer Psyche, die körperlich krank machen können, und umgekehrt gibt es Vorgänge in unserer Psyche, die der Erhaltung der Gesundheit, und im Falle von Krankheiten der Heilung zumindest förderlich sind. Dabei ist es wichtig zu verstehen, wenn hier die Psyche in die Betrachtung von Krankheiten einbezogen wird, dann geht dabei nicht etwa um eingebildete Krankheiten, sondern um handfeste nachweisbare körperliche Veränderungen. In fortschrittlichen Krebstherapien beispielsweise, bezieht man neben den physischen Behandlungsmethoden wie Strahlen- oder Chemotherapie auch psychologische und mentale Behandlungsmethoden mit ein. Diese Erkenntnis, dass ein mentaler Vorgang auf den Körper einwirken kann und damit auch den Zustand von Zellen beeinflussen kann, mag für viele zwar überraschend sein, steht aber nach den Ergebnissen der Psychoneuroimmunologie außer Zweifel. Und es gibt leider auch viele Ärzte, die von diesen Erkenntnissen nichts wissen, oder sogar nichts wissen wollen.

    Aus der Beschäftigung mit diesen Themen sind inzwischen bei mir folgende Überzeugungen gewachsen, die meine Hoffnung auf Heilung erheblich verstärkt haben:

    - Es gibt keine unheilbaren Krankheiten, sondern nur Menschen, die das glauben.

    - Hoffnung auf Heilung ist ein wichtiger Faktor, um Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

    - Krankheit ist ein individueller Prozess und dementsprechend die Heilung auch. Insbesondere in solchen schwierigen Fällen wie bei unserer Erkrankung gibt es keine Methode X, die jedem mit dieser Krankheit die gleiche (zugebenermaßen noch geringe) Chance für eine Heilung bietet. Jeder muss also seinen eigenen Weg finden, die Chancen für seine Heilung zu verbessern.

    - Krankheit fällt mir nicht einfach aufgrund eines willkürlichen, bösen Schicksals zu. Eine Krankheit hat ihre Ursachen in meinen Lebensumständen und in meinen Einstellungen, von denen die meisten allerdings zunächst unbewusst sind. Dementsprechend hat die Krankheit auch einen Sinn, weil sie mich auf etwas aufmerksam machen will, was in meinem Leben bzw. in meiner Entwicklung nicht so läuft, wie es für mich gut wäre.

    - Unabhängig von einer angestrebten Heilung lohnt es sich, nach den verborgenen Ursachen und Einstellungen zu suchen, die möglicherweise mit der Krankheit zusammenhängen, weil damit ein Entwicklungs- und Reifungsprozess (Alter spielt keine Rolle, es gibt immer was zu lernen) in Gang kommt, der zu größerer Lebensqualität führt.

    Natürlich möchte ich die oben aufgezählten Punkte nicht einfach so stehen lassen, sondern noch einige Erläuterungen dazu geben und auch ein paar Quellen nennen, wo man mehr darüber erfahren kann. Der wichtigste Punkt, der einer Kommentierung bedarf, ist die Frage nach der Verantwortung für die Krankheit. Das ist ein sehr heikler Punkt, wie mir auch aus entsprechenden Kommentaren im letzten Chat klar geworden ist. Mir ist bewusst, dass meine Aussagen nahe legen zu glauben, jeder sei selber Schuld an seiner Krankheit, und bei wem sich die Symptome schnell verschlimmern, der mache alles falsch oder hätte es womöglich gar verdient. Dies wäre aber eine falsche Interpretation, die vor allem auf die überkomme Vorstellung zurück geht, Krankheit sei eine Strafe Gottes. Oder sie beruht auf den Vorstellungen unser Leistungsgesellschaft, wer keinen Erfolg hat, hat sich nicht genügend angestrengt oder einfach das Falsche getan. Aber darum geht es hier nicht.

    Es geht viel mehr darum, zu erkennen, dass wir eine Menge mehr oder weniger nicht bewusster Vorstellungen und Glaubenssätze in uns tragen, die unter Umständen krank machen können. Zum Beispiel kennt manch einer vielleicht Menschen, die ständig sagen, dieses oder jenes mache sie krank. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass diese wirklich glauben, bestimmte Lebensumstände würden sie krank machen. Und wenn sie dann diesen Umständen lange genug ausgesetzt ist, kann es sein, dass sie wirklich krank werden (und zwar nicht nur eingebildet krank). Wohlgemerkt, dies ist nur ein sehr bildhaftes Beispiel. Es gibt tausend andere Einstellungen und Glaubenssätze über uns selbst, die uns meist nicht bewusst sind, mit denen wir aber dem Körper ständig krankmachende Botschaften übermitteln: ich bin nicht gut genug, ich bin nichts wert, ich bin Schuld, ich bin nicht liebenswert usw. Jeder überprüfe sich selbst, ob nicht in einem verborgenen Winkel seines Bewusstseins solche Vorstellungen und negativen Werturteile über sich selbst vorhanden sind. Ich habe jedenfalls bei mir einige solcher Glaubenssätze entdeckt.

    Wer noch Zweifel daran hat, dass Zusammenhänge zwischen solchen Einstellungen und Krankheit besteht, der möge sich erinnern an die Zeit nach seiner Diagnose. Gab es da nicht solche Fragen wie: Womit habe ich das verdient? Wieso gerade ich? Was habe ich nur falsch gemacht? Diese Fragen zeigen unser unbewusstes Wissen darüber, dass wir etwas mit dem Zustandekommen der Krankheit zu tun haben. Und die Art der Fragestellung zeigt, dass wir dazu neigen, uns dafür auch noch schuldig zu fühlen. Das ist natürlich völliger Unsinn. Denn Schuld hat etwas mit fehlerhaftem oder gar bösartigem Verhalten zu tun. Es geht aber darum, zu erkennen, dass wir durch unsere Lebensumstände unbewusst negative Einstellungen über uns entwickelt haben (das scheint nun mal ein weit verbreitetes Verhalten von Menschen zu sein), die mit der Krankheit in Verbindung stehen können. Wenn ich nun versuche, diese Einstellungen in mir zu erkennen und sie zu verändern, kann ich damit etwas zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte tun. Die Psychoneuroimmunologie hat gezeigt, dass nachweisbar beispielsweise die Anzahl der Immunzellen abnimmt, wenn wir negative Einstellungen über uns selbst haben oder unter Stress stehen. Umgekehrt kann man nachweisen, dass das Immunsystem wesentlich bessere Werte hat, wenn wir eine positive Lebenseinstellung haben und ausgeglichen sind.

    Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, unter dem Druck ständig schlimmer werdender Symptome eine positive Lebenseinstellung zu behalten. Ich habe da selbst Einiges durchgemacht. Aber die Auseinandersetzung mit meinen inneren Einstellungen hat mir geholfen, eine positive Haltung trotz aller Probleme zu entwickeln.

    Zu den anderen Punkten möchte ich auf entsprechende Quellen im Internet bzw. Bücher verweisen, weil ich sonst selbst ein Buch schreiben müsste.

    * Außergewöhnliche Heilungen:

    Wenn man sich mit diesen Fällen befasst, lernt man schnell, dass kaum einer das Gleiche getan hat wie ein anderer. Mein oben beschriebener Weg ist auch nur einer von vielen möglichen. Was ich vor allem rüberbringen möchte: Heilung ist immer möglich. Erst wenn man das für seine eigene Krankheit glaubt, kann man sich auf die Suche nach dem eigenen Weg machen. Leider gibt es kein Patentrezept.

    Das folgende Buch entstand aus einem wissenschaftlichen Projekt, in dem systematisch Fälle von außergewöhnlichen Heilungen bei verschiedenen so genannten unheilbaren Krankheiten dokumentiert wurden.
    - Hirshberg, Barasch: "Spontanheilungen"

    Was die Fälle von Besserungen bei ALS angeht, habe ich leider nur Web-Seiten in Englisch gefunden. Ich bin mir bewusst, dass natürlich jeder alles Mögliche im Internet verbreiten kann, ohne dass es überprüfbar ist. Aber die Ausführlichkeit, mit der manche Fälle beschrieben sind, lässt es unwahrscheinlich erscheinen, dass das nur Erfindungen sind:

    - Auf dieser Homepage hat Paul Vineberg, der selbst ALS hat, einige Fälle von Besserungen zusammen getragen. http://www.users.bigpond.com/paulfran/Default.htm

    - Hier gibt es die wohl umfangreichste private Dokumentation im Internet über ALS und alternative Behandlungsmöglichkeiten. Stephen Shackel hat durch eine spezielle Medikation wesentliche Verbesserungen erreicht. Eine seiner Seiten mit Feedback enthält weitere Berichte über Besserungen. http://www.goulburn.net.au/~shack/

    - P. Ganzel hat durch spezielle Ernährung leichte Verbesserungen erreicht. HTTP://members.aol.com/pganzel/my.html

    - Eric Edney hat durch eine radikale Entgiftung wesentliche Verbesserungen erreicht. Nach seiner Aussage kennt er weitere 7 ALS-Kranke, die auf ähnliche Weise wie er eine Besserung erreicht haben. Wenn man ihm an die nachfolgende eMail-Adresse schreibt, schickt er seine Erfahrungsberichte.
    GREDNEY@aol.com

    - Evy McDonals wurde vollständig geheilt. Leider gibt es von ihr nur zwei Audiocassetten mit zwei Vorträgen über ihre Heilung, die man unter der nachfolgenden Adresse bestellen kann. Leider auch wieder nur in Englisch. Ihr Weg entspricht am ehesten dem, was ich selbst verfolge. http://www.simpleliving.net/resource...p?title=Health


    * Psychoneuroimmunologie:

    Der nachfolgende Buchtitel sagt eigentlich viel zu wenig über den Inhalt. Es werden für Laien gut verständlich die Ansätze dieser medizinischen Fachrichtung erläutert und entsprechende Forschungsergebnisse dargestellt.

    Pflugbeil/Niestroj: "Immun durch positives Denken"

    Das nächste Buch beschäftigt sich nicht ausdrücklich mit der Psychoneuroimmunologie. Aber es zeigt die Zusammenhänge zwischen den psychisch-mentalen Vorgängen und der Heilung von körperlichen Krankheiten sehr eindrücklich (bisher leider nur in Englisch).

    Brody: "The Placebo Response"


    * Hoffnung und Heilung:

    Dieses Buch eines Arztes zeigt unter anderem wie stark die Hoffnung auf Heilung die Heilung positiv beeinflussen und wie eine veränderte Einstellung des Arztes den Heilungsprozess unterstützen kann. Nach meiner Meinung müsste dieses Buch zur Pflichtlektüre für alle Ärzte gemacht werden.

    Siegel: "Prognose Hoffnung"


    Noch eine Bemerkung zum Schluss: Mir ist klar, dass man sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen kann, was ich hier geschrieben habe, sind die Ideen eines unheilbar Kranken, der sein unabänderliches Schicksal nicht akzeptieren will und nicht ertragen kann. Aber ich habe bei allen Berichten über außergewöhnliche Heilungen keinen Fall gefunden, bei dem jemand gesund geworden wäre, obwohl er sich aufgegeben oder eine negative Einstellung hatte. Jedenfalls kann ich für mich sagen, dass ich durch die Veränderung meiner Einstellungen im Verlaufe der Auseinandersetzung mit der Krankheit oft mehr Lebensqualität erlebe, als ich es jemals in der gesunden Zeit meines Lebens erfahren habe. Eine bessere Lebensqualität kann nach den Erkenntnissen der Psychoneuroimmunologie zumindest lebensverlängernd, wenn nicht sogar heilend wirken. Und vielleicht wäre ich schon unter der Erde, wenn ich mich nicht für diesen Weg entschieden hätte. Obwohl in den fast sieben Jahren der Krankheit alle Muskelfunktionen langsam schlechter geworden sind, ist es erstaunlich, dass sich seit etwa einem Jahr meine Atmung nicht mehr verschlechtert hat, so dass ich nach wie vor keinerlei Atemhilfe brauche. Und noch immer kann ich mich über den Mund ernähren, obwohl mein Neurologe mir schon vor etwa vier Jahren riet, mir möglichst bald eine Magensonde legen zu lassen.

    Ich hoffe, dass dieser Beitrag möglichst viele motiviert, nicht nur darauf zu warten, bis die konventionelle Medizin etwas gefunden hat, um zumindest die Symptome unserer Krankheit zu verbessern, sondern jetzt schon selbst aktiv etwas für die Heilung zu tun und sich auf den Weg zu begeben. Da ich selbst Betroffener bin, weiß ich sehr gut, was es bedeutet, unter dem Druck der fatalen Prognose und der diese scheinbar auch noch bestätigenden sich dauernd verschlimmernden Symptome sich nicht aufzugeben, sondern trotzdem an Heilung zu glauben und aktiv etwas dafür zu tun. Aber ich habe erfahren, die Mühe sich lohnt, alleine schon wegen der besseren Lebensqualität. Wie sagte der Hahn bei den Bremer Stadtmusikanten: "Was Besseres als den Tod findest du allemal!"

    Kommentare sind sehr willkommen.

    [img]smile.gif[/img]
    Heinrich

    #2
    Sehr geehrter Heinrich,

    ich bin Sozialberaterin der DGM. Es macht mich glücklich, Ihren Beitrag hier im Forum zu lesen und ich möchte Sie bestärken, Ihren beschriebenen Weg weiterzugehen. Es ist selten, jemanden so offen darüber schreiben zu sehen, eine Eigenbeteiligung an der Entstehung der Erkrankung zu erwägen. Eine radikale Annahme, in der ein radikales Stärkepotential steckt. Es bedeutet, Verantwortung in einem Bereich des eigenen Lebens zu übernehmen, dem gegenüber man bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sich seiner womöglich gar nicht bewußt war. Es bedeutet weiterhin, nichts auf Umstände oder andere Menschen zu verschieben, sondern im ganz eigenen Leben nachzuschauen, ob es einen Anteil gibt, der verändert werden möchte. Was nicht bedeuten soll, alles alleine zu machen. Im Gegenteil: sich mitteilen, um Hilfe fragen, ehrlich NEIN, ehrlich JA sagen. Mitteilen, was man braucht.

    Unser Körper ist das beste Rückmelde-Instrument, das wir besitzen. Er will uns aufmerksam machen. Er ist wie eine hinweisende Stimme. Und es braucht enorm viel Mut, seinen Hinweisen zu lauschen und ihnen zu folgen. Neben den Möglichkeiten der konventionellen, wie auch der alternativen Medizin ist er eine Möglichkeit mehr, den Weg zur Besserung in Richtung Gesundung wieder finden und gehen zu können.

    Ich selbst bin nicht an ALS erkrankt, habe aber durch eine andere Art der Erkrankung lernen können, daß es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, was uns unterstützt, heilt, beeinflußt, erkranken und gesunden läßt. Ich möchte Sie und alle Betroffenen ermutigen, die Signale Ihres Körpers nicht feindlich, sondern wohlwollend unter dem Aspekt des Hinweisens zu betrachten. Die Tatsache, erkrankt zu sein ist schwer anzunehmen, das soll nicht in Abrede gestellt sein.

    Es hat mich wirklich freut, Ihre Art der Krankheitsbewältigung zu lesen.

    Alles Gute von mir und herzliche Grüße aus Freiburg,

    Anja Bergemann
    Anja Bergemann<BR>Sozialberatung der DGM<BR>Tel. 07665/ 9447-31,-0<P><BR>Dt. Gesellschaft für Muskelkranke e.V.<BR>Im Moos 4<BR>79112 Freiburg i.Brsg.<BR>Tel. 07665/ 9447-0<BR>Fax 07665/ 9447-20<BR>info@dgm.org

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      #3
      Ich habe noch etwas vergessen:

      Vielleicht haben Sie Interesse daran, über Ihren Weg und Ihre Erfahrungen einen Beitrag für unseren ALS-Patienten-Rundbrief zu verfassen. Falls Sie dies wünschen, können Sie sich gerne mit meiner Kollegin Frau Faatz (Tel. 07665/ 9447-32 oder per mail DGM-FR@t-online.de, Betreff: Fr.Faatz/ ALS-Rundbrief) in Verbindung setzen. Sie koordiniert die Erstellung des nächsten Rundbriefes. Bei ihr erfahren Sie auch die Modalitäten für einen evtllen Beitrag.

      Mit Grüßen,
      A. Bergemann
      Anja Bergemann<BR>Sozialberatung der DGM<BR>Tel. 07665/ 9447-31,-0<P><BR>Dt. Gesellschaft für Muskelkranke e.V.<BR>Im Moos 4<BR>79112 Freiburg i.Brsg.<BR>Tel. 07665/ 9447-0<BR>Fax 07665/ 9447-20<BR>info@dgm.org

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        #4
        Liebe Frau Bergemann,

        ich habe mich sehr über Ihre unterstützende Rückmeldung gefreut. Vor allem auch deswegen, weil sie von einer Mitarbeiterin der DGM kommt. Seit Jahren beobachte ich, wie sich die DGM - zumindest was man offiziell mitbekommt - nur sehr zaghaft den Themen alternative Medizin und ganzheitliche Heilungsmethoden nähert. Aber nun sehe ich, dass es da doch schon Menschen gibt, die sehr viel weiter denken.

        Vor allem soll mein Beitrag zu diesem Forum dazu dienen, anderen Mitbetroffenen Mut zu machen, sich nicht der Verzweiflung zu überlassen, sondern sich auf die Suche nach ihrem Heilungsweg zu begeben. Es würde mich aber sehr freuen, wenn er darüber hinaus auch eine noch stärkere Diskussion auslösen würde, wie man alternative Heilungsmethoden in die Arbeit der DGM einbeziehen kann.

        Ihre Anregung zu einem Beitrag im ALS-Rundbrief nehme ich gerne auf.

        Herzliche Grüße
        [img]smile.gif[/img]
        Heinrich

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          #5
          Ich hatte in meinem Beitrag ein Buch erwähnt, das es nur Englisch gäbe. Ich habe gerade entdeckt, dass inzwischen auch eine deutsche Ausgabe erhältlich ist:

          Der Placebo- Effekt. Die Selbstheilungskräfte unseres Körpers.
          von Howard Brody, Daralyn Brody, bei DTV, Mchn. (2001)

          Viele Grüße

          [img]smile.gif[/img]
          Heinrich

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