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Rehaantrag Umwandlung in Rentenantrag

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    Rehaantrag Umwandlung in Rentenantrag

    Hallo in die Runde,

    Einige von Euch haben das schon hinter sich.

    Ausgangslage ist: Ich bin jetzt im 7ten Jahr mit ALS und seit November 2019 krank geschrieben, Firma ist pleite und ich will, kann auch nicht mehr arbeiten. Meine Krankenkasse hat mich vor einem Monat aufgefordert einen Reha Antrag zu stellen. Nun nerven die mich seit einigen Tagen mit wiederholten drängeligen Schreiben und Anrufen, doch so schnell wie möglich den Antrag auszufüllen und zu schicken. Eigentlich habe ich 10 Wochen Zeit…. Boah nervig….

    Grundsätzliches: ich möchte ich nicht zur Reha, wäre nur Stress für mich. Ich hätte nichts dagegen wen der Reha Antrag gleich in einen Rentenantrag umgewandelt würde. Könnt ihr mir raten, wie kann ich vorgehen?
    Zuletzt geändert von Enigma; 06.03.2020, 20:00.

    #2
    Grundsätzlich gilt, dass die Teilnahme an einer Reha Voraussetzung für die EU-Rente ist.
    Das kann auch eine ambulante Reha am Wohnort sein.
    It's a terrible knowing what this world is about

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      #3
      Hallo Klaus ,

      danke für deine Antwort.

      Mein Problem ist, dass ich immobil bin, noch rolle ich im Rolli mit E-fix, kann aber nicht mehr lange darin sitzen. Ich müsste also im Krankentransport zur Reha geschafft werden und wäre dort auf Pflege angewiesen. Ich kann alle Transfers nicht mehr selber bewältig und habe einfach Angst in der Reha nicht richtig versorgt zu werden.

      Wo kann ich in HH eine ambulante Reha bei ALS machen, hast du eine Idee?

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        #4
        Das habe ich im Netz gefunden:

        § 116 Abs. 2 SGB VI

        Nach § 116 Abs. 2 SGB VI gilt ein Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben als Antrag auf Rente, wenn der Versicherte vermindert erwerbsfähig ist und eine der beiden folgenden Varianten vorliegen.
        1- Ein Erfolg von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben ist nicht zu erwarten
        2- Leistungen zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben waren nicht erfolgreich, weil sie die verminderte Erwerbsfähigkeit nicht verhindert haben.


        Also müsste es doch möglich sein, dass der Reha Antrag in einen Rentenantrag umgewandelt wird, denn bei mir ist Variante 1 gegeben. Ich werde am Montag mal mit dem SOVD telefonieren und fragen wie ich das am Besten regeln kann.
        Zuletzt geändert von Enigma; 06.03.2020, 21:09.

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          #5
          Da sollte punkt 1 doch zutreffen.

          Antrag stellen und vorher mit dem Neuro sprechen ob er in der Stellungnahme schreibt das Das keine Aussicht auf Erfolg hat, also durch die Reha die Arbeitsfähigkeit nicht wieder herstellen wird.

          Bei welchem niedergelassenen Neuro bist Du?
          It's a terrible knowing what this world is about

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            #6
            Also bei mir war das so. Ich bemerkte 2012 einen erheblichen Leistungsabfall auf der Arbeit, der immer mehr zunahm. Ich war Betriebselektriker. Leitern hoch, über Kopf Arbeiten, alles ging schlechter, irgendwann zum Arzt, Überweisungen zu sämtlichen Ärzten bla bla bla ihr kennt das ja. Ab August 2013 krankgeschrieben. Das Ärztedrama ging weiter. Von Arzt zu Arzt. im Oktober 2014 dann die Verdachtsdiagnose neurodegenerative. Muskelerkrankung. Es dauerte keine 2 Wochen, dann flatterte der Brief der Krankenkasse ins Haus zwecks Reha. Ich kam dann 4 Wochen später in die Reha für 3 Wochen, dann kam das Abschlußgespräch. Dauerte 1 min. Eu Rente. Die letzten Worte des Oberarztes waren: Es tut mir ja so leid, aber ich kann nichts für sie tun, ausser sie in Rente zu schicken. Seitdem bekomme ich EU Rente. Bei mir waren die Symptome damals noch nicht so ausgeprägt, halt nur weniger Kraft, deswegen, die Reha.Ich traf dort einen Leidensgenossen mit schon fortgeschrittener ALS, rollstuhlpflichtig und man mußte ihm beim Essen füttern. Und er war schon 2 Wochen da, und wurde nach 4 Wochen entlassen. Er verstand es nicht, und ich auch nicht. Er versuchte mit allen Mitteln die Reha zu vermeiden, keine Chance. Ich konnte nur den Kopf schütteln.

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              #7
              Das Drängeln der Krankenkasse hatten wir auch. Das haben wir uns verbeten unter Angabe der gesetzlichen Regelungen und nicht mehr darauf reagiert. Was die Kasse macht, ist gesetzloch verboten. Anrufen dürfen die schon gar nicht. Ich kann nur hoffen, du bist nicht bei der Knappschaft versichert. Die sind die schlimmsten. Mein Mann hat dann die Angelegenheit dem Sozialverband übergeben. Das war gut. Die Anwälte dort haben alles für ihn erledigt. Wir haben immer in kurzen Abständen den Pflegegrad anpassen lassen und den Grad der Schwerbehinderung auch. Mein Mann hat gleich beim zweiten Mal 100% mit allen Merkzeichen bekommen. Dann hat niemand mehr auf einer Reha bestanden.

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                #8
                Wir hätten gerne die EU-Rente hinausgeschoben .
                Krankengeld ist wesentlich höher als die EU-Rente, vor allem wenn man jünger ist bei EU-Renten-Beginn.

                Allen jüngeren Betroffenen sei dringend empfohlen alles Mögliche zu versuchen, die EU-Rente hinauszuzögern.
                Das bedeutet auch, wenn es möglich ist, die Diagnose womöglich nach später zu verschieben.

                Da man bei ALS ohnehin keine Genesung erwarten kann (noch heute) - Riluzol hilft auch nicht - sehe ich mittlerweile es als sinnvoller an,
                - keine "sichere" Diagnose zu haben
                - nur ganz zu Beginn oder nie in Reha zu gehen (Reha hilft bei ALS auch nichts - evtl. gibt es ein wenig positive Physio, die gäbe es aber auch meist am Wohnort)
                - solange wie möglich versuchen irgend eine Arbeit zu bewältigen (da EU-Rente auch nicht sehr üppig ist)
                - Krankengeld für 72 Wochen zu erhalten = volle Zeit
                - Geld von der AA womöglich (muss man prüfen/lassen)

                Wenn ein Betroffener eine Familie hat z.B. Ehefrau ist es hilfreicher zu versuchen "Zeit zu schinden" bis zur EU-Rente.
                Denn nach EU-Rente kommt "Witwer / Witwen-Rente".
                Bei jüngeren Familien ist die Witwen-Rente noch schlechter als bei älteren Ehegatt/Innnen. Bei jüngeren Menschen gibt es einen höheren Abschlag.

                Z.B. obwohl mein Ehemann gute Arbeitsstellen hatte (Dipl.-Ing. TU) - nur 20 Jahre berufstätig sein konnte bis zur EU-Rente - bleiben mir als Witwe nach der Kalt- Mietzahlung stolze 75,-- Euro pro Monat für Alles !
                Zuletzt geändert von Skyline; 07.03.2020, 19:41.

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                  #9
                  72 Monate Krankengeld von der Krankenkasse zu bekommen ist mir neu

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                    #10
                    osew = natürlich nur Wochen - gut aufgepasst - Kompliment du lebst noch - auch im Gehirn!

                    (Rest gelöscht)
                    Zuletzt geändert von Skyline; 08.03.2020, 04:20.

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