Ankündigung

Einklappen

Einhaltung der Forenregeln und Kommunikationskultur

Liebe Forumsnutzer,

gerne stellen wir Menschen mit neuromuskulärer Erkrankung und ihren Angehörigen das DGM-Forum für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung zur Verfügung und bitten alle Nutzer um Einhaltung der Forenregeln: https://www.dgm-forum.org/help#foren...renregeln_text. Bitte eröffnen Sie in diesem Forum nur Themen, die tatsächlich der gegenseitigen Unterstützung von neuromuskulär Erkrankten und ihrem Umfeld dienen und achten Sie auf eine sorgfältige und achtsame Kommunikation.

Hilfreiche Informationen und Ansprechpersonen finden Sie auch auf www.dgm.org.

Ihre Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Hilfe beim friedlichen Übergang

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Du Pesus hast hoffentlich auch nicht "geholfen". Du hast "unterlassen" (z.B. "Zwangsernährung") und erlebt.

    Nicht alle lieben das Googlen. Wenns denn jemand macht und Links einstellt - hilft es auch weiter.

    Ich war auch beim Sterben meines Ehemannes dabei in 2019. Wollte und brauchte nichts dazu tun, damit mein Ehemann schneller stirbt.
    Er wollte am Leben erhalten werden - was ich auch 10 Jahre, so es mir möglich war, unter Einsatz aller Kräften und Möglichkeiten Körper und Geist auch versuchte und soweit erreichte.

    Mein Mann war nicht die einzige Person, die ich sterben sah (war jedesmal schwierig das Sterben).

    Welche Ansicht haben die werten Leser von dem Büchlein der Stiftung zur Erforschung eines humanen selbstbestimmten Sterben?
    Weiß jemand was von der DGHs (dem Sterbemittel lt. Pesus)?
    Zuletzt geändert von Skyline; 09.07.2021, 17:40.

    Kommentar


      #17
      Darf ich mal ganz naiv fragen, was gegen ein Hospiz spricht? Oder bekommt man da keine Plätze?

      Kommentar


        #18
        Nichts. Aber das ist auch nicht der Grundgedanke dieser Diskussion. Es geht hier um selbstbestimmtes Sterben.
        Über das Ende des eigenen Lebens und die Umstände des Lebensendes selbst zu bestimmen ist, ebenso wie die Bestimmung über das eigene Leben, untrennbarer Bestandteil der Menschenwürde und somit ein elementares Menschenrecht.

        Unsere Verfassung, Grundlage jedes staatlichen Handelns, verpflichtet den Staat, neben dem Schutz des Lebens, auch den Schutz des selbstbestimmten Sterbens. Das auch ganz unabhängig für den Grund des Suizids. Eine Erkrankung ist nicht Voraussetzung dafür.
        It's a terrible knowing what this world is about

        Kommentar


          #19
          Kann jemand von euch etwas aktuelles von dignitas und Pegasus berichten gerne per pn

          Kommentar


            #20
            Zitat von Skyline Beitrag anzeigen
            Du Pesus hast hoffentlich auch nicht "geholfen". Du hast "unterlassen" (z.B. "Zwangsernährung") und erlebt.

            Nicht alle lieben das Googlen. Wenns denn jemand macht und Links einstellt - hilft es auch weiter.

            Ich war auch beim Sterben meines Ehemannes dabei in 2019. Wollte und brauchte nichts dazu tun, damit mein Ehemann schneller stirbt.
            Er wollte am Leben erhalten werden - was ich auch 10 Jahre, so es mir möglich war, unter Einsatz aller Kräften und Möglichkeiten Körper und Geist auch versuchte und soweit erreichte.

            Mein Mann war nicht die einzige Person, die ich sterben sah (war jedesmal schwierig das Sterben).

            Welche Ansicht haben die werten Leser von dem Büchlein der Stiftung zur Erforschung eines humanen selbstbestimmten Sterben?
            Weiß jemand was von der DGHs (dem Sterbemittel lt. Pesus)?
            ich weis, Skyline, Du hast alles getan, um Deinem Mann am Leben zu erhalten..

            ich nicht.

            Ich habe nicht "unterlassen", sondern geholfen.

            Geholfen bei seinem Freitod, jaa, genau, ich habe alle gestzlichen Vorlagen mit meinem Mann besorgt, damit er nicht Zwangsernährt werden kann.
            Alles mit meinem Mann organisiert, damit er seinen letzten Tag, seine letze Nacht friedlich erlebt, friedlich einschläft in seinem Bett.


            Auch das geht, ist nur möglich , wenn alle sich einig sind.

            Aber mal zur Gesellschaft für humanes Sterben Deutschland. Meine Tante , weit über 80 Jahre alt , hat eine sehr agressive Krebsvariante.
            ich habe die Leute angerufen, sie würden meine Tante begleiten, wenn sie will!!!





            Kommentar


              #21
              ohje Skyline, wenn ich meine Text lesen, ist er nicht gut geschrieben, entschuldige bitte.

              Ist nicht so gemeint, an Dich.

              Kommentar


                #22
                Pesus,
                das Wort "unterlassen" schrieb ich in Anführungszeichen, weil es eher im juristischen Kontext verwendet wird.

                xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx
                Google Suchworte:
                angehörige unterlassen zwangsernährung

                Suchergebnisse z.B.:





                Kommentar


                  #23
                  Hallo, mal eine Frage zum Hospitz, bekommt man da einfach so kurzfristig einen Platz wenn man die Hilfe dort benötigt? Könnte mir vorstellen, dass das auch ein Problem sein kann, oder man dann ganz am anderen Ende von Deutschland landet.

                  Kommentar


                    #24
                    Aus Google:

                    "...............Einen Hospizplatz zu finden, ist in einigen Regionen nicht so einfach. Hospize sind meist Einrichtungen mit neun bis 16 Betten, daher kann es für den Hospizplatz eine Wartezeit geben. Die Verweildauer ist ganz unterschiedlich, kann wenige Tage oder Wochen bis zu Monaten betragen ".


                    Anmerkung:
                    Wenn man es "eilig" hat und schnell einen Platz benötigt / wünscht, so kann der /die Betroffene sich möglicherweise auch für ein Hospiz in einer anderen Region aussuchen wenn dort ein Platz frei ist.
                    Aber ich habe mich nicht darüber informiert, ob die Hospize sich auf Menschen der naheliegenden Region "beschränken".

                    Bitte selbst dies nachforschen. Schreib was du herausgefunden hast.

                    Kommentar


                      #25
                      Zur Frage Hospiz kann ich vielleicht etwas beitragen.
                      Es ist wie Skyline geschireben hat: Hospize sind kleine Häuser, die meist gut ausgelastet sind. Wir haben für meine Mutter bei 3 hier ortsnahen Hospizen angefragt, eines davon unter kommunaler Trägerschaft als ausgelagerte "Abteilung" des Krankenhauses - die wollen erst angefragt werden, wenn man tatsächlich Bedarf hat und nehmen dann nach aktueller Belegung auf, angeblich geht das so kurzfristig.
                      Ein weiteres von einem Hospizverein betriebenes Haus hat meine Mutter auf die "Anmeldeliste" gesetzt und uns zugesagt, dass wir nun, wenn es soweit ist, nur Bescheid geben müssten und "den nächsten dann frei werdenden Platz" bekämen. Wie lange das dauern würde konnte man uns aber naturgemäß auch nicht sagen, "erfahrungsgemäß wenige Tage bis 2 Wochen".
                      Das dritte kirchlich geführte Hospiz hat sich auf meine Mail gar nicht gemeldet, da habe ich dann auch nicht weiter nachgehakt...

                      Ob wir das tatsächlich brauchen werden steht noch nicht fest, wir haben jetzt eine 24-Std-Pflege und hoffen, dass sie mit Betreuung durch das örtliche Palliativteam zu Hause sterben kann.

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat von HansiesMuellert Beitrag anzeigen
                        Hallo, mal eine Frage zum Hospitz, bekommt man da einfach so kurzfristig einen Platz wenn man die Hilfe dort benötigt? Könnte mir vorstellen, dass das auch ein Problem sein kann, oder man dann ganz am anderen Ende von Deutschland landet.
                        also bei uns auf dem Land gibt es sehr wenige Hospitze, das in der Nähe 20 km zu mir hat z.B. nur 8 Betten und man sollte sich dort in einen Förderverein eintragen um dann auch einen Platz zu bekommen, ich denke das kann schwierig werden wenn man dann dort zeitnahe einen Platz benötigit.

                        Kommentar


                          #27
                          Schau' Dir mal die Homepage von Frank Kammacher an (http://www.frank-kammacher.de/).
                          Ist zwar schon alt, aber immer noch aktuell.

                          Gruß
                          Klaus

                          Kommentar


                            #28
                            Etwas spät, aber ich kann zum Hospiz nur schreiben:

                            Mein Mann und ich haben alles gemeinsam vorbereitet. Wer weis denn vorher, ob die Familie wirklich so stark ist, um den Sterbensweg eng begleiten zu
                            können.
                            Und "Können" ist dabei gemeint, fachliches Können.... wie lege ich einen Katheder, wie reiche ich die Mahlzeiten ...
                            jede Nacht wach sein, meinen Mann in eine andere Liebeposition bringen, alle 30 Minuten....., den Toilettengang....

                            Wir haben es geschafft, aber da wir es vorher nicht wußten, haben wir uns gemeinsam das Hospiz in unserer Nähe angesehen.
                            Die Warte schlange war lang, aber wir hatten ja mehr als ein Jahr vor dem Tod meines Mannes dort vor bei geschaut.
                            Den Kontakt zum Hospiz haben wir sofort beibehalten.
                            Mein Mann hatte eine ehrenamtliche Begleitung vom Hospiz gestellt bekommen. Sie hat sich seinen Kummer angehört, seine Mails gelesen und beantwortet.

                            Ich habe mir diesen Mailkontakt nie angesehen,das war sein Weg, sein Kummer los zu werden.

                            Ich bin diesem Kontakt noch heute sehr Dankdar.

                            Bezahlt wäre der Platz im Hospitz übrigens über Spendengelder.
                            Auch wir haben gespendet.

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von HansiesMuellert Beitrag anzeigen
                              Kann jemand von euch etwas aktuelles von dignitas und Pegasus berichten gerne per pn
                              ich weis nicht, ob ich es im Forum schon mal geschrieben hatte, also verzeiht, wenn ich mich wiederhole.

                              Durch die Krebserkrankung meiner Tante musste ich handeln.
                              Also habe ich die Gesellschaft für humanes Sterben ----Sterbehilfe Deutschland e.V.
                              20099 Hamburg
                              Holzdamm 39
                              Tel. 040/ 23519100 info @sterbehilfedeutschland.de
                              direkt angerufen.

                              Sie begleiten jetzt meine Tante .


                              Kommentar


                                #30
                                Auch wenn ich nicht sicher bin, ob es genau hierher passt, ein (vielleicht letzter) Erfahrungsbericht von mir:
                                Meine Mutter ist gestern von uns gegangen. 14 Monate nach der Diagnose ALS.
                                Sie wollte keine künstliche Ernährung oder Beatmung, hatte nur einen Sauerstoffdiffusor. Nach allem was ich hier gelesen habe, hatte ich mir die letzten Tage / Stunden schlimmer vorgestellt. Es war aber alles ganz friedlich und deswegen möchte ich Euch davon erzählen. Wir waren sehr gut betreuet vom Palliativteam, das mit ihrem Hausarzt zusammengearbeitet hat. Letztlich benötigt haben wir aber nur Morphin, das ihr die Pflegekraft geben konnte, und Tavor-Tabletten.
                                Sie hat die letzten Wochen massiv abgebaut, essen und trinken wurden immer schwieriger, trotz hochkalorischer Ergänzungsnahrung war sie nur noch Haut und Knochen. Aber psychisch meist guter Dinge und hat sich über jeden Besuch gefreut.
                                Es gab in den letzten 2 Wochen schon zuvor Vorfälle mit Atemnot, meist nach Verschlucken, die aber mit einer Tavor-Tablette abgefangen werden konnten.
                                Vorgestern früh ging es meiner Mutter ziemlich schlecht, Unruhe, möglicherweise Kopfschmerzen (hat sich an den Kopf gegriffen - auf unsere Fragen hat sich nicht eindeutig geantwortet und leider auch nicht wie sonst auf dem Handy geschrieben). Nach der ersten Tavor ging es ihr erstmal besser. Sie hat sogar nochmal ein wenig gegessen und getrunken. Dann aber wieder diese Unruhe so dass wir ihr das Morphin angeboten haben und sie durch Kopfnicken Einverständnis signalisiert hat. Es war die allererste Gabe mit nur der Hälfte der möglichen ärztlich empfohlenen Dosis.
                                Sie ist daraufhin ruhig geworden und eingeschlafen. Wir haben den Sauerstoffdiffusor zwar drangelassen, ich hatte aber den Eindruck, dass sie nur noch durch den Mund atmet, so dass der möglicherweise nicht mehr viel bewirkt hat. Jedenfalls ist sie im Ergebnis nicht mehr aufgewacht. Die Sauerstoffsättigung fiel unter 84, dann haben wir nicht mehr gemessen.
                                Sie hat auf Mundbefeuchten und Streicheln noch mit minimalen Bewegungen reagiert, wirkte aber ansonsten ganz friedlich wie tief schlafend. Zum Schluss hat ihr Herz einfach aufgehört zu schlagen.
                                Keine Schmerzen, keine Panik - jedenfalls soweit ich das beurteilen kann.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X