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lithiumstudie

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    #31
    Also die Charite hat noch paar Probleme mit den Admins der Seite und der Text wird erst in paar Tagen online sein. Dennoch erhielt ich den Text in Sachen Lithium vorab von der Charite.

    Bildet euch euer Urteil selbst, vor allem die letzten Passagen sind interessant.


    Am 04.02.2008 wurden erstmals die Ergebnisse der italienischen Lithium-Studie bei der ALS veröffentlicht (Fornai et al.
    PNAS;105:2052-2057). Es handelt sich um die Forschungsergebnisse von neurobiologischen Arbeitsgruppen und einer neurologischen Abteilung in Pisa, Rom und Novara. In der Publikation werden die Erfahrungen einer randomisierten, und offenen ALS-Therapiestudie bei 44 ALS-Patienten zusammengefasst, die im Oktober 2005 begann und für 15 Monate durchgeführt wurde. 16 Patienten wurden in einer Kombination mit Riluzol und Lithium-Carbonat behandelt, während 28 Patienten mit einer Riluzol-Monotherapie versorgt wurden. Die Dosierung mit Lithium Carbonat betrug 300 mg (2 x 150 mg/Tag) mit einer möglichen Dosissteigerung auf 450 mg/Tag. Die beabsichtigte Serumkonzentration betrug 0,4 bis 0,8 mmol/l.
    Die Untersuchungsgruppen (Riluzol + Lithium vs. Riluzol-Monotherapie) zeigten vergleichbare Ausgangswerte hinsichtlich des ALS-Schweregrades (ALS-FRS-R), der Kraftgrade (MRC-Skala) und der Atemfunktion (forcierte Vitalkapazität, FVC). Hinsichtlich des Erkrankungsalters ergab sich ein nicht-signifikanter Unterschied zwischen der Lithium-Gruppe (66,9 Jahre) und der Riluzol-Gruppe (70,3 Jahre). Die Autoren berichten von einem positiven Behandlungseffekt in der Lithium-Gruppe im Vergleich zur Riluzol-Monotherapie. Dabei wird in der Lithium-Gruppe eine Abnahme des Punktwerts für den ALS-FRS-R um 14,3 % dargestellt, während bei einer Riluzol-Monotherapie eine Reduktion dieses Wertes um 39,8 % zu verzeichnen war. Die italienischen Forscher berichten weiterhin, dass in der Lithium-Gruppe kein Todesfall eintrat, während in der Riluzol-Gruppe 29 % der Patienten verstarben. Die Autoren schlussfolgerten, dass Lithium eine wirksame Therapieoption bei der ALS darstellen kann.

    Die Lithium-Studie bei der ALS hat eine erhebliche mediale Aufmerksamkeit (z.B. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 06.02.2008) sowie ein beträchtliches Hoffnungspotential bei ALS-Patienten erzeugt. Nach bisheriger Einschätzung ist die Lithium-Studie bei der ALS ein interessanter Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen. Gleichzeitig ist zu betonen, dass in der nicht-wissenschaftlichen Presse und in Internetpublikationen eine Überbewertung und Vereinfachung der komplexen Datenlage besteht. Die bisherigen Ergebnisse lassen leider keine Schlussfolgerungen zu, dass mit Lithium eine Heilung oder hocheffektive Behandlung der ALS zur Verfügung steht. Die italienische Lithium-Behandlungsstudie weist mehrere methodische Limitationen auf, die zu einer vorsichtigen Interpretation der Datenlage führen sollten. So ist die Anzahl der mit Lithium behandelten Patienten wesentlich geringer als die Gruppe der Riluzol-Monotherapie (16 vs. 28 Patienten). Zusätzlich wird nicht beschrieben, ob eine unterschiedliche Beobachtungsdauer in der
    Lithium- und Riluzol-Gruppe zugrunde liegt. Vor diesem Hintergrund ist die unterschiedliche Mortalitätsrate (0 vs. 29 %) nicht unmittelbar vergleichbar. Weiterhin ist in den Originaldaten erkennbar, dass die Progressionsrate aller untersuchten Parameter (ALS-FRS-R, FVC, MRC) bereits bei Studienbeginn in der Riluzol-Gruppe ungünstiger war und während der gesamten Studie in beiden Gruppen unverändert blieb. Bei einem hochgradigen Medikamenteneffekt wäre jedoch zu erwarten, dass mit Zunahme der Behandlungsdauer ein therapeutischer Effekt zunimmt. Daher ist nicht auszuschließen, dass in der Lithium-Gruppe ALS-Patienten mit einem primär besseren Krankheitsverlauf aufgenommen wurden. Aufgrund dieser Problematik wurde bei anderen ALS-Therapiestudien eine Stratifizierung von ALS-Patienten nach ihrer Progressionsrate noch vor Studieneinschluss vorgenommen, um „Verzerrungseffekte“ durch eine ungleichmäßige Zuordnung von Patienten mit unterschiedlichen Progressionsraten zu vermeiden.

    Die bisher geringe Patientenzahl (n=16) und die methodischen Begrenzungen der Studie lassen leider noch keine generelle Therapieempfehlung für die Lithium bei der ALS zu. Dabei ist auf das Risiko toxischer Effekte von Lithium im Fall einer Überdosierung zu verweisen. Bei einer Überdosierung sind Herzrhythmusstörungen, Bewusstseinsstörungen, epileptische Anfälle, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle möglich. Aufgrund des Nebenwirkungsprofils sind in jedem Fall eine Nierenfunktions-Untersuchung, eine Elektrokardiographie und eine Schilddrüsendiagnostik erforderlich.

    Zur Sicherung eines therapeutischen Effektes von Lithium bei der ALS ist eine placebo-kontrollierte Studie geplant, die durch die italienische Arbeitsgruppe bei 100 ALS-Patienten vorbereitet wird. Weiterhin ist davon auszugehen, dass die Erfahrungen von ALS-Patienten durch Web-Portale kommuniziert werden (httb://alslithium.atspace.com; www-patientslikeme.com). Die Selbstbeschreibung einzelner ALS-Patienten stellt keine Alternative für die geplante kontrollierte multizentrische Therapiestudie dar, ist aber für den Informationsaustausch über Effekte, Risiken und Grenzen der Lithium-Medikation bei der ALS von Bedeutung.

    Eine Lithium-Behandlung bei der ALS wurde in den zurückliegenden Jahrzehnten wiederholt praktiziert. Der bisherige Einsatz dieses Medikamentes bezieht sich auf die Therapie der motorischen Disinhibition (Zwangslachen und -weinen). Durch die stimmungsstabilisierenden Effekte von Lithium wurde das Präparat im Einzelfall empfohlen (z. B. Praxis der Amyotrophen Lateralsklerose, UNI-MED-Verlag 2002, Herausgeber B.
    Neundörfer). Aus diesen Vorerfahrungen der Lithium-Medikation ließen sich bisher keine Effekte auf den Krankheitsverlauf erkennen, obgleich die Dosierungen der italienischen Lithium-Studie entsprachen.

    Bei Vorliegen einer motorischen Disinhibition ist die Lithium-Medikation eine etablierte symptomatische Therapieoption. In diesem Kontext ist der Einsatz dieses Medikamentes in Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses gerechtfertigt. Eine systematische Auswertung des ALS-Krankheitsverlaufes dieser Patientengruppe wird ebenfalls dazu beitragen, den Stellenwert von Lithium bei der ALS-Behandlung möglichst rasch und umfassend zu bewerten.

    [ 08. Februar 2008: Beitrag editiert von: Spion ]

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      #32
      oh????

      habe sie ihre meinung doch ein bißchen geändert...
      bei meinem gespräch mit dr.meyer , behaupteten dieser noch , das die mäuse die verwendet wurden nicht die richtigen seien...
      naja... mal sehen was sie noch schreiben...

      fakt ist , das die italienischen ALS patienten überlebten , ohne signifikante verschlechterungen ihres zustandes...
      und in der anderen gruppe sind ca. 10 menschen verstorben.

      das sollte eigentlich ein grund sein sich von forscher zu forscher darüber zu unterhalten und nicht den anschein zu geben das das was die anderen machen alles schei.. ist!!!

      lithium ist ein mittel das nichts kostet und keiner verdient daran...
      es ist schon auf dem market erhältlich und die nebenwirkungen sind lt. den ärzten und forschern mit denen ich sprach in der verabreichten dossis so gut wie nicht da.

      aber wie schon mal beschrieben:
      medikamente werden zugelassen wenn sie die lebenszeit verlängern und die lebensqualität erhöhen...
      wo das bei rilutek der fall sein soll, weiß ich nicht.

      weiß nur das viele leute mir rilutek n problem haben/hatten...

      ciao renzo

      Kommentar


        #33
        Ich nehme das lithium seit Ende Nov und mein Zustand verschlert sich weiter. An der Studie bin Ich sehr interessiert.
        Grüße
        Duarte

        Kommentar


          #34
          ich war in den internationalen foren lesen, es gibt viele die das lithium nehmen, aber leider noch nicht lange genug um über fortschritte oder anderes berichten zu können,bis auf einen, der hat verbesserungen in den beinen verspürt, die anderen halten sich noch bedeckt.nebenwirkungen sind bei den patienten nicht aufgetreten, einer hat einen komischen geschmack im mund, weiß aber nicht ob es von dem medikament kommt.von ulm habe ich noch keine antwort,aber werde mich am montag weiter schlau machen.mehr kann ich leider noch nicht berichten,hoffe am montag etwas zu erfahren

          [ 09. Februar 2008: Beitrag editiert von: käsehäppchen ]
          Lieber Gruß
          Nicki

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            #35
            <BLOCKQUOTE>Zitat:</font><HR> Original erstellt vom ALS-Forscher No.1:

            habe sie ihre meinung doch ein bißchen geändert...
            bei meinem gespräch mit dr.meyer , behaupteten dieser noch , das die mäuse die verwendet wurden nicht die richtigen seien...
            naja... mal sehen was sie noch schreiben...<HR></BLOCKQUOTE>

            Hoffentlich kannst du Trollo im Fall der Fälle deine Unterstellungen auch beweisen, sonst könnte es sein, dass derjenige mal den Spieß umdreht und dir mal etwas hinsichtlich Verleumdung und übler Nachrede zukommen lässt.

            Lithium wird schon lange gegen das krankhafte Lachen und Weinen bei ALS eingesetzt und nichts anderes hat Prof. Meyer gemeint … also nix mit interessanter Passage @spion.

            <BLOCKQUOTE>Zitat:</font><HR> Original erstellt vom ALS-Forscher No.1:

            lithium ist ein mittel das nichts kostet und keiner verdient daran... <HR></BLOCKQUOTE>

            Wo gibts denn das kostenlose Lithiumcarbonat? Wäre zumindestens für Depressionserkrankte interessant. Eine N3-Packung Hypnorex kostet beispielsweise immer noch 27,06 Euro.

            Kommentar


              #36
              um mal ganz realistisch zu bleiben....

              lithium carbonat bekommt man in verschiedenen ländern zu verschiedenen preisen.
              in finnland kosten 50tabletten knapp 4euro und haben 300mg
              in italien knapp 50tabletten a 150mg 2euro.

              und mit herrn dr. meyer hatte ich telefoniert und er sagte das die studie nicht mit SOD1 mäusen gemacht wurde sondern mit G93 mäusen

              was aber eigentlich die selben sein sollten...
              in der literatur stehts irgendwo geschrieben.

              und danke für den "titel".
              komme auch ohne aus.

              renzo

              Kommentar


                #37
                die preise sind in den beiden ländern ja dann gleich nur die dosis ist anders, was mich jetzt an der ganzen sache stört,ist, dass es so undurchsichtig ist.wenn lithium bei unkontrolliertem lachen und weinen angewendet wird, würde mich mal interessieren, ob die leute irgendeine verbesserung der krankheit ansich verspürt haben??????und dann diese zweifel mit den stadien der krankheit bei den menschen die an der studie teilgenommen haben???? die forscher hierzulande halten sich ja sehr bedeckt was diese studie angeht und auf zeitungsberichte kann man ja auch nicht hören, für eine gute story schreiben manche alles, wenn die verkaufszahl stimmt,papier ist geduldig.und ich denke nicht, dass es was damit zu tun hat,dass niemand mehr was daran verdienen kann,denn die die etwas herausfinden, werden schon genügend dafür entlohnt werden und die firmen die das herstellen werden mehr verkaufen als vorher, also auch mehr profit machen.ich weiß nicht.......!

                [ 10. Februar 2008: Beitrag editiert von: käsehäppchen ]
                Lieber Gruß
                Nicki

                Kommentar


                  #38
                  Hallo Käsehäppchen,

                  ich kann Deine Verwirrung verstehen, mir geht es auch nicht anders als Dir und vermutlich allen anderen, die nicht in Italien beteiligt waren.
                  Nun liegen aber doch zumindest die Ergebnisse offiziell vor (Fornai et al. PNAS) und Dank Spion haben wir auch schon so etwas wie eine „offizielle“ Stellungnahme der Charite. Forscher sind natürlich von Natur aus skeptisch (das müssen sie ja auch sein) und wollen die Ergebnisse erst überprüfen. Auch das ist richtig und wichtig.
                  Jetzt sollte jeder Betroffene für sich selbst, nachdem er mögliche Vorteile gegen Nachteile (Nebenwirkungen) abgewogen hat beurteilen dürfen, ob er Lithium verwenden möchte oder nicht. Das Problem bei der ALS ist halt der Faktor Zeit, denn wer kann sich leisten zu warten, bis die Wissenschaftler sich über den therapeutischen Nutzen von Lithium einig sind?
                  Ich kann nicht beurteilen wie und ob Lithium gegen ALS wirkt, aber ich bete darum, dass es hilft und der Grundstein einer möglichen Heilung ist.
                  Zum Schluss noch eine Anmerkung zu den Kosten, verglichen mit Riluzol ist Lithium wirklich preiswert und die Lobbyisten der Pharmafirmen die Riluzol herstellen haben bereits mehrfach betont, das die in Italien behandelten Patienten außer mit Lithium auch mit Riluzol behandelt wurden! Das ist zwar richtig, aber das italienische Forschungspapier vermutet dass der positive Effekt allein auf Lithium beruht.
                  Fürchtet da vielleicht doch jemand um Verkaufszahlen?

                  Herzliche Grüße,

                  Kommentar


                    #39
                    hier noch der link um direkt zur liste zu gelangen.
                    eingetragen sind mittlerweile 74.teilnehmer.
                    http://spreadsheets.google.com/pub?k...jOcsItCl6frJMA

                    renzo

                    [ 10. Februar 2008: Beitrag editiert von: hennolito ]

                    [ 10. Februar 2008: Beitrag editiert von: hennolito ]

                    [ 10. Februar 2008: Beitrag editiert von: hennolito ]

                    [ 10. Februar 2008: Beitrag editiert von: hennolito ]

                    Kommentar


                      #40
                      @renzo

                      Du hast Post.

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                        #41
                        Hab mir grad diese Tabelle angeschaut.

                        was heisst den das ?

                        ALSFRS-R
                        scale calculation
                        [0=worst, 48=best]

                        Kommentar


                          #42
                          Hallo spion,

                          Amyotrophic Lateral Sclerosis Functional Rating Scale – Revidierte Version (ALSFRS-R)
                          = Skala nach der Daten zum Gesundheitszustandes des ALS-Patienten gemessen werden

                          Jeder kann das leicht berechnen, schau mal =&gt; hier.

                          Herzliche Grüße,

                          [ 12. Februar 2008: Beitrag editiert von: Zitteraal3 ]

                          Kommentar


                            #43
                            hallo zitteraal

                            danke für diesen artikel...

                            habe dir meine tel. nr.
                            gegeben...
                            kann es aber auch hier rein schreiben für alle...

                            ciao renzo

                            lass es mich wissen, ok?

                            Kommentar


                              #44
                              @renzo,

                              ich war nicht sicher, ob der Artikel relevant ist oder nicht. Auf jeden Fall brauchen wir das auf Deutsch, denn mit Italienisch können nur Wenige was anfangen.

                              Hoffe Dir geht es gut,
                              ciao z.

                              Kommentar


                                #45
                                Hallo Zitteraal und Hennolito,

                                wäre es möglich zu erfahren, um was es in besagtem Artikel geht? Vielleicht ein paar Stichworte.
                                Bin des italienischen leider nicht mächtig.

                                Grüsse,

                                Jörg

                                Kommentar

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