In der letzten Ausgabe der Zeitschirft "GEO" war ein sehr interessanter Artikel über die Selbstheilungskräfte des Körpers. Das bringe ich hier an, weil es so gut zu den ausführlichen Beiträgen von Heinrich über die Hoffnung passt. Es ist doch schon verrückt, was unser Körper alles kann. Lieber Heinrich, vielleicht hast du Recht, ich denke auch, die Ärzte täten besser daran, einem Patienten nicht zu sagen, dass er eine Krankheit hat, die über kurz oder lang zum Tode führt und gegen die die Medizin keinerlei Mittel hat. Warum versucht man eigentlich bei ALS nicht, diesen Effekt einzusetzen, wenn es doch keine helfenden Medikamente gegen diese Krankheit gibt?
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GEO Okt.2003 zum Placebo-Effekt Kike
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Hallo Jeanett!
Mir haben die Ärzte nichts gesagt und es war auch nicht gut nach und nach selber alles heraus zu finden. Früher oder später erfährt man ja doch, was es mit der Krankheit auf sich hat. Heutzutage kann man alles nachlesen. Was die Ärtze nicht sagen sollten ist, wie lange man noch zu leben hat, denn das können sie nicht wissen und es kann ja bekanntlich aus den verschiedensten Gründen sehr variieren.
Inch habe mich eher entmüdigt gefühlt, dass man mir nichts gesagt hat. Sogar mein Mann wusste mehr als ich und hat mir nichts gesagt.
Aber ich kann nur damit umgehen, wenn ich auch Bescheid weiß.
Als ich dann selber herausgefunden hatte, was die Krankheit bedeutet, haben die Ärzte mir dann auch die Wahrheit gesagt.
Aber vielleicht war es wirklich ganz gut so, denn im Grunde haben sie mich ja nicht angelogen, sondern mir nur etwas vorbehalten.
So konnte ich mich Schritt für Schritt daran gewöhnen.
Wie so oft, hat alles seine Vor-und Nachteile.
Liebe Grüße
Katrin
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mir wurde damals von den ärzten gesagt, die ALS ist unheilbar, lebenserwartung 3 jahre.
ich lebe jetzt 9 jahre mit ihr und anscheinend mache ich es ganz gut. ich setze mir immer wieder neue ziele in der zukunft die ich erreichen möchte, und bisher habe ich sie alle erreicht, das motiviert enorm. ich bin nicht der typ der jedes neue medikament ausprobiert. ich habe seit jahren meine festen medikamente und fahre gut damit, warum soll ich das ändern. ich bin heute froh das mir die ärzte damals die warheit gesagt haben. die ALS und ich leben zusammen und versuchen jeden tag das beste daraus zu machen.
gruß iris
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Der Placebo-Effekt ist ein sehr interessantes Thema inbesondere für alle Krankheitsfälle, in den die Medizin noch keine Therapie zur Heilung anbieten kann. Leider wird diese Chance meist ignoriert.
In meinem Beitrag Glaube versetzt Berge ? habe ich die Geschichte von Mr. Wright erwähnt, die zeigt, was möglich ist, wenn man ohne Zweifel glauben kann. Es gibt zwei bemerkenswerte Beobachtungen aus dieser Geschichte:
1. Es spielt keine Rolle, ob das, an was man glaubt, naturwissenschaftlich gesehen "wahr" ist. Es zählt nur, dass man fest daran glaubt.
2. Die Geschichte mit der Wirksamkeit der nach naturwissenschaftlichen Kriterien unwirksamen Medikamente war nur möglich, weil Mr. Wright zunächst nichts von der medizinischen Realität wusste.
Diese Geschichte zeigt, was alleine durch den Glauben bzw. die Kraft unseres Geistes möglich ist. Sie zeigt aber auch die Probleme auf, die in den vorangegangenen Beiträgen angesprochen wurden. Sobald wir Kenntnis bestimmter Sachverhalte haben, wird es bedeutend schwieriger, etwas anderes zu glauben. Ich habe einige Jahre dafür gebraucht, bis ich so weit war, dass ich nicht mehr daran glaubte, dass ich unbedingt an ALS sterben muss und dass ALS unheilbar ist. Aber Zweifel sind immer noch vorhanden. Die schulmedizinische Realität, von der ich nun einmal weiß, macht es schwer ohne Zweifel daran zu glauben.
So steht man vor einem ethischen Problem. Sollte der Patient alles über Krankheit und vor allem über die Prognosen wissen? Was muss/darf der Arzt ihm sagen? Wäre es vertretbar, wenn er verschweigen würde, dass die Schulmedizin diese Krankheit für unheilbar hält? Oder ihm sogar die Unwahrheit sagen, wie im Falle von Mr. Wright, wo der Arzt ihm ein Placebo verabreichte und ihn sagt, es handele sich um ein neu entwickeltes Medikament? In der heutigen Zeit, da hat Katrin Recht, würde es wenig nutzen, etwas zu verschweigen, denn es gibt genug andere Informationsquellen. Letztlich ereilt dieses Schicksal auch Mr. Wright, als er in einer Zeitschrift liest, dass medizinische Studien die Unwirksamkeit des neu entwickelten Medikaments ergeben hatten.
Interessant ist, wie viele Alternativ-Mediziner mit dem Thema Unheilbarkeit von Krankheiten umgehen. Sie machen einem in der Regel Hoffnung, dass Heilung möglich ist. Scharlatanerie? Die meisten von ihnen glauben an die prinzipielle Heilbarkeit jeder Krankheit. Der Placebo-Effekt, wie auch in dem oben erwähnten GEO-Beitrag beschrieben, berechtigt sie meines Erachtens dazu.
Es bleibt alleine die Erkenntnis, was wir mit unserem Glauben bewirken können. Aber kann man sich vornehmen, einfach etwas zu glauben, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Mich würde interessieren, wie ihr darüber denkt. Was tut ihr - falls überhaupt - um den Glauben an Heilung aufrecht zu erhalten.
(Wer die Geschichte von Mr. Wright in meinem Beitrag nachlesen möchte, muss nur oben im Text auf den Link "Glaube versetzt Berge?" klicken.)
Alles Gute [img]smile.gif[/img]
[ 19. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Kike ]Heinrich
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Wirklich zu Glauben gelingt einem vermutlich nur, wenn man es vermag, seine linke Gehirnhälfte quasi auszuschalten, seine Gedanken ins leere laufen zu lassen.
Die linke Gehirnhälte hat meines Wissens nach für alles eine rationale Erklärung und nährt wohl auch unsere Zweifel.
Wenn man so weit kommt, kann man eventuell die Möglichkeiten der rechten Gehirnhälfte nutzen und durch bildliche Vorstellungen eine Verbindung zwischen Körper und Geist herstellen.
Über ähnliche Aussagen bin ich inzwischen in verschiedenen Büchern gestolpert.
Vielleicht ein weiterer Weg zur möglichen Heilung?
Alles Gute
[img]smile.gif[/img]
Dieter„Wer ruhig leben will, darf nicht sagen was er weiß und nicht glauben was er hört.“
(Arabisches Sprichwort)
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