Ich möchte eine Form der Unterstützung vorstellen, die für einige interessant sein kann, falls eine umfassendere Form von Betreuung notwendig wird. Ich habe seit 5 1/2 Jahren ALS und lebe mit meinem berufstätigen Mann und meinem Sohn in Hamburg. Als meine körperlichen Einschränkungen zunahmen, reichte irgendwann ein normaler Pflegedienst nicht mehr aus. Es musste einfach über einen längeren Zeitraum tagsüber jemand da sein.
Die Hamburger Assistenz Genossenschaft bietet ein Konzept, das es Behinderten ermöglichen soll, so unabhängig und eigenständig wie möglich zu leben. Sie stellen Personen zur Verfügung, die dem "Assistenznehmer" individuell auf ihn abgestimmt Hilfe leisten. Einkaufen, Kochen, Toilettengänge, Waschen, Freizeitbegleitung und sogar Nachtwachen sind möglich. Meine Aufgabe dabei ist die Auswahl der geeigneten Personen (manchmal gar nicht so einfach), die Einarbeitung und Anleitung. Die Agentur übernimmt dafür Personalsuche, Einstellung und Abwicklung sowie Urlaubsvertretung. Im Unterschied zu einem Pflegedienst sind die meisten "Assistenzgeber" Laien - Studentinnen, angehende Heilpraktikerinnen, ganz verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Biographien und Vorkenntnissen. Das hat Vor- und Nachteile. Sie passen sich den eigenen persönlichen Bedürfnissen an - mit dem zunehmendem Pflegeaufwand sind sie aber eventuell überfordert.
Das Konzept ermöglicht aber eine auf die ganz persönliche Situation zugeschittene Hilfe. Wir leben in unserer Familie inzwischen mit einem Team von 2 Tages- und 3 Nachtassistentinnen, von denen jeweils eine Tag und Nacht zu meiner Verfügung steht. Die Finanzierung läuft über das Sozialamt, welches das Pflegegeld mit verwendet.
Eine ähnliche Agentur gibt es auch in Berlin und Bremen.
Vielleicht kann dieser Beitrag eine Anregung sein, in einer Situation zunehmender Hilfsbedürftigkeit die Überlastung von Freunden und Familie zu vermeiden, dem Pflegeheim zu entkommen und ein hohes Maß an persönlicher Freiheit zu behalten.
(Manchmal denke ich, bei über 4 Millionen Arbeitslosen müsste das doch an viel mehr Orten möglich sein!)
Herzliche Grüße an alle tapferen "Clubmitglieder"!
Andrea
Die Hamburger Assistenz Genossenschaft bietet ein Konzept, das es Behinderten ermöglichen soll, so unabhängig und eigenständig wie möglich zu leben. Sie stellen Personen zur Verfügung, die dem "Assistenznehmer" individuell auf ihn abgestimmt Hilfe leisten. Einkaufen, Kochen, Toilettengänge, Waschen, Freizeitbegleitung und sogar Nachtwachen sind möglich. Meine Aufgabe dabei ist die Auswahl der geeigneten Personen (manchmal gar nicht so einfach), die Einarbeitung und Anleitung. Die Agentur übernimmt dafür Personalsuche, Einstellung und Abwicklung sowie Urlaubsvertretung. Im Unterschied zu einem Pflegedienst sind die meisten "Assistenzgeber" Laien - Studentinnen, angehende Heilpraktikerinnen, ganz verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Biographien und Vorkenntnissen. Das hat Vor- und Nachteile. Sie passen sich den eigenen persönlichen Bedürfnissen an - mit dem zunehmendem Pflegeaufwand sind sie aber eventuell überfordert.
Das Konzept ermöglicht aber eine auf die ganz persönliche Situation zugeschittene Hilfe. Wir leben in unserer Familie inzwischen mit einem Team von 2 Tages- und 3 Nachtassistentinnen, von denen jeweils eine Tag und Nacht zu meiner Verfügung steht. Die Finanzierung läuft über das Sozialamt, welches das Pflegegeld mit verwendet.
Eine ähnliche Agentur gibt es auch in Berlin und Bremen.
Vielleicht kann dieser Beitrag eine Anregung sein, in einer Situation zunehmender Hilfsbedürftigkeit die Überlastung von Freunden und Familie zu vermeiden, dem Pflegeheim zu entkommen und ein hohes Maß an persönlicher Freiheit zu behalten.
(Manchmal denke ich, bei über 4 Millionen Arbeitslosen müsste das doch an viel mehr Orten möglich sein!)
Herzliche Grüße an alle tapferen "Clubmitglieder"!
Andrea