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Nun doch: Verdachtsdiagnose ALS

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    Nun doch: Verdachtsdiagnose ALS

    hi,

    ich bin schon länger hier im Forum angemeldet, habe aber nur wenige Beiträge geschrieben und auch nicht so viel über mich, weil es unglaublich lange bei mir gedauert hat, bis der Verdacht auf ärztlicher Seite endlich ausgesprochen wurde.

    Ich beschäftige mich schon seit ein paar Jahren viel mit Medizin, zum einen, weil ich Medizin studieren wollte, zum anderen, weil ich selber viele gesundheitliche Probleme habe.

    Meine muskulären Probleme haben vor über 2 Jahren mit Schluckbeschwerden angefangen (im Alter von 18 Jahren), haben sich dann im Laufe der Zeit über den ganzen Körper ausgebreitet und werden stetig schlechter. Bis Ende 18 war ich noch Leistungssportler, mittlerweile sitze ich nur noch zu Hause, habe kaum noch Kraft und es wird sicher nicht mehr lange dauern bis ich die ersten Muskeln nicht mehr bewegen kann.

    Den Verdacht auf eine ALS hatte ich schon früh, aufgrund meiner Symptome und aufgrund eines Bauchgefühls, ich hab innerhalb der 1,5 - 2 Jahre jeden behandelnden Arzt auf meine Vermutung angesprochen, aber keiner wollte die ALS ernstnehmen und jeder sagte mir nur "ne, dass haben sie auf keinen fall, sie sind außerdem viel zu jung dafür", mir wurde in der ganzen Ärzteodyssee immer nur gesagt was ich alles nicht habe, aber helfen konnte mir niemand.

    Nur als Beispiel: Prof. Meyer im Chartiee Berlin hat mich 15 min gesehen und angehört und mir dann gesagt ich hätte keine ALS, so etwas könne auch psychosomatisch bedingt sein. Als ich auf die Atrophien an meinen Händen und Füßen hingewiesen habe, meinte er nur: "Es würde nicht pathologisch aussehen, und wenn ich wirklich Muskelschwund hätte, dann wäre bspw. der komplette Handballen weg, und nicht überall etwas".
    Aber ich wusste ja wie meine Muskeln einmal ausgesehen hatten, und das die Handmuskeln nicht einfach so atrophieren, sondern nur bei ernsthaften Muskelerkankungen. Er hatte mich einfach nicht wirklich ernstgenommen, sowie fast alle anderen auch. (War jetzt nur eines von vielen Beispielen)

    Erst mein jetztiger Arzt hat nach einer ewig langen Anamnese dann meine Vermutung ersntgenommen und nun auch den Verdacht einer ALS ausgesprochen. Man muss dazu sagen, dass er zusätzlich Gutachter für medizinische Behandlungsfehler ist, und wahrscheinlich deswegen so genau war.

    Er überweist mich jetzt noch in die MHH um den Verdacht dort bestätigen zu lassen, obwohl es eigentlich keinen Zweifel mehr gibt, aber das Ganze soll halt einen etwas offizielleren Charakter bekommen. Dort ist einer der kompetentesten Neurologen die ich bisher getroffen habe. Ich hatte dort auch schonmal 2 EMGs als Verlaufskontrolle gehabt, aber es war anfangs nie etwas herausgekommen.

    Laut meinem Arzt nicht besonders verwunderlich, im Schnitt vergehen bei der ALS rund 1,3 Jahre vom Beginn der Symptome bis zur klaren Diagnose.

    Der eigentliche Grund warum ich hier schreibe
    ist, dass ich damit aufzeigen will das die Erkankung nicht nur ältere Menschen betrifft.
    Ich bin in einem Monat 21 und bei mir haben die ersten Symptome schon mit Ende 18 angefangen. Das die Verdachtsdiagnose jetzt ausgesprochen wurde stimmt mich nicht mehr traurig, denn ich war mir schon vorher sehr sicher eine ALS zu haben, ich bin nur froh, dass es jetzt endlich offiziel werden wird, und ich mich nicht mehr gegenüber allen Mitmenschen rechtfertigen muss......dass kostet enorm viel Kraft, die ich nicht mehr habe. Auch finde ich den Kampf bishin zur Diagnose erschreckend, hätte ich mir nicht selbst über die ganze Zeit "den Arsch aufgerissen" wüsste ich immer noch nicht wo ich dran bin, und man hätte mir wahrscheinlich Psychopharmaka verschrieben.

    Leider bin ich für diese Erkankung wohl gut 50 Jahre zu früh geboren.....ist wohl einfach ein Fall von "Pech gehabt", an Schicksal glaube ich nicht, dafür bin ich ein viel zu rational denkender Mensch und dafür habe ich einfach schon zu viel erlebt. Ich wünsch euch allen viel Kraft.

    MfG Chris

    [ 09. Januar 2008: Beitrag editiert von: realchris ]

    #2
    Hi Chris

    Bei meinem Mann 46 Jahre wurde auch ALS festgestellt am 6 Dez 07.
    Wir haben 3 Jahre gebraucht kein Arzt konnte feststellen was er hat , ich selber habe die Ärzte immer wieder auf eine Muskelerkrankung
    angesprochen aber nein hat er nicht , jeder normale Mensch hätte das sehen können ,wir haben dann seber darauf bestanden das alle Untersuchungen gemacht werden ,Neurologe sagte ist ALS ,schickte uns zur Uni Köln bei einem Prof.der dies bestätigte ,darauf hin
    haben wir uns einen Termin in Bochum geben lassen ALS Abteilung , dort wurde mein Mann
    Stationär für eine Woche aufgenommen und alle Untersuchungen wurden durchgefürt Diagnose ALS .
    Wir selber laufen von Arzt zu Arzt und machen die Ärzte darauf aufmerksam das es doch Ergo und Krankengymnastik usw. gibt ,
    kein Arzt kommt von alleine auf die Idee
    sowas zu verschreiben , Dank diesem Forum
    habe schon einiges hier gelesen .
    Mein Mann und ich haben noch am 12.12.07
    geheiratet , und wir haben noch einen
    Sohn von 11 Jahren , ja das Leben ist manchmal schwer , aber versuche dich aufzurappeln , tu etwas , bewege dich ,nimm auch alles in Anspruch ,sitze nicht da und warte .
    Mfg Elisabeth

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      #3
      Hi Chris,

      ich kann mich noch gut an deine ersten Beiträge erinnern. Jetzt scheints du irgendwie erleichtert zu sein, jemanden gefunden zu haben, der dir die Verdachtsdiagnose stellt. Mir scheint du bist dir nicht der eventuellenKonsequenzen bewusst bzw. verdrängst diese. Solltest du wirklich ALS haben, was noch nicht bewiesen ist, hast du sicherlich eine langsam verlaufende juvenile Form.

      Wenn du wirklich vor 2 Jahren schon Schluckbeschwerden hattest, müsstest du im Normalfall jetzt kaum noch schlucken können. Also wenns denn wirklich so sei – was ich immer noch leicht anzweifle, ist aber aus der Ferne sicherlich nicht einschätzbar, schon gar nicht von einen Laien – hast du sicherlich noch viele Jahre vor dir.

      Es gab mal hier bzw. hoffentlich gibts es sie noch, eine Sonja Balmer, die ebenfalls sehr jung daran erkrankte und auch Ewigkeiten bis zur Diagnose brauchte.

      www.balmer-gallery.ch/index.htm

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        #4
        Ja, angefangen hat es mit den Schluckbeschwerden, ein halbes Jahr danach fingen die Symptome am linken Bein an und breiteten sich innerhalb von Tagen auf den gesamten Körper aus.

        Du hast schon recht, ich bin erleichtert die Verdachtsdiagnose bekommen zu haben, denn das ich die Krankheit habe, da war ich mir schon vorher zu fast 100% sicher, und jetzt kriegt es wenigsten offiziellen Charakter, denn wenn ich in meinem Alter so eine Behauptung aufstelle nimmt man mich nicht ernst genug, egal wie viel ich weiß oder nicht. Ich bin einfach keine Autoritätsperson, und ich habe nicht studiert.

        Ich bin froh das ich dann nicht mehr ständig die Kraft aufwenden muss, mich gegenüber allen zu rechtfertigen.
        Ständig so sachen wie: "wieso glaubst du denn das es ALS sein muss?" / "viell. ist es ja doch psychisch" / "probier doch mal wieder dich mehr zu bewegen" / "also eine ALS glaub ich nicht das du das hast".

        Ich kann die ganzen scheiß Sprüche einfach nicht mehr hören. Jeder Depp meint er wüsste wovon er redet und müsse mir Ratschläge geben.

        Wenn ich jetzt die Diagnose kriege, kann ich einfach sagen: "hier stets schwarz auf weiß".

        p.s.: Hab die Seite gerade angesehen, scheint ja das Phänomen wie bei Hawking zu sein.

        [ 10. Januar 2008: Beitrag editiert von: realchris ]

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          #5
          hallo
          ich bin mit 23 jahren, 1996 an ALS erkrankt ,dauerte 3 jahre bis zur diagnose (1999).
          hier der link wo ich mich kurz vorstelle u.wie es bei mir anfing: http://space.arcor.de/bochikochi/

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            #6
            Hi Chris,

            schade, daß es Dich auch getroffen hat, aber was Du schreibst hört sich erst mal nicht resigniert an und gerne stimme ich Realist zu, wenn er meint, Du könntest eine langsam verlaufende juvenile Form der ALS haben.
            Wenn Ärzte für solch eine Diagnose aber eine so lange Zeit benötigen, dann stellt man sich doch so manche Frage.
            Bei mir war das innerhalb von 3 Wochen klar, allerdings wurde ich auch in einem regelrechten Diagnosemarathon durchgecheckt, was 14 Tage dauerte und über die Differentialdiagnostik blieb im Ausschlußverfahren dann nur die ALS übrig. Ich war dann am Schluß regelrecht froh zu wissen, worum es ging, denn einen Tag vor der eigentlichen Verkündigung der Diagnose war klar, daß von heute auf morgen sich das Leben verändern würde.
            Was ich Dir aber trotzdem gerne empfehlen würde: Hole Dir eine zweite Meinung ein.
            Kann mir gut vorstellen, daß es hier im Forum jemanden gibt, der dir einen kompetenten Neurologen in Deiner Nähe nennen kann.

            Grüße
            Stephan [img]smile.gif[/img]

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              #7
              Tja stephan, du bist eben im richtigen ALS-fähigen Alter und hast zudem noch die blöde bulbäre Form, da ist es für die Weißkittel sehr viel einfacher einen Anfangsverdacht zu hegen, als wie bei einem jungen Kerl, der sich fast 24h/Tag mit diesem Thema beschäftigt und den Docs die Diagnose fast diktiert. Somit wird denen die Existenzgrundlage geraubt und das mögen sie bekanntlich gar nicht . Grundfalsch ist, zu einem Schulmediziner zu gehen und mit der Tür ins Haus zu fallen, sprich ihnen die eigenen Laienkenntnisse mitzuteilen mit angeschlossener Verdachtsdiagnose.

              Also chris, geh erst einmal in die MHH (ich nehme an du fällst Frau Anja Windhagen in die Hände) und lass dich gegenchecken und erzähle bloß nicht von früh bis abends, dass du schon alles weißt, sprich ALS hast!

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                #8
                Hallo Chris,

                Du hast geschrieben, dass du mit 18 noch Leistungssportler warst. Vielleicht ist dann auch das Schicksal von Markus Schober (im Web unter http://www.berglaufpur.de/ , dann aktuelles Dezember2007) für dich ganz interessant. Ich kenne Markus persönlich von verschiedenen Bergläufen, habe aber auch erst vor kurzem von seiner Erkrankung erfahren.

                Ich selbst bin in diesem Forum unterwegs, da mein Sohn Jakob (14) unter Muskelschwund leidet.

                Schöne Grüße und alles Gute

                Toni

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                  #9
                  Lieber Chris,

                  Dein Beitrag hat mich tief bewegt, zeigt er doch einmal mehr, wie schwierig diese verdammte Krankheit im Anfangsstadium oft zu diagnostizieren ist. Wenn selbst die Ärzte der Charite Dich eventuell fasch eingeschätzt haben, das sagt doch alles über die Krankheit und ihre Heimtücke. Ich schreibe bewusst „eventuell“ denn ich wünsche Dir von Herzen, dass es nicht ALS ist.
                  Dein Beitrag ist deshalb so bewegend für mich, da ich mich in einer Ähnlichen Situation sehe wie Du sie durchlebt hast. Seit 7 Monaten leide ich unter Schlafstörungen mit kribbelnden Armen (ich weiß nicht unbedingt typisch für ALS), dann aber begannen im Oktober 07 Faszikulationen – zunächst in den Waden, jetzt auch Oberschenkel. Ich habe lebhafte Reflexe und seit Wochen leichte Halsschmerzen beim Schlucken. Erst da begann ich ALS in Betracht zu ziehen … Mein Neurologe hat bisher 2 EMG’s durchgeführt und gemeint es ist kein ALS und dass er mich schon in eine Klinik schicken würde, wenn er den Verdacht hätte.
                  Ich möchte daran glauben, dass er recht hat, aber nicht umsonst spricht man bei ALS ja von einer Verlaufsdiagnose…
                  Dir wünsche ich noch einmal dass es kein ALS ist und allen Betroffenen an dieser Stelle viel Kraft, Mut und Energie.

                  Herzliche Grüße,

                  [ 11. Januar 2008: Beitrag editiert von: Zitteraal3 ]

                  [ 11. Januar 2008: Beitrag editiert von: Zitteraal3 ]

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                    #10
                    Diagnose bestätigt?

                    Lieber Chris,

                    hat sich bei dir die Diagnose in der Klinik tatsächlich bestätigt?
                    ich bin in einer ähnlicher Situation,

                    LG Juni

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