Stand: 16.09.2023 17:28 Uhr
Neues Medikament wird getestet
Mittelpunkt der Studie ist ein neues Medikament. Es wird aus Proteinen hergestellt - in der hauseigenen Apotheke am UKSH in Lübeck. Das Medikament soll das kaputte Gen im Körper reparieren können. Es ist in ganz Deutschland die erste Studie mit dem Medikament.
Das Medikament muss ins Rückenmark gespritzt werden.
Die Krankheit ALS findet tief im inneren Nervensystem statt. Deshalb muss das Medikament ins Rückenmark gespritzt werden, damit es im Gehirn ankommt. Ein Gen-Übersetzungs-Steuerungs-Element werde in den Rückenmarkskanal eingespritzt, erklärt Professor Julian Großkreutz, der die Studie in Lübeck leitet. "Der wird von den Nervenzellen dann aufgenommen und dadurch können sie wieder diesen wichtigen Eiweißstoff vollständig übersetzen und ausbilden, sodass sie dann wieder normaler funktionieren." Medikament wird eingespritzt
Auf der Intensivstation ist alles vorbereitet. Maria sitzt auf dem Bett, wird von ihrem Mann und einer Ärztin gestützt. Professor Großkreutz setzt die Nadel an, zuerst um Nervenwasser abzulassen, damit das Medikament genug Platz hat. Immer wieder fragt er Patientin Maria, ob alles in Ordnung ist. Jedes Mal kommt ein kurzes "Ja". Dann setzt Professor Großkreutz die Spritze mit dem Medikament an, es sind 12 Mililiter. "Ich werde jetzt über einen Zeitraum von über drei Minuten reinspritzen, damit es alles gleichmäßig reinfließt", erklärt Großkreutz. Als das Medikament im Körper ist und Maria wieder aufrecht sitzt, strahlt sie. "Danke Doktor", sagt sie. Professor hat große Hoffnung
Nun heißt es Warten. Weil sich das Protein im Körper auflöst, wird Maria in vier bis acht Wochen eine weitere Spritze bekommen. "Für mich ist das, als ob wir eine Tür zu einer neuen Welt aufmachen. Und da hoffe ich natürlich, dass wir mit dieser Studie zeigen können, dass wir erstmalig eine Krankheit nicht nur zum Stillstand sondern vielleicht auch in Richtung Verbesserung bringen können. Deswegen ist meine persönliche Hoffnung sehr groß", sagt Julian Großkreutz. Maria wird noch ein paar Tage in Lübeck zur Beobachtung bleiben. Ob und wie das Medikament wirkt, wissen sie frühestens in ein paar Monaten.
Anmerkung Gingerbread: Ehemals war Prof. Großkreutz in der ALS-Ambulanz Uniklinik Jena tätig.
Neues Medikament wird getestet
Mittelpunkt der Studie ist ein neues Medikament. Es wird aus Proteinen hergestellt - in der hauseigenen Apotheke am UKSH in Lübeck. Das Medikament soll das kaputte Gen im Körper reparieren können. Es ist in ganz Deutschland die erste Studie mit dem Medikament.
Das Medikament muss ins Rückenmark gespritzt werden.
Die Krankheit ALS findet tief im inneren Nervensystem statt. Deshalb muss das Medikament ins Rückenmark gespritzt werden, damit es im Gehirn ankommt. Ein Gen-Übersetzungs-Steuerungs-Element werde in den Rückenmarkskanal eingespritzt, erklärt Professor Julian Großkreutz, der die Studie in Lübeck leitet. "Der wird von den Nervenzellen dann aufgenommen und dadurch können sie wieder diesen wichtigen Eiweißstoff vollständig übersetzen und ausbilden, sodass sie dann wieder normaler funktionieren." Medikament wird eingespritzt
Auf der Intensivstation ist alles vorbereitet. Maria sitzt auf dem Bett, wird von ihrem Mann und einer Ärztin gestützt. Professor Großkreutz setzt die Nadel an, zuerst um Nervenwasser abzulassen, damit das Medikament genug Platz hat. Immer wieder fragt er Patientin Maria, ob alles in Ordnung ist. Jedes Mal kommt ein kurzes "Ja". Dann setzt Professor Großkreutz die Spritze mit dem Medikament an, es sind 12 Mililiter. "Ich werde jetzt über einen Zeitraum von über drei Minuten reinspritzen, damit es alles gleichmäßig reinfließt", erklärt Großkreutz. Als das Medikament im Körper ist und Maria wieder aufrecht sitzt, strahlt sie. "Danke Doktor", sagt sie. Professor hat große Hoffnung
Nun heißt es Warten. Weil sich das Protein im Körper auflöst, wird Maria in vier bis acht Wochen eine weitere Spritze bekommen. "Für mich ist das, als ob wir eine Tür zu einer neuen Welt aufmachen. Und da hoffe ich natürlich, dass wir mit dieser Studie zeigen können, dass wir erstmalig eine Krankheit nicht nur zum Stillstand sondern vielleicht auch in Richtung Verbesserung bringen können. Deswegen ist meine persönliche Hoffnung sehr groß", sagt Julian Großkreutz. Maria wird noch ein paar Tage in Lübeck zur Beobachtung bleiben. Ob und wie das Medikament wirkt, wissen sie frühestens in ein paar Monaten.
Anmerkung Gingerbread: Ehemals war Prof. Großkreutz in der ALS-Ambulanz Uniklinik Jena tätig.