Mut zum "weiterleben"

[Hannes]

Hallo,

möchte mich für die vielen Informationen hier im Forum bedanken...

Ich habe jedoch nichts über die "Selbstbestimmung" des persönlichen Endpunktes(sorry weiß nicht wie ich das hier anders formulieren soll....)
gefunden und wie Ihr damit umgeht !?

Ich möchte dies für mich "vorbereiten" solange ich es noch kann und tue dies auch !
D.h.
ICH möchte (aktiv) bestimmen wann ich MEIN Leben beende (wenn es keine andere Wahl gibt...)

ICH möchte auch meinen Angehörigen vieles ersparen .....

ICH möchte das man sich an mich erinnert wie ich "war/bin"

da ich nicht weiss wie schnell ich die Kontrolle über meinen Körper verliere, und bisher auch keiner darüber eine Aussage treffen konnte... Handle ich jetzt !

Würde mich auch über eure Meinung freuen,
sowohl von direkt ALS Betroffenen als auch von Angehörigen !

Danke

[RADI]

Hallo Hannes, wir unterscheiden in dem Bereich des freiwilligen Todes zwischen zwei Möglichkeiten:
1. Die Selbsttötung, die auch dann vorliegt, wenn Dir ein Azt, Pflger oder Angehöriger z.B. Gift so in Deine Reichweite stellt, daß Du es selbst nehmen kannst. Selbstmord ist nicht strafbar, als o Beihilfe dazu auch nicht.
2.Wenn der Arzt die tödliche Injektion gibt, ist es mindestens als Tötung auf Verlabgeb strafbar. Auch ich werde die erte Version wählen und darüber hinaus eine Patientenverfügung erstellen, die es Ärzten,Pflegern und Angehörigen leicht macht auf lebenserhaltende Maßnahmen zu verzichten.
Für die erste Möglichkeit gibt es immer eine Chance.
Bleib uns noch ein paar Jahre erhalten

Helmut

[Hannes]

Hallo Helmut,

habe mich, dank Foren/Internet informiert und bin zu gleichem Ergebnis gekommen !

Vor ca. 6 Wochen habe ich nicht einmal im weitesten daran gedacht !

Aber es kann nur einen geben....
der diese Entscheidung treffen kann.....
und das bin halt ich !


Patientenverfügung ist gerade in Arbeit...
( muß mich auch mit dem verwendeten "Sprachgebrauch" und deren Unterschiede auseinandersetzen ....)

Natürlich hoffe ich noch lange auf diesem Planeten zu verweilen...
(nächste Kreuzfahrt ist gebucht [img]smile.gif[/img] )
auf die ich mich freue andere Kulturen weiter kennen zu lernen

bevor es dann zum "nächsten Abenteuer" geht !

Da ich keinen kenne der zurück gekommen ist muß es "da" ja sehr gut sein....

[rufmich]

Hallo hannes,

du hast meiner meinung nach völlig recht, dass du dein leben;so lange dies möglich ist, noch in vollen zügen geniest.

In meiner nun 6 jährigen krankheitsvita habe ich immer das noch mögliche in die tat umgesetzt.
Der krankheitsverlauf, der ja sehr unterschiedlich verläuft, setzt die grenzen des machbaren ganz von alleine.

Wie man sich das ende des eigenen lebens vorstellt und erwünscht ist wohl eher eine philosophische frage die sich jeder selbst beantworten muß.

Vorsorge zu treffen in form einer fundierten patientenverfügung ist für alle beteiligten nach meiner auffassung zwingend erforderlich.

Ich wünsche dir auf deiner kreuzfahrt viele schöne erlebnisse und immer eine handbreit wasser unterm kiel.

Herzliche grüße

rufmich

[Hannes]

Hallo "rufmich"

ja das mit dem Wasser unterm Kiel wäre schon wichtig ....

wie Du geschrieben hast...
Ich weiss, genauso wenig wie die Spezialisten, wie / wie schnell sich das ganze entwickelt ...

So muß ich handeln dort wo ich etwas beeinflussen kann...

wünsche einen angenehmen Abend !!!

[Soni]

Hi Hannes,

zum Thema selbstbestimmtes Sterben - vor einigen Wochen war im Stern ein sehr interessanter (preisgekrönt, ganz nebenbei) Artikel über einen "Gang nach Zürich". Hast Du den gelesen?
Ich habe mich oft gefragt, was ich tun würde, wenn ich die Diagnose bekäme.
Darf ich mal fragen, wie alt Du bist?
Als ich Deine Worte gelesen habe, lief es mir kalt den Rücken runter und mein Hals hat sich zugeschnürt...
Hast Du Angst?
Blöde Frage, oder?

Soni

[Hannes]

Hi Soni,

<BLOCKQUOTE>Zitat:</font><HR>Als ich Deine Worte gelesen habe, lief es mir kalt den Rücken runter und mein Hals hat sich zugeschnürt...
Hast Du Angst?
Blöde Frage, oder? <HR></BLOCKQUOTE>

Sorry, es war nie mein bestreben "jemanden" zu erschrecken oder so...
Aber in diesem Forum gehts ums Leben / Überleben und damit auch dem Sterben....

Ob ich Abgst habe, klar und wie !
Habe durch einen Freund/Bekannten schon vor vielen Jahren "Kontakt" bekommen wie es ist total gelähmt zu sein (ab Hals..) und der Mensch in dieser "Hülle" bleibt der Mensch !!!

Ob die Frage sooo blöd ist kann ich nicht sagen !
Für mich persönlich ist sie "normal"

Aber ich habe auch eine andere "Angst" um meine Familie und auch um mich !!!
( ich möchte kein Mitleid oder so......
ich möchte auch nicht einmal denken das andere etwas aus "Mitleid" für mich tun....)

Problem ist eine eindeutige Formulierung
von dem was ich aussagen möchte und dem was man herauslesen "könnte" oder gar will....

[Soni]

Mann, Hannes, ich wünsche Euch so viel Kraft!
Ich schätze, ich bin daher so "erschrocken", weil es das erste Mal ist, dass ich über das, worüber ich mir Monate lang den Kopf zerbrochen habe, zum ersten Mal spreche.
Bei uns war das Thema Sterben nach der Patientenverfügung abgehakt.
Als der Zustand meines Vaters schlimmer wurde (bei ihm hat es von der Diagnose bis zum Tod nur 17 Monate gedauert) hätte ich so gern mit ihm darüber geredet, aber es ging nicht mehr! Ich hätte ihn so gern gefragt, ob er nach Holland oder in die Schweiz will, wo er in Würde hätte sterben können. Ich hätte wirklich alles für ihn gemacht. Aber das war einfach tabu.
Mitleid... tja, das ist halt so eine Sache. Ich konnte nicht umhin, dass mein Vater mir unheimlich leid tat. Ich habe es mir nicht anmerken lassen, wir haben eigentlich noch viel zusammen gelacht. Aber gerade wenn man so eine Tapferkeit mit ansieht... also zumindest mir geht das schon an die Nieren. Wenn man liebt, leidet man halt mit...

Soni

[rufmich]

Hallo hannes,

unter dem nachfolgenden link kannst du nachlesen wie ein ehemals betroffener gehandelt hat
http://www.frank-kammacher.de/
mfg

Rufmich

[Hannes]

Hallo Rufmich,

DANKE !!!
habe auch dies schon gelesen ...

Als ich meine Diagnose bekam ging es mir ähnlich...(sicher wie vielen hier...)

Hinweis an Soni: in Holland ist Sterbehilfe zwar legal aber nur wenn "man" dort seinen Wohnsitz hat !

Habe dann nach und nach immer mehr Informationen "aufgesogen"...

[Wolfgang !]

Hallo,
ich habe in einem Beitrag gesehen dass eine an ALS erkrankte Frau aus Deutschland nach Holland fuhr und dort die Sterbehilfe für sich in Anspruch genommen hat.
Gruß Wolfgang

[Hannes]

Hallo Wolfgang,

es soll gehen wenn ein zweiter Wohnsitz dort angemeldet wird...

Habe versucht konkreter etwas in Holland zu finden und bin dann über die Info mit dem erforderlichen Wohnsitz gestolpert...

? ggf. ist diese Info "veraltet" ???

[susanne6]

Hallo Hannes,

ich war jetzt einige Wochen nicht in diesem Forum, weil es mich persönlich sehr betroffen macht von Euch und Euren Problemen zu lesen.

Warum ich ausgerechnet heute mal wieder "reingeschaut" habe, kann ich gar nicht sagen.

Meine Mutter hat sich auch mit dem Thema Sterbehilfe beschäftigt, bevor sie gestorben ist. Ich bin über die Internetadresse www.exit.ch gegangen. Dort hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Man musste nicht einen zweiten Wohnsitz anmelden. Es gibt dort andere Möglichkeiten. Ich nenne Dir nur deshalb die Adresse, damit Du sie nur einfach hast. Wann auch immer sie für Dich wichtig sein kann.

Ich wünsche Dir eine entspannte Nacht.

Einen lieben Gruss schickt Dir Susanne

[Hannes]

Hi Susanne (6),

das betraf nur Holland !!!
nicht die Schweiz !

aber bis dahin hoffe ich noch auf viele schöne Tage !!!

[fricko]

Hallo Hannes

In der Theorie wissen wir, dass das Sterben ebenso zum Leben gehört wie der Tod zur Geburt. In der Praxis verdrängen wir das Thema so lange, bis wir von unseren Ängsten eingeholt werden. Doch "Ars Moriendi", die Kunst des Sterbens, setzt voraus, dass wir schon im Leben die Sprachlosikgeit überwinden und uns dem Gedanken an den endgültigen Abschied stellen, statt vor ihm davonzulaufen.


Wer seinen Tod herannahen fühlt, ist vom Wunsch beseelt, ans Ende seiner selbst zu gehen. Er will sich der tiefsten Warheit nähern, er will sein wahres Wesen, sein wahres Sein erkennen. Und er will einen Sinn entdecken - in seinem Leben und in seinem Tod.

Man sollte dem "Abschied nehmen" genügend Zeit einräumen und dem "Gehen lassen" den richtigen Stellenwert zuordnen.

Jeder Mensch will angesichts des Todes ein letztes Mal akzeptiert werden, will verzeihen und verziehen bekommen, will lieben und geliebt werden.

Auch ich habe Angst vom Sterben, aber ich wünsche uns Allen das Wir noch sehr lang MITEINANDER POSTEN können.
Trotzdem würde ich mich freuen wenn wir alle zusammen irgendetwas Bewegen könnten dass gegen unsere Krankheit ALS ich sage das jetzt sehr provozierend wirklich etwas Geschiet. Ich sage da nichts Neues.
Es wird überall Geforscht und überall spielt NEID; POlITIK; usw. eine sehr grosse Rolle, natürlich auch Geld.

lg fricko