Lagerung

[Badener55]

Hallo zusammen,

nach einiger Zeit des Lesens bin ich nun in diesem tollen Forum registriert und möchte mich kurz vorstellen:

Männlich, 1955 geboren, verheiratet, 1 Sohn, kfm. Beruf, Januar 2006 ALS-Diagnose, seit Januar 2007 im Rollstuhl, seit August 2007 krank geschrieben, März 2008 Rentenantrag, linke Hand noch für leichte Aufgaben einsetzbar, Sprache und Schlucken in Ordnung.

Bevor ich nun weiterschreibe schicke ich diesen Text als Test ab -
Rest folgt.

Mein aktuelles Problem besteht in der nächtlichen Lagerung:

In der "stabilen Seitenlage" rechts habe ich unter dem linken Unterschenkel ein Kissen unterlegt. Nach 2-4 Stunden dreht mich meine Frau auf den Rücken, da die Beine schmerzen. In Rückenlage kippen die Knie und Füße seitlich weg, was Schmerzen in den Knien, Hüften und Füßen verursacht. Auch morgens beim Aufrichten habe ich Schmerzen an der Knie-Innenseite.

Fragen:
Welche Hilfen zur Lagerung benutzt Ihr?
Kissen unter oder neben die Beine (Seitenhalt)?
Welche Marken bzw. Füllstoffe sind gut (Rhombofill)?
Benutzt jemand Lagerungsschienen?

Übrigens: KG, Ergo und Motomed werden eingesetzt.

Für Eure Erfahrungen schon jetzt herzlichen Dank!

Gruß
Badener

[Meike-Salach]

Hallo,
ein Willkommen hier im Forum.
Da ich selber schlecht beschreiben kann, wie Lagerungen funktionieren, hier ein Link dazu:

http://www.modernealtenpflege.de/Pflegestandards/Ubersicht_Pflegestand_/Lagerung_nach_Bobath/lagerung_nach_bobath.html

Falls Fragen dazu auftauchen, kann der Physiotherapeut bestimmt Auskunft geben.
LG Meike

[uk1952]

Hallo Badener,
auch von mir ein herzliches Willkommen!
Das Problem mit dem richtigen Liegen haben wir alle mal mehr, mal weniger.
Ich habe einen elektrischen verstellbaren Lattenrost mit einer normalen Antidekubitus-Lattex-Matratze, wo Kopfteil und Fussteil separat verstellt werden können.
Das Bedienungsteil hängt an meinem Handgelenk, da ich es noch mit dem Finger bedienen kann, somit brauche ich nicht immer jemanden wecken.
Diese Pflegebetten oder Einlegerahmen und auch die Matratze kann der Arzt verschreiben.

http://www.hilfsmittelbedarf.de/auswahlbetten.htm

Somit habe ich auf dem Rücken liegend, wenn das Fussteil hochgestellt ist, keine Probleme mit den Beinen mehr, nur muss ich auch dass Kopfteil höher stellen, weil ich sonst mit der Atmung auch Probleme bekomme.
Für die Seitenlage habe ich wie Du ein Kissen unter dem oberen Bein und für den Kopf ein Tempur-Nacken-kissen.

Es gibt auch noch elektrische Antidekubitus-Matratzen, die sich ständig in ihrer Dicke verändern, dies macht aber auch die ganze Nacht Geräusche.

Einen lieben Gruss
Uschi

[Karl-Heinz]

Hallo Mitbadener,
ein Willkommensgruß aus dem Flachland in die Höhen.
Vorweg, ich bin (leider) Nichtbetroffener, sondern meine Frau ist an ALS erkrankt.
Sie heißt auch Uschi und Uschies sind selbst praktische Menschen oder haben praktische Männer um sich versammelt.
Die Lagerungsstellungen meiner Frau sind denen von Uschi (mit der Nummer) ziemlich gleich.
Lediglich auf der Seite liegend mache ich ihr noch eine Nackenrolle ins Kreuz, so dass sie nicht in eine unangenehme Lage fallen kann und auf dem Rücken liegend bringe ich ihr Fersenschoner (aus Lammfell) an die Füsse. Sie kann sich nicht selbst in eine andere Position bringen.

Gruß aus Freiburg
Karl-Heinz

[pet]

Hallo Badener,

ich habe auch erst mit Seitenlage und allen möglichen Kissen experimentiert. Dann habe ich mir den Arm gebrochen und musste auf dem Rücken schlafen. Nach und nach haben wir da Methoden entwickelt, die es mir nun ermöglichen die ganze Nacht auf dem Rücken zu schlafen.

Ich habe ein Pflegebett mit Tempurmatraze und unter den Kniekehlen habe ich ein doppelt gelegtes Stillkissen (www.relax-pillow.de/), so dass meine Füsse auf der Matraze flach stehen, die Beine aber voll unterstützt sind. Dadurch habe ich kein Problem mit Spitzfuss und Spastik mehr. Früher hatte ich deshalb Schienen für die Füsse, aber das ist jetzt unnötig. Unter den Füßen habe ich noch ein Schaffell. Wenn alles am richtigen Platz ist (ich kann nur noch den rechten Arm ein bisschen bewegen), kann ich so wunderbar schlafen. Ab und zu tut mir nachts der Rücken weh, dann stellt mein Mann das Fußteil und Kopfteil höher und die Schmerzen verschwinden. Keine Ahnung, ob das für andere auch so klappt, aber einen Versuch ist es wert?

Liebe Grüße,

Petra

[erjotes]

Hallo zusammen,

nach einiger Zeit des Lesens bin ich nun in diesem tollen Forum registriert und möchte mich kurz vorstellen:

Männlich, 1955 geboren, verheiratet, 1 Sohn, kfm. Beruf, Januar 2006 ALS-Diagnose, seit Januar 2007 im Rollstuhl, seit August 2007 krank geschrieben, März 2008 Rentenantrag, linke Hand noch für leichte Aufgaben einsetzbar, Sprache und Schlucken in Ordnung.

Bevor ich nun weiterschreibe schicke ich diesen Text als Test ab -
Rest folgt.

Mein aktuelles Problem besteht in der nächtlichen Lagerung:

In der "stabilen Seitenlage" rechts habe ich unter dem linken Unterschenkel ein Kissen unterlegt. Nach 2-4 Stunden dreht mich meine Frau auf den Rücken, da die Beine schmerzen. In Rückenlage kippen die Knie und Füße seitlich weg, was Schmerzen in den Knien, Hüften und Füßen verursacht. Auch morgens beim Aufrichten habe ich Schmerzen an der Knie-Innenseite.

Fragen:
Welche Hilfen zur Lagerung benutzt Ihr?
Kissen unter oder neben die Beine (Seitenhalt)?
Welche Marken bzw. Füllstoffe sind gut (Rhombofill)?
Benutzt jemand Lagerungsschienen?

Übrigens: KG, Ergo und Motomed werden eingesetzt.

Für Eure Erfahrungen schon jetzt herzlichen Dank!

Gruß
Badener

Hallo Badener,
bist Du der Badener, der mal bei den Freigeistern geschrieben hat ???

Da sag ich auch mal willkommen hier von meiner Seite. Ich bin zwar nicht im Sinne dieses Forums erkrankt, aber die Gemeinsamkeit "Rollstuhl" ist auch bei einer Querschnittslähmung eine Grundlage, hier mitzulesen und aus Rollstuhlsicht den einen oder anderen Kommentar los zu lassen.
Auch ist die Lagerungs-Problematik in etwa die Gleiche, denn auch ich habe das Problem der Nachtlagerung wegen der Dekubitusgefahr.
Da ich zusätzlich rechts Oberschenkelamputiert bin und aus einer Gesäß-OP heraus mit großen Narben auf der rechten Po-Seite ausgestattet bin, kann ich nur linksseitig schlafen, da ich die Rückenpartie für den Tag im Rollstuhl über die Nacht entlasten muß.
So liege ich dann links auf einem Webfell und habe am linken Oberschenkel innen ein Lagerungskissen, auf dem der rechte Oberschenkelstumpf dann aufliegt. Ohne Kissen würde er nach innen fallen und in der Hüfte aushebeln.

Damit nun nicht die linke Hüfte -der Trochander- beim Schlafen wundliegt, ist meine max. Schlafdauer 5 Stunden, danach geht es wieder in den Rollstuhl, damit die linke Hüfte entlastet ist. Im Rolli habe ich mit Würfelkissen eine Sitzkuhle geschaffen, die den Steiß entlastet.
Nachmittags muß ich dann mal kurz wieder liegen ( links) um die Pobacken von Sitzen zu entlasten ... !

Diese ganze Lagerungs-Notwendigkeit mit dem Alltag und seinen noch zahlreichen Engagements zu vereinbaren, fällt zunehmend schwerer, insbesondere, weil beim Querschnitt ja auch noch das Thema `Blasen- und Mastdarmlähmung´ ein Wörtchen mit langen Toilettenzeiten mitreden will...!

Schaun mer mal...

[Badener55]

Hallo erjotes,

nein - bei den Freigeistern habe ich nicht geschrieben.

Meine Lagerung sieht inzwischen so aus, dass ich überwiegend auf dem Rücken schlafe und ein bis zwei mal kurzzeitig zur Seite und dann wieder zurück gedreht werde.

Gruß
Badener

[Trauminsel]

Lagerung

Ein Hallo an alle,
richtig Lagern ist ein individuell schwieriges Thema.
Ich habe schon einiges ausprobiert was auch in den Beiträgen
zum Teil beschrieben wurde.
Deshalb interessiert mich die Lagerung mit dem Stillkissen.

Liebe Petra, welche Größe hat Dein Kissen?Welche Füllung?
Ich würde es gerne ausprobieren weil ich auch unter starker
Spastik leide und schon einiges getestet habe.Und wie Du
schon sagst, ein Versuch ist es wert.

Viele Grüße
Liesa

[pet]

Liebe Lisa,

wenn du wie ich eine starke Streckspastik in den Beinen hast, ist das wirklich einen Versuch wert. Ich habe das Stillkissen mit EPS-Perlen in Grösse 190 cm x 40 cm.

Mein Mann packt das Kissen im unteren Teil des U fest an, so dass alle Perlen in die beiden Schenkel gehen und diese ausfüllen und hart machen. Dann schiebt er mir das doppelgelegte Kissen unter die aufgestellten Knie. Wenn er das Ende loslässt, verteilen sich die Perlen wieder im ganzen Kissen und es wird weich, so dass meine Beine ein bisschen einsinken. Ich erreiche dann mit den flachen Fußsohlen genau mein Bett und bin total bequem. Es ist so schwierig es zu beschreiben, wenn du Probleme hast, melde dich per PN.

Viel Glück,

Petra

[Stern]

auch mein mann benützte ein Stillkissen.ich schob es unter den kniekehlen durch und dann nach oben bis an den po.rechts und links lagerte ich dann seine arme bis an die schultern .je nach schmerz mal rechts bzws. links mehr.Die Beine lagerte ich mit einem Venenkissen.Liebe Grüsse Stern!

[klaus123]

Ich bin zwar noch in der Lage, mich im Bett umzudrehen, aber es ist inzwischen schon ziemlich mühsam, weil ich die Arme kaum noch unterstützend einsetzen kann.

Gibt es evtl eine Unterlage, die das Drehen im Bett erleichtert ?