Selbsttest – was trifft auf Dich zu?
- Müdigkeit, Schlappheit
- Sehstörungen
- Hals- und Nackenschmerzen
- Verdauuungsstörungen
- Zittern
- Muskelzucken
- allgemeine Schwächezustände
- Muskelsteifigkeit
- Herzrhythmusstörungen bzw. Herzrasen
- schwere in Armen/Beinen/Kopf
- Kribbeln in den Händen
- Konzentrationsstörungen
- Angst-/Panikzustände
- Erkrankungen in der Verwandschaft
- starke Angst vor ALS/Krebs/HIV…
… hast Du mehr als die Hälfte dieser Symptome?
Es könnte durchaus sein, dass Du Dich gerade mit einer Erkrankung plagst, die Dir das Leben zur Hölle macht. Es muss aber nicht ALS sein! Laut ICD-10 (F 45.2) gibt es da noch etwas, das sich so definiert: „Die unangemessen starke Beschäftigung mit der Angst vor Krankheiten (z.B. Aids, Krebs, Herzerkrankungen) bzw. die (unzutreffende) Überzeugung, eine ernsthafte Krankheit zu haben.“ Bekannt ist das Ganze unter dem leider oft schändlich behafteten Namen Hypochondrie. (Bzw. gibt es auch nur kurze, hypochondrische Episoden, man muss also kein Hypochonder durch und durch sein, um vor Angst vor einer Krankheit schier am Rad zu drehen…)
Ich mache hierfür einen Extra-Faden auf, da mir aufgefallen ist, dass in diesem Forum regelmäßig verängstigte Menschen schreiben, die von einem umfassenden Symptomkatalog berichten – meist mit passenden medizinischen Termini (ganz beliebt sind die Faszikulationen – um mit diesem Begriff um sich zu werfen, muss man sich schon stark mit Krankheiten beschäftigen, behaupte ich - dies ist übrigens symptomatisch für Hypochondrie/Nosophobie). Oftmals noch verdammt jung steigert man sich in unfassbare Krankheitsvisionen hinein, und ist in Wirklichkeit „bumperlgesund“. Vielleicht gehörst Du ja zu ihnen?
Ich reiße hier den Mund so weit auf, weil ich mich einerseits "beruflich" mit solchen Themen beschäftige , und andererseits, da ich selbst einen leichten Hang zur Hypochondrie habe. Warum? Nun ja, als ich 4 war, wäre mein Vater an einer Hirnblutung fast gestorben. Als ich 7 war, hatte er einen Bandscheibenvorfall. Vor zwei Jahren starb er an ALS. Ganz zu schweigen von der Angina Pectoris meines Großvaters und der Alzheimererkrankung meiner Tante. Ach ja, die andere Tante starb an Unterleibskrebs. Da war ich auch noch ziemlich jung, als wir sie im Krankenhaus besuchten und ich sie dürr und abgemagert an Schläuchen hängen sah. Du kannst Dir also vorstellen, dass ich mehr als genug mit Krankheiten konfrontiert wurde um meinem Befinden starke Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – und auch ich hatte schon eine ganze Palette an Symptomen, die auf eine Gehirnblutung hindeuten, und auch orthopädische Probleme, für die ich definitiv noch zu jung bin. Und bei jedem HIV-Test habe ich mir schier in die Hosen gemacht.
Apropos zu jung: Wenn Du noch nicht mal 30 bist, ist die Wahrscheinlichkeit einer ALS-Erkrankung verschwindend. Lies mal das folgende:
„In welchem Alter beginnt die Erkrankung?
Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Die jüngsten Patienten erkranken im Alter von 20-30 Jahren. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 56-58 Jahren. Unter 10% der ALS-Patienten erkranken vor dem 40. Lebensjahr.“
Pro Jahr erkranken übrigens ca. 2 von 100.000 Leuten. Du siehst, um an ALS zu erkranken, muss man schon ein echter Glückspilz sein. Im Gegensatz dazu: "International liegen die Angaben zur Häufigkeit von somatoformen Störungen (Hypochondrie gehört zu diesen) bei neun bis 20 Prozent in der Allgemeinbevölkerung. Das Vollbild der Hypochondrie findet sich bei Patienten in Arztpraxen zu etwa fünf Prozent." (http://www.onmeda.de/krankheiten/hypochondrie.html?p=3)
Natürlich verschwinden Deine Symptome nicht, wenn Du dies liest – das gehört zur Hypochondrie. Auch wenn der Hausarzt Dir schon öfters gesagt hat, Du bist rundum gesund. Und Du bist auch sicher, an keiner psychischen Störung zu leiden.
Lass Dir an dieser Stelle gesagt sein, dass Erkrankungen der Seele nicht immer ganz so dramatisch sind, wie sie im Fernsehen und anderen Medien dargestellt werden. Um an einer Angststörung zu leiden, muss man nicht erst sich wochenlang in der Wohnung verschanzen. Eine Zwangsstörung hat man auch nicht nur dann, wenn man nach verlassen der Wohnung den Schlüssel immer genau 7 Mal drehen muss. Und man muss dafür auch nicht unbedingt eine schreckliche Kindheit gehabt haben. So etwas kann sich anschleichen, leise, tückisch und von hinten, ohne, dass Du es merkst. Deswegen musst Du nicht in die Irrenanstalt, keine Sorge! Allerdings wäre es hilfreich, mit einem Arzt darüber zu sprechen.
Mein Tipp: Geh zum Hausarzt mit Deinem Symptomkatalog. Nur mit dem, nicht gleich mit Deiner vorgefertigten Meinung zur Diagnose und höre Dir seine Meinung an. Du kannst ihm dann auch Deine Befürchtungen mitteilen (denn schließlich bist Du überzeugt, dass der Arzt übersieht Deine ALS, stellt eine Fehldiagnose und wenn er es dann bemerkt, ist es zu spät….), und wenn auch Du irgendwann, nach –zig Besuchen beim Neurologen von Deiner Angst, ALS zu haben, geheilt bist – geh zum Therapeuten! Du wirst sicher irgendwann einen Fernsehbeitrag über eine andere Krankheit sehen oder darüber lesen und dann geht das Ganze von vorne los. Und wie sagte es mal Jürgen von der Lippe: "Ich bin nicht wehleidig, ich möchte nur keinen Zweifel an der Schwere der Krankheit lassen."
Aber kläre es mit dem Arzt, nicht hier im Forum. Du wirst hier definitiv von niemandem eine Meinung zu Deinen Beschwerden hören bzw. lesen. Das war nie der Fall und wird nie der Fall sein. Auch wenn es mich – und mit Sicherheit manch anderen – gelegentlich in den Fingern juckt zu schreiben: „Du hast auf jeden Fall ALS, bulbäre Form!“ – einfach, weil es – entschuldige – nervt, ständig eine biblisch lange Liste von Symptomen mit Bitte um Stellungnahme zu lesen.
In diesem Forum schreiben sich Leute, die ALS haben, die einen Verwandten mit ALS haben oder hatten oder die sonst wie mit ALS konfrontiert sind. Und wenn Du eine ALS-Diagnose hast, wirst Du hier Leute finden, die Dir mit Trost und Rat zur Seite stehen. Trotzdem wünsche ich Dir, dass man Dich hier nie mehr wieder sieht.
Ach ja, hier noch zwei Foren für Angststörungen bzw. Hypochondrie:
Alles Gute wünscht Dir
Elektra
- Müdigkeit, Schlappheit
- Sehstörungen
- Hals- und Nackenschmerzen
- Verdauuungsstörungen
- Zittern
- Muskelzucken
- allgemeine Schwächezustände
- Muskelsteifigkeit
- Herzrhythmusstörungen bzw. Herzrasen
- schwere in Armen/Beinen/Kopf
- Kribbeln in den Händen
- Konzentrationsstörungen
- Angst-/Panikzustände
- Erkrankungen in der Verwandschaft
- starke Angst vor ALS/Krebs/HIV…
… hast Du mehr als die Hälfte dieser Symptome?
Es könnte durchaus sein, dass Du Dich gerade mit einer Erkrankung plagst, die Dir das Leben zur Hölle macht. Es muss aber nicht ALS sein! Laut ICD-10 (F 45.2) gibt es da noch etwas, das sich so definiert: „Die unangemessen starke Beschäftigung mit der Angst vor Krankheiten (z.B. Aids, Krebs, Herzerkrankungen) bzw. die (unzutreffende) Überzeugung, eine ernsthafte Krankheit zu haben.“ Bekannt ist das Ganze unter dem leider oft schändlich behafteten Namen Hypochondrie. (Bzw. gibt es auch nur kurze, hypochondrische Episoden, man muss also kein Hypochonder durch und durch sein, um vor Angst vor einer Krankheit schier am Rad zu drehen…)
Ich mache hierfür einen Extra-Faden auf, da mir aufgefallen ist, dass in diesem Forum regelmäßig verängstigte Menschen schreiben, die von einem umfassenden Symptomkatalog berichten – meist mit passenden medizinischen Termini (ganz beliebt sind die Faszikulationen – um mit diesem Begriff um sich zu werfen, muss man sich schon stark mit Krankheiten beschäftigen, behaupte ich - dies ist übrigens symptomatisch für Hypochondrie/Nosophobie). Oftmals noch verdammt jung steigert man sich in unfassbare Krankheitsvisionen hinein, und ist in Wirklichkeit „bumperlgesund“. Vielleicht gehörst Du ja zu ihnen?
Ich reiße hier den Mund so weit auf, weil ich mich einerseits "beruflich" mit solchen Themen beschäftige , und andererseits, da ich selbst einen leichten Hang zur Hypochondrie habe. Warum? Nun ja, als ich 4 war, wäre mein Vater an einer Hirnblutung fast gestorben. Als ich 7 war, hatte er einen Bandscheibenvorfall. Vor zwei Jahren starb er an ALS. Ganz zu schweigen von der Angina Pectoris meines Großvaters und der Alzheimererkrankung meiner Tante. Ach ja, die andere Tante starb an Unterleibskrebs. Da war ich auch noch ziemlich jung, als wir sie im Krankenhaus besuchten und ich sie dürr und abgemagert an Schläuchen hängen sah. Du kannst Dir also vorstellen, dass ich mehr als genug mit Krankheiten konfrontiert wurde um meinem Befinden starke Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – und auch ich hatte schon eine ganze Palette an Symptomen, die auf eine Gehirnblutung hindeuten, und auch orthopädische Probleme, für die ich definitiv noch zu jung bin. Und bei jedem HIV-Test habe ich mir schier in die Hosen gemacht.
Apropos zu jung: Wenn Du noch nicht mal 30 bist, ist die Wahrscheinlichkeit einer ALS-Erkrankung verschwindend. Lies mal das folgende:
„In welchem Alter beginnt die Erkrankung?
Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Die jüngsten Patienten erkranken im Alter von 20-30 Jahren. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 56-58 Jahren. Unter 10% der ALS-Patienten erkranken vor dem 40. Lebensjahr.“
Pro Jahr erkranken übrigens ca. 2 von 100.000 Leuten. Du siehst, um an ALS zu erkranken, muss man schon ein echter Glückspilz sein. Im Gegensatz dazu: "International liegen die Angaben zur Häufigkeit von somatoformen Störungen (Hypochondrie gehört zu diesen) bei neun bis 20 Prozent in der Allgemeinbevölkerung. Das Vollbild der Hypochondrie findet sich bei Patienten in Arztpraxen zu etwa fünf Prozent." (http://www.onmeda.de/krankheiten/hypochondrie.html?p=3)
Natürlich verschwinden Deine Symptome nicht, wenn Du dies liest – das gehört zur Hypochondrie. Auch wenn der Hausarzt Dir schon öfters gesagt hat, Du bist rundum gesund. Und Du bist auch sicher, an keiner psychischen Störung zu leiden.
Lass Dir an dieser Stelle gesagt sein, dass Erkrankungen der Seele nicht immer ganz so dramatisch sind, wie sie im Fernsehen und anderen Medien dargestellt werden. Um an einer Angststörung zu leiden, muss man nicht erst sich wochenlang in der Wohnung verschanzen. Eine Zwangsstörung hat man auch nicht nur dann, wenn man nach verlassen der Wohnung den Schlüssel immer genau 7 Mal drehen muss. Und man muss dafür auch nicht unbedingt eine schreckliche Kindheit gehabt haben. So etwas kann sich anschleichen, leise, tückisch und von hinten, ohne, dass Du es merkst. Deswegen musst Du nicht in die Irrenanstalt, keine Sorge! Allerdings wäre es hilfreich, mit einem Arzt darüber zu sprechen.
Mein Tipp: Geh zum Hausarzt mit Deinem Symptomkatalog. Nur mit dem, nicht gleich mit Deiner vorgefertigten Meinung zur Diagnose und höre Dir seine Meinung an. Du kannst ihm dann auch Deine Befürchtungen mitteilen (denn schließlich bist Du überzeugt, dass der Arzt übersieht Deine ALS, stellt eine Fehldiagnose und wenn er es dann bemerkt, ist es zu spät….), und wenn auch Du irgendwann, nach –zig Besuchen beim Neurologen von Deiner Angst, ALS zu haben, geheilt bist – geh zum Therapeuten! Du wirst sicher irgendwann einen Fernsehbeitrag über eine andere Krankheit sehen oder darüber lesen und dann geht das Ganze von vorne los. Und wie sagte es mal Jürgen von der Lippe: "Ich bin nicht wehleidig, ich möchte nur keinen Zweifel an der Schwere der Krankheit lassen."
Aber kläre es mit dem Arzt, nicht hier im Forum. Du wirst hier definitiv von niemandem eine Meinung zu Deinen Beschwerden hören bzw. lesen. Das war nie der Fall und wird nie der Fall sein. Auch wenn es mich – und mit Sicherheit manch anderen – gelegentlich in den Fingern juckt zu schreiben: „Du hast auf jeden Fall ALS, bulbäre Form!“ – einfach, weil es – entschuldige – nervt, ständig eine biblisch lange Liste von Symptomen mit Bitte um Stellungnahme zu lesen.
In diesem Forum schreiben sich Leute, die ALS haben, die einen Verwandten mit ALS haben oder hatten oder die sonst wie mit ALS konfrontiert sind. Und wenn Du eine ALS-Diagnose hast, wirst Du hier Leute finden, die Dir mit Trost und Rat zur Seite stehen. Trotzdem wünsche ich Dir, dass man Dich hier nie mehr wieder sieht.
Ach ja, hier noch zwei Foren für Angststörungen bzw. Hypochondrie:
Alles Gute wünscht Dir
Elektra
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