Absauggerät

[haltbars frau]

Ein "Hallo" an alle!

Holger hat ein Absauggerät verordnet bekommen, er verschluckt sich jetzt sehr häufig und massiv. Eigentlich wollen wir es zur Zeit nur für "den Notfall" da haben. Schleimproduktion ist noch nicht sehr stark.
Welche Erfahrungen habt Ihr bei der bulbärer Form und Verschlucken gemacht.
Könnt Ihr ein Absauggerät empfehlen?

Danke und ein schönes Wochenende für Euch alle,
Holger und Andrea

[Rolling Stone]

Hallo Andrea und Holger,
ich selbst habe, wie ich eben auch in Lores Thread beschrieb, keine Erfahrung damit, aber Ihr findet einige Informationen, wenn Ihr in der Suchfunktion nach "Cough Assist" sucht. Nach allem was ich las, empfiehlt es sich, eine Lungenfachklinik zu Rate zu ziehen.
LG Christoph

[Wolfgang !]

Hallo,
auf jeden Fall, so wie Christoph schon sagte, in einer Lungenfachklinik alles weitere abklären.
Bei mir ist es mit dem Verschlucken so gewesen das jeder der das miterlebte, dachte dass ich jeden Moment ersticken würde. Ich habe am ganzen Körper gezittert und nach Luft gerungen. Für Außenstehende war es die Hölle, ich selbst jedoch konnte dabei innerlich ruhig bleiben, obwohl es auch sehr viel Kraft gekostet hat und ich danach erst einmal fix und alle gewesen bin, aber aus der Erfahrung wußte das es gleich vorbei ist.
Merkwürdiger Weise ist es heute so gut wie garnicht mehr das die Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftröhre kommt. Ein bis zwei Mal in der Woche bleibt ein Rest Nahrung, ein Krümel, in der Speiseröhre hängen was ein starkes Würgen hervor ruft. Aber das mit dem Verschlucken ist irgendwie nicht mehr da. Gott sei Dank!
Ich bekomme den angesammelten Schleim mit Atemstapeln weg. Das ist für mich eine super Hilfe!
Das zeigt wieder das es wirklich bei jedem anders ist, deshalb ist es auf jeden Fall ratsam eine Lungenfachklinik aufzusuchen.
Gruß Wolfgang

[krumen]

Für Angehörige empfiehlt sich auch ein Erste-Hilfe-Wissen bei Verschlucken (akute Aspiration):
Bei akutem Verschlucken den Betroffenen so positionieren, dass der Kopf tiefster Punkt ist (Im Sitzen "Kutschersitz" mit nach vorn geneigtem Oberkörper).
Dann kräfitiges Schlagen zwischen die Schulterblätter. Drei Kräfte wirken nun gleichzeitig:
1. Gravitation (der Fremdkörper rutscht in Richtung Erdanziehung)
2. Durch das Schlagen löst sich der Fremdkörper in den Atemwegen
3. Durch eigene Abwehrreflexe (Husten) wird der Fremdkörper nach draußen befördert, wenn das Husten noch möglich ist (ansonsten mit Cough-assist absaugend unterstützen)

Herzlichen Gruß
krumen

[haltbars frau]

Absauggerät

Vielen Dank an Euch alle.

In die Lungenfachklinik werden wir jetzt auf jeden Fall gehen, denn Holger hat mittlerweile täglich das Gefühl, dass auch die Luft knapper wird.
Könnt Ihr eine Klinik empfehlen?
Wir sind sonst in Wiesbaden in der DKD, bei Herrn Dr. Schrank. Werden dort super versorgt. Weiß aber (noch) nicht, ob er auch in Sachen "Luft", behandelt. Kommen aus Hofheim. Es sollte wenn möglich nicht so weit weg sein.

Liebe Grüße
Andrea

[haltbars frau]

Liebe(r) Krumen,

Erste-Hilfe-Massnahmen sind mir schon bekannt, da ich von Berufswegen (Krankenschwester), damit vertraut bin. Trotzdem vielen, lieben Dank.
Ich muss gestehen, ich hab auch schon ein Skalpell bereit liegen. Hoffe aber aus tiefstem Herzen, dies nie gebrauchen zu müssen.

Holger ist ja sonst noch vollkommen mobil. Die Sprache, der Schluckakt und die Atmung, sind bis jetzt "nur" beteiligt. Da denkt man doch noch über Beatmung nach.

Dir eine schöne Zeit,
Andrea

[uk1952]

Hallo Andrea und Krumen,
auch wenn Ihr Beide vom Fach seid, helfen diese Erste-Hilfe Maßnahmen nicht unbedingt wie bei dem Verschlucken eines festen Fremdkörpers. Wir verschlucken uns auch oft an Flüssigkeiten, die man mit einem kräftigen Schlag auf den Rücken nicht hinaus befördern kann. Bei Milchprodukten, entsteht oft ein zähflüssiger Schleim, der das Durchatmen unmöglich macht je hektischer man wird. Wenn man mir dann auf den Rücken schlägt, setzt bei mir die Atmung aus. Da auch ein kräftiges Husten auch oft gar nicht mehr möglich ist, hilft nur die Ruhe bewahren. So wie Wolfgang es geschildert hat, ist es auch bei mir. Meine Assistentin fragte mich, wie sie mir helfen könnte und ich antwortete ihr, indem sie mich am Besten in Ruhe versuchen lässt durchzuatmen. Sie hilft mir den Oberkörper nach vorne zu beugen und hält mir ein Handtuch oder Küchentuch unter meinen Mund, damit der ganze Schleim herauslaufen kann. Man lernt auch mit dem Verschlucken umzugehen und meidet aus Erfahrung alles, was das Verschlucken fördert kann. Ich habe gelernt, mich sehr auf mein Kauen und Schlucken zu konzentrieren und langsam zu essen und zu trinken. Leider gelingt es nicht immer und sobald ich abgelenkt werde, passiert dann doch das unvermeidliche Verschlucken, aber viel seltener als am Anfang.

Einen lieben Gruss
Uschi

[lythriel]

Hallo

Hallo zuammen,

ich möchte euch jetzt nicht unnötig beunruhigen,aber das verschlucken ist nicht ungefährlich,gerade von Flüssigkeiten,es kann ein,dass es so weit in die Lunge geht,dass es mit dem Absauger nur noch schwer,bis gar nicht zu erreichen ist. Daraus resultiert oft eine "Aspirationspneumonie" also eine Lungenentzündung aufgrund von Flüssigkeiten in der Lunge. Ich würde auch einen Termin im KKH empfehlen mit Schlucktest. Ich hoffe,ich habe jetzt niemanden beunruhigt oder in Panik versetzt,aber so etwas sollte einem im Hinterkopf bleiben,wenn das Abhusten nicht mehr so gut funktioniert.

Liebe Grüsse
Lyth