Hallo,
ich fließe fast über und muss einfach mal ein paar Gedanken los werden.
Ich war heute wieder bei meiner Freundin. Seit dem 9.Juni diesen Jahres weiß sie, dass sie ALS hat. Wir haben uns auf einer REHA kennengelernt. Ich mit burn out und sie mit Fußheberschwäche. Das war im April. Da konnte sie noch am Rollator laufen.
Sie hat mir so sehr geholfen, aus meinem Loch raus zu kommen, dass ich ihr gar nicht genug danken kann. Wir hatten so wunderbare gemeinsame Erlebnisse in dieser Zeit...
Jetzt ist sie in einem Hospiz (sehr gut aufgehoben!!!), da sie keine Familie hat. Jeden Tag bekommt sie Besuch, sie hat einen großen Bekanntenkreis.
Heute konnte sie kaum sprechen, das Verschlucken geht los. Weder Hände, schon gar nicht Füße sind noch funktionsfähig. Sie kann auch kaum noch in ihrem Rollstuhl sitzen. So konnte ich sie trotz schönstem Herbstwetter nicht raus locken.
Dabei ist der Herbst in diesem Jahr besonders schön. Die Blätter an den Bäumen sind wunderbar bunt. Ich sehe sie und will alles aufsaugen, weil ich ja für meine Freundin mit sehen muss.
Leider lehnt sie nach wie vor alles Technische ab.
Ich habe ihr wieder von diesem wunderbaren Forum erzählt. Auch, dass ich das jetzt - dank Euch - mit der Augensteuerung verstanden habe.
Nein, sie will nur noch, dass es vorbei ist.
Und ich kann es ja auch nachfühlen. Es hält sie nichts mehr auf dieser Welt. Sie hat keine Kinder oder Enkel, die sie aufwachsen sehen will. (Sie ist 77 Jahre), sie hatte ein erfülltes Leben, hat viel gesehen. Ihr Mann, mit dem sie sehr glücklich war, ist schon vor ca. 10 Jahren gestorben...
Sie will nur noch gehen dürfen...
Und dabei strengt sich der Herbst, strengen sich die Bäume noch einmal extra an.
Ich weiß gar nicht so recht, wie es mir dabei geht. Ich bin einerseits so unendlich traurig, ich hätte gern noch so viel mehr Zeit mit ihr verbracht. Ich würde ihr gern etwas Lebensmut und Hoffnung geben, aber eigentlich will ich auch ihren Wunsch, zu gehen, akzeptieren. Also versuche ich, so gut es geht, sie auf diesem Weg zu begleiten.
Andererseits bin ich so froh und dankbar, sie kennengelernt zu haben. Es macht mein Leben um Vieles reicher, auch oder gerade durch diese schreckliche Krankheit.
Mein Leben ist ansonsten hektisch und chaotisch. Ich bin voll und engagiert berufstätige Mutter von zwei Kindern und habe einen sehr mobilen Hund.
Aber bei meiner Freundin finde ich eine kleine friedliche Insel von meinem oft viel zu schnellen Alltag.
Diese Krankheit lehrt uns die Langsamkeit, das Innehalten und auch die anscheinend so wichtigen Dinge im Leben zu überdenken.
Entschuldigt mein langes Gelaber, hier haben alle ihre eigenen Sorgen...
Aber ich bin froh, das es dieses tolle Forum und diese aktiven Schreiberlinge unter Euch gibt !!!
Da habe ich immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und Antworten zu finden.
Traurige und dankbare Grüße
Christine
ich fließe fast über und muss einfach mal ein paar Gedanken los werden.
Ich war heute wieder bei meiner Freundin. Seit dem 9.Juni diesen Jahres weiß sie, dass sie ALS hat. Wir haben uns auf einer REHA kennengelernt. Ich mit burn out und sie mit Fußheberschwäche. Das war im April. Da konnte sie noch am Rollator laufen.
Sie hat mir so sehr geholfen, aus meinem Loch raus zu kommen, dass ich ihr gar nicht genug danken kann. Wir hatten so wunderbare gemeinsame Erlebnisse in dieser Zeit...
Jetzt ist sie in einem Hospiz (sehr gut aufgehoben!!!), da sie keine Familie hat. Jeden Tag bekommt sie Besuch, sie hat einen großen Bekanntenkreis.
Heute konnte sie kaum sprechen, das Verschlucken geht los. Weder Hände, schon gar nicht Füße sind noch funktionsfähig. Sie kann auch kaum noch in ihrem Rollstuhl sitzen. So konnte ich sie trotz schönstem Herbstwetter nicht raus locken.
Dabei ist der Herbst in diesem Jahr besonders schön. Die Blätter an den Bäumen sind wunderbar bunt. Ich sehe sie und will alles aufsaugen, weil ich ja für meine Freundin mit sehen muss.
Leider lehnt sie nach wie vor alles Technische ab.
Ich habe ihr wieder von diesem wunderbaren Forum erzählt. Auch, dass ich das jetzt - dank Euch - mit der Augensteuerung verstanden habe.
Nein, sie will nur noch, dass es vorbei ist.
Und ich kann es ja auch nachfühlen. Es hält sie nichts mehr auf dieser Welt. Sie hat keine Kinder oder Enkel, die sie aufwachsen sehen will. (Sie ist 77 Jahre), sie hatte ein erfülltes Leben, hat viel gesehen. Ihr Mann, mit dem sie sehr glücklich war, ist schon vor ca. 10 Jahren gestorben...
Sie will nur noch gehen dürfen...
Und dabei strengt sich der Herbst, strengen sich die Bäume noch einmal extra an.
Ich weiß gar nicht so recht, wie es mir dabei geht. Ich bin einerseits so unendlich traurig, ich hätte gern noch so viel mehr Zeit mit ihr verbracht. Ich würde ihr gern etwas Lebensmut und Hoffnung geben, aber eigentlich will ich auch ihren Wunsch, zu gehen, akzeptieren. Also versuche ich, so gut es geht, sie auf diesem Weg zu begleiten.
Andererseits bin ich so froh und dankbar, sie kennengelernt zu haben. Es macht mein Leben um Vieles reicher, auch oder gerade durch diese schreckliche Krankheit.
Mein Leben ist ansonsten hektisch und chaotisch. Ich bin voll und engagiert berufstätige Mutter von zwei Kindern und habe einen sehr mobilen Hund.
Aber bei meiner Freundin finde ich eine kleine friedliche Insel von meinem oft viel zu schnellen Alltag.
Diese Krankheit lehrt uns die Langsamkeit, das Innehalten und auch die anscheinend so wichtigen Dinge im Leben zu überdenken.
Entschuldigt mein langes Gelaber, hier haben alle ihre eigenen Sorgen...
Aber ich bin froh, das es dieses tolle Forum und diese aktiven Schreiberlinge unter Euch gibt !!!
Da habe ich immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und Antworten zu finden.
Traurige und dankbare Grüße
Christine
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