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Sterbehilfe

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    #31
    Hallo Hubert,
    ja, das ist wohl kein so richtig weihnachtliches Thema, wie man hier auch an der regen Beteiligung sehen kann. Oder vielleicht ist das Thema auch grundsätzlich zu unangenehm?

    Ich bin seit ca. 25 Jahren Atheist und bin folglich nicht so richtig auf der selben Wellenlänge wie der Herr Bischof. Aber manche seiner Bedenken teile ich doch.
    So scheint es den Druck auf Alte und Kranke, sich möglichst "sozialverträglich entsorgen zu lassen", infolge der in den Niederlanden praktizierte Sterbehilfe, dort tatsächlich zu geben. Eine Lockerung der Gesetzeslage in Deutschland könnte ähnliche Auswirkungen auch hierzulande haben.
    Auch mit den geschilderten Verbrennungstechniken mithilfe einer rotierenden Trommel o.ä. kann ich mich nicht anfreunden. Das hat mit einem würdigen Umgang mit den Toten wirklich gar nichts mehr zu tun. Da sollte man vielleicht Belange des Umweltschutzes, oder aus welchem Grund auch immer so eine Technik verwendet wird, hintenanstellen.
    Die zuletzt aufgeführten Bedenken bezüglich der ökologischen Urne im Friedwald halte ich für ziemlich dümmlich, da der Mensch natürlich im Naturkreislauf eingebunden ist, ob man daran glauben möchte oder nicht. Da macht es überhaupt keinen Unterschied, ob man im Sarg von Würmern verstoffwechselt wird, oder als "Dünger" von einem Baum. Aber ein streng gläubiger Christ muss das wohl so sehen.
    Liebe Grüße, Christoph
    Zuletzt geändert von Rolling Stone; 28.12.2008, 17:26.

    Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
    Marcus Aurelius

    Mein PLM-Profil: http://www.patientslikeme.com/patien...olling%20Stone

    UNSERE BEATMUNGS-WG BONN(BAD GODESBERG): http://www.marc-bennerscheidt.de/startern_wg.htm

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      #32
      Hallo Christoph,
      ich habe das Feld noch nicht kampflos geräumt, und die folgende Mail an den zuständigen Redakteur geschickt.
      Mal sehen was jetzt kommt!


      Sehr geehrter Herr Uhlenbruch,

      die Ablehnung meines Leserbriefes vom 14.12.2008, durch ein standardisiertes Antwortschreiben, hat mich sehr enttäuscht. Nachdem am 22.12.2008 in der SZ auch noch über ein Redaktionsgespräch mit Bischof Gebhard Fürst berichtet wurde, das unter Anderem auch das Thema Sterbehilfe behandelte, sehe ich mich veranlasst, Sie nochmals um die Veröffentlichung meines Leserbriefes zu bitten.
      Wenn Sie mein Schreiben gelesen haben dann können Sie daraus ersehen, dass es mir vorrangig darum ging, die darin besprochene Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), einer breiteren Bevölkerungsschicht bekannt zu machen. Der Hinweis auf die zwei angeführten Internetadressen macht das auch deutlich. Viele Menschen die an der ALS erkrankt sind erleiden diese Krankheit in einer gewissen Anonymität, und könnten über die angegebene Website www.dgm.org mit anderen Leidenden Kontakt aufnehmen, und in den untergeordneten Themen wertvolle Hilfe erfahren.
      Ihnen noch weitere Argumente mitzuteilen würde mir schwer fallen, da eine weit fortgeschrittene Lähmung mir das Schreiben fast unmöglich macht.

      Mit freundlichem Gruß

      Hubert Mitter
      „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
      Albert Einstein

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        #33
        Hallo Hubert,
        ein eventuell veröffentlichter Leserbrief ist aber auch nur eine einmalige und kurzlebige Information, die wahrscheinlich kaum jemanden erreichen wird, der diese Informationen wirklich benötigt. Wie wäre es, wenn Du stattdessen die Neurologen in Deinem Umkreis mit DGM-Informationen versorgst. Vielleicht hat die DGM ja Informationsmaterial, das man in den Praxen auslegen kann. Damit könnte man die in Zukunft neu diagnostizierten eher erreichen.
        Liebe Grüße, Christoph

        Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
        Marcus Aurelius

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          #34
          Zum Thema "Sterbehilfe" fand ich vor kurzem einen Artikel auf der Seite der Charité, der, bezugnehmend zu den Medienberichten über den Suizid Craig Everts, klar stellt, dass Sterbehilfe bei beatmeten Menschen durchaus erlaubt ist, auch in Deutschland.
          Hier zu finden unter "Fehlinformation zur „Sterbehilfe“ in den deutschen Medien":


          Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
          Marcus Aurelius

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            #35
            keine aktive Sterbehilfe

            Hallo Christoph,

            ich denke nicht, dass eine pauschale Aussage über Sterbehilfe so richtig ist:

            Ich kopiere mal auszugsweise die entsprechende Passage aus Deinem Link:
            Missverständlich in der Veröffentlichung des „Stern“ und anderer Medien ist die Darstellung, dass der ärztlich unterstützte Suizid durch Dignitas in der Schweiz die alleinige Möglichkeit für eine Beendigung der Beatmungstherapie bei der ALS darstellt. Richtig ist, dass nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes im Jahr 1991 auch in Deutschland die Beendigung einer Maskenbeatmung oder der mechanischen Ventilation mit einer ärztlichen Unterstützung möglich ist. Dabei gelten die Prinzipien der palliativmedizinischen Versorgung, die den Einsatz von Beruhigungs- und Narkosemitteln (Sedierung) vor und während der Beatmungsbeendigung rechtfertigt. Im Fall des expliziten Patientenwillens eines ALS-Betroffenen mit einer künstlichen Beatmung ist auch im Rechtsraum der Bundesrepublik Deutschland der Abbruch dieser Behandlungen rechtskonform und gestattet den Einsatz von Morphium und anderen sedierenden Medikamenten, selbst wenn die verbleibende Lebensspanne durch die Medikamentenbehandlung weiter verkürzt wird. Diese palliativmedizinische Maßnahme wurde zuvor als „passive Sterbehilfe“ und zunehmend als „Sterben lassen“ eingeordnet. Diese Differenzierung ist für die Perspektive von ALS-Patienten von größter Bedeutung, da sie über einen Anspruch auf eine palliativmedizinische Hilfe verfügen und an spezialisierten ALS-Zentren erhalten werden.
            Daraus geht hervor, dass ohne den Willen des Patienten/Betroffenen überhaupt nichts geht und dann auch nur, dass das Beatmungsgerät abgestellt wird. Dass die dann erforderliche Medikamentierung evtl. lebensverkürzend wirkt, kann dann aus palliativmedizinischer (Schmerzmedizien) Sicht akzeptiert werden.
            Ich sehe darin auch die Möglichkeit, bei absoluter Hilflosigkeit, durch die entsprechende Willensbekundung, seinem Leiden ein Ende zu machen.
            So war es auch der Wille meiner Uschi. Sie schlief nach der Anweisung an Arzt und Pflegepersonal auf der Palliativstation der Uni-Klinik ein.
            Eigentlich sollte DIGNITAS für ALS-Erkrankte keine Bedeutung haben.

            Aktive Sterbehilfe jedoch ist und bleibt in Deutschland verboten.
            carpe diem
            Schlafen kannst Du noch genug

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              #36
              Hallo Karl-Heinz,
              ich habe ja auch nicht gesagt, dass aktive Sterbehilfe erlaubt ist. Das jemand mein Beatmungsgerät auf meinen Wunsch abschaltet und ich palliativmedizinisch dabei betreut werde, kann man doch aber auch schon Sterbehilfe nennen, oder irre ich da?
              Zitat von Karl-Heinz Beitrag anzeigen
              Ich sehe darin auch die Möglichkeit, bei absoluter Hilflosigkeit, durch die entsprechende Willensbekundung, seinem Leiden ein Ende zu machen.
              Aktive Sterbehilfe jedoch ist und bleibt in Deutschland verboten.
              So habe ich es auch verstanden.

              Zuletzt geändert von Rolling Stone; 31.12.2008, 19:31.

              Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
              Marcus Aurelius

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                #37
                Mein Mann wurde auch palliativmedizinisch an der Uni Klinik behandelt.
                Sein Beatmungsgerät wurde nachdem sein Herz aufgehört hatte zu schlagen abgestellt.Die Ärzte bei uns im KH wo auch der Luftröhrenschnitt gemacht wurde fragten uns ob wir uns das auch gut überlegt hätten.Dies könne man nicht mehr rückgängig machen.Man dürfe auch in besonderen Fällen nie die Beatmung abstellen.Ich persönlich bin der Meinung manche (viele) Ärzte wissen gar nicht was es heisst ALS zu haben.Sonst hätten uns die Ärzte vor Ort auch schon auf die Palliativmedizin hingewiesen.So wäre uns-aber vor allem meinem Mann viel erspart geblieben.Auch finde ich Dignitas nicht gut.Es fehlt das menschliche an der Sache.Doch das bleibt jedem selber überlassen.
                Euch allen einen guten Rutsch und ein schmerzfreies neues Jahr!!
                Stern

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                  #38
                  Renommierter Rechtsprofessor will Ärzte zu Suizidhelfern machen

                  Bericht in Spiegel-Online:

                  Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
                  Marcus Aurelius

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                    #39
                    Renommierter Rechtsprofessor will Ärzte zu Suizidhelfern machen

                    hallo,

                    Zitat von Rolling Stone Beitrag anzeigen
                    Renommierter Rechtsprofessor will Ärzte zu Suizidhelfern machen
                    Bericht in Spiegel-Online:
                    http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...611957,00.html
                    das ist doch der einzige Weg selbstbestimmtes sterben zu legalisieren.
                    ( auch wenn schon in der Überschrift eine negative Wertung enthalten ist )

                    gehört doch zum selbstbestimmten Leben dazu
                    Gruss vom Hannes

                    wehe dem der je verlor im Kampf des Lebens den Humor. (Wilhelm Busch)

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                      #40
                      Hallo Hannes,
                      Ich empfand die Überschrift nicht als abwertend, eher als flapsig formuliert - zumal der ganze Text ja eher eine positive Tendenz zeigt, in meinen Augen.
                      Vielleicht kommt da jetzt endlich ein bisschen Bewegung in die Sache...

                      Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
                      Marcus Aurelius

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                        #41
                        hallo

                        Zitat von Rolling Stone Beitrag anzeigen
                        Hallo Hannes,
                        Ich empfand die Überschrift nicht als abwertend, eher als flapsig formuliert - zumal der ganze Text ja eher eine positive Tendenz zeigt, in meinen Augen.
                        Vielleicht kommt da jetzt endlich ein bisschen Bewegung in die Sache...
                        daran kann ich leider nicht glauben

                        Politik will überall mitbestimmen
                        aber schafft noch nicht einmal eine Basis zur Patientenverfügung zu schaffen
                        2007 und 2008 fanden jeweils am letzten Tag vor der Sommerpause
                        hierzu Sondersitzungen im Bundestag statt ( Zufall ? )
                        Gruss vom Hannes

                        wehe dem der je verlor im Kampf des Lebens den Humor. (Wilhelm Busch)

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                          #42
                          Zufall?

                          Wohl kaum...



                          Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum.
                          Marcus Aurelius

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                            #43
                            Ein brauchbarer Beitrag zum Thema mit dem Aufzeigen, was bei guter Organisation in dieser Hinsicht auch in Deutschland möglich ist.

                            Samstag, 21.03. EinsExtra

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                              #44
                              Nachdem ich den Faden aufmerksam gelesen habe, möchte ich nur kurz einwerfen, dass man keine Sterbehilfeorganisationen wie DIGNITAS benötigt, um einen würdevollen, schmerzfreien und schnellen Freitod zu realisieren. Das Forum der eben genannten Sterbehilfeorganisation bietet ausreichend Informationen über den Freitod, um innerhalb weniger Tage einen solchen zu organisieren. Direkte Tipps möchte ich hier keine gebe, bevor sich allerdings jemand vor den Zug schmeißt, was für die Angehörigen und auch den Lokführer enorm belastend ist, empfehle ich diesen Weg zu gehen! Neben dieser Anlaufstelle finden sich auch über Google fundierte und erprobte Ansätze, zum Teil in detaillierten Beschreibungen. Es wundert mich daher sehr, dass diese Möglichkeiten so selten genützt werden. Bei einem Suizid im Affekt verständlich, aber bei derartigen Krankheiten lässt sich das eigene Ableben einfach planen, die Sterbehilfeorganisationen haben d.h. meiner Meinung nach für den informierten Patienten keinen zusätzlichen Nutzen, außer, dass sie viel Geld verschlingen, welches man der ALS Forschung oder Angehörigen vermachen könnte.

                              Zum Thema Mut denke ich, dass man es differenziert betrachten muss. Es gibt einmal Willen und dann benötigt man Mut diesen umzusetzen. Will man z.B. sterben, traut sich aber nicht, dann fehlt der Mut. Will man eigentlich Leben, hat aber vor der Zukunft mehr Angst wie vor dem Tod, dann fehlt einem der Mut zu leben. Wenn sich der Wille gegen Angst stellt, braucht es immer viel Mut um den Willen umzusetzen. Feige kann man nur bei einer solchen Krankheit niemals sein, da der benötigte Mut für beide Konstellationen enorm ist.

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                                #45
                                Zitat von letzte Frage Beitrag anzeigen
                                Es wundert mich daher sehr, dass diese Möglichkeiten so selten genützt werden.
                                Willst Du etwa hier zum Suizid motivieren???
                                Wenn ja, dann sei ein Vorreiter und nutze selbst diese Möglichkeit, dann musst Du hier nicht mehr solch Blödsinn verbreiten und andere, die wirklich betroffen sind und jeden Tag das Beste draus machen, nicht mehr nerven.
                                Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.
                                Thomas Carlyle


                                Hast Du unsere Hilfsmittellinkliste schon gesehen?
                                Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 1 - Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 2[/B]

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