Folgenden Text habe ich im amerikanischen PLM-Forum gefunden, der dort sehr kontrovers diskutiert worden ist. Ich habe ihn etwas frei ins Deutsche übersetzt und leicht gekürzt. Er entspricht nicht in allem meiner Sichtweise, aber grundsätzlich denke ich da ganz ähnlich.
Mir ist klar, dass es auch viele Betroffene mit schnellen Verlaufsformen gibt, die innerhalb weniger Monate sterben und das insofern der Text vielleicht nur für von eher langsameren Verlaufsformen Betroffenen nachvollziehbar ist. Ich hoffe trotzdem, der Text kann einigen Neulingen oder auch dem ein oder anderen Seniormitglied als Inspiration dienen.
Der Verfasser des Textes ist unbekannt, veröffentlicht wurde er von einem ALSler, der seit 25 Jahren mit der ALS lebt, davon die letzten 15 Jahren mit Trachealbeatmung und PEG und der ein nach wie vor sehr munteres Mitglied des dortigen Forums ist.
Mir ist klar, dass es auch viele Betroffene mit schnellen Verlaufsformen gibt, die innerhalb weniger Monate sterben und das insofern der Text vielleicht nur für von eher langsameren Verlaufsformen Betroffenen nachvollziehbar ist. Ich hoffe trotzdem, der Text kann einigen Neulingen oder auch dem ein oder anderen Seniormitglied als Inspiration dienen.
Der Verfasser des Textes ist unbekannt, veröffentlicht wurde er von einem ALSler, der seit 25 Jahren mit der ALS lebt, davon die letzten 15 Jahren mit Trachealbeatmung und PEG und der ein nach wie vor sehr munteres Mitglied des dortigen Forums ist.
Die Ärzte haben mir erzählt, ich würde an ALS sterben. "3-5 Jahre nach der Diagnose", so die allgemeine Aussage.
Ich habe diese Krankheit nun seit sieben Jahren und verliere gerade den Kampf um meine Gehfähigkeit. Meine Sprache habe ich schon vor Jahren verloren.
Krankheit oder Behinderung
Was ich gerne wissen möchte, warum wird ALS nicht genauso behandelt wie jede andere Behinderung. Warum wird uns erzählt, wir würden alle daran sterben? Die ALS lähmt unsere Muskeln, aber viele zum Leben wichtige Funktionen bleiben erhalten. Das Atmen und die Nahrungsaufnahme kann, wie etwa auch bei Tetraplegikern üblich, mit den geeigneten Maßnahmen gesichert werden.
Vergleichbare Krankheiten wie Parkinson, MS und die verschiedenen Muskeldystrophien werden von Ärzten als Behinderungen angesehen - nicht als todbringende Krankheiten. Den Betroffenen wird geholfen, die Behinderungen auszugleichen, um ihr Leben fortführen zu können.
Tetraplegikern mit Rückenmarksverletzung wird nicht erzählt, Sie würden daran sterben, obwohl die Schäden und Auswirkungen denen der ALS gleichen.
Für Sie gibt es Rehabilitationszentren. Wir haben Hospizen.
Lebensqualität
Uns erzählen die Ärzte, unser Leben zu verlängern, bedeute eine zu große Last für die uns pflegenden zu sein. Und: "Sie wollen doch nicht wirklich so ein Leben führen, oder?"
"Die Last der Pflegenden"
Das ist eine individuell zu entscheidende Frage. Viele Familien sind in der Lage, diese Last zu tragen und tun es gerne. Pflegedienste können viele Arbeiten übernehmen und sogar, wenn nötig, die komplette Pflege übernehmen.
"Sie wollen nicht wirklich so ein Leben leben, oder?"
Mal sehen - ich verliere nicht mein Augenlicht, mein Gehör, mein Berührungs- und Temperaturempfinden und die Fähigkeit zu schmecken.
Ich kann noch immer die Schönheit der Natur bewundern, den Wind durch die Bäume pfeifen hören, den Regen auf den Wangen spüren und die Liebe meines Partners und der Familie erfahren.
Mit technischer Hilfe kann ich weiterhin schreiben und mit Familie und Freunden kommunizieren. Ich kann sogar sprechen. Und in Zukunft werden weitere Verbesserungen möglich sein.
Mit einem E-Rollstuhl kann ich mobil bleiben und reisen, selbst dann, wenn ich mal tracheal beatmet werde. Selbst, wenn ich mich gar nicht mehr bewegen kann, könnte ich noch an der Welt teilhaben.
Wie viele Menschen, die in ihrem Alltagsstress durchs Leben hetzen, nehmen nur ein zehntel dessen wahr, was ich von der Welt um mich herum wahrnehme.
Nachdem ich nun viele Neurologen verschlissen und noch viel mehr Kilometer mit dem Auto zurückgelegt habe, fand ich nun endlich eine Klinik, die den Fokus auf die Hilfe zum Leben mit dieser Krankheit legt. Nicht viele Betroffene haben dieses Glück.
Leben mit ALS oder Sterben durch sie ist eine persönliche Entscheidung. Nicht die Ärzte entscheiden darüber, sondern der von dieser Krankheit Betroffene!
Ich habe diese Krankheit nun seit sieben Jahren und verliere gerade den Kampf um meine Gehfähigkeit. Meine Sprache habe ich schon vor Jahren verloren.
Krankheit oder Behinderung
Was ich gerne wissen möchte, warum wird ALS nicht genauso behandelt wie jede andere Behinderung. Warum wird uns erzählt, wir würden alle daran sterben? Die ALS lähmt unsere Muskeln, aber viele zum Leben wichtige Funktionen bleiben erhalten. Das Atmen und die Nahrungsaufnahme kann, wie etwa auch bei Tetraplegikern üblich, mit den geeigneten Maßnahmen gesichert werden.
Vergleichbare Krankheiten wie Parkinson, MS und die verschiedenen Muskeldystrophien werden von Ärzten als Behinderungen angesehen - nicht als todbringende Krankheiten. Den Betroffenen wird geholfen, die Behinderungen auszugleichen, um ihr Leben fortführen zu können.
Tetraplegikern mit Rückenmarksverletzung wird nicht erzählt, Sie würden daran sterben, obwohl die Schäden und Auswirkungen denen der ALS gleichen.
Für Sie gibt es Rehabilitationszentren. Wir haben Hospizen.
Lebensqualität
Uns erzählen die Ärzte, unser Leben zu verlängern, bedeute eine zu große Last für die uns pflegenden zu sein. Und: "Sie wollen doch nicht wirklich so ein Leben führen, oder?"
"Die Last der Pflegenden"
Das ist eine individuell zu entscheidende Frage. Viele Familien sind in der Lage, diese Last zu tragen und tun es gerne. Pflegedienste können viele Arbeiten übernehmen und sogar, wenn nötig, die komplette Pflege übernehmen.
"Sie wollen nicht wirklich so ein Leben leben, oder?"
Mal sehen - ich verliere nicht mein Augenlicht, mein Gehör, mein Berührungs- und Temperaturempfinden und die Fähigkeit zu schmecken.
Ich kann noch immer die Schönheit der Natur bewundern, den Wind durch die Bäume pfeifen hören, den Regen auf den Wangen spüren und die Liebe meines Partners und der Familie erfahren.
Mit technischer Hilfe kann ich weiterhin schreiben und mit Familie und Freunden kommunizieren. Ich kann sogar sprechen. Und in Zukunft werden weitere Verbesserungen möglich sein.
Mit einem E-Rollstuhl kann ich mobil bleiben und reisen, selbst dann, wenn ich mal tracheal beatmet werde. Selbst, wenn ich mich gar nicht mehr bewegen kann, könnte ich noch an der Welt teilhaben.
Wie viele Menschen, die in ihrem Alltagsstress durchs Leben hetzen, nehmen nur ein zehntel dessen wahr, was ich von der Welt um mich herum wahrnehme.
Nachdem ich nun viele Neurologen verschlissen und noch viel mehr Kilometer mit dem Auto zurückgelegt habe, fand ich nun endlich eine Klinik, die den Fokus auf die Hilfe zum Leben mit dieser Krankheit legt. Nicht viele Betroffene haben dieses Glück.
Leben mit ALS oder Sterben durch sie ist eine persönliche Entscheidung. Nicht die Ärzte entscheiden darüber, sondern der von dieser Krankheit Betroffene!
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