Ankündigung

Einklappen

Einhaltung der Forenregeln und Kommunikationskultur

Liebe Forumsnutzer,

gerne stellen wir Menschen mit neuromuskulärer Erkrankung und ihren Angehörigen das DGM-Forum für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung zur Verfügung und bitten alle Nutzer um Einhaltung der Forenregeln: https://www.dgm-forum.org/help#foren...renregeln_text. Bitte eröffnen Sie in diesem Forum nur Themen, die tatsächlich der gegenseitigen Unterstützung von neuromuskulär Erkrankten und ihrem Umfeld dienen und achten Sie auf eine sorgfältige und achtsame Kommunikation.

Hilfreiche Informationen und Ansprechpersonen finden Sie auch auf www.dgm.org.

Ihre Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM)
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Fahrzeugumbau ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Fahrzeugumbau ?

    Hallo zusammen,

    bei meinem Vater wird das Laufen und das Steuern der Beine rapide schlechter.
    Damit er doch so gut wie möglich mobil bleibt,tragen wir uns mit dem Gedanken ein Auto mit Automatikgetriebe zu kaufen und das auf Handsteuerung (Gas und Bremse) umbauen zu lassen.
    Die Links zu den Firmen hab ich in der Hilfsmittel-Linkliste schon gesichtet.
    Vielen Dank dafür !

    Meine eigentliche Frage:
    Hat diesbezüglich jemand Erfahrung von Euch - also schon ein Auto umbauen lassen?

    Trägt die Krankenkasse eventuell ein Teil der Kosten?

    Für Eure Infos bin ich sehr dankbar.

    Viele Grüße Sylvio

    #2
    Hallo,

    gegen ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe ist prinzipiell nichts einzuwenden.

    Aber...

    1. Wenn es "rapide schlechter" wird, besteht die Aussicht, dass die Krankheit auch auf die Arme übergreift. Der Umbau wäre somit hinfällig. Ebenso muss mit weiteren Anpassungen (Sitz u.ä.) gerechnet werden.

    2. Weiter ist zu bedenken, dass zu den Umbaukosten auch noch Kosten für verschiedene Gutachten hinzukommen. Nicht zuletzt, um im Falle eines Unfalls nachweisen zu können, dass der Unfall nicht krankheitsbedingt verursacht wurde (und sich somit die Versicherung freut). In welchen Intervallen dies bei progressiven Krankheiten erneuert werden muss, wäre beim TÜV anzufragen.

    3. Hinsichtlich der Modellwahl (und auch des Umbaus) wäre es langfristig gesehen besser, in Richtung Heckrampe zu denken, die mit einem Elektrorolllstuhl befahren werden kann, vorausgesetzt, es ist ein Fahrer für das Fahrzeug vorhanden.

    4. Falls der Vater keinen Fahrer zur Verfügung hat und das Fahrzeug nur von ihm alleine genutzt werden soll, sollte er (ebenfalls langfristig) überlegen, ob es sich gegenüber einem Neukauf dann nicht evtl. rechnet, für Fahrten jeweils einen Behindertenfahrdienst aus der Umgebung zu nutzen (zunächst ohne, später mit Rollstuhl).

    Für eine Umbau-Kostenbeteiligung (Rehaträger bzw. Integrationsamt) gelten verschiedene Voraussetzungen, wenn der Vater noch berufstätig ist. Näheres hier (als PDF). Die Krankenkasse leistet m.W. keine Zuschüsse.

    Uns hat der bisherige Krankheitsverlauf in der Entscheidung für einen Heckumbau bestätigt. Eine Handsteuerung könnte ich inzwischen nicht mehr nutzen.

    Weitere Fragen? Dann nur zu...
    Zuletzt geändert von colonia; 14.04.2010, 20:37.
    Gruß colonia

    "Cogito, ergo sum" (lat.: „Ich denke, also bin ich“)
    René Descartes

    Kommentar


      #3
      hallo Sylvio,

      Zitat von Sylvio Beitrag anzeigen
      bei meinem Vater wird das Laufen und das Steuern der Beine rapide schlechter.
      Damit er doch so gut wie möglich mobil bleibt,tragen wir uns mit dem Gedanken ein Auto mit Automatikgetriebe zu kaufen und das auf Handsteuerung (Gas und Bremse) umbauen zu lassen.
      äh
      Dir / euch ist klar das bei ALS auch die Arme betroffen sind.
      ( auch wenn, zum Glück, niemand sagen kann wann auch die Arme nicht mehr zum Auto fahren ausreichen)



      Zitat von Sylvio Beitrag anzeigen
      Die Links zu den Firmen hab ich in der Hilfsmittel-Linkliste schon gesichtet.
      super


      Zitat von Sylvio Beitrag anzeigen
      Trägt die Krankenkasse eventuell ein Teil der Kosten?
      nein

      es gibt die Möglichkeit von Zuschüßen wenn dein Vater berufstätig ist.

      Aber ich möchte euch dringend davon abraten ( s. oben)
      Gruss vom Hannes

      wehe dem der je verlor im Kampf des Lebens den Humor. (Wilhelm Busch)

      Kommentar


        #4
        Hallo Sylvio,

        ich möchte mich colonias Meinung anschließen.
        Ich hatte ein umgebautes Auto (Van) für Selbstfahrer. Die nächste Umbaustufe wäre eine Gedankensteuerung gewesen.
        Meine Erfahrung ist, dass die Kosten zu hoch sind, wenn man nicht noch einige Jahre selbst fahren kann. Außerdem musste ich alle 6 Monate zu neurologischen Gutachten. Das hatte die DEKRA empfohlen und die Führerscheinstelle gefordert.
        Wenn man schon berentet ist, würde ich ein gebrauchtes umgebautes für Mitfahrer, oder einen Fahrdienst empfehlen.

        Du kannst gerne speziellere Fragen stellen.
        Gruß, Gerd.

        Kommentar


          #5
          Hallo Sylvio,
          als ich Probleme mit den Füssen bekam, bin ich auch auf ein Wagen mit Automatikgetriebe umgestiegen und war ca. ein Jahr total zufrieden.
          Aber leider wurde es schlimmer und die Arme machten auch nicht mehr mit, also habe ich das Auto verkauft und nutzte dann den HVV.
          Die ALS schreitet leider bei sehr vielen zu schnell voran, ich würde deshalb auch von einem kostspieligen Umbau abraten und mich viel lieber auf das Fahren - Lassen vorbereiten. Auch wenn es schwer fällt, aber das wäre wohl die beste Variante.
          Gruß Wolfgang
          Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.
          Thomas Carlyle


          Hast Du unsere Hilfsmittellinkliste schon gesehen?
          Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 1 - Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 2[/B]

          Kommentar


            #6
            Zitat von Wolfgang ! Beitrag anzeigen
            also habe ich das Auto verkauft und nutzte dann den HVV.
            Da wohl die wenigsten hier Hamburger sind: HVV = Hamburger Verkehrsverbund...

            Kommentar


              #7
              Ich möchte Euch für die Antworten und Ratschläge danken.

              Ja das die Kraft auch leider irgendwann in den Armen nachlässt weiss ich und mein Vater weiss es auch.
              Mir liegt sehr viel daran das er bis dahin mobil bleibt. - Ihm natürlich auch.
              Danach werden wir uns anders behelfen müssen...

              Ich habe noch eine Frage:

              Wer legt denn fest in welcher Form der Umbau am Fahrzeug notwendig ist?

              -ärztliches Gutachten oder Führerscheinstelle oder Dekra etc....???

              Danke für Eure Hilfe,

              ..viele Grüsse Sylvio

              Kommentar


                #8
                Hi Sylvio,

                bei mir war es so, dass ich mir mit Hilfe des MMB e.V. selbst ein Bild von den technischen Möglichkeiten machte.
                Mit einem Umbauer zusammen erarbeitete ich den Antrag und die Begründung der notwendigen Umbaumaßnahmen gegenüber dem Rentenversicherer (damals BfA; ich war berufstätig).
                Bei einer Fahrschule lernte ich mit dem Steuerungssystem zu fahren. Die Fahrschule legte mit der DEKRA (TÜV) die Führerschein-Eintragungen fest. Und die Führerscheinstelle folgte dem DEKRA-Gutachten.

                So in grober Darstellung. Wie es bei einem schon berenteten ALS-Betroffenen ablaufen kann, weiß ich nicht. Bei meinem Verlauf hätte ich mich sofort für den Fahrdienst oder einen Passiv-Umbau (Gebrauchtfahrzeug) entschieden.
                Bei einem Aktiv-Fahrer-Umbau sollte man schon von dem Möglichen ausgehen und nicht von dem momentan Nötigen.

                Gruß, Gerd.

                Kommentar


                  #9
                  Auch ich kann mich dem vorweg gesagten nur anschließen, wir haben jetzt einen Caddy Maxi Life mit Heckeistieg und ich bin echt froh drüber. Aber mal eine andere Idee, wenn es um die innerörtliche Mobilität deines Vaters geht, wie wäre es denn mit einem schnellen Elektrorollstuhl? Ich habe zum Beispiel einen Alber Adventure mit 12 km/h und wenn mir Strecken zu weit sind nutze ich Bus oder S-Bahn. Die Anschaffung war ein Riesengewinn und bezahlt hat die 15 Riesen die KK.
                  Viele Grüße
                  Kai
                  Auch mit dem letzten Tropfen Benzin kann man noch beschleunigen
                  (A. Eschbach)

                  http://www.keine-arme-keine-kekse.info/

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo kaihawaii

                    bist du privat versichert habe auf deiner Seite gelesen was du alles genemigt gekriegt hast in den 2jahren bei uns machen die schon Stress wenn man ein paar Rampen fürs auto beantragt das ist ein Witz mit den Krankenkassen

                    Schöne Grüße Mieze

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Mieze,
                      nein, zum Glück bin ich nicht privatversichert, was man hier öfters mal so ließt, ist da die Hilfsmittelversorgung noch schwieriger als bei der GKV. Ich habe das Glück, dass ich Grenzgänger in die Schweiz bin und daher in beide Sozialversicherungssysteme falle. In der Schweiz bin ich bei der GKV, durch die Bilateralen Verträge kann ich dadurch die Gesetzliche Krankenkasse in Deutschland in Anspruch nehmen, als wäre ich hier versichert. Der Clou ist allerdings, dass die deutsche KK die Kosten in die Schweiz weiterreichen kann, das erklärt wohl auch die großzügige Genehmigungspraxis. Außerdem ist es in der Schweiz so, dass die Hilfsmittelversorgung durch die Invalidenversicherung erfolgt und nicht durch die KK. Das führt in meinen Augen zu besserer Transparenz beim Genehmigungsverfahren. Die Meisten Hilfsmittel habe ich von der IV und nicht von den KK.
                      Ich hoffe meine Erläuterungen waren verständlich.
                      Viele Grüße
                      Kai
                      Auch mit dem letzten Tropfen Benzin kann man noch beschleunigen
                      (A. Eschbach)

                      http://www.keine-arme-keine-kekse.info/

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo und danke nochmal an Euch....

                        ....ich hatte am Freitag ein Gespräch mit einem DEKRA-Mitarbeiter,der mir da noch einige Auskünfte geben konnte.
                        Aber ich war ja schon durch Euch gut informiert.

                        Seltsam ist nur das die behandelnde Neurologin meines Vaters da noch keine grossen Einwände in Punkto Autofahren hat.

                        Der Stand ist nun das das jetzige Fahrzeug einem Kfz mit Automatikgetriebe weichen muss und dann auf die jeweilig empfohlene Steuerung umgebaut wird.

                        ... da wir auf einem kleinen Dorf wohnen ist man leider unweigerlich auf ein Auto angewiesen ...

                        Die Rollstuhl-Idee von kaihawaii ist schon gut aber mit dem Gedanken tut
                        sich Vater sehr sehr schwer....

                        ...aber wohl leider unabwendbar.

                        Danke nochmal und bis bald,

                        Sylvio

                        Kommentar


                          #13
                          Vorschlag, wenn sowieso ein anderes Fahrzeug angeschafft werden soll:
                          Ein Modell wählen, das zwar ein Automatikgetriebe hat, später aber trotzdem mit einer Heckrampe ausgestattet werden kann (gibt es auch gebraucht). Welche dafür in Frage kommen, findest Du bei den Umbauern in der Linkliste (Einfahrhöhe für den Rolli samt Fahrer beachten!).
                          Gruß colonia

                          "Cogito, ergo sum" (lat.: „Ich denke, also bin ich“)
                          René Descartes

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X