ergotherapie und krankengymnasik

[Helterskelter]

An anderer Stelle las ich von dir zum Thema Hilfe "aber wie wir wissen kannste da nichts gegen machen ausser fleisig ergotherapie und krankengymnasik" ... dem würde ich wie so oft glatt widersprechen und noch eins draufsetzen: Um so mehr du dich durch so etwas drangsalieren lässt bzw. deinen ohnehin schon schwerkranken Körper solch unnötigen Strapazen aussetzt, um so schneller geht's bergab! Glaub es oder lass es.

Das Vermeiden von Stress, egal ob psychischen oder körperlichen, ist die einzige Methode, die ein noch schnelleres Voranschreiten dieser Scheiß-ALS leicht beeinflussen kann.

hallo freunde,

ich bin der meinung das ergotherapie und krankengymnasik auch uns Leutchen mit ALS hilft.
Und bei mir wissen meine Helferlein mit mir umzugehen und mich nur so weit zu quälen so das ich nicht auf dem zahnfleisch krieche sondern mich besser fühle.
und gegen dehnen und massage und bewegen der gelenke ist nichts einzuwenden.
Wenn man so wie ich vor der Diag. jeden tag sport gemacht hat bin ich für alles dankbar was mich nicht steifer werden lässt und unbeweglicher macht.
das die krankheit weiter vorran schreiten wird und ich daran dann auch sterben werd ist gewiss.
Aber ich werde es mir nicht nehmen lassen in der zwischenzeit mich durch ergotherapie und krankengymnasik einwenig besser zu fühlen.
dabei darf auch nicht vergessen werden das die Helferlein soziale kontake bedeuten und ich dort auch mal meinen Seelenmüll lassen kann.


Stefan

[Wolfgang !]

Hallo Stefan,
also ich finde auch das Physiotherapie absolut wichtig ist für uns, auch wenn die ALS damit nicht aufgehalten werden kann, aber es werden mit Sicherheit eine Menge Erkrankungen durch das Nicht - Mehr - Bewegen verhindert.
Also wenn man es nicht übertreibt und sich nicht überanstrengt dabei, dann ist es auf jeden richtig und gut.
Du hast es auch richtig erkannt das es auch für die Seele sehr gut ist.
Ich zum Beispiel freue mich schon immer auf die Therapeuten, da es mit der Zeit schon richtig vertraut wurde und ich mir auch schon so einiges von der Seele geredet habe.
Ich denke dass kann nur jemand nachvollziehen der auch selbst betroffen ist.
Gruß Wolfgang

[hamburger]

hallo stefan,
ich schließe mich wolfgang an. wir haben seit jan die ergo abgesetzt, dafür habe ich 2x die 40min physio und ich freue jedesmal auf ein neues wenn die physio kommt.
lg rainer

[allgäuer]

Eigentlich ist schon fast alles gesagt, und das richtig!
Ich bekomme zweimal in der Woche Physiotherapie, zurzeit zweimal Lymphdrainage, und einmal Atemtherapie. Selbstverständlich ist es wichtig, dass die Anwendungen fachmännisch durchgeführt werden. Ebenso wichtig ist es aber auch, dass die Therapeutin/der Therapeut „stimmig“ ist. Bei mir hat es einigen „Verschleiß“ gegeben, bis in dieser Hinsicht alles passte. Dabei kann ich nicht ausschließen, dass es auch an mir gelegen hat. Wenn aber die Therapeuten kommen wie und wann es ihnen passt, oder vielleicht auch gar nicht, und ich zum Beispiel einmal zu hören bekommen habe, ich habe wohl mehr Zeit zum Warten wie sie, dann hat das keinen Sinn. Inzwischen kommt die Physiotherapeutin die auch die Lymphdrainage macht seit zweieinhalb Jahren. Es hat sich ein wunderbares Verhältnis entwickelt. Wir sprechen über viele allgemeine Dinge, aber auch oft über familiäres, und das wird immer begleitet von gegenseitigem Respekt. Ich schätze diese Frau sehr, und freue mich jedes Mal auf ihr Kommen. Dass ein Stillstand oder gar eine Heilung der Krankheit nicht möglich ist, wissen wir beide. Dass ihr Besuch aber zu meinem Wohlbefinden beiträgt, das habe ich ihr auch schon gesagt, und ich denke, dass sie sich darüber gefreut hat.
Meiner Meinung nach hat das Ganze dann einen Nutzen, wenn es sich so verhält, wie es hier schon von einigen anderen, und auch von mir, beschrieben wird.
Grüße aus dem sonnigen Allgäu
Hubert

[Südharzer]

Hallo Stefan,
ich schließe mich Wolfgang, Rainer und Hubert an. Ich habe auch gute Erfahrungen mit meinen Physio- und Ergotherapeuten gemacht. Sie sind sehr bemüht und auch an unserer Krankheit interessiert (viele kennen sie gar nicht). Nach der Therapie fühle ich mich etwas ausgeleiert. Stunden später bemerke ich aber, dass es etwas gebracht hat. Meine Therapeutin probiert zur Zeit die Methode mit Tapes bei mir aus da ich im Oberarm sehr oft Muskelschmerzen habe. Meine Schmerzen sind weniger geworden.
Ich möchte auf die Therapien nicht verzichten.
Es grüßt aus Südniedersachsen
Gerlinde

[Gerd-NF]

Hi allerseits,

ich stimme euch zu, wenn es um Physiotherapie (z.B. KG, MLD) geht.
Bei Ergotherapie würde ich zur Vorsicht raten. Mir jedenfalls hat das was ein Ergotherapeut mit mir während meiner Reha gemacht hat, nur geschadet. Auch durch meinen Ehrgeiz, die Übungen gut zu machen, hatte ich letztendlich meine Arme überlastet. Seit dem habe ich auf eine gute KG gesetzt. Die ist weitaus angenehmer.

LG, Gerd.