Kasse zahlt Kopfstütze nur teilweise-Anwalt nehmen?

[kuskus]

Ihr Lieben,
wie ihr wisst, ist meine Mutter am 20.6.verstorben.Am 17.6. bekam sie endlich den Rollstuhl mit passender Kopfstütze geliefert, welche 10 Tage zuvor anprobiert worden waren. Sie saß darin max. 2x 15 Minuten.
Die Kopfstütze war von der Kasse noch nicht genehmigt, auf mein Drängen hat die Fa. vorab geliefert und montiert.
Wer wie ihr die Erkrankung kennt, der weiß, dass der Kopf nicht nur hinten, sondern auch seitlich Halt haben muss.
Die Kopfstütze der fa.stealth hatte Hals-Nacken ; Hinterkopfstütze sowie Pelotten bds, welche sich individuell seitl. am Kopf und an der Stirn zurechbiegen ließen.Optimal für Mama, bei ihr
war der Kopf nach vorne und zusätzlich nach rechts auf dem Schlüsselbein gelagert.Lt. Sanitätshaus gibt es keine andere Kopfstütze, welche in diesem bestimmten Fall den Kopf entsprechend stützt.???????
Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es andere Stützen???
Die Kasse bzw der MDK haben die Kopfstütze abgelehnt, ohne die Bilder von Mama anzusehen, es gäbe billigere. Auf meinen telefonischen Widerspruch wurde ich vertröstet, heute bekam ich tel.Bescheid, die Kasse würde 764 € übernehmen, darin ist allerdings auch Pauschale f.Therapietisch usw., für die Kopfstütze übernimmt die BKK Pronova 400 €. Etwas über 1200 € soll ich zuzahlen!!! Die verordnende Ärztin hatte die Notwendigkeit dieser Kopfstütze nochmals nach Kassenanfrage bestätigt! Im letzten Heft der DGM war ein Bericht, dass notwendigen und erforderlichen Hilfsmitteln nicht über 10€ Zuzahlung zustehen.
Das Sanitätshaus machte mir das Angebot, zu versuchen die Kopfstütze zurück zu schicken und mir nur den Arbeitslohn + Fahrt in Rechnung zu stellen ( ca. 500€).
Was würdet Ihr tun? Soll ich mich auf den Handel mit dem Sanitätshaus einlassen ( muss sowieso ich alles bezahlen, denn die Bevollmächtigung meiner Mutter ist mit ihrem Tod erloschen-mein Vater bezahlt obwohl Alleinerbe nichts!) Oder soll ich mir einen Rechtsanwalt suchen???
Lt. Mitarbeiter vom Sanitätshaus liefe das sicher auf einen Vergleich hinaus, da Mama nun mal nicht mehr da ist für weitere Begutachtung...
Bin gespannt auf eure Antworten und: Danke für das Lesen des langen Beitrages!
lg
kuskus

[Wolfgang !]

Liebe Kuskus,
es tut mir sehr leid dass Du nach dem Tod Deiner Mutter, Dich auch noch mit solch Geldgierigen Geiern vom Sanitätshaus rum ärgern musst.
Es ist eine absolute unverschämtheit von den Mitarbeitern des Sanitätshauses!
Ich denke mal das es ohne einen Anwalt nicht zu einer vernünftigen Einigung kommen wird.
Also meines Wissen nach, ist ein Sanitätshaus nicht dazu berechtigt einen Arbeitslohn vom Versicherten einzufordern. Bei mir sind schon sehr oft Mitarbeiter vom Sanitätshaus umsonst da gewesen, also nur für Beratungsgespräche und Sie haben noch nie eine Aufwandentschädigung gefordert.
Lass Dir soetwas nicht bieten.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.
Gruß Wolfgang

[kuskus]

Hi Wolfgang,
Danke für Deinen Rat!
Hier geht es eigentlich weniger um das Sanitätshaus als um die Kasse.
Es ist ja eher als Entgegenkommen des Sanitätshauses gedacht, zu versuchen, alles der Fa.stealth zurückzugeben.....und nur die eigenen und deren Arbeitskosten zu erhalten, denn: wer soll das sonst bezahlen?
lg
kuskus

[Wolfgang !]

Hallo Kuskus,
also wenn die Firma diese Kopfstütze schon bereit gestellt hat, ohne dass diese von der Krankenkasse genehmigt wurde so muss diese Firma das auf die eigene Kappe nehmen.
Da haben sie wohl zu voreilig gehandelt, tja selbst Schuld sozusagen.

[kuskus]

ich habe sie aber gewaltig dazu gedrängt!!!

[Wolfgang !]

ich denke nicht dass das eine Rolle spielen wird, es sei denn Dein Gewissen plagt Dich zu sehr.
gruß Wolfgang

[kuskus]

in dem Fall schon, ich habe mich immer an "fair play" gehalten und es wäre m.E. unrecht, die Leute für das Nachgeben auf meine Wünsche noch zu belangen
lg
kuskus

[Hannes]

in dem Fall schon, ich habe mich immer an "fair play" gehalten und es wäre m.E. unrecht, die Leute für das Nachgeben auf meine Wünsche noch zu belangen
lg
kuskus

würde versuchen die kosten bei der Krankenkasse geltend zu machen
da für deine Mutter , zu diesem Zeitpunkt , die unabdingbare Notwendigkeit bestand so das nicht auf einen Gutachter gewartet werden konnte

[kuskus]

Danke Hannes!
Genau darum geht es ja-die Kasse möchte nur 400€ bezahlen-den Rest soll ich tragen.....
Habe also nur die Wahl: Falls Retoure über Sanitätshaus möglich, ca 500 € zu zahlen, oder aber
den "Restbetrag" nach Zuschuß der Kasse ( 400€), das wären gut 1200€, wobei ich nicht einsehe, dass die Kasse eine Kopfstütze im Wert von 1600 € für 400 € bekommen für den nächsten Patienten...
Gibt es eigentlich andere ähnliche Kopfstützen???
lg
kuskus

[Hannes]

wobei ich nicht einsehe, dass die Kasse eine Kopfstütze im Wert von 1600 € für 400 € bekommen
für den nächsten Patienten...

schreibe so den Widerspruch an die Kasse

Gibt es eigentlich andere ähnliche Kopfstützen???

es gibt unendlich viele Kopfstützen
suche in unseren Linklisten , bei Otto Bock etc.

leider hast du keinen Hinweis auf Hersteller und Typ deiner Kopfstütze angegeben.

[kuskus]

Kopfstütze war von der Fa. stealth (TM), genaue Typenbezeichnung weiss ich leider nicht....
lg
kuskus

[sunnyKH]

Hallo Kuskus,

es gibt sehr schöne und praktische Kopfstützen von ProWalk oder oft kann auch ein sogenannter Manfrottoarm helfen. Was ich nicht so ganz verstehe, wieso Arbeitszeit und Anfahrtspauschale 500 Euro betragen sollen. Aus welchem Eck von Deutschland kommen die denn? Normalerweise nehmen Firmen solche nur kurz erprobten Artikel gegen eine Einlagerungsgebühr zurück, zudem wenn man ihnen mitteilt, daß der Patient verstorben ist. Bei dem Krankheitsbild kann so etwas schon einmal vorkommen. Anfahrtspauschale liegen bei Krankenkassen bei ca. 25,- Euro. 1 Std. Arbeitszeit bei 36,60 Euro - da erscheinen 500,- Euro sehr hoch.

Zum Thema geldgierige Geier vom Sanitätshaus fühle ich mich jetzt einfach mal nicht angesprochen lieber Wolfgang ! sonst müßte ich hier jetzt mal einen Monolog darüber halten wie wir als Sanitätshaus von den Krankenkassen getrietzt werden und was wir alles für "lau" (umsonst) zu machen haben.

Leider haben wir aber oft das Problem, das Angehörige alles mögliche haben wollen, versichern die Kosten zu übernehmen wenn dies die Kasse nicht tut - und dann kommt wieder das große Erwachen wenn dieser Fall dann auch eintrifft - und dies ist leider immer öfter der Fall. Deshalb kläre ich normalerweise auch die Leute komplett auf und habe mir jetzt auch einen juristisch hieb- und stichfesten Vertrag aufsetzen lassen, den ich vor lauter schlechter Erfahrungen wohl demnächst in Umlauf bringen muß - sonst stehe ich bald ohne Arbeit da.

LG

sunnykh

[kuskus]

@sunnykh
Hallo, wir wohnen in der Vorderpfalz, das Sanitätshaus ist in Ludwigshafen.
Der Mitarbeiter der Fa. war mit dem Mitarbeiter der Fa.stealth zusammen 3,5 h bei uns zur Anprobe-hatten mächtig Arbeit, dann bei der Lieferung + Montage nochmal 2,5 Std.
Ich fühle mich auch nicht vom Sanitätshaus verar.... sondern von der Kasse!
Mittlerweile sieht es so aus:
Die Kasse zahlt 400€ - mir ist das zu wenig. Ich soll dann 1200€ zuzahlen und der Besitz geht für 1/4 der Kosten zur Pronova...nee, da mache ich nicht mit.
Überlegung: Sollte ich mit Rechtsanwalt gegen die Kasse vorgehen, wird es vermutlich auf einen Vergleich hinauslaufen, da die Begutachtung bei meiner Mutter ja nicht mehr möglich ist.
Vergleich-evtl. Preis halbe/halbe????
Jetzt hat mir nach Verhandlungen das Sanitätshaus angeboten,
mir 400€ in Rechnung zu stellen und damit sei die Sache erledigt.
Ich tendiere dazu, weil - ich habs einfach satt, dieses ganze Herumzackern!
Nächste Woche, nach Rücksendung der Kopfstütze soll ich die Rechnung erhalten.
Dir vielen Dank für Deine ausführliche Info - damit hätte ich noch besser argumentieren können!
Liebe Grüße
kuskus

[sunnyKH]

Wir probieren bei unseren Patienten viel aus, und haben hierzu auch oft die Außendienstmitarbeiter der Lieferanten dabei. Allerdings wird dies NIE in Rechnung gestellt. Dafür erhalten wir ja Rabatt von den Herstellern und wenn es zu einem "Verkauf" kommt, bin ich der Meinung ist so etwas mit dem Verkauf abgegolten. Die Anpassung bei der Auslieferung kann man dann noch mitkalkulieren.

Habe gerade gestern von einem älteren Herrn ein Fläschchen leckeren Rebensaft bekommen, da ich mich um eine Versorgung bemüht habe, die dann aber als Lagerversorgung von einem anderen Sanitätshaus getätigt wurde. So ist nun mal das Leben. Habe mich über das edle Tröpfchen aber doch sehr gefreut.

Inzwischen ist bei Pflegestufe 1 noch nicht einmal mehr gewährleistet, daß man dann unbedingt auch ein Pflegebett bekommt. Von Woche zu Woche wird es mit den Ablehnungen schlimmer.

Hoffe, Du konntest mit Deinem Sanitätshaus noch ein gutes Ende finden.

LG

sunnykh