Reha abgelehnt

[Kapitän]

Hallo alle zusammen,
ich habe im März/April letzten Jahres eine Reha bekommen, welche mir sehr gut tat. Nach Aussage der Ärzte in der Reha, meiner behandelnden Fachärzte sowie der Ärzte der Neurologischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist für wichtig eine Reha zu bekommen. Dieses wird auch von allen Ärzten befürwortet.
Ich habe am 21.02.11 einen Antrag auf Leistungen zur medizinischen Rehabilitation gestellt. Am 10.05.11 wurde der Antag abgelehnt mit der Begründung, weil die Erwerbsfähigkeit nicht wesentlich gebessert oder wiederhergestellt oder hierdurch deren wesentliche Verschlechterung abgewendet werden kann.
Das ist reine Menschenverachtung, wenn du schon ALS hast, bei der keine Heilung oder Besserung möglich ist, warum dann noch eine Reha bewilligen.
Ein Hoch auf die Bürokraten.

Liebe Grüße Bernd

[Realist]

Dass du gegen die Ablehnung Widerspruch einlegen kannst, weißt du bestimmt/hoffentlich. Sehr häufig nimmt man erst den Widerspruch halbwegs ernst. Die Entscheider des Kostenträgers sind in der Regel reine Schreibtischtäter ohne jeglichen Bezug zur Praxis. Trotz alledem handeln sie nicht so falsch … lies dir mal die Definition des Begriffes durch. Normalerweise dürfte kein diagnostizierter ALS-Kranker eine stationäre Reha erhalten. Meistens bewilligt man aber trotzdem ein- bis zweimal einen solchen Aufenthalt, dann aber nicht mehr bzw. nicht auf Anhieb.

Also wenn du unbedingt wieder (wenn es geht in die Klinik deiner Wahl) zur stationären Reha willst, wirst du leider ein wenig darum kämpfen oder andere für diesen Zweck einspannen müssen.

MfG

[ewo]

hallo bernd,

versuche doch, nicht einen reha antrag zu stellen, sondern mit der unterstützung deines arztes einen aufenthalt in einer fachklinik mit anwendungen zu bekommen. der fachausdruck ist mir grad entfallen, aber dein arzt kennt bestimmt den feinen unterschied.

vor jahren entsprach die klinik in höxter (mittlerweile nicht mehr, reine reha) diesem kriterium und ich bekam 3 wochen genehmigt. eine reha wäre abgelehnt worden.

gruß
edith

[Kapitän]

Hallo Edith
danke für den Tip, ich werde das mit meinem Arzt besprechen.
Ein schönes Wochenende
Bernd

[Willy]

Hallo Edith ,

könntest du nähere Angaben zu der Sache machen. Würde mich auch interessieren.
Ich kenne diesbezüglich auch nur Reha-Kliniken.Was kommt da noch in Frage.Mein Hausarzt weiß nichts darüber.

Gruß Willy

[Wolfgang !]

Hallo Willy,
ich bin damals auch in der Klinik gewesen und ich meine, der Antrag lief auch unter einer Reha, was auch für sechs Wochen genehmigt wurde. Wie das heute ist weiß ich nicht, da wird es bestimmt einige Änderungen geben.
Ruf dort einfach mal dort an, oder frage per Kontaktformular nach.

http://www.asklepios.com/klinik/default.aspx?cid=739&pc=0309

Wenn Du allerdings schon Rundumversorgung brauchst, dann wäge genau ab, ob es sich wirklich lohnen wird. Das Personal kennt sich zwar sehr gut aus mit der ALS, ist aber hoffnungslos mit einer Rundumversorgung überfordert.
Man konnte damals auch ein Zimmer für eine Begleitung mieten, oder es gibt auch kleine Pensionen ganz in der Nähe der Klinik. Vor allem sollte man seine Erwartungen, im Bezug auf Besserung, oder gar große Wunder, total runter schrauben.
Das wirklich gute war der Tapetenwechsel, andere Betroffene kennen zu lernen und natürlich die Therapien.
gruß Wolfgang

[ewo]

hallo willy,

mir fällt partout nicht mehr der fachbegriff ein. ich weiß nur noch, dass das wort reha nicht im antrag des arztes auftauchen durfte. seinerzeit gab es auch einen thread (2004) darüber, ich meine uschi wußte bescheid darüber.

bei den kliniken würde ich, wie wolfgang vorschlug, anrufen und fragen, ob sie auch patienten aufnehmen können mit anwendungen , aber ohne die reha regularien. ich kann nur die warnung von wolfgang bestätigen bezüglich der versorgung in einer "reha" klinik. mein bedarf an schlechten erfahrungen war gedeckt in den 3 wochen. nie mehr hatte ich das bedürfnis in eine klinik zu gehen.

gruß
edith

[ewo]

antrag ohne das wort reha

habe den antrag meines neurologen an meine versicherung gefunden, er lautet auszugsweise wie folgt:

stationäre behandlung in der asklepios weserbergland-klinik in höxter

er beschreibt jetzt ALS und meine beeinträchtigungen ...."aufgrund zunehmender spastik ist die selbsthilfe und lebensqualität schwerwiegend beeinträchtigt. die ambulanten therapiemöglichkeiten stoßen trotz des intensiven einsatzes physikalischer therapiemaßnahmen an ihre grenzen."

"aus diesem grund habe ich ..... geraten, für ...... 4-5 wochen eine fachklinik aufzusuchen, die sich auf die behandlung des neuromuskulären systems spezialisiert haben."

dann hat er speziell die vorteile der klinik höxter für ALS kranke aufgezählt.

also, des rätsels lösung, eine ganz normale beantragung zur stationären behandlung. jeder arzt wird natürlich seine formulierungen für den antrag haben, aber es schadet ja nicht, meine auszüge zu sehen.

[Willy]

Danke Wolfgang ,
Danke Edith ,

wenn ich das richtig verstehe , läßt man sich in eine Fachklink vom Arzt einweisen wie in ein normales Krankenhaus. Da muss man ja die KK auch nicht fragen.
Dafür hat man dann ein anderes Problem. Nämlich , die richtige Einrichtung zu finden .


Gruß Willy

[north-sea]

Liebe Ewo, bezieht sich eigentlich dein "Bedarf war gedeckt" Urteil auf Höxter ? VG northsea

[ewo]

@willy

ich denke schon, dass man das bei der kasse beantragen muß, denn es handelt sich um gemischte krankenhäuser (reha und stationär) und man nimmt ja die reha einrichtungen in anspruch. lieber versicherung nachfragen, als ein böses erwachen erleben.

@north-sea

ja mein gedeckter bedarf bezieht sich auf die klinik höxter. die anwendungen und die ärtze waren ok, aber die krankenschwestern und pfleger hatten, bis auf ein paar ausnahmen, null bock auf einen ALS patienten.