Perchat-ein webbasiertes Chatprogramm

[Burkhart.Holznagel]

--- Achtung ---- in der ersten Version meines Beitrags stand eine falsche Webadresse zum Testen. Jetzt endgültig korrigiert zu:

http://www.holznagels.de/perchat

Hallo liebe Forummitglieder,
ich bin selbst ALS-Patient (zusätzlich schwerhörig). Aus meinem früheren Arbeitsleben
habe ich einige Erfahrungen in der Informatik und habe mir Gedanken gemacht, welche Kommunikationshilfen ich mir und anderen selber entwickeln kann.
Ergebnis ist das open source (kostenfreies) WEB-Programm Perchat (Perchat steht für persönliches Chat). Erstmal ist es ein ganz normales Chatprogramm (textbasiertes Unterhaltungsprogramm) mit beliebig vielen Teilnehmern.
Die Teilnehmer (Behinderte, Angehörige und Pflegepersonal) benötigen je einen Rechner (PC,Laptop,Tablett oder Smartphone) mit Browser und Internetzugang.
Die Gesprächsteilnehmer brauchen nicht alle im selben Raum sein, z.B. können Sie in der Küche, auf Arbeit oder sogar an einem Urlaubsort sein.
Das Web-Chat-Programm selber befindet sich (wie andere Internetseiten auch) auf einem Server (entweder ein lokaler Server zu Hause oder Sie melden sich einfach bei einem (kostenfreien) Webhoster an und kopieren nur das Programm von perchat.googlecode.com auf diesen Server).
Sie rufen die Seite auf, melden sich an und können am Chat teilnehmen. Das ist der Anmeldebildschirm:

Das Programm kann auch an 4 (vorher einzustellende) Mailadressen einen Mailtext senden, welcher einfach durch den Alarm-Knopf gesendet wird ( Der Webhoster muß Mails versenden können). Nach der Anmeldung ist man im Chat-Raum (mittlerer Teil mit Textausgaben):

Unter dem Chat kann man ganz normal eine Nachricht eingeben.
Für Behinderte habe ich Eingabehilfen vorgesehen:
- vorgefertigte (aber modifizierbare) Textbausteine, die auf Probleme der/des
Behinderten zugeschnitten sind und im grünen Feld nacheinander erscheinen und bei
Klick übernommen werden. Man kann die Bausteine aus 3 Themenbereichen
auswählen
- eine einfache Tastatur, welche ich versucht habe, für die Nutzung mit (kostenloser)
Kopfmaus oder Augenmaus zu günstig zu gestalten:

Die Tastatur ist erst aus Platzgründen zusammengeklappt. Bei Klick auf eine
Schaltfläche erscheinen die 5 Buchstabentasten und die 3 Steuertasten (Löschen
Zeichen D, Leerzeichen S und Übernahme in Chat N).
Doch genug der langen Reden. Perchat kann unter

http://www.holznagels.de/perchat

ausgetestet werden.
Ich bin auf Rückmeldungen von Euch, Verständnisfragen zu Perchat und Verbesserungsvorschläge sehr gespannt.
Liebe Grüße
Burkhart Holznagel

[Burkhart.Holznagel]

Korrektur der Webadresse zum Testen

Liebe Forum User,
Es tut mir leid, aber ich habe in der 1.Version meines Textes eine falsche Webadresse
zum Testen von Perchat angegeben, Jetzt ist sie korrigiert zu http://www.holznagels.de/perchat
LG Burkhart Holznagel

[Burkhart.Holznagel]

Hallo ihr Lieben,
ich habe ja das Programm Perchat Ende des letzten Jahres vorgestellt und zur
Diskussion gebeten. Eure Meinung zu diesem Programm ist mir wichtig! Über
200 haben sich den Artikel angesehen und knapp 100 haben auch das Programm
kurz getestet.
Das Programm ist mir schon jetzt eine Hilfe. Ich habe es versucht, für eine Kopfmaus
oder Augenmaus zu optimieren. Wer einmal mit diesen "Mäusen" sich beschäftigt hat,
weiß wie mühselig das ist. In normalen Programmen und Browsern sind die Klickfelder
sehr klein und dementsprechend schwer zu treffen. Außerdem arbeiten viele Programme mit Verschieben (Scrollen) von Fensterinhalten. Auch das ist sehr mühselig mit so einer Maus. Ich will Perchat weiter entwickeln und umgestalten, so daß das Scrollen ganz entfällt.

Die kostenlose Software für eine Kopfmaus kann sich jeder einfach installieren und das ausprobieren, wenn es Probleme gibt, kann ich auch Hilfestellung geben.

Man braucht aber eine Kamera, um die Kopfbewegung zu registrieren.
Diese ist praktisch in allen Laptops enthalten, ansonsten kommen Kosten für eine USB-Kamera hinzu.
http://www.cameramouse.org/ oder auch http://eviacam.sourceforge.net/ .

Für mich ergeben sich bis jetzt folgende Schlußfolgerungen:
Euch interessiert das Thema nicht, dann muß ich damit auskommen.
Hab ich mein Anliegen nicht verständlich genug dargestellt?
Seht Ihr die Schwierigkeiten als zu groß an, die Software auf einen Webserver zu bringen?

Ich bin für jede Kritik und für jeden Vorschlag zur Verbesserung dankbar.
Auch Mitstreiter, die die Software weiterentwickeln, sind willkommen.
Aktuelle Version zum Testen: http://www.holznagels.de/perchat

Liebe Grüße
Burkhart

[pet]

Hallo Burkhart,

vielleicht steht mein Rollstuhl einfach auf meiner Leitung, aber mir ist nicht ganz klar, wozu ich dein Programm benützen soll? Ich habe es angeschaut und ich bin beeindruckt, wieviel Mühe du dir gegeben hast.

Diejenigen unter uns, die schon Kopf- oder Augensteuerung verwenden, haben zur Eingabe meistens eine eigene Umgebung, entweder MyTobii oder ähnliches. Ich habe eine Quickglance Augensteuerung, die ein kleines Menü zum Scroll und drag hat, zur Texteingabe verwende ich Dasher. An einem Chat bin ich nicht interessiert - kommunizieren will ich auch nicht über das Programm.

Ich vermute, es ist gedacht für Leute, die chatten wollen oder solche, die eine kostenlose Kopfmaus ohne Umgebungsprogramme zum Kommunizieren benutzen wollen. Alle Augensteuerungen haben eigene Umgebungen, soviel ich weiß. Wenn meine Annahme stimmt (verbessere mich, wenn ich alles falsch verstanden habe), dann ist dein 'Kundenkreis' relativ klein, denn bei Bedarf bekommen die meisten ja Kommunikationshilfsmittel von der KK? Bleiben die am Chat Interessierten?

Viele Grüße,

Petra

[Wolfgang !]

Hallo Burkhardt,
erst einmal möchte ich dir sagen, dass deine Mühe sehr lobenswert ist.
Aber mir ging es ähnlich wie Petra.
Ich nutze eine Augensteuerung mit der Bildschirmtastatur Bekey zur Kommunikation Und komme super zurecht damit. Zum Chatten habe ich eigentlich auch keine Lust und auch keine Zeit und wenn ich jetzt bedenke wieviel Zeit es braucht mit deinem Programm die passenden Buchstaben abzuwarten, dann verliert man sehr schnell die Lust zum Chatten.
Also mein Fazit ist, wer eine Bildschirmtastatur nutzen kann, der ist dann deutlich im Vorteil.
Aber es ist auf jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen, ohne vorher noch irgendwelche Chatprogramme zu installieren.
Liebe Grüße Wolfgang

[Burkhart.Holznagel]

Danke Pet, Danke Wolfgang,
ich will mal meine Bewegründe erläutern, die mich zu der Entwicklung veranlaßten.
1. Zu mir kam auch eine Vertreter, der mir seine Kommunikationsgeräte erläuterte (allerdings noch ohne Kopf/Augenmaus)
Die Software und den Rechner fand ich veraltet in der Zeit der Smartphones und Tabletts, daß ich mir sagte, das kannst
du besser. Vor allem spielte sich alles auf einem Rechner ab. Die beiden Teilnehmer müssen im selben
Raum sein.
2. Mir sagten Therapeuten, Pflegepersonal und auch ein Vertreter einer anderen Firma, daß der Umgang mit Kopf/Augenmaus
vielen auch große Probleme bereitet und die meisten die Technik "in die Ecke" stellen.
An Kopf/Augenmaus führt heute aber kein Weg vorbei, also sollte die Software abgestuft in der Schwierigkeit der Bedienung
sein. Ich konzentrierte mich nur auf das Problem "Chatten" und versuchte das zu realisieren.

So gibt es die vorgefertigten Textbausteine, die man mit der Maus anklicken kann, zusätzlich eine sehr große Schaltfläche,
in der die Textbausteine nacheinander erscheinen. Die Textbausteine können mit Hilfe von Angehörigen/Pflegepersonal
geändert werden. Zusätzlich die 8 Tasten-Tastatur mit großen Schaltflächen. Die Tastatur ist nur ein Angebot unter mehreren
und wer es anders schneller kann, wird das natürlich auch machen. Dem Nutzer steht auch frei, eine virtuelle Tastatur
zu benutzen (Tastatur, welche auf dem Bildschirm abgebildet wird und mit Maustasten bedient wird, ebenfalls über Internet erhältlich).
Es geht mir darum, stark eingeschränkten Patienten, welche sich meist nur noch mit dem nächsten Angehörigen austauschen können, eine
Kommunikationsmöglichkeit zu schaffen.

Als Webanwendung besteht der große Vorteil, daß für die Kommunikation die Teilnehmer nicht unbedingt in einem Raum sein
müssen und das die Kommunikationsgeräte sehr unterschiedlich sein können.Der Sohn hat ein Smartphone, wenn ich ihn sprechen will,
mache ich ihn durch Signale (Beep, Blink, Vibration ->das soll noch entwickelt werden, Mail geht schon)
darauf aufmerksam und er kann sich in der Bahn oder sonstwo einloggen.
Der Pfleger ist schon wieder auf Achse, ich kann ihn aber erreichen und Informationen austauschen.

Die "freien Mäuse" (siehe Links) können jede Computersoftware ansteuern, ich weiß nicht, wie das bei kommerziellen Lösungen ist.

Vielleicht sind meine Arbeiten ein Anstoß für kommerzielle Entwickler, beliebte Standardsoftware behindertengerechter
zugestalten?

Es stimmt schon das ist eine spezielle Lösung zum Chatten und nicht für jeden in Frage kommt. Und kommerzielle Lösungen
Vorteile der Installation, Wartung usw. haben.

LG -> Burkhart

[pet]

Hallo Burkhart,

ich stimme mit dir überein, finde die fertigen Produkte auch alle nicht so geschickt. Ich habe einfach eine Quickglance Augensteuerung auf meinem normalen PC und habe mir die notwendige Umgebung, wie Texteingabe, selbst gesucht. Wir sind aber vom Fach und ich bin mir sicher, dass dies nicht jeder machen will und kann. Die Zielgruppe:

2. Mir sagten Therapeuten, Pflegepersonal und auch ein Vertreter einer anderen Firma, daß der Umgang mit Kopf/Augenmaus
vielen auch große Probleme bereitet und die meisten die Technik "in die Ecke" stellen.

braucht auf jeden Fall die Unterstützung durch eine Firma. Da wird dein Projekt sicher nicht verwendet. Ich denke, mit deiner Aussage:

Vielleicht sind meine Arbeiten ein Anstoß für kommerzielle Entwickler, beliebte Standardsoftware behindertengerechter
zugestalten?

liegst du völlig richtig, nur die erreichst du nicht auf diesem Forum. Es ist so schade um deine viele Arbeit, du hast das wirklich toll gemacht, aber du hast ein bisschen an der Zielgruppe vorbeigearbeitet und wirst auf diesem Forum sicher wenig Rückmeldung bekommen?

Viele Grüße,

Petra