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Angst vorm Sterben

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    Angst vorm Sterben

    Hallo zusammen,

    ich bin schon eine Weile hier angemeldet, aber noch nicht dazu gekommen, etwas zu schreiben.
    Meine Mutter bekam im April 2011 die Diagnose ALS.
    Ich bin 23 Jahre alt und lebe mit ihr und meinem Vater zusammen.
    Meine Mutter ist mittlerweile schon im Endstadium der Krankheit.
    Seit ein paar Tagen kann sie nicht mehr gut atmen und seit zwei Tagen mag sie auch nichts mehr essen. Vor der Nacht hat sie immer Angst, ich glaube vorm Sterben. Ich weiß auch nicht, wie ich ihr die Angst nehmen kann.
    Der Hausarzt sagt zwar, dass sie nicht ersticken muss, aber die Angst bleibt trotzdem. Schläft man einfach ein? Davor habe ich nun wieder Angst. Dass sie eines morgens nicht mehr da ist. Ich weiß zwar, wie es um sie steht aber das macht mich nicht weniger traurig.
    Wie soll man mit so einer Tatsache umgehen?
    Gruß Chrisdonerl

    #2
    Hallo Chris,
    wenn Deine Mutter noch nicht sterben möchte, dann würde ich ihr auf jeden Fall raten eine Lungenfachklinik aufzusuchen und sich mit dem Gedanken einer künstlichen Beatmung vertraut zu machen bzw. mit einer künstlichen Ernährung.
    Die Angst vor dem sterben hat wohl irgendwie jeder Mensch in sich, was ja auch irgendwie normal und verständlich ist.
    Iich finde, dass man den Betroffenen nur etwas davor beruhigen kann, wenn man bei ihm ist und ihn in den letzten Stunden nicht allein lässt.
    Was verstehst Du eigentlich unter Endstadium?
    Viele von uns sind beatmet, können nicht mehr reden, werden über eine PEG ernährt und nahezu völlig gelähmt. Aber dennoch haben die meisten nicht das Gefühl, im Endstadium zu sein. Im Gegenteil, sie haben immer noch Lust auf Leben und wollen es auch.
    So geht es mir zumindest.
    Liebe Grüße an Deine Mutti.
    Wolfgang
    Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen.
    Thomas Carlyle


    Hast Du unsere Hilfsmittellinkliste schon gesehen?
    Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 1 - Augensteuerung Quick Glance TM4 Teil 2[/B]

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      #3
      Lieber Wolfgang, ich kann mich Dir nur anschliessen. Solange man will, auch wenn es sehr sehr schwer ist, lohnt es sich zu kämpfen!

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        #4
        Dies Problem kenne ich zu gut..war bei meiner mum eben so

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          #5
          Hallo Chris,
          Wolfgang hat es sehr gut gesagt - auch ich führe ein eingeschränktes, aber lebenswertes Leben.
          Ich hatte auch und habe immer noch Angst vorm Sterben - nicht vor dem Tod.
          Als es mit meiner (Masken-) Beatmung losging, habe ich ein Medikament bekommen, das mir die Angst genommen hat - erst wenig, dann immer mehr. Auch jetzt habe ich das Medikament noch - für den Notfall.
          Aus meiner Sicht möchte ich sagen, dass Deine Mom keine Angst vor maschineller Beatmung und Ernährung haben braucht. Für mich war es dann so, dass ich mit der invasiven Beatmung wieder Freiheit und Lebensqualität erhielt - die doofe Maske war endlich wieder weg.
          Ich wünsche euch alles, alles Gute.
          VLG, Gerd.
          .

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            #6
            Hallo zusammen,

            danke für Eure Antworten. Es tut gut, sich mit Betroffenen und Angehörigen Betroffener austauschen zu können.
            Ich glaube, ich habe mich vielleicht etwas unverständlich ausgedrückt.
            Meine Mutter hat keine Angst vorm Tod, sondern vorm Sterben. Sie weiß zwar, dass sie nicht ersticken wird, hat aber trotzdem Angst. Sie bekommt auch ein Medikament dagegen.
            Vor ca. 3 Wochen war sie im Krankenhaus auf der Palliativstation. Dort hat sie auch eine PEG bekommen, Gott sei Dank, denn sie kann mittlerweile gar nicht mehr gut schlucken. Sie bekommt mit der PEG aber nur Medikamente und Flüssigkeit, Nahrung möchte sie nicht.
            Unter Endstadium verstehe ich, dass sie hohe Dosen Morphin gegen die Schmerzen bekommt, Schwierigkeiten mit der Atmung hat, eben nichts mehr essen will (seit ca. einer Woche schon nicht mehr) und sonst auch irgendwie keine Lust mehr hat. Letzten Samstag war ein Arzt bei ihr und meinte, dass sie wohl nicht mehr lange zu leben hat. Seitdem wartet sie.
            Ich wünsche Euch alles Gute und behaltet Euch diesen Lebensmut bei.
            Liebe Grüße
            Chris

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              #7
              Wie schon mehrere bemerkt haben, kommt es auf den vorhandenen oder nicht vorhandenen Lebenswillen an:
              Ist er nicht vorhanden, sollte man das Weiterleben nicht erzwingen. Scheint bei deiner Mutter so sein, wie bei einer Freundin, die kürzlich ohne Qualen gestorben ist, nachdem sie die Nahrungsaufnahme eingestellt hat.
              Ist er vorhanden, wie bei meiner Frau, dann sollte man ihn unterstützen mit hervorragenden pharmazeutischen und technischen Hilfsmitteln, die es heutzutage gibt, und mit sehr viel Zuwendung.
              Viel Kraft!

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                #8
                Hallo Chris,

                ich kann mich nur den anderen anschließen. Als Hinterbliebene kann ich nur sagen, dass wenn der Lebenswille nicht mehr vorhanden ist, nach einer Möglichkeit gesucht werden sollte, dass der Betroffene ohne Schmerzen und Angst ruhig einschlafen kann. Wir haben den Weg auf der Palliativstation gewählt. Dort haben sie sich liebevoll um meinen Mann gekümmert. Ich wünsche dir sehr viel Kraft.
                LG Ilona

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