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Dignitas

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    Dignitas

    Hallo

    Zu meiner Situaton: Habe erst vor ein paar Wochen die Diagnose ALS erhalten. Hände kann ich noch eingeschränkt bewegen . Gehen kann ich noch, zwar langsam aber es geht noch. Lungenfunktion ist schon sehr stark eingeschränkt. Ärzte raten mir zur TK , da ich Spastiken am Kehlkopf habe. Kann nur schlafen, wenn ich sehr starke Schlafmittel nehme. TK habe ich abgelehnt. Habe mich bei Dignitas angemeldet und hatte telefonisch dort ein Gespräch. Nächste Woche kommt eine Person von Dignitas vorbei und will sich ein Bild von mir machen. Ich persönlich Möchte meine Erkrankung nicht akzeptieren. Nun habe ich aber noch Vater und Mutter, die erstmal meine Erkrankung nicht verstehen, und natürlich auch nicht die Sache mit Dignitas. Sie wollen mich pflegen mit 80 bzw. 84. Wenn ich ihnen erzähle das ich in die Schweiz fahren will, höre ich nuru spinnst doch. Ich sehe keinen anderen Ausweg bei der Hilfe zur Selbsttötung.Wie steht ihr dazu und gibt es sonst noch andere Lösungen bei der Beihilfe?

    Danke

    #2
    Lieber osew,

    Das tut mir sehr, sehr leid, dass es dir so schlecht geht und du keine Freude mehr am Leben hast.

    Von einem Selbstmord würde ich an deiner Stelle unter allen Umständen absehen. Also keinen direkten Selbstmord machen, auch nicht mit Beihilfe.
    Buddhisten denken, dass ein Selbstmord die schwierigsten nur möglichen Eindrücke im Geist hinterlässt, die nur denkbar sind: man tötet ja keinen Fremden. Es hinterlässt ähnlich schwierige Eindrücke, als würde man Vater und Mutter töten. Und damit wird es im Resultat zu einer Wiedergeburt unter sehr schwierigen Bedingungen kommen. In diesem Fall (weil es aus Unwissenheit der Zusammenhänge und damit verbundener Verzweiflung geschehen würde) wäre eine Wiedergeburt mit Fell und vier Pfoten am denkbarsten (was ein enormer Nachteil gegenüber einem Menschen Körper ist).
    Von dem was du schreibst, sieht es ja so aus als ob ein Ende sowieso für dich absehbar ist: die Vitalkapazität ist bereits stark eingeschränkt und du wünschst keine TK. Also auch wenn es für dich im Moment sehr, sehr schwierig ist hast du ja die Aussicht, dass du es in absehbarer Zeit überstanden hast. In deinem Fall ist es ja auch so, dass du auch ohne Selbstmord es wohl nicht mehr erleben wirst, wie du am ganzen Körper vollständig gelähmt sein wirst. Die Atmung wird ja eher aussetzen.

    Also wäre es doch sinnvoll, wenn du dich bestmöglichst palliativ versorgen lässt und den ganz normalen Sterbeprozess durchläufst. Du nimmst ja bereits für die Nacht Schlafmittel. Je nach Bedarf gibt es ja auch noch andere Mittel: angstlösende Mittel, bei Schmerzen Morphin, et cetera. Diese Medikamente machen Sinn, dass du sie einnimmst, wenn du dir vorstellst, dass sie deine Leiden reduzieren, aber du sie nicht einnimmst mit dem Ziel, deine Lebenszeit zu verkürzen.
    Am besten wird man in deiner Situation sicherlich im Hospiz versorgt. Somit ist es für dich angenehm, dass du eine maximale palliative Versorgung erhälst. Gleichzeitig musst du dir keine Sorgen machen, dass deine nicht mehr jungen Eltern zuhause Intensivpflege betreiben müssen. Und du kannst dich auch noch in einer angenehmen Art und Weise von deinen Eltern verabschieden – ohne Konflikt.

    Und in deinem Fall möchte ich dir ganz besonders herzlich das in der Signatur verlinkte Buch über Tod und Wiedergeburt empfehlen. Da steht sehr viel drin, wie du einen angenehmen und auf die Zukunft ausgerichtet möglichst sinnvollen Sterbeprozess organisieren kannst. Das Buch habe ich in der elektronischen Version verlinkt, es gibt es natürlich auch als Taschenbuch.

    Allerbeste Grüße und Wünsche, ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen,
    Peter
    ALS - was nun? Meine persönlichen Tipps und Tricks mit der ALS klar zu kommen.
    Offen für Buddhismus? Mögliche Freizeitbeschäftigung: Buddhistische Meditation
    Buchtipp: Von Tod und Wiedergeburt von Lama Ole Nydahl, auch als Kindle-Edition, zum Lesen am PC mit den Lese-Apps.

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      #3
      Hallo,

      sich abzusichern ist auf jedem Fall ein kluger Weg. Ob es unbedingt diese "Firma" sein muss, keine Ahnung. Ich habe einige Dokus über diesen Verein gesehen und das Prozedere war nicht unbedingt das Beste. Eine Doku hieß "Tod auf Bestellung. Die letzte Reise des Frank Coiffier". Derjenige hatte aber keine ALS, sondern MSA. Könnte sein, dass die Reportage auch einmal wiederholt wird.

      Bei Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=vr823wWhjLc … der Johann war auch hier "tätig" --> http://forum.dgm.org/search.php?searchid=175693

      http://www.youtube.com/watch?v=WB6OqCo55Cc

      Hier lesen:http://forum.dgm.org/showthread.php?...ird-sein-wenn&

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        #4
        Ich hatte geglaubt, daß es nur diese Firma für deutsche Nationalitäten gibt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren

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          #5
          Das waren mal richtig spannende Dokumentationen, die der Realist da per YouTube verlinkt hat!
          So kann man sich das viel anschaulicher vorstellen.
          Im ersten Video gibt es ab 12 Minuten 40 einen Bericht über palliative Medizin. Ich finde die kümmern sich wesentlich besser um einen als die Leute von der Dignitas. Das waren ja jeweils karge Räume mit einem Mitarbeiter von der Dignitas und dann ging es gleich zielstrebig zur Sache.
          Der eigentliche Tag des Sterbens sah da in der Schweiz für mich wesentlich weniger selbstbestimmt aus, als ein palliativ optimal versorgter Sterbeprozess zum Beispiel im Hospiz.
          Es ist ja nicht so, dass man zur Sicherheit irgendwie eine Pille mit nach Hause bekommt. Sondern man macht vorher einen Termin in der Schweiz, dann muss man da hin. Und dann geht es zur Sache. Das ist schon ein gewisser Erwartungsdruck.
          Demgegenüber kann man zum Beispiel im Hospiz dann sterben, wenn der Körper einfach nicht mehr kann und mag. Das stelle ich mir angenehmer vor: es ist so, als würde man zu Bett gehen wenn man auch wirklich müde ist, und nicht weil es eine vorher verabredete Schlafensgehzeit ist.

          Viele Liebe Grüße,
          Peter
          ALS - was nun? Meine persönlichen Tipps und Tricks mit der ALS klar zu kommen.
          Offen für Buddhismus? Mögliche Freizeitbeschäftigung: Buddhistische Meditation
          Buchtipp: Von Tod und Wiedergeburt von Lama Ole Nydahl, auch als Kindle-Edition, zum Lesen am PC mit den Lese-Apps.

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            #6
            Hallo,
            meine Mutter hat einen Spruch auf Lager: "Du hast Dir das Leben nicht selbst gegeben also hast Du es Dir auch nicht selber zu nehmen"...Es ist einfach wenn es einem " gut " geht so zu reden aber Recht hat Sie !!! Jeder hat im Leben oder danach sein "Päckchen" zu tragen. Nimm es hin wie es ist und beherzige die Ratschläge von Peter. Wenn es bei mir soweit ist will ich auch nicht , dass sich meine Eltern oder Frau oder gar Kind mit mir rumärgern müssen. Ab ins Hospiz und erst mal Morphin geben lassen. Wenn es ähnlich wirkt, wie das Mittel, dass die mir bei meinem letzten Sturz gespritzt haben, dann hast du eine "gute" Zeit vor Dir. Ich weiß nicht wie es mit Deinem Glauben steht, aber mir hilft er unheimlich.!!! Rede mal mit einem Seelsorger kann doch nicht schaden ???

            Alles Gute und weniger Schmerzen
            wünscht Dir
            Der Pfälzer

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              #7
              Zitat von osew Beitrag anzeigen
              Hallo...da ich Spastiken am Kehlkopf habe. ... Danke
              Hallo

              Bei mir haben Baclofen + Co auch nur üble Nebenwirkungen entfaltet, aber 0 Wirkung gegen die Spastik.
              Inzwischen bekomme ich die Füße wieder ganz auf den Boden, hat mein Lungenfunktion deutlich gebessert, usw. Andere haben Baclofen abgesetzt (wozu ich nicht geraten habe), haben statt dessen einige Supplements genommen und dadurch 80 % Linderung bei den Spasmen gehabt.

              Versuch macht klug.

              Alles Gute, wofür auch immer du dich entscheidest.
              Meine Aussagen basieren auf eigenen Erfahrungen/Recherchen und stellen keinen medizinischen Rat dar.

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                #8
                Zitat von Der Pfälzer Beitrag anzeigen
                Hallo,
                meine Mutter hat einen Spruch auf Lager: "Du hast Dir das Leben nicht selbst gegeben also hast Du es Dir auch nicht selber zu nehmen"...Es ist einfach wenn es einem " gut " geht so zu reden aber Recht hat Sie !!! Jeder hat im Leben oder danach sein "Päckchen" zu tragen. Nimm es hin wie es ist und beherzige die Ratschläge von Peter. Wenn es bei mir soweit ist will ich auch nicht , dass sich meine Eltern oder Frau oder gar Kind mit mir rumärgern müssen. Ab ins Hospiz und erst mal Morphin geben lassen. Wenn es ähnlich wirkt, wie das Mittel, dass die mir bei meinem letzten Sturz gespritzt haben, dann hast du eine "gute" Zeit vor Dir. Ich weiß nicht wie es mit Deinem Glauben steht, aber mir hilft er unheimlich.!!! Rede mal mit einem Seelsorger kann doch nicht schaden ???

                Alles Gute und weniger Schmerzen
                wünscht Dir
                Der Pfälzer
                Hochmut kommt vor dem Fall. Da es hier schon einige solcher Großkotze gab, die es dann zum Ende hin heftig traf, wird das wahrscheinlich gerechterweise auch wieder so sein. Deine klugen Ratschläge hinischtlich Glauben, Seelsorger & Co behältst du besser ebenfalls für dich. Du wirst dich wundern, was da alles noch an die Tür klopft. Dann kannst du bestenfalls deine tollen Ratschläge herausholen und sie selbst verwirklichen.

                Und was die Organisationen für den deutschsprachigen Raum angeht @osew ... deine Vermutung ist sicherlich zum jetzigen Zeitpunkt richtig. Vermutlich geht momentan für Deutsche nur die von dir erwähnte Organisation. Exit wollte sich öffnen, aber die sind noch nicht soweit. In den Benelux-Ländern geht es ziemlich tolerant zu, aber eben auch nicht für Ausländer. Die von Prof. Meyer angewandte und rechtlich saubere Variante mit dem Abschalten der Gerätschaften greift eben auch nur, wenn du bspw. erst einmal beatmet bist.

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                  #9
                  Das von Professor Meyer angewandte Verfahren finde ich auch sehr vernünftig. Da sehe ich aber nicht nur einen rechtlichen Unterschied: man ist ohne apparative Hilfe ja nicht mehr selber fähig weiter zu atmen.
                  In diesem Fall ist es auch gut, wenn man sich vorstellt, dass durch das Abstellen der Maschinen Ressourcen für andere Patienten frei werden. Nicht, dass dies ausschlaggebend für eine Entscheidung sein sollte. Sondern man kann das Abschalten der Maschinen nach der gefällten Entscheidung im Geist praktisch umwidmen. Dadurch herrscht dann der Eindruck der Großzügigkeit vor und nicht der Eindruck des Aufgebens. So ist es sicherlich viel angenehmer für den Sterbenden.
                  ALS - was nun? Meine persönlichen Tipps und Tricks mit der ALS klar zu kommen.
                  Offen für Buddhismus? Mögliche Freizeitbeschäftigung: Buddhistische Meditation
                  Buchtipp: Von Tod und Wiedergeburt von Lama Ole Nydahl, auch als Kindle-Edition, zum Lesen am PC mit den Lese-Apps.

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                    #10
                    Ressourcen und Apparatemedizin gibt es zur Genüge und keinen Schwerkranken interessiert das ab einem gewissen Stadium. Also Schnuppe. Es werden an anderen Stellen Summen verbrannt, da ist das alles Pillepalle. Aber Abschalten ist schon der zweite Schritt und logischerweise muss vorher der erste vollzogen sein.

                    Kommentar


                      #11
                      Hall Dee Jayals,
                      interessant zu lesen, dass Du Baclofen + Co. abgesetzt hast und es Dir besser geht.
                      Ich bin Angehörige und bei mir betrifft es meine Schwester, die ALS hat. Ich bin auch der Meinung, dass man alle Medikamente, die überflüssig sein könnten,
                      weglassen sollte, da ja alles auch irgendwie Gift für den Körper ist.
                      Allerdings habe ich die Erfahrung mit den Ärzten gemacht, dass sie nicht wollen "dass man ihnen dreinredet" und auch dementsprechend reagieren,
                      sprich, die Medikamente werden nicht abgesetzt.
                      Z.B. hat meine Schwester ein Schmerzpflaster, was, wie ich gehört habe, auch sehr viel Energie vernichtet.
                      Ich habe schon so viel "mitgeredet", dass ich mich nicht mehr traue irgendwas anzuführen, weil ich auch befürchte, irgendwas falsch zu machen.
                      Wie gehe ich da am besten vor ?

                      LG
                      Margie 60

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                        #12
                        Hallo, es soll nicht sein das man sich Gedanken auch nur ansatzweise über Selbstmord macht, egal woran man Glaubt. Viele reden nur wie stark man sein muß und bla bla bla, jeder hat das recht auch anders zu denken. Allein der Gedanke an das Ende kann Menschen verrückt machen, dann ist es gut zu wissen ich habe alles geplant und kann in ruhe abtreten, fortgehen, verabschieden oder einfach nur gehen. Ich habe mir wirklich sehr viel Gedanken gemacht über das Sterben, habe mit meinen Professor drüber gesprochen und natürlich auch mit meiner Frau und Familie, ich weis das ich nicht mehr die Zeit habe die ich gewollt hätte. Jeder hat ein Plan gemacht was er noch so alles tun wollte naja dann halt bisschen das ganze zusammen raffen und in ruhe gehen. Das einzige ist das man ohne Schmerzen geht, das wie ist es. Ich habe ein Artikel in der Muskel report Zeitschrift 3,2013, lese Ihn mal. Egal was andere sagen Du bist Du. Mit einen schönen Gruß und viel Sonne
                        Reinhard


                        An Peterw, jeder darf denken was er will, einer ist Kirchlich und der andere denkt an Buddha, ich persönlich denke oder glaube an keine Religion. Aber trotzdem kommt ein Pfarrer immer mal zu mir, die Gespräche sind weniger Religiöser Art. Auch informiere und lese ich viel, aber das mit Buddha geht schon bisschen weit, glaubst du wirklich daran worüber du schreibst, dann brauchst du wirklich einen Arzt oder keinen denn du brauchst ja nur an Buddha denken und schwub die Wup bist du Gesund oder zumindest hast du keine Symptome mehr, außer die Beine schmerzen vom vielen Beten. Weist du wieviel Geld für den Dalai Lama ausgegeben wird aus Deutschland, Geld was man lieber für die Forschung ausgeben sollte. Ich entschuldige mich gleich dann muß sich keiner aufregen sollte ich jemand auf den Schlips getreten haben. Deine anderen Berichte waren immer interessant geschrieben. Die Sonne scheint übrigens für alle Religionen obwohl Buddhisten sie für sich veranschlagen wollen nur weil Sie auf dem Dach der Welt wohnen. Ich grüße dich und genieße die Sonne

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                          #13
                          Hallo Reinhard,

                          ich gehöre nicht zu den Leuten, die denken, es gäbe ein Mittel gegen ALS. Auch versuche ich nicht mit buddhistischer Meditation ALS-Symptome zu bekämpfen.
                          Es gibt mehrere sehr gute Religionen (zum Beispiel das Christentum). Genauso kann man sicherlich ganz hervorragend auch ohne jegliche Religion durch die ALS kommen.
                          Bezüglich der ALS-Bewältigung wollte ich auf den Buddhismus nicht so sehr als Religion, sondern vor allem als eine Art Freizeitbeschäftigung hinweisen: buddhistische Meditation braucht recht viel Zeit. So gesehen könnte man vielleicht sogar soweit gehen zu sagen, dass das Christentum praktischer sei, weil es Zeit sparender ist.

                          Bezüglich des Umgangs mit der ALS bin ich der Meinung, dass man nicht die ALS als Ganzes angehen darf, weil einen dies unweigerlich überfordern würde. Man muss die ALS-Problematik in kleine Pakete zerhacken: Abwicklung des alten Lebens, Vorbereitung des neuen Lebens (Recherche der Hilfsmittel, Schwerbehindertenausweis, Pflegestufe, Berentung oder Sozialhilfe), die einzelnen Symptome medizinisch unter Kontrolle bringen, et cetera.
                          Einer dieser mehreren Unterpunkte zur ALS-Bewältigung ist insbesondere das Finden einer sinnvollen und angenehmen Beschäftigung, die sich auch vollständig gelähmt, nur mit Augensteuerung ausüben lässt.
                          Alles, was ich bezüglich Buddhismus hier im Forum sagen wollte ist, dass ich für mich eine solche Beschäftigung gefunden habe. Das bedeutet jedoch nicht, dass buddhistische Meditation die einzige denkbare sinnvolle Beschäftigung ist. Es gibt sicherlich etliche Alternativen: zum Beispiel sucht Wolfgang immer wieder nach Möglichkeiten uns anderen Forum Mitgliedern Hilfsmittel-Informationen aufzubereiten: er hat wesentlich die Hilfsmittel-Linkliste mitgestaltet und jetzt seine wunderbaren Augensteuerung-Videos erstellt. Von seiner Tätigkeit konnte ich persönlich schon sehr stark profitieren. Auf der anderen Seite hat Wolfgang damit zum Beispiel auch eine sehr sinnvolle Beschäftigung gefunden. Eine weitere Möglichkeit sich sinnvoll zu beschäftigen wäre es zum Beispiel, sich Fachbücher zu Spezial-Themen per Amazon-Kindle Reader durchzulesen und dann die entsprechenden Wikipedia-Seiten weiter zu pflegen oder neu zu erstellen. Falls man also zum Beispiel schon immer ein Steckenpferd-Thema hatte, für das man im gesunden Leben jedoch keine Zeit hatte sich einzulesen. Das kann auch mit Augensteuerung eine machbare und angenehme Beschäftigung sein und kann je nach Thema sicherlich auch eine sehr sinnvolle Beschäftigung sein, weil viele andere Menschen davon profitieren.

                          Also neben dem Versuch die Symptome medizinisch bestmöglich zu versorgen, eine vernünftige Hilfsmittelversorgung zu erlangen, et cetera ist es meiner Meinung nach von zentraler Bedeutung die freie Zeit die man hat (außerhalb von Therapie oder Ausruhen von Therapie) sinnvoll zu nutzen – sonst kann man mit der Zeit in ein Loch fallen und man kann sich mehr und mehr nur noch mit der ALS-Problematik befassen. Wenn man eine sinnvolle Beschäftigung hat, so hat man etwas worüber man sich freuen kann. Das können viele Arten von Beschäftigungen sein. Ich wollte lediglich darauf hinweisen dass ich mit buddhistischer Meditation für mich so eine gefunden habe.

                          Vor Geldausgaben braucht man auch keine Angst zu haben: der durchschnittliche Hobby-Sportler gibt sicherlich mehr Geld für seinen Freizeit Sport aus, als der durchschnittliche Buddhist für Buddhismus. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

                          Allerbeste Grüße,
                          Peter
                          ALS - was nun? Meine persönlichen Tipps und Tricks mit der ALS klar zu kommen.
                          Offen für Buddhismus? Mögliche Freizeitbeschäftigung: Buddhistische Meditation
                          Buchtipp: Von Tod und Wiedergeburt von Lama Ole Nydahl, auch als Kindle-Edition, zum Lesen am PC mit den Lese-Apps.

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                            #14
                            Zitat von peterw Beitrag anzeigen
                            Hallo Reinhard,

                            ich gehöre nicht zu den Leuten, die denken, es gäbe ein Mittel gegen ALS. Auch versuche ich nicht mit buddhistischer Meditation ALS-Symptome zu bekämpfen.
                            Es gibt mehrere sehr gute Religionen (zum Beispiel das Christentum). Genauso kann man sicherlich ganz hervorragend auch ohne jegliche Religion durch die ALS kommen.
                            Bezüglich der ALS-Bewältigung wollte ich auf den Buddhismus nicht so sehr als Religion, sondern vor allem als eine Art Freizeitbeschäftigung hinweisen: buddhistische Meditation braucht recht viel Zeit. So gesehen könnte man vielleicht sogar soweit gehen zu sagen, dass das Christentum praktischer sei, weil es Zeit sparender ist.

                            Bezüglich des Umgangs mit der ALS bin ich der Meinung, dass man nicht die ALS als Ganzes angehen darf, weil einen dies unweigerlich überfordern würde. Man muss die ALS-Problematik in kleine Pakete zerhacken: Abwicklung des alten Lebens, Vorbereitung des neuen Lebens (Recherche der Hilfsmittel, Schwerbehindertenausweis, Pflegestufe, Berentung oder Sozialhilfe), die einzelnen Symptome medizinisch unter Kontrolle bringen, et cetera.
                            Einer dieser mehreren Unterpunkte zur ALS-Bewältigung ist insbesondere das Finden einer sinnvollen und angenehmen Beschäftigung, die sich auch vollständig gelähmt, nur mit Augensteuerung ausüben lässt.
                            Alles, was ich bezüglich Buddhismus hier im Forum sagen wollte ist, dass ich für mich eine solche Beschäftigung gefunden habe. Das bedeutet jedoch nicht, dass buddhistische Meditation die einzige denkbare sinnvolle Beschäftigung ist. Es gibt sicherlich etliche Alternativen: zum Beispiel sucht Wolfgang immer wieder nach Möglichkeiten uns anderen Forum Mitgliedern Hilfsmittel-Informationen aufzubereiten: er hat wesentlich die Hilfsmittel-Linkliste mitgestaltet und jetzt seine wunderbaren Augensteuerung-Videos erstellt. Von seiner Tätigkeit konnte ich persönlich schon sehr stark profitieren. Auf der anderen Seite hat Wolfgang damit zum Beispiel auch eine sehr sinnvolle Beschäftigung gefunden. Eine weitere Möglichkeit sich sinnvoll zu beschäftigen wäre es zum Beispiel, sich Fachbücher zu Spezial-Themen per Amazon-Kindle Reader durchzulesen und dann die entsprechenden Wikipedia-Seiten weiter zu pflegen oder neu zu erstellen. Falls man also zum Beispiel schon immer ein Steckenpferd-Thema hatte, für das man im gesunden Leben jedoch keine Zeit hatte sich einzulesen. Das kann auch mit Augensteuerung eine machbare und angenehme Beschäftigung sein und kann je nach Thema sicherlich auch eine sehr sinnvolle Beschäftigung sein, weil viele andere Menschen davon profitieren.

                            Also neben dem Versuch die Symptome medizinisch bestmöglich zu versorgen, eine vernünftige Hilfsmittelversorgung zu erlangen, et cetera ist es meiner Meinung nach von zentraler Bedeutung die freie Zeit die man hat (außerhalb von Therapie oder Ausruhen von Therapie) sinnvoll zu nutzen – sonst kann man mit der Zeit in ein Loch fallen und man kann sich mehr und mehr nur noch mit der ALS-Problematik befassen. Wenn man eine sinnvolle Beschäftigung hat, so hat man etwas worüber man sich freuen kann. Das können viele Arten von Beschäftigungen sein. Ich wollte lediglich darauf hinweisen dass ich mit buddhistischer Meditation für mich so eine gefunden habe.

                            Vor Geldausgaben braucht man auch keine Angst zu haben: der durchschnittliche Hobby-Sportler gibt sicherlich mehr Geld für seinen Freizeit Sport aus, als der durchschnittliche Buddhist für Buddhismus. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

                            Allerbeste Grüße,
                            Peter
                            Ich würde mal annehmen ... es langt mittlerweile. Mit dem Pläsierchen mag schon stimmen, aber nicht, wenn du es ständig anderen aufschwatzen willst. Dem Threadstarter ging es um etwas ganz Anderes.

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                              #15
                              Zitat von osew Beitrag anzeigen
                              Hallo

                              Zu meiner Situaton: Habe erst vor ein paar Wochen die Diagnose ALS erhalten. Hände kann ich noch eingeschränkt bewegen . Gehen kann ich noch, zwar langsam aber es geht noch. Lungenfunktion ist schon sehr stark eingeschränkt. Ärzte raten mir zur TK , da ich Spastiken am Kehlkopf habe. Kann nur schlafen, wenn ich sehr starke Schlafmittel nehme. TK habe ich abgelehnt. Habe mich bei Dignitas angemeldet und hatte telefonisch dort ein Gespräch. Nächste Woche kommt eine Person von Dignitas vorbei und will sich ein Bild von mir machen. Ich persönlich Möchte meine Erkrankung nicht akzeptieren. Nun habe ich aber noch Vater und Mutter, die erstmal meine Erkrankung nicht verstehen, und natürlich auch nicht die Sache mit Dignitas. Sie wollen mich pflegen mit 80 bzw. 84. Wenn ich ihnen erzähle das ich in die Schweiz fahren will, höre ich nuru spinnst doch. Ich sehe keinen anderen Ausweg bei der Hilfe zur Selbsttötung.Wie steht ihr dazu und gibt es sonst noch andere Lösungen bei der Beihilfe?

                              Danke
                              Denkst du nicht, das das vielleicht eine Kurzschlussreaktion ist ? Du sagst ja selber, du hast ERST vor ein paar Wochen die Diagnose erhalten.
                              Mein Vater brauchte ca. ein halbes Jahr bis er sich einigermaßen damit abgefunden hat, das sein Leben jetzt ein anderes ist bzw. sein wird. Auch er hat sehr viel von Selbstmord geredet. Mit der Zeit wurde das aber weniger, und seine Lebensgeister sind in kleinen Schritten wieder zurückgekommen.

                              Jetzt wo er im 7. Jahr ist, sagt er selbst das die Anfangszeit nach der Diagnose die Hölle war und er sich nach und nach damit abgefunden hat.
                              Klar gibt es immer wieder Rückschläge bei den Gefühlslagen, aber in der Summe ist er heute froh über jeden Tag den er auf der Welt ist.

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