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Die Bedeutung von Faszien bei Muskelerkrankungen

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    Die Bedeutung von Faszien bei Muskelerkrankungen

    Was sind nun Faszien?
    Mit den herkömmlichen Vorstellungen vom Organismus kommen wir nicht weiter. Wenn wir uns Menschen genau betrachten, waren wir am Anfang unserer Entwicklung nicht erst die Abkömmlinge des Homo Sapiens, wir müssen in der Evolutionsgeschichte weiter zurückgehen, um zu entdecken, woher wir einmal kamen. Faszien und Augen waren zuerst da. Wenn wir z. B. eine Qualle oder einen Oktopus betrachten, kommen wir dem Ursprung unserer Faszien schon näher. Diese Lebewesen haben sich nicht so entwickelt wie wir, denn sie bestehen heute noch aus glibberigen Faszien und Augen. Sie sind aber ohne Hirn in der Lage, ihre Bedürfnisse zu befriedigen: Sehen, orientieren, Reproduktion, Hunger, fressen, verdauen und ausscheiden können sie mit ihren Faszien. Bei Erregung stoßen sie Abwehrflüssigkeiten aus. Der Oktopus hat sich schon höher entwickelt als die Qualle, er zeigt bereits Intelligenz, Emotionen und gestaltet sogar seine Umgebung, wie Forscher herausgefunden haben. Alles mit Faszien. Das einzig Feste an ihm sind seine Fresswerkzeuge.
    Wir bestehen wesentlich auch nur aus Faszien.

    Faszien bilden das statische System: Du musst dir eine Zeltkonstruktion vorstellen, die aus Stangen, Plane und Spannseilen besteht. Ist bspw. ein Seil nicht straff oder zu straff, verliert es u. U. schon die ganze Form. Wenn mehrere Seile nicht die richtige Spannung oder Länge haben, geht die Form des Zeltes verloren. Die Seile haben eine Grundspannung für die Form. Störungen in dieser Grundspannung verändert die Form, weil alles mit allem zusammenhält. Nicht nur die äußere Form wird von den Faszien gebildet. Alles im Innern wird von Faszien zusammengehalten. Selbst ein Augenzwinkern wäre ohne Faszien nicht möglich. Mimik und emotionaler Ausdruck kommen aus den Faszien.

    Die Sehnen sind elastisch und werden durch die Muskeln in einer Grundspannung gehalten. Alles ist normalerweise im Gleichgewicht. Mit Unterdrücktunge des Organismus (z. B. Emotionen, Hunger oder, zurückgehaltene Ausscheidung), wird zuviel Spannung erzeugt. Dann geht das Gleichgewicht verloren. Die Bewegungen schränken sich unter Schmerzen ein. Die Faszien werden hart, bekommen Knoten und die Muskeln bilden sich zurück. Feineres Fasziengewebe wird filzig. Diese Probleme werden oft falsch diagnostiziert, dem Alter oder Verschleiß zugerechnet. Auf Faszien wurde kaum geachtet. Faszien verkriechen sie sich wie eine Schnecke.
    Wie kannst du entspannen, wenn du die Spannung nicht einmal bemerkst?


    Ventile zum Entspannen sind: Verantwortung, Freude, Traurigkeit, Wut und Orgasmus.


    Was können wir beobachten, wenn wir etwas ändern wollen?

    1. Unser Hirn erfindet gerne Geschichten und langweilt sich, wenn nichts los ist. Inaktivität kann es nicht ertragen. Dann weicht es in Fantasien aus. Seine Kreativität liegt im Erfinden von Katastrophen, Fantasien und Manipulationen. Für unseren Organismus ist es zu schnell. Weil es so schnell ist, kann es nicht gut mit der Zeit umgehen. Mit Plänen, Gedankenspielen, Vorurteilen, Tabus und Vorschriften kann es uns verrückt machen. Das Hirn sorgt mit seiner hohen Geschwindigkeit für Wahrnehmungsdefizite und dem Phänomen Angst. Angst wird oft als schwieriges Symptom angesehen. Dabei ist sie nichts anderes, als eine Projektion, eine erfundene Fantasie für morgen auf das Heute projiziert. Keine Fantasie besteht im Heute eine Prüfung. Unser Hirn möchte aber lieber in die Zukunft denken und heute mit seiner Fantasie alles verrückt machen. Unser Hirn ist der vermeintlich kluge Planer, der den Organismus zum Ausführen seiner Pläne bringt. Ich möchte die technischen Fortschritte, die das Hirn hervorgebracht hat, nicht schmälern. Mir geht es hier um die Auswirkungen auf unseren Organismus.
    2. Unser Organismus existiert auch ohne Hirn, wie bei einfacheren Lebewesen. Atmung, Puls, Körpertemperatur, Reproduktion, Hunger, Ernährung, Verdauung und Ausscheidung geschehen nicht, weil das Hirn diese steuert. Das kann der Organismus allein.
    3. Hirn und Organismus leben getrennt. Sie kämpfen um die Macht, wie im Krieg zwischen zwei Völkern oder Religionen. Die Emotionen, Zuhören, Sehen und weitere Bedürfnisse des Organismus werden in diesem Krieg unterdrückt. Sie wollen einander einfach nicht zuhören. Wenn das Zuhören einsetzte, wäre das Schlimmste vorüber. Zuhören und kämpfen zugleich, das geht nicht.
    4. Was sind nun Emotionen? Emotionen bedeuten: Sehnsucht, Hoffnung und der Wunsch nach Zugehörigkeit. Diese drücken sich aus, durch 1. Freude, 2. Traurigkeit, 3. Wut und 4. Orgasmus. Diese vier Ausdrucksformen der Emotionen stehen nur dem Organismus zur Verfügung, nicht dem Hirn, aber das Hirn kann sie unterdrücken. Zu viele Menschen leben nur mit ihrem Hirn, von ihrem Organismus und der Umwelt getrennt. Sie wundern sich höchstens darüber, dass sie nicht wissen, was ihnen fehlt.


    Wem nutzt das, wenn Hirn und Faszien so betrachtet werden?
    1. Dem Betroffenen. Der häufigste Konflikt des Menschen ist der Kampf zwischen dem Hirn und den Bedürfnissen des Organismus, wobei der Organismus meistens unterliegt. Die dabei unterdrückte Erregung löst zusätzliche Spannungen aus, die zum Verkrampfen einzelner Faszienbereiche führen können. Selbst an der Stimme ist das zu hören. Kraft und Beweglichkeit können schwinden, wenn die Anspannung regional zu stark oder zum Dauerzustand wird. Äußern sie sich in einem Organ(z.B. Herz), Arm Lendenwirbelbereich oder Bein, wurde das Zusammenspiel aus Faszien und Muskeln gestört. Sie versagen dann ihren Dienst. Störungen entstehen durch Unterdrückungen. Die bekannteste Unterdrückung entsteht durch die Zurückhaltung der Ausscheidungen. Das Hirn befiehlt dem Organismus, wann er aufs Klo zu gehen hat. Es ist der Herrscher über die Zeit. Dem Hirn ist meist etwas anderes wichtiger, als beim auftreten des Bedürfnisses auszuscheiden. Schließmuskeln und Blase bestehen aus Faszien und Muskeln. Durch tausendfachen Zwang zur Unterdrückung, mit nicht jetzt, sondern später, verlieren sie ihre Funktion. Die Folgen können Rückenschmerzen, Verstopfung und Inkontinenz sein. So entsteht der Verlust natürlicher Entleerung und der dabei entstehende Stress fördert Botenstoffe, die die Nerven angreifen können. Mit nächtlichen Fantasieaktivitäten und daraus resultierendem Schlafentzug, lassen sich Erregung und Anspannungen noch steigern. Selbst wenn die Eltern schon tot sind, können übliche Programmierungen des Hirns aus der Kindheit noch heute große emotionale Spannungen erzeugen, z. B. reiß dich zusammen, weine nicht, was sollen die Leute denken oder das tut man nicht.
    2. Wer gut beobachten könnte, wäre in der Lage, krankmachendes Verhalten auf rücksichtslosen Umgang mit dem Organismus zuzuordnen. Wenn Erregungen zu oft, zu lange unterdrückt werden und nicht abfließen können, können sich Entzündungen, reißende Schmerzen, Kraftlosigkeit, Spastiken, Taubheit, Gehprobleme, Gleichgewichtsstörungen und Einhaltprobleme einstellen. Diese Symptome kommen schleichend oder auch schubweise daher. Wie sie erzeugt wurden, bleibt den Betroffenen verborgen. Wer zum Arzt gehen muss, hält ihm nur seine Symptome hin. Wie könnte dieser eine richtige Diagnose stellen, wenn der Patient so ahnungslos ist? Ihm fehlt das Bewusstsein für seinen Organismus. Im Extremfall führt die Unterdrückung von Erregung zu Verkrampfungen mit Erkrankungen, wie z. B. MS, ALS, Rheuma, Bluthochdruck, Burnout, Diabetes, Schwindel und andere Phänomene.
    3. Einen ungeeigneten Lebensstil aufzugeben, der allgemein als üblich gilt, käme einer Revolution gleich. Muskelerkrankte sind meist hartnäckige, kopfgesteuerte Vermeider, wenn es um Veränderungen geht. Wenn das Hirn, der große Antreiber des Organismus, zu einem fürsorglicheren Umgang mit ihm käme, dann gäbe es Aussicht, zu genesen. Wenn nicht, gäbe es wenig Hoffnung, egal, was am Patienten versucht würde. Eine positive Nachricht gibt es: Faszien lassen sich reorganisieren und könnten ihre ursprüngliche Fähigkeit wieder aufnehmen, wenn ihre Bedeutung erkannt und ihre Bedürfnisse berücksichtigt würden.


    Das ganze Thema ist natürlich komplexer. Ich habe mich kurz gefasst, weil ich wenig Hoffnung habe, auf Verständnis zu treffen, ob nun kurz oder lang ausgeführt.

    #2
    Hallo leapy

    Das Thema Faszien ist gar nicht mehr so neu. Blos haben sich bis jetzt nur wenige dafür intresiert
    Es ist wirklich sehr komplex. Verklebungen können durch manuelle Therapie ganz gut gelöst werden.

    Noch ein paar schöne und erholsame Weihnachtstage
    wüscht euch

    Hanni

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      #3
      Ja, Hanni mit der sogenannten Soma Methode. Hab ich mal machen lassen als meine ALS noch nicht diagnostiziert war. Hat höllisch weh getan und mein damaliges Fussheberproblem nicht gelöst .War schon ALS. Gudrun

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        #4
        Hallo Gudrun-Theresia

        stimmt: tut höllisch weh. Hat aber geholfen. Ich konnte danach wieder besser atmen.
        ich hab SMA.

        lieben Gruß
        Hanni

        und Allen einen guten Rutsch inne Jahr

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          #5
          Hallo Hanni, jetzt muss ich mal dumm fragen. Wurden Fashion der Lunge behandelt? Gibt es da überhaupt welche? Oder welche Faszienverklebungen haben die Atmung behindert? Würde mich interessieren. Gudrun-Theresia

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            #6
            Hallo Gudrun-Theresia

            Die Faszien sind ein komplexes Thema für sich. Ich weiß nicht ob wir da in dem richtigen Forum sind?
            Aber zu deiner Frage. Faszien gibt es an jedem Muskelgewebe. Das kann man sich vorstellen so ähnlich wie zwischen den Gelenken.
            Meine Therapeutin hat jeden einzelnen Rippenzwischenraum bearbeitet. Das tat höllisch weh. Danach konnte ich mich aber wieder besser aufrichten und das atmen ging viel besser.

            ich wünsch allen hier ein gutes neues Jahr und eine grosse Portion Gesundheit.

            Hanni

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