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gerne stellen wir Menschen mit neuromuskulärer Erkrankung und ihren Angehörigen das DGM-Forum für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung zur Verfügung und bitten alle Nutzer um Einhaltung der Forenregeln: https://www.dgm-forum.org/help#foren...renregeln_text. Bitte eröffnen Sie in diesem Forum nur Themen, die tatsächlich der gegenseitigen Unterstützung von neuromuskulär Erkrankten und ihrem Umfeld dienen und achten Sie auf eine sorgfältige und achtsame Kommunikation.

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Keine Augensteuerung bei Prismen und Gleitsichtbrille?

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    Keine Augensteuerung bei Prismen und Gleitsichtbrille?

    Ich hoffe sehr, dass mir hier, wie schon so oft, mal wieder jemand Mut machen kann. Gibt es tatsächlich, wenn man auf eine Brille mit Prismen und Gleitsicht angewiesen ist, keine Möglichkeit einen Sprachcomputer mit Augensteuerung zu bekommen?
    Meine Mutter wäre dann völlig von der Außenwelt abgeschnitten und könnte sich nicht mehr verständigen. Diese Vorstellung finde ich und sie unerträglich! Ihre Augen scheinen sowieso von der ALS auch betroffen zu sein, jedenfalls hat sie Schwierigkeiten, sie offen zu halten oder zusammen zu kneifen. Deswegen gab es auch erst den Verdacht, dass sie zusätzlich noch Myasthenie hätte. Nun hat sich ihre Sprache schon deutlich verschlechtert und ich mache mir wirklich große Gedanken. Auf einer Messe für Hilfsmittel während der Reha in der Klinik Hoher Meißner hat man wohl quasi gesagt, in ihrem Fall gäbe es dann nichts.

    #2
    Hallo Nordlys,
    wende dich einfach an den Berater vom Sanitätshaus, der soll dir dann die zwei gängigsten Fabrikate vor Ort vorführen. Dann kannst du die Geräte in Ruhe ausprobieren. Das wäre eventuell eine Möglichkeit um zu testen, was bei eurer Brille geht oder nicht. Aus dem was ich gelesen habe, soll es schwierig sein, mit Gleitsichtbrille das Gerät steuern.
    Gruß Ralf

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      #3
      Hallo,

      meine Mutter hatte leider das gleiche Problem. Augensteuerung hat nicht funktioniert. Auch die Steuerung mit einem Reflektionspunkt hat nicht wirklich geholfen. Wir haben uns dann selber was einfallen lassen und eine einfache und kostengünstige Lösung angefertigt. Wir haben eine Kopflupe (benutzen Uhrmacher und Goldschmiede) genommen und einen Laserpointer daran montiert. Im Spielwarengeschäft noch eine Kindertafel mit dem ABC gekauft und damit hat es auch gut funktioniert. Damit konnte Sie bis vor 2 Wochen mit uns kommunizieren. Leider befindet sich meine Mutter jetzt im Endstatium. Es ist nur noch eine Frage von Wochen! :-(

      Es ist unglaublich wie schnell die Krankheit bei meiner Mutter vorangeschritten ist. Im Mai letzten Jahres hatte sie noch keinerlei Symptome! Und jetzt... Einfach grauenhaft!

      Trauriger Gruss

      Christian

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        #4
        Hallo Nordlys!
        Meine Frau (ALS-Diagnose seit 5 Jahren) konnte lange ihr Handgelenk noch ein bisschen bewegen und über einen Sensor damit den Sprachcomputer bedienen. Als das nicht mehr ging, haben wir einen Augensteuerungscomputer angeschafft. Sie ist auch Brillenträgerin; zunächst ging's aber ohne Brille besser, weil da die störenden Reflexe wegfallen. Mit Veränderung des Abstands zum Bildschirm kann man evtl. auch ohne Brille hinkommen. Wenn nicht, kann man's mit einer Einstärkenbrille versuchen, die auf ca. 40 - 60 cm Abstand optimiert ist (so eine Art Lesebrille). Experten behaupten außerdem, dass eine nicht entspiegelte Brille besser sein soll. Inzwischen geht's leider nicht mehr, da meine Frau ihre Augen nicht mehr "in der Gewalt" hat. Versuchen sollte man's aber trotzdem, denn jeder Patient ist anders.
        Eine ganz neue Methode ist die mit den Gehirnströmen (BCI-Methode; siehe www.locked-in-syndrom.org/ abstract-gehirn-computer-Interfaces-chaudhary-birbaumer.pdf); die probieren wir zur Zeit aus, die Versuche sind aber noch nicht abgeschlossen.
        Wie gesagt:Probieren geht über Studieren!
        Nur Mut!

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          #5
          Vielen Dank für die Antworten! Das Problem, ist, dass sie ohne die Prismen in der Brille nach kurzer Zeit alles doppelt sieht. Ohne Brille kann sie also nur sehr kurze Zeit irgendetwas lesen. Christian, das tut mir sehr leid, dass es bei deiner Mutter so schnell voranschreitet. Meine Mutter wurde im Juli letzten Jahres diagnostiziert. Man hofft ja immer, dass man die langsame Variante "abgekriegt" hat. Leider hat der Schock der Diagnose meiner Mutter so zugesetzt, dass es dann schnell schlechter geworden ist, obwohl sie zuvor ein halbes Jahr lang nur ein einziges Symptom hatte. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit!
          Ganz habe ich die Sache mit der Lupe, glaube ich noch nicht verstanden. Heißt das, sie konnte noch den Kopf bewegen? Oder wie hat sie den Laserpointer bewegt?
          Danke Blauracke für die Tipps. Wenn meine Mutter sich gar nicht mehr mitteilen kann, dann bin ich ziemlich sicher, dass sie ihr Leben so nicht mehr weiterführen wollen würde.... fürs erste bleibt wieder nur das hoffen auf Zeit.

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            #6
            Augensteuerung bei Prismen und Gleitsichtbrille

            Hallo Nordlys!

            Mein Mann hat folgendes für Dich recherchiert:

            Es gibt verschiedene Optionen wenn eine Augensteuerung nicht funktioniert. Einige Programme werden nur mit einem Taster bedient, so ist es möglich noch selbstständig ohne fremde Hilfe sich zu artikulieren. So kommuniziert auch Stephen Hawking, da seine Augenlieder durchhängen funktioniert keine Augensteuerung bei ihm, zum Auslösen eines Klicks ist ein empfindlicher Infrarotsensor auf die Wange gerichtet, die er noch minimal bewegen kann. Das Programm wurde erst letztes Jahr für ihn mit einer verbesserten Wortvorhersage in Kooperation von Intel und SwiftKey ausgetauscht, dieses Programm soll dieses Jahr für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

            Aber erstmal reicht sicher eine kostenloses Programm um zu testen wie deine Mutter damit zurecht kommt.

            Hier findest Du eine Auswahl an Programmen die einen Scan-Modus (also mit einem Klick oder Taster) bedient werden können.
            Auch weitere hilfreiche Dinge findest Du dort.

            Wenn überhaupt kein Taster oder Sensor mehr ausgelöst werden kann ist eventuell das MegaBee eine Lösung.
            Auf der Seite findest Du auch den Vertrieb für Deutschland. Bisher habe ich das noch bei keinem deutschen Anbieter gesehen.

            Eine weitere Lösung für umsonst die die Methode von MegaBee nutzt ist hier.
            Ist von einem ALS erkrankten entwickelt.

            So nun hoffe ich, dass etwas dabei war was die Kommunikation deiner Mutter ermöglicht. Viel Erfolg beim Ausprobieren.
            JB

            Nachtrag von Skyline:
            Einfach zum Sanihaus zu gehen, ist mit Verlaub "fast zum Scheitern verurteilt" - die sind meist ohne wirkliche Ahnung.

            Besser ist es, sich mit allen auf dem Markt befindlichen Augensteuerungs-Anbieter direkt in Verbindung zu setzen und mit denen erst zu besprechen und dann zu einer Vorführung direkt nach Hause einzuladen.
            So haben es wir gemacht: Wir hatten alle renommierten hier bei uns zum Testen. Mein Mann hat 2 dann auch für je 1 Woche testen können. Ohne Sanitätshaus, ohne Einschaltung der Krankenkasse, ohne Verordnung. (PS. die Augensteuerungs-Vertreter wollen gleich, dass sie eine ärztl. Verordnung bekommen über "Test von Augensteuerung". Das solltet Ihr nicht tun das bindet schon an diesen Lieferanten.)

            Leider hat auch mein Mann ein erhebliches Problem mit all diesen Augensteuerungen - er hat auch einen besonderen Schliff in der Brille. Und er hat erhebliche Halsmuskelschwäche, so ist das stetige Geradehalten des Kopfes für ihn sehr schwierig. Er benötigt häufig einen Positionswechsel des Kopfes um Schmerzen in Hals und Schulter zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
            Er verwendet z.Zt. die Rollermaus und Dasher oder andere Bildschormtastatur.

            Aber er informiert sich weiterhin was es so auf dem Weltmarkt gibt.

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              #7
              Eine unserer Krankenschwestern hat auch einen anderen ALS Patienten betreut und ist immer noch dabei.
              Dieser hat keine Augensteuerung, liegt nur noch im Bett, guckt fern, kein PC, hat Tracheostoma, kann sich nicht selbst bewegen.
              Er lebt schon viele Jahre so. Er hat Familie sehr eng um sich - im Haus. Alle kümmern sich.
              Die Verständigung geht über Fragen. Alle Fragen ihn, er sagt ja, nein, vielleicht über Augenbewegung.
              Man muss ihn den ganzen Tag fragen stellen und immer aufmerksam sein.
              Das scheint tatsächlich zu funktionieren - aber man muss immer bei dem Erkrankten sein mit Kopf, Herz, Verstand und Körperlich.
              Zuletzt geändert von Skyline; 10.02.2015, 16:40.

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                #8
                Skyline, vielen, vielen Dank für all die Infos! Ich bin dir so dankbar. Das gibt mir ein wenig Hoffnung und einen Ansatzpunkt.

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