Hallo,
zunächst einmal vielen lieben Dank für die Zeit und die Mühe, die ihr hier euch nehmt zur Beantwortung der Fragen. Eins vorweg: ich bin nicht der übliche Hypochonder/ALS Ängstler.
Ich glaube auch eher nicht, dass ich an einer juvenilen Form einer ALS leiden könnte. Aber aufgrund der zunehmenden Befunde frage ich mich, ob es eine andere , seltene Form einer Motorneuronenerkrankung sein könnte. Von den Neurologen erfahre ich nichts mehr; die haben mich irgendwie aufgegeben mit den Worten: "das ist bei Ihnen sehr wahrscheinlich eine seltene, genetisch bedingte neuromuskuläre Erkrankung, die progressiv zu sein scheint. Therapeutisch würde man da auch mit Diagnose nichts machen können".
Und so habe ich fast noch keinerlei Untersuchungen bekommen, bis auf eine wiederholte, schnelle klinische Untersuchung.
kurz zu mir: ich bin 28, w, und bin seit meiner Geburt krank. Habe aber erst sehr viel später, mit 22, die Diagnose einer sehr seltenen, in meinem Fall vermutlich genetisch bedingten, schweren Darmerkrankung erhalten.
In den letzten 1.5 Jahren haben sich folgende, kontinuierlich fortschreitende neurologische Symptome entwickelt:
- klinisch-progressive Muskelschwäche in allen 4 Extremitäten, wobei Fußheber und Fußsenker, sowie die Becken und Oberschenkelmuskulatur in den UE und Oberarm/Schultermuskeln sowie kleine Handmuskeln am stärksten betroffen sind; der Kraftgrad liegt im Mittel bei 3 (von 5), einzelne Muskeln wie der Fußheber und Beckenmuskulatur liegen bei 2.
- mein Gang ist deutlich beeinträchtigt - kann nicht mehr schnell laufen, rennen, springen, auf Zehen oder Fersen gehen oder stehen, habe einen Watschelgang aufgrund der Hüfte/Beckenmuskulaturschwäche und einen Steppergang aufgrund beidseitiger Fußheberschwäche, was auch Schwierigkeiten beim Treppensteigen und beim Laufen allgemein bedingt
- kann meine Arme nicht mehr über Kopf heben oder vor meinem Körper senkrecht ausstrecken etc
- die Schwäche ist völlig symmetrisch , und war es auch schon immer, -ob sie distal oder proximal begonnen hat, lässt sich im Nachhinein nicht mehr erinnern;
- Schwäche der Bauch, Nacken und Atemmuskulatur
- nach dem Auftreten der Paresen einsetzende Spastik in Form von deutlich übersteigerten Reflexen, beidseitigem Babinski mit komplexen Fluchtreflexen, unerschöpflichen Kloni und andere Pyramidenbahnzeichen
- Atrophie in der Wadenmuskulatur (wobei das etwas schwer zu sagen ist, weil ich aufgrund meiner anderen Erkrankungen fast ständig Ödeme habe)
- Faszikulationen, zwar nur mehrmals täglich, dann aber für eine gewisse Zeit anhaltend und immer nur an Wade, Oberschenkel und Oberarm/Schulter, jedoch sind die mein geringstes Problem
- noch nicht geklärtes Schluckproblem : einerseits könnte das auch meine Darmerkrankung verursachen, allerdings ist dies dann meist in der Form einer Speiseröhrenbeteiligung. Mein Problem mit dem Schlucken scheint allerdings weniger ein Problem der Speiseröhre zu sein, sondern ich habe Schwierigkeiten, den Schluckvorgang zu initiieren , so dass ich mich öfters verschlucke (meist 1 mal pro Mahlzeit, manchmal sogar recht heftig , so dass ich kurzzeitig keine Luft mehr mehr bekomme). Wenn der Speisebrei richtig in der Speiseröhre gelandet ist, habe ich dagegen keine Probleme mehr.
- klinisch intakte Sensorik/Funktion der großen sensiblen Nervenfasern
- zusammengenommen: klinische Zeichen einer Läsion des oberen und unteren Motorneurons.
Was bisher gemacht wurde:
- MRT der gesamten Wirbelsäule ohne Befund
- MRT des Kopfes ohne Befund (bekomme jetzt aber nochmal eins)
- Oberflächen NLG kann leider aufgrund meines Hautzustandes und der Ödeme nicht gemacht werden
- CK leicht erhöht
Ein EMG , was noch eher durchführbar wäre, ist noch nie gemacht worden.
Ich wusste nicht genau, wohin mein Post passen könnte, mir schien dieses Subforum aber noch am passendsten wegen der Befunde , die auf eine Kombination aus einer Läsion des oberen wie des unteren Motorneurons schließen lassen. Innerhalb dessen ist natürlich alles denkbar, was prinzipiell diese Kombination verursachen kann, also eine seltene Form einer Motorneuronenerkrankung, oder aber eine Kombination aus peripherer Neuropathie (Läsion des unteren Motorneuron) und ZNS Erkrankung (Läsion des oberen Motorneuron). Da es aber allesamt seltene Erkrankungen zu sein scheinen, die das verursachen können, und ich kaum junge Leute treffen kann (auch virtuell nicht), die ein ähnliches Bild aufweisen, wollte ich hier einmal um Rat fragen.
hat jemand zufällig eine Idee bzgl. einer genetischen Motorneuronenerkrankung (oder auch Nicht-Motorneuronnenerkrankung), die wie ALS das obere und untere Motorneuron befällt bzw. Zeichen einer Läsion des unteren und oberen MN macht? Oder hat vll jemand einen Tipp bzgl Kliniken und Ärzte, die sich noch mit außergewöhnlichen Fällen beschäftigen wollen?
Danke...
zunächst einmal vielen lieben Dank für die Zeit und die Mühe, die ihr hier euch nehmt zur Beantwortung der Fragen. Eins vorweg: ich bin nicht der übliche Hypochonder/ALS Ängstler.
Ich glaube auch eher nicht, dass ich an einer juvenilen Form einer ALS leiden könnte. Aber aufgrund der zunehmenden Befunde frage ich mich, ob es eine andere , seltene Form einer Motorneuronenerkrankung sein könnte. Von den Neurologen erfahre ich nichts mehr; die haben mich irgendwie aufgegeben mit den Worten: "das ist bei Ihnen sehr wahrscheinlich eine seltene, genetisch bedingte neuromuskuläre Erkrankung, die progressiv zu sein scheint. Therapeutisch würde man da auch mit Diagnose nichts machen können".
Und so habe ich fast noch keinerlei Untersuchungen bekommen, bis auf eine wiederholte, schnelle klinische Untersuchung.
kurz zu mir: ich bin 28, w, und bin seit meiner Geburt krank. Habe aber erst sehr viel später, mit 22, die Diagnose einer sehr seltenen, in meinem Fall vermutlich genetisch bedingten, schweren Darmerkrankung erhalten.
In den letzten 1.5 Jahren haben sich folgende, kontinuierlich fortschreitende neurologische Symptome entwickelt:
- klinisch-progressive Muskelschwäche in allen 4 Extremitäten, wobei Fußheber und Fußsenker, sowie die Becken und Oberschenkelmuskulatur in den UE und Oberarm/Schultermuskeln sowie kleine Handmuskeln am stärksten betroffen sind; der Kraftgrad liegt im Mittel bei 3 (von 5), einzelne Muskeln wie der Fußheber und Beckenmuskulatur liegen bei 2.
- mein Gang ist deutlich beeinträchtigt - kann nicht mehr schnell laufen, rennen, springen, auf Zehen oder Fersen gehen oder stehen, habe einen Watschelgang aufgrund der Hüfte/Beckenmuskulaturschwäche und einen Steppergang aufgrund beidseitiger Fußheberschwäche, was auch Schwierigkeiten beim Treppensteigen und beim Laufen allgemein bedingt
- kann meine Arme nicht mehr über Kopf heben oder vor meinem Körper senkrecht ausstrecken etc
- die Schwäche ist völlig symmetrisch , und war es auch schon immer, -ob sie distal oder proximal begonnen hat, lässt sich im Nachhinein nicht mehr erinnern;
- Schwäche der Bauch, Nacken und Atemmuskulatur
- nach dem Auftreten der Paresen einsetzende Spastik in Form von deutlich übersteigerten Reflexen, beidseitigem Babinski mit komplexen Fluchtreflexen, unerschöpflichen Kloni und andere Pyramidenbahnzeichen
- Atrophie in der Wadenmuskulatur (wobei das etwas schwer zu sagen ist, weil ich aufgrund meiner anderen Erkrankungen fast ständig Ödeme habe)
- Faszikulationen, zwar nur mehrmals täglich, dann aber für eine gewisse Zeit anhaltend und immer nur an Wade, Oberschenkel und Oberarm/Schulter, jedoch sind die mein geringstes Problem
- noch nicht geklärtes Schluckproblem : einerseits könnte das auch meine Darmerkrankung verursachen, allerdings ist dies dann meist in der Form einer Speiseröhrenbeteiligung. Mein Problem mit dem Schlucken scheint allerdings weniger ein Problem der Speiseröhre zu sein, sondern ich habe Schwierigkeiten, den Schluckvorgang zu initiieren , so dass ich mich öfters verschlucke (meist 1 mal pro Mahlzeit, manchmal sogar recht heftig , so dass ich kurzzeitig keine Luft mehr mehr bekomme). Wenn der Speisebrei richtig in der Speiseröhre gelandet ist, habe ich dagegen keine Probleme mehr.
- klinisch intakte Sensorik/Funktion der großen sensiblen Nervenfasern
- zusammengenommen: klinische Zeichen einer Läsion des oberen und unteren Motorneurons.
Was bisher gemacht wurde:
- MRT der gesamten Wirbelsäule ohne Befund
- MRT des Kopfes ohne Befund (bekomme jetzt aber nochmal eins)
- Oberflächen NLG kann leider aufgrund meines Hautzustandes und der Ödeme nicht gemacht werden
- CK leicht erhöht
Ein EMG , was noch eher durchführbar wäre, ist noch nie gemacht worden.
Ich wusste nicht genau, wohin mein Post passen könnte, mir schien dieses Subforum aber noch am passendsten wegen der Befunde , die auf eine Kombination aus einer Läsion des oberen wie des unteren Motorneurons schließen lassen. Innerhalb dessen ist natürlich alles denkbar, was prinzipiell diese Kombination verursachen kann, also eine seltene Form einer Motorneuronenerkrankung, oder aber eine Kombination aus peripherer Neuropathie (Läsion des unteren Motorneuron) und ZNS Erkrankung (Läsion des oberen Motorneuron). Da es aber allesamt seltene Erkrankungen zu sein scheinen, die das verursachen können, und ich kaum junge Leute treffen kann (auch virtuell nicht), die ein ähnliches Bild aufweisen, wollte ich hier einmal um Rat fragen.
hat jemand zufällig eine Idee bzgl. einer genetischen Motorneuronenerkrankung (oder auch Nicht-Motorneuronnenerkrankung), die wie ALS das obere und untere Motorneuron befällt bzw. Zeichen einer Läsion des unteren und oberen MN macht? Oder hat vll jemand einen Tipp bzgl Kliniken und Ärzte, die sich noch mit außergewöhnlichen Fällen beschäftigen wollen?
Danke...
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