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Hilsmittel bei der PKV

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    Hilsmittel bei der PKV

    Hallo,

    ich hoffe ich werde nicht zerfleischt, weil ich ohne sichere Diagnose einer ALS hier poste. Ich poste deshalb hier, weil hier sicher am meisten Erfahrung in Sachen Hilfsmittelbezahlung vorhanden ist. Ich habe derzeit gesichert eine Hypoglossus-Parese. Da das ganze langsam stetig fortschreitet ist eine PBP derzeit nicht gesichert aber eine mögliche DD.
    Ich bin PKV versichert bei der HUK. Ich möchte meine Stimme, die bisher kaum beeinträchtigt ist, aufnehmen lassen. Habe erst mal nur für die Aufnahme (deutlich unter 1000€) einen Antrag gestellt mit ausführlicher Erklärung, daß dieser Schritt erfolgen muß, bevor eine gesicherte Diagnose vorliegt, da es bei gesicherter Prognose nichts mehr aufzunehmen gibt. Befunde waren anbei. Heute kam die Ablehnung mit Verweis auf die Bedingungen in denen geregelt ist, welche Hilfsmittel erstattet werden. Stimmaufnahmen gehören nicht dazu, ist ja auch eher was exotisches.
    Der Rechtsweg bringt sicher nichts, da bereits mehrfach entschieden wurde, daß die PKV frei in Ihren Vertragsbedingungen sei.

    Laut Herrn Mendel hat die HUK jedoch vor einigen Jahren seine Leistung schon mal bezahlt.

    Wie geht man nun vor? Anrufen und persönlich das Gespräch suchen?

    Kann mir jemand eigene Erfahrungen mit seiner PKV schildern?

    Danke.

    #2
    hallo,

    wie du schon schreibst hat eine klage wenig erfolg, wenn eine stimmaufnahme nicht in der hilfsmittelliste der pkv steht. ich habe gute, aber langwierige erfahrungen gemacht, indem ich an den vorstandsvorsitzenden einen beschwerdebrief schickte, allerdings für rollstuhl und physiotherapie. in der regel bringt es nichts, beim ablehnenden sachbearbeiter widerspruch schriftlich einzulegen, man sollte sich schriftlich an den nächst höheren wenden und um kulanzregelung bitten.

    ich kann seit 10 jahren nicht mehr sprechen und bin mit der computerstimme voll zufrieden. ich kam nie auf die idee meine stimme aufnehmen zu lassen. ich habe meine sprachcomputer inkl. sprachsoftware selbst bezahlt, weil meine pkv das mit sicherheit nicht finanzieren würde.

    viel erfolg
    edith

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      #3
      Hallo
      Ich habe letztes Jahr meine Stimme bei Dr Mendel, bzw eine Mitarbeiterin kam zu uns nach Hause, aufnehmen lassen. Meine KK hat auch zuerst abgelehnt aber dann, nach Widerspruch, genehmigt. Ich denke ein Widerspruch ist nie verkehrt. Meine KK ist "Die Schwenninger".
      Ich habe bis jetzt noch keine Sprachprobleme.

      Gudrun-Theresia
      Zuletzt geändert von Gudrun-Theresia; 09.01.2016, 19:11.

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        #4
        Hallo Familienvater, mit der unterstützten Kommunikation haben wir (meine Frau [ALS-Diagnose vor 6 Jahren; privat versichert bei der Debeka] und ich als Betreuer) seit 2011 zu tun.
        1. Das Mendel-System wollten wir auch mal anschaffen, waren aber zu spät dran, da die Stimme schon beeinträchtigt war. Eigene Erfahrungen haben wir also nicht, aber von anderen Betroffenen einiges gehört/gelesen, was uns skeptisch gegenüber dieser Methode stimmte.
        - Die Sprachqualität des Mendel-Systems soll sehr zu wünschen übrig lassen.
        - Der Wortschatz ist sehr eingeschränkt (im Gegensatz zu den Systemen mit künstlicher Stimme, wo's keine Grenze gibt).
        - Für die Psyche sehr belastend kann es sein, die eigene Stimme hören zu müssen, wenn man selbst nicht mehr sprechen kann.

        2. Wir haben uns dann für andere Systeme entschieden:
        - Zuerst das "Momobil" von der Fa. Incap, das mit einem Finger bzw. Handgelenk angesteuert wurde: Sprachqualität sehr gut.
        - Als das nicht mehr ging: Augensteuereung "Eyegaze" von der Fa. G. Schlosser: Sprachqualität auch gut. Ging leider nicht lange, da meine Frau wg. Schlaganfalls nicht mehr gut sieht.
        - Momentan experimentieren wir mit BCI (Kommunikation mithilfe der Gehirnströme).

        3. Umgang mit der PKV: Verklagen hilft tatsächlich nichts, da die PKV nicht ans Sozialgesetzbuch gebunden sind. Besser auf Kulanz bauen. Bei uns wurde zunächst auch alles abgelehnt. Mit wiederholtem, aber höflich vorgebrachtem Widerspruch, Gutachten vorlegen und Einschalten des MDK (es gibt einen eigenen für die die PKV) und der Pflegeberatung "Compass" der PKV (kommt sogar ins Haus; siehe http://www.compass-pflegeberatung.de/startseite/) haben wir die Versicherung weich geklopft und alles genehmigt bekommen. (Sie schreiben dann immer: "freiwillige Leistung", damit man ja nicht zu übermütig wird.)
        Die BCI-Methode wird als reine Forschung mit ungewissem Erfolg von den Kassen natürlich nicht finanziert.

        Mein Vorschlag: Nicht unbedingt auf den Herrn Mendel versteifen; es gibt sehr gute Alternativen.

        Alles Gute!
        Zuletzt geändert von Blauracke; 09.01.2016, 23:53.

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          #5
          Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Es macht Mut, wenn andere mit Ausdauer oder gutem Ton offensichtlich doch Kulanzlösungen gefunden haben. Wenn die Erfahrungen der Ergebnisse des Systems Mendel in der Praxis doch eher zu wünschen lassen, werde ich mir die Aufnahme nochmal überlegen.

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