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Cannabis gegen Schmerzen

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    Cannabis gegen Schmerzen

    An alle die Schmerzen haben:



    01.04.2016
    Cannabis-Wirkstoff

    Von Tetrahydrocannabinol (THC), dem Hauptwirkstoff der Cannabispflanze (" Haschisch", " Marihuana"), der auch als Dronabinol bezeichnet wird, erwartet man sich vor allem bei Menschen mit multipler Sklerose eine krampflösende und bei schwer krebs- und aidskranken Menschen eine schmerzstillende, appetitanregende und Übelkeit dämpfende Wirkung. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass die schmerzdämpfende Wirkung in etwa der von Kodein entspricht. Die Wirkung anderer Schmerzmittel soll durch Dronabinol gesteigert werden. Die appetitanregende Wirkung hat sich in Studien zwar bestätigt, doch eine Gewichtszunahme resultierte daraus nicht. Es ist allerdings noch zu früh, um die Anwendung von Dronabinol abschließend zu beurteilen, da es derzeit nur wenige aussagekräftige klinische Studien zur therapeutischen Wirksamkeit gibt.
    Seit Mitte 2011 gibt es das erste in Deutschland zugelassene Fertigarzneimittel mit Cannabisextrakt. Sativex ist ein Spray, der in die Mundhöhle gesprüht wird, von wo der Wirkstoff rasch ins Blut übertritt. Das Mittel ist für Kranke mit multipler Sklerose gedacht und soll helfen, die oft schmerzhaften Verkrampfungen (Spastik) zu lindern. Ärzte, die Dronabinol bei anderen Patienten und aus anderen Gründen anwenden wollen, können eine Mixtur mit dem Wirkstoff als Betäubungsmittel auf einem speziellen Rezeptformular verschreiben. Nach diesen Angaben kann dann in der Apotheke das Arzneimittel hergestellt werden. Ob die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür übernehmen, ist nicht geregelt.
    Eine andere Möglichkeit ist, Dronabinol über eine Apotheke aus dem Ausland importieren zu lassen. In den USA ist es unter dem Namen Marinol im Handel. Es kann bei Erbrechen während einer Chemotherapie eingesetzt werden und um den Appetit zu steigern. In Kanada gibt es ein Produkt, das zur Behandlung von Schmerzen bei multipler Sklerose und Neuropathien gedacht ist. Ein ähnliches Produkt mit dem Cannabisinhaltsstoff Nabilon gibt es in Kanada unter dem Namen Cesamet.
    Die Bundesopiumstelle hat bisher einigen wenigen schwerkranken Patienten den Bezug von Marihuana zum Rauchen gestattet. Ihre Krankheit konnte mit keinem in Deutschland zugelassenen Arzneimittel ausreichend behandelt werden. Auch Dronabinol half ihnen nicht. Da bei Marihuana als einem Naturprodukt aber unklar ist, wie viel Wirkstoff in den Körper gelangt, ist ein Mittel mit definiertem Wirkstoffgehalt nach Möglichkeit vorzuziehen. Beispielsweise kann die Bundesopiumstelle eine Ausnahmegenehmigung erteilen für den Bezug von standardisiertem Cannabisextrakt. Dieser wird dann von der vom Patienten ausgewählten Apotheke geliefert.


    PS: Hascht de was, dann ...
    Ich würde es versuchen
    Skyline
    Zuletzt geändert von Skyline; 17.04.2016, 16:50.

    #2
    Hallo Cannabis-Interessierte,
    auch ich interessiere mich sehr für diese möglicherweise geniale Schmerztherapie, die die bisher üblichen Opiate mit ihren Nebenwirkungen ersetzen könnte (außerdem stimmungsaufhellend wirken soll). Unsere Hausärztin, daraufhin angesprochen, will sich selbst damit nicht befassen (vermutlich aus Angst, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen). Sie verwies mich an einen Schmerz-Spezialisten der hiesigen Unik-Klinik, der mir im wesentlichen die selbe Information gab wie Skyline in ihrem Beitrag (s.o.).
    Vor einiger Zeit haben wir von einem Patienten gehört, der schon vor seiner ALS-Erkrankung "gekifft" hat und nach Aussage seiner Angehörigen weiterhin davon profitiert.
    In Deutschland kommt man auf legale Weise nur per Ausnahmegenehmigung über Arzt und Apotheke an das THC. Ist außerdem teuer (ca. 600 € pro Monat) und wird von den Krankenkassen i.a. nicht übernommen.
    Durch die Presse ging kürzlich die Meldung von einem MS-Patienten, der die Ursprungs-Pflanze sogar selbst anbauen darf (http://www.focus.de/finanzen/recht/e...d_5412801.html). Ein in Deutschland absoluter Ausnahmefall, der außerdem voraussetzt, dass man die Wirkstoffe kunstgerecht extrahieren kann. Hat angeblich den Vorteil, dass der "natürliche" Wirkstoff-Mix sogar besser sein soll als das chemisch reine THC. Siehe http://afterhours.lifehacker.com/mak...oil-1553098655

    Weitere Infos unter

    Advancing knowledge on cannabis, cannabinoids and the endocannabinoid system is our mission.



    Bei meinen Recherchen bin ich auch auf Hanfprodukte ("Hanfprotein") gestoßen, die von diversen Drogeriemärkten (dm, Rossmann, ...) angeboten werden. Inwieweit diese Produkte medizinisch wirken, weiß ich nicht; sie sind wohl eher dem Bereich Sport-Lifestyle zuzuordnen.

    Konkretes haben wir in dieser Richtung noch nicht unternommen und bleiben vorläufig beim guten alten Fentanyl.
    Alles Gute!
    Zuletzt geändert von Blauracke; 15.04.2016, 18:15.

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      #3
      Hallo,
      ich nehme seit zwei Monaten (Probephase) Dronabinol- es soll gegen die Spastik helfen. Es ist eine ölige Lösung die in der Apotheke zusammen gemischt wird. Es wird von meiner Kasse bezahlt. Der Chefarzt der Schmerzklinik meinte, dass es nur gegen die Spastik helfen würde. Ich habe gehofft, dass es auch psychisch und gegen die Schmerzen helfen würde. Er verneinte dies.

      Vom Rauchen würde ich absehen bei Erkrankungen die die Lunge betreffen, aber ist ja jedem selbst überlassen. Selbst anbauen darf man nur, wenn man sich selbst darum kümmern kann (pflanzen etc.)-also darf man nicht von Hilfe abhängig sein- und sicher stellt, dass andere keinen Zugriff haben z.B durch abschließen.

      Hat noch jmd. Erfahrung mit diesem oder anderen Cannabis- Medis?

      Lieben Gruß
      Li

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        #4
        Hallo,

        Ich bekomme seit einem Jahr Sativex verschrieben. Es hat anfänglich halbwegs gut gegen die Spastik gewirkt, und den Schlaf gebessert. Besser als die meisten Medikamente. Aber d.h. nicht, dass es etwas grundlegendes ändert. im übrigen hatte ich vorher auch zu therapeutischen Zwecken geraucht, mithilfe eines Vaporizers. Es kann durchaus sein, dass es den Krankheitsverlauf verlangsamt hat. Nur wie will man das verifizieren? Aber grundsätzlich natürlich, keine falsche Scham haben. Einfach probieren. Wir sind auf der Reise ins Nirwana.

        Mit freundlichen Grüßen

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          #5
          Ist wahrscheinlich bekannt, dennoch...

          https://www.tagesschau.de/inland/kab...nabis-101.html


          Bundeskabinett billigt Gesetzentwurf Cannabis auf Kassenkosten

          Stand: 04.05.2016 11:04 Uhr


          Keine Legalisierung, aber deutlich mehr Verwendung in Therapien:
          Das Bundeskabinett will, dass bestimmte Schwerkranke Cannabis auf Kosten der Krankenkassen bekommen. Der Anbau soll streng überwacht werden. Das Gesetz wird wohl kommendes Jahr 2017 in Kraft treten.
          Schwerkranke sollen Cannabis auf Kosten der Krankenkasse erhalten. Das Bundeskabinett billigte einen entsprechenden Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Hermann Gröhe. Mit einem Rezept sollen sich Schmerzpatienten, bei denen keine andere Therapie hilft, getrocknete Cannabisblüten und Cannabisextrakte in der Apotheke besorgen können. Das Gesetz soll spätestens im Frühjahr 2017 in Kraft treten.
          Um die Versorgung mit Cannabis in kontrollierter Qualität sicherzustellen, will die Regierung den Anbau der Droge zu medizinischen Zwecken unter staatlicher Kontrolle ermöglichen. Über den Anbau wacht das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Um weitere Erkenntnisse über die Wirkung der Hanf-Arzneimittel zu bekommen, wird die Erstattung durch die Krankenkassen wissenschaftlich begleitet.

          Weiterlesen......siehe Link.

          Es ist aber zu lesen, dass erst nach 1 Jahr Therapie mit anderen Schmerzmitteln bei zu wenig Wirkung anschließend Cannabis verschrieben werden soll.
          Cannabis zählt eher zu den schwächeren Opiaten.

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            #6
            Das ist wohl der erste halbwegs vernünftige Gesetzesentwurf der großen Koalition. Dass man das noch erleben darf ist der helle Wahnsinn. Smiley.

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