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Vielleicht "die Neue"

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    Vielleicht "die Neue"

    Hallo,

    Ich bin neu im Forum, lese aber schon seit einigen Monaten mit. Anfang Oktober ist die Muskelbiopsie bei V.a. mitochondriale Myopathie geplant. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass nichts herauskommt und das derzeit beliebte Long-Covid oder ME/CFS als Diagnose übrig bleibt. Ich bin 30, in der Familie gibt es sonst keinen Fall. Der Verdacht trifft mich aktuell deswegen sehr, weil wir einen Kinderwunsch haben und wenn sich die Diagnose bestätigt, ist es fraglich, ob wir Kinder bekommen sollten und das führt zu einem Rattenschwanz unserer Lebensplanung (ja, ich weiß...Pläne und das Leben...). Gewissheit gibt es natürlich nur durch die Biopsie +/- Genetik, aber eine Einschätzung von euch würde mich freuen, da es noch Wochen oder Monate bis zu einer Diagnose dauern wird - glaubt ihr, dass es passen könnte?

    Zu meiner Anamnese: "Krank" bin ich seit Juli 2023 - wurde 6 Monate wegen einer Perikarditis (Herzbeutelentzündung) behandelt (3 Wochen Doxycyclin; Seractil hochdosiert und Colchicin tgl.). Zwischenzeitlich hatte ich noch Covid-19 und Influenza im Dezember/ Jänner. 10 Tage nach Ende der Perikarditis-Therapie im Februar habe ich muskuläre Symptome entwickelt. Wir wohnen im 3. Stock ohne Lift und die Treppen führten zu starken muskelkaterartigen Schmerzen in den Oberschenkeln. Auch in Ruhe habe ich fast immer diese "Schmerzen" in den Oberarmen und Oberschenkeln, zudem besteht eine Schwäche der Nackenmuskulatur (v.a. beim Beugen stütze ich meinen Kopf sehr oft ab, aber das schon seit Jahren). Meine Blasenfunktion ist beeinträchtigt, hatte auch schon einen Harnverhalt, meine Körpertemperatur ist oft erhöht, vor allem bei Stress oder Bewegung. Durch die Hyperthermie habe ich auch 8 kg abgenommen, aktuell bleibt es stabil, wobei ich pace und nur noch spazieren gehe. Zum Teil trägt mich mein Mann zur Wohnung hoch (an schlechten Tagen). Früher war ich sportlich sehr aktiv, aktuell geht nur spazieren gehen und das hauptsächlich in der Ebene. Wenn ich zu viel tue oder auch durch langes Arbeiten (primär kognitiv fordernd) werde ich sehr erschöpft und kann mich schlecht konzentrieren, sehe auch schlechter, weshalb ich Stunden reduzieren musste. Eine Atemmuskelschwäche wurde auch festgestellt, schaffe 33% meines eigentlich zu erwartenden inspiratorischen Drucks. In Ruhe treten oft Muskelzuckungen auf (EMG war aber im Wesentlichen unauffällig). Der Schlaf ist qualitativ schlechter, beim Liegen oder Druck nimmt der Schmerz etwas zu und in der Früh habe ich das Gefühl, dass mein Körper steif ist -allerdings nur für ein paar Minuten. Beim Laktattest war die Grenze für Mito erreicht, aber nur knapp, das war im April. Mir kommt vor, dass es nicht immer gleich ist und die Symptomatik etwas schwankt. Auffällig war, dass bei einem zweiwöchigen Aufenthalt in großer Höhe (bis 4300 m) meine Sauerstoffsättigung verhältnismäßig gering war (SpO2 90%-94%) und nach den zwei Wochen ging es mir deutlich besser. Es wurde im Anschluss leider wieder sukzessive schlechter. Die Theorie dahinter war, dass durch den oxidativen Stress die geschädigten Mitochondrien abgestorben sind und gesunde nachgebildet wurden. Habe mich deshalb auch für eine IHHT angemeldet, die startet aber erst im Oktober. Die Neurologen vermuten, dass die Erkrankungen die MM demaskiert oder ausgelöst haben.

    Danke vorweg!




    #2
    Hallo,

    wurden schon diverse andere Kandidaten wie Myasthenie, Myositis ausgeschlossen? Was meinst du mit dem "im wesentlichen unauffälligen EMG"?
    Hattest du vor der Perikarditis vielleicht Corona? Eine zeitliche Nähe zwischen Perikarditis, Corona und dem Beginn der muskulären Beschwerden ist zumindest vorhanden, muss aber natürlich nichts heißen.
    War das ein Laktat-Ischämietest, den du durchgeführt hast?


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      #3
      Hallo Hustinettenbaer,

      Ja, das wurde serologisch und bildgebend ausgeschlossen. Autoimmun war lediglich ein pos. LC1-Antikörper auffällig, der passt aber nur zu einer Autoimmunhepatitis und meiner Leber geht es erfreulicherweise blendend, also machen wir auch nichts daraus.

      Im Wesentlichen unauffällig, weil die Einstichaktivität am Oberschenkel verändert war, aber in Zusammenschau der Befunde wurde es als nicht pathologisch eingestuft. Die Perikarditis war Folge einer "übergangenen" Mykoplasmen-Pneumonie im Juli 2023. Aber ja, ich hoffe sehr darauf, dass es einfach nur Covid-bedingt ist. Dann hat sich das alles nach insgesamt 2 Jahren wieder erledigt.

      Nein, es war kein Laktat-Ischämie-Test, sondern Laktat- und Ammoniakbestimmungen vor/ während und nach Ergometrie (vgl. https://www.germanjournalsportsmedic...06/179-180.pdf) und wurde im Krankenhaus in der neurolog. Bewegungsambulanz durchgeführt. Mb. Pompe und McArdle sind durch den Trockenbluttest ausgeschlossen.

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        #4
        Kannst du mehr zu deinen Muskelsymptomen sagen? Wirkt sich das dann auch auf Puls, Atmung etc aus? Oder in betroffenen Situationen nur der Muskel? Waren neben dem Innenverschlussdruck noch andere Lungenwerte verändert?
        Hast du einen Schlaftracker?

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          #5
          Zitat von Dyskolos Beitrag anzeigen
          Kannst du mehr zu deinen Muskelsymptomen sagen? Wirkt sich das dann auch auf Puls, Atmung etc aus? Oder in betroffenen Situationen nur der Muskel? Waren neben dem Innenverschlussdruck noch andere Lungenwerte verändert?
          Hast du einen Schlaftracker?
          Gerne - ich versuche es: Zu den Muskelsymptomen: es ist fast immer ein Gefühl des leichten Muskelkaters in den Oberschenkeln und Oberarmen - eher lästig, nicht schmerzhaft. Bei Belastungen, wie Treppensteigen, bei Steigungen oder Radfahren nimmt der Muskelkater recht rasch zu und wird auch schmerzhaft. Dazu reichen 2 Etagen zu Fuß zurückzulegen. Der Schmerz flacht rasch wieder ab, eine Schwäche bleibt. Es fühlt sich an, als hätte man Gewichtmanschetten an den Knöcheln. Wenn ich länger oder schneller ohne Pause gehe, ist das Gefühl vergleichbar damit, als wenn man durch hüfthohes Wasser oder Wackelpudding gehen muss. Bei den Armen ist es ähnlich - belastend sind Tätigkeiten über Kopfniveau, umrühren von Teigen, Staubsaugen, Fenster putzen usw. Wenn ich mich öfters oder mehr belaste, treten im Anschluss in Ruhe häufig Faszikulationen auf.
          Bei Belastung merke ich schon, dass die AF und HF steigen - aber in den Pausen erholt sich auch das rasch.

          Eine restriktive Lungenfunktionsstörung war auffallend (FVC 68-70%, FEV1 70%), keine Obstruktion, Gasaustausch o.B.

          Einen Schlaftracker hätte ich, nutze ihn aktuell aber nicht. Wieso denn?

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            #6
            Ist deine Maximalkraft gesunken oder machen die Muskeln nur schneller dicht?

            wegen Schlaftracker:
            Wieviel Tiefschlaf?

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              #7
              Laut Untersuchungen ja, KG 5/5 zu Beginn, aktuell 4 bis 5-/5 bei den betroffenen Muskelgruppen. Wobei die Untersuchungsbefunde ja sehr subjektiv und vom Untersucher abhängig sind. Ich habe aber auch selbst das Gefühl, dass es sich verschlechtert hat.

              Tiefschlaf war noch nie besonders gut, habe es früher getrackt. Liegt aber an Nachtschichten.

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                #8
                Für wann ist deine Muskelbiopsie geplant?

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                  #9
                  Die war am 07.10. - vor einer Woche.

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                    #10
                    Wieso kriegen immer alle so schnell ne Muskelbiopsie und ich kann 300x stationär aufgenommen werde und bei mir wird an keine solche Biopsie gedacht :-D

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                      #11
                      Zitat von Dyskolos Beitrag anzeigen
                      Wieso kriegen immer alle so schnell ne Muskelbiopsie und ich kann 300x stationär aufgenommen werde und bei mir wird an keine solche Biopsie gedacht :-D
                      Nachdem es ein invasiver Eingriff ist, ist eine Muskelbiopsie ja nichts, was man ohne hinweisende Symptome macht. Also zb ohne Auffälligkeiten im EMG hätte ich keine bekommen.

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                        #12
                        An sich richtig, aber beim Ersteller hier war es ja auch unauffällig. Ich wollte den Beitrag hier auch nicht unnötig belasten, tut mir Leid.

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                          #13
                          Ich kann mir vorstellen, dass es frustran ist, wenn die Diagnose fehlt und man sich von einer Intervention die Lösung erhofft, einem der Zugang dazu aber verwehrt wird.

                          ABER die Muskelbiopsie ist wirklich ziemlich unangenehm. Natürlich gibt es Schlimmeres, aber ich habe sie nur gemacht, weil ein Kinderwunsch besteht und ich keine Mito vererben möchte. Warum sollte ich mich aufschneiden lassen und meinen Muskel schädigen, wenn es keine Konsequenz hat? Ansonsten hätte ich keine Vorteile daraus gezogen, denn eine kausale Therapie gibt es nicht. Ich mache meine Therapien (IHHT und orthomolekulare Medizin mit Infusionsserien zur Reduktion des Nitrostresses und Stärkung der Mitochondrien, Atemphysiotherapie) und leb mit den Symptomen. Die Therapien werden ohnehin nicht bezahlt, nur zur Physio bekomme ich einen Zuschuss. Und eine Überweisung braucht man für IHHT und orthomol. auch nicht, weil es bei uns Privatleistungen sind. Also selbt wenn ich eine Diagnose bekomme, ändert sich dadurch eigentlich nichts am Umgang damit.

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                            #14
                            Zitat von Dyskolos Beitrag anzeigen
                            An sich richtig, aber beim Ersteller hier war es ja auch unauffällig. Ich wollte den Beitrag hier auch nicht unnötig belasten, tut mir Leid.
                            Und vielleicht hilft es dir zu wissen, dass mein bester Freund FA für Neurologie an einer Uniklinik ist und ich arbeite auch im medizinischen Bereich. Das war natürlich kein Nachteil...

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                              #15
                              Joyfullylazybread

                              Hast du mit der IHHT schon begonnen? Bin gespannt ob es dir hilft, ich überlege ebenfalls.

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