Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich mich sehr hilflos und verzweifelt fühle. Es geht um meinen Vater, 73 Jahre alt bei dem jetzt eine Motoneuronenerkrankung als Verdachtsdiagnose steht, aber auch noch eine auto-immune Genese nicht ausgeschlossen ist. Es bagann mit seiner Coronaerkrankung im März (Zufall oder Auslöser?). Bis dahin war er sehr fit. Er hat sein ganzes Leben schwer körperlich gearbeitet und sehr viel Sport gemacht, um im Alter fit zu sein. Bis März konnte er jeden Tag noch 50 Liegestütze machen und ist täglich 30-40km Rad gefahren, war regelmäßig schwimmen etc.
Ab der Coronaerkrankung ging es quasi stetig bergab. Er verlor nach und nach seine Feinmotorik in den Händen, konnte die Arme nicht mehr richtig heben, Schwäche in den Beinen kam auch dazu sowie vermehrt Krämpfe und Faszikulationen. Seine Sprache und sein Schlucken sind bisher normal geblieben. Seit seiner 4. Impfung Anfang November klagt er nun auch über zunehmende Luftnot. Er kann nun kaum noch kurze Strecken laufen, an Gewicht hat er auch verloren. Er war bei unzähligen Ärzten u.a. im August beim Neurologen, der auch die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen hat, da war woh alles noch in Ordnung. Ende November hab ich dann quasi die Reißleine gezogen und ein befreundeter Orthopäde hat ihn in die Neurologie Magdeburg eingewiesen mit Verdacht auf HWS-Stenose und Myopathie, das hat sich nicht bestätigt. Die Neurologen haben quasi die autoimmunologische Komponete verfolgt und eine Motonoeuronenerkrankung als Diefferentialdiagnose. Er hat dann Ende November an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je 250mg Methylprednisolon infundiert bekommen. Danach ging es ihm subjektiv besser. Er hat die Arme höher bekommen, konnte wieder alleine mit einer Hand essen, die Spastik hat sich auch verbessert. Das hat für ungefähr 10 Tage angehalten. Am 21.12. musste er sich nochmal in der Neurologie vorstellen und hat nochmals 3 Tage diesmal aber je 1g Methylprednisolon infundiert bekommen. Nach den ersten 2 Infusionen ging es ihm deutlich besser, er konnte längere Strecken laufen und länger Hometrainer fahren auf Station. Seit der 3. Infusion geht es ihm nun richtig schlacht. Er wurde entlassen, obwohl er kaum laufen konnte. Er kann seitdem nicht schlafen, was sicherlich am Cortison liegt. Er kriegt schlecht Luft (Sauerstoffsättigung liegt aber bei 95%). Blutzuckerspiegel ist auch normal. Er kann kaum noch ein paar Meter am Stück laufen. Nun sind wir, insbesondere meine Mutti, die ja quasi pflegt echt verzweifelt. Termin in der Spezialambulanz in Göttingen haben wir erst am 16.1. Zurück auf die Neurologie will er partout nicht. Entmündigen kann ich ihn ja auch nicht.
Zusätzlich wurden diverse Untersuchungen gemacht.Im Liquor wurde nichts gefunden, Blut war ok, MRT Kopf war ok. Elektrophysiologie war quasi nicht in Ordnung was mit einer Motoneuronenerkrankung vereinbar ist lt. Arztbrief. Er soll jetzt auch 2 mal täglich Riluzol 50mg nehmen.
Meine Mutti und ich wissen gar nicht mehr weiter. Das Problem ist halt auch, dass meine Eltern 30min von mir entfernt wohnen, ich halt in Magdeburg und sie in der Nähe. Meine Mutti kann kein Auto fahren, nun ist mein Vater immer noch gefahren. Mein Mann und ich haben selbst 4 Kinder und ich bin auch noch selbstständig. D.h. ich fühle mich mit der Situation sehr überfordert und bin unwahrscheinlich traurig, meinen Vater so zu sehen.
Ich weiß halt nicht, ob mein Vater es überhaupt noch am 16.1. in die Spezialambulanz schafft. Was ratet ihr mir? Sollte ich ihn nochmals versuchen zu überzeugen ins KH zu gehen?
Es tat gerade ein wenig gut, mir das alles von der Seele zu schreiben.
Danke fürs Lesen! Katzensanne
ich habe mich hier angemeldet, weil ich mich sehr hilflos und verzweifelt fühle. Es geht um meinen Vater, 73 Jahre alt bei dem jetzt eine Motoneuronenerkrankung als Verdachtsdiagnose steht, aber auch noch eine auto-immune Genese nicht ausgeschlossen ist. Es bagann mit seiner Coronaerkrankung im März (Zufall oder Auslöser?). Bis dahin war er sehr fit. Er hat sein ganzes Leben schwer körperlich gearbeitet und sehr viel Sport gemacht, um im Alter fit zu sein. Bis März konnte er jeden Tag noch 50 Liegestütze machen und ist täglich 30-40km Rad gefahren, war regelmäßig schwimmen etc.
Ab der Coronaerkrankung ging es quasi stetig bergab. Er verlor nach und nach seine Feinmotorik in den Händen, konnte die Arme nicht mehr richtig heben, Schwäche in den Beinen kam auch dazu sowie vermehrt Krämpfe und Faszikulationen. Seine Sprache und sein Schlucken sind bisher normal geblieben. Seit seiner 4. Impfung Anfang November klagt er nun auch über zunehmende Luftnot. Er kann nun kaum noch kurze Strecken laufen, an Gewicht hat er auch verloren. Er war bei unzähligen Ärzten u.a. im August beim Neurologen, der auch die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen hat, da war woh alles noch in Ordnung. Ende November hab ich dann quasi die Reißleine gezogen und ein befreundeter Orthopäde hat ihn in die Neurologie Magdeburg eingewiesen mit Verdacht auf HWS-Stenose und Myopathie, das hat sich nicht bestätigt. Die Neurologen haben quasi die autoimmunologische Komponete verfolgt und eine Motonoeuronenerkrankung als Diefferentialdiagnose. Er hat dann Ende November an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je 250mg Methylprednisolon infundiert bekommen. Danach ging es ihm subjektiv besser. Er hat die Arme höher bekommen, konnte wieder alleine mit einer Hand essen, die Spastik hat sich auch verbessert. Das hat für ungefähr 10 Tage angehalten. Am 21.12. musste er sich nochmal in der Neurologie vorstellen und hat nochmals 3 Tage diesmal aber je 1g Methylprednisolon infundiert bekommen. Nach den ersten 2 Infusionen ging es ihm deutlich besser, er konnte längere Strecken laufen und länger Hometrainer fahren auf Station. Seit der 3. Infusion geht es ihm nun richtig schlacht. Er wurde entlassen, obwohl er kaum laufen konnte. Er kann seitdem nicht schlafen, was sicherlich am Cortison liegt. Er kriegt schlecht Luft (Sauerstoffsättigung liegt aber bei 95%). Blutzuckerspiegel ist auch normal. Er kann kaum noch ein paar Meter am Stück laufen. Nun sind wir, insbesondere meine Mutti, die ja quasi pflegt echt verzweifelt. Termin in der Spezialambulanz in Göttingen haben wir erst am 16.1. Zurück auf die Neurologie will er partout nicht. Entmündigen kann ich ihn ja auch nicht.
Zusätzlich wurden diverse Untersuchungen gemacht.Im Liquor wurde nichts gefunden, Blut war ok, MRT Kopf war ok. Elektrophysiologie war quasi nicht in Ordnung was mit einer Motoneuronenerkrankung vereinbar ist lt. Arztbrief. Er soll jetzt auch 2 mal täglich Riluzol 50mg nehmen.
Meine Mutti und ich wissen gar nicht mehr weiter. Das Problem ist halt auch, dass meine Eltern 30min von mir entfernt wohnen, ich halt in Magdeburg und sie in der Nähe. Meine Mutti kann kein Auto fahren, nun ist mein Vater immer noch gefahren. Mein Mann und ich haben selbst 4 Kinder und ich bin auch noch selbstständig. D.h. ich fühle mich mit der Situation sehr überfordert und bin unwahrscheinlich traurig, meinen Vater so zu sehen.
Ich weiß halt nicht, ob mein Vater es überhaupt noch am 16.1. in die Spezialambulanz schafft. Was ratet ihr mir? Sollte ich ihn nochmals versuchen zu überzeugen ins KH zu gehen?
Es tat gerade ein wenig gut, mir das alles von der Seele zu schreiben.
Danke fürs Lesen! Katzensanne
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