Hallo zusammen,
ich bin männlich, 34 Jahre alt und Lebe mittlerweile seit ca. 17 Jahren mit einem sehr komplexen Krankheitsbild mit progressiven Verlauf. Trotz größter Bemühungen ist es nicht gelungen eine Diagnose zu stellen.
Ich habe mich bislang noch nicht in einem vergleichbaren Forum angemeldet und auch nicht zu viel im Internet recherchiert, da es sehr "zäh" ist. Nun aber benötige ich Hilfe, da mir der Alltag zunehmend schwerer fällt.
Es würde hier den Rahmen Sprengen alle Einzelheiten zu beschreiben so dass ich versuche es im folgenden lediglich grob zu umreißen.
Es fing mit einem plötzlich aufgetretenem und beidseitigem Tinnitus an. Einige Zeit später merkte ich, dass ich plötzlich auf einem Ohr empfindlicher gegenüber Geräusche war. Einige Tage später war zusätzlich das andere Ohr betroffen – und das ist gleich ein Hauptmerkmal: Die Symptome sind immer symmetrisch, chronisch und verschlechtern sich ebenso schlagartig.
In Fortsetzung kamen weitere Symptome dazu (viele davon recht harmlos), beispielsweise ein etwas eigenartiges "ziehen" im Ellenbogenbereich. Auch hier war es zunächst nur auf einer Seite wahrnehmbar (das Gefühl habe ich direkt nach dem Aufwachen in der Nacht gespürt) und einige Tage später plötzlich auf der anderen Seite. Es ist zwar über 10 Jahre her, aber ich kann mich exakt daran erinnern was ich in dem Moment gemacht habe etc. - Es war wie ein Blitzschlag, einfach von jetzt auf gleich und ohne Ankündigung und es ist auch lediglich dieses eine Symptom aufgetreten.
In den folgenden Jahren haben sich diverse Missempfindungen durch den ganzen Körper fortgesetzt, allerdings war es vielmehr "etwas unangenehm" als wirklich beeinträchtigend (abgesehen vom Tinnitus, da habe ich eine Weile gebraucht mich darauf einzustellen).
Im Jahr 2014 ging es dann plötzlich "richtig" los und die Symptome wurden unangenehmer:
Blitzartiges auftreten von Klosgefühl (keine größeren Probleme beim Schlucken – es ist lediglich unangenehm) und einer dadurch zustande gekommenen leichten Heiserkeit. (ja das ist nicht nur mir direkt aufgefallen, sondern auch den Mitmenschen, die meine Stimme gut kannten. Ständig die Frage: Bist du erkältet?)
Zudem kamen diverse weitere Symptome wie kribbeln in den Füßen, Kältegefühle in den Händen und Armen usw. Hinzu. Es war allerdings zu diesem Zeitpunkt noch gut auszuhalten, allerdings wusste ich, dass hier etwas nicht stimmen konnte.
In den Folgejahren ging es weiter:
Sehstörungen:
Leichte Muskelschmerzen und -Schwäche insbesondere beim Kopfüberarbeiten; leichtes Joggen ist nicht mehr möglich (normales Gehen ist dafür komplett problemlos); kurzzeitig habe ich Kraft z.B. ist nach wie vor mit kleinen Pausen noch das Reifenwechseln möglich. Das Haare Föhnen beispielsweise ist wiederum extrem anstrengend (durch das nach oben halten der Arme).
Ende 2019 dann das bisher schlimmste Erlebnis: Ich war ganz normal am Arbeiten und plötzlich habe ich mich von der einen auf die andere Sekunde komplett anders Gefühlt. Im ersten Moment dachte ich: Fühlt sich so ein Schlaganfall an? Mitnichten, es war einfach ein weiteres Symtom oder ein Schub.
Die gesamte Wahrnehmung ist seither anders. Ich würde es am ehesten als Benommenheit bezeichnen. Seitdem habe ich auch etwas weniger Kraft so dass die Flasche Wasser, die ich einige Momente vorher noch in der Hand gehalten habe plötzlich viel schwerer zu sein schien.
Des weiteren habe ich leichte Koordinierungsschwierigkeiten, die zwar von außen eigentlich kaum wahrnehmbar sind, für mich allerdings ganz deutlich (u.a. mit der PC-Maus häufig daneben klicken, Tippfehler usw.)
Insgesamt fühle ich mich seitdem deutlich wackliger und fange bei körperlichen Anstrengungen das Zittern an (z.B. Das Tragen von Wasserkästen usw.)
Die Problematik besteht darin, dass die Symptome beginnend mit dem Tinnitus und allen nachfolgenden Symptome chronisch sind, sich jedoch in bestimmten Abständen (gefühlt alle 3 Monate) verschlechtern.
Interessant ist, dass sich in der Regel nur ein Symptom verschlechtert. Besonders auffällig ist zudem die Symmetrie der Beschwerden.
Hauptmerkmale:
Insbesondere die Sehstörungen (ich nehme mittlerweile täglich Schmerztabletten ein) und die Benommenheit machen mich extrem zu schaffen. Zudem fällt mir das Autofahren schwer, so dass man irgendwann von einem Risiko sprechen muss (noch geht es)... nur was soll ich denn bei einem Unfall sagen?! Ich fühle mich Benommen, aber die Ärzte sagen mir, dass es nur ein Gefühl ist und ich gar nichts habe... das ist doch maximal dämlich
Es ist frustrierend, dass die meisten Ärzte direkt sagen es sei eine somatische Störung nur weil bislang nichts gefunden worden ist.
Ich wurde neurologisch mehrfach untersucht (u.a. Lumbalpunktion, MRT und diverse andere "Schema F" Untersuchungen), aber es konnte bislang nichts gefunden werden. Ich habe auch diverse Fachärzte, Osteopathen, Physiotherapie, Heilpraktiker usw. Aufgesucht. Ja ich war auch bei Psychologen und habe sogar eine Zeit lang ein Antidepressivum eingenommen – natürlich ohne Erfolg.
Ich glaube absolut nicht an eine somatische Störung zumal eine erfolgte Tiefenpsychologische Therapie keine Anzeichen dafür hervorgebracht hat. Ein anderer Psychologe hat mir gesagt, dass er eine Behandlung bei mir nicht als sinnvoll betrachtet und er keine Psychosomatische Störung vermutet, da es keine Schwankungen der Symptome gibt und das Harntröpfeln damit eigentlich auch nicht erklärbar sei. Ich persönlich sehe das sehr ähnlich und kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Trotz aller erfolgten Untersuchungen vermute ich, dass es zum einen "irgendetwas Neurologisches" sein muss und zum anderen das zentrale Nervensystem betrifft, da die Symptome so schlagartig auftreten und den ganzen Körper betreffen.
Ich würde mich freuen, wenn sich der ein oder andere von euch einfach Gedanken macht und überlegt:
Falls gewünscht, kann ich gerne Details zu den Untersuchungen angeben und Auflisten.
Ich habe schon viele Geschichten über sehr verrückte Krankheiten gehört, die man kaum glauben kann. Das ganze zeigt zum einen einfach wie extrem komplex die Thematik ist und zum anderen, dass bei solchen speziellen Fällen einfach die Expertise fehlt (das sage ich ohne jeden Vorwurf).
Liebe Grüße
ich bin männlich, 34 Jahre alt und Lebe mittlerweile seit ca. 17 Jahren mit einem sehr komplexen Krankheitsbild mit progressiven Verlauf. Trotz größter Bemühungen ist es nicht gelungen eine Diagnose zu stellen.
Ich habe mich bislang noch nicht in einem vergleichbaren Forum angemeldet und auch nicht zu viel im Internet recherchiert, da es sehr "zäh" ist. Nun aber benötige ich Hilfe, da mir der Alltag zunehmend schwerer fällt.
Es würde hier den Rahmen Sprengen alle Einzelheiten zu beschreiben so dass ich versuche es im folgenden lediglich grob zu umreißen.
Es fing mit einem plötzlich aufgetretenem und beidseitigem Tinnitus an. Einige Zeit später merkte ich, dass ich plötzlich auf einem Ohr empfindlicher gegenüber Geräusche war. Einige Tage später war zusätzlich das andere Ohr betroffen – und das ist gleich ein Hauptmerkmal: Die Symptome sind immer symmetrisch, chronisch und verschlechtern sich ebenso schlagartig.
In Fortsetzung kamen weitere Symptome dazu (viele davon recht harmlos), beispielsweise ein etwas eigenartiges "ziehen" im Ellenbogenbereich. Auch hier war es zunächst nur auf einer Seite wahrnehmbar (das Gefühl habe ich direkt nach dem Aufwachen in der Nacht gespürt) und einige Tage später plötzlich auf der anderen Seite. Es ist zwar über 10 Jahre her, aber ich kann mich exakt daran erinnern was ich in dem Moment gemacht habe etc. - Es war wie ein Blitzschlag, einfach von jetzt auf gleich und ohne Ankündigung und es ist auch lediglich dieses eine Symptom aufgetreten.
In den folgenden Jahren haben sich diverse Missempfindungen durch den ganzen Körper fortgesetzt, allerdings war es vielmehr "etwas unangenehm" als wirklich beeinträchtigend (abgesehen vom Tinnitus, da habe ich eine Weile gebraucht mich darauf einzustellen).
Im Jahr 2014 ging es dann plötzlich "richtig" los und die Symptome wurden unangenehmer:
Blitzartiges auftreten von Klosgefühl (keine größeren Probleme beim Schlucken – es ist lediglich unangenehm) und einer dadurch zustande gekommenen leichten Heiserkeit. (ja das ist nicht nur mir direkt aufgefallen, sondern auch den Mitmenschen, die meine Stimme gut kannten. Ständig die Frage: Bist du erkältet?)
Zudem kamen diverse weitere Symptome wie kribbeln in den Füßen, Kältegefühle in den Händen und Armen usw. Hinzu. Es war allerdings zu diesem Zeitpunkt noch gut auszuhalten, allerdings wusste ich, dass hier etwas nicht stimmen konnte.
In den Folgejahren ging es weiter:
Sehstörungen:
- Griseln (in etwa Vergleichbar mit dem Filmeffekt nur deutlich feiner und aggressiver)
- Lichtempfindlichkeit, auch dann, wenn es gar nicht so hell ist (ich fahre selbst im Regen mit Sonnenschutz, weil der Himmel einfach immer viel zu grell erscheint)
- Empfindlichkeit gegenüber Mustern z.B. karierte Hemden, Zäune, Muster usw. (es wirkt alles extrem aggressiv, wie ein Flimmern. Lesen oder das Arbeiten am PC fällt mir dadurch sehr schwer, da ich direkt Kopfschmerzen bekomme und diese durch weitere Anstrengungen der Augen immer schlimmer werden)
Leichte Muskelschmerzen und -Schwäche insbesondere beim Kopfüberarbeiten; leichtes Joggen ist nicht mehr möglich (normales Gehen ist dafür komplett problemlos); kurzzeitig habe ich Kraft z.B. ist nach wie vor mit kleinen Pausen noch das Reifenwechseln möglich. Das Haare Föhnen beispielsweise ist wiederum extrem anstrengend (durch das nach oben halten der Arme).
Ende 2019 dann das bisher schlimmste Erlebnis: Ich war ganz normal am Arbeiten und plötzlich habe ich mich von der einen auf die andere Sekunde komplett anders Gefühlt. Im ersten Moment dachte ich: Fühlt sich so ein Schlaganfall an? Mitnichten, es war einfach ein weiteres Symtom oder ein Schub.
Die gesamte Wahrnehmung ist seither anders. Ich würde es am ehesten als Benommenheit bezeichnen. Seitdem habe ich auch etwas weniger Kraft so dass die Flasche Wasser, die ich einige Momente vorher noch in der Hand gehalten habe plötzlich viel schwerer zu sein schien.
Des weiteren habe ich leichte Koordinierungsschwierigkeiten, die zwar von außen eigentlich kaum wahrnehmbar sind, für mich allerdings ganz deutlich (u.a. mit der PC-Maus häufig daneben klicken, Tippfehler usw.)
Insgesamt fühle ich mich seitdem deutlich wackliger und fange bei körperlichen Anstrengungen das Zittern an (z.B. Das Tragen von Wasserkästen usw.)
Die Problematik besteht darin, dass die Symptome beginnend mit dem Tinnitus und allen nachfolgenden Symptome chronisch sind, sich jedoch in bestimmten Abständen (gefühlt alle 3 Monate) verschlechtern.
Interessant ist, dass sich in der Regel nur ein Symptom verschlechtert. Besonders auffällig ist zudem die Symmetrie der Beschwerden.
Hauptmerkmale:
- Symmetrie
- schlagartiges auftreten (chronisch bzw. mit schlagartiger Verschlimmerung d.h. kein schleichender Prozess)
- keine Schwankungen der Symptome (ist gibt kein auf und ab)
- diverse Missempfindungen im ganzen Körper
- Sehstörungen (verbunden mit starken Kopfschmerzen wegen der Störungen)
- Benommenheit
- Probleme mit den Muskeln
- Harntröpfeln
Insbesondere die Sehstörungen (ich nehme mittlerweile täglich Schmerztabletten ein) und die Benommenheit machen mich extrem zu schaffen. Zudem fällt mir das Autofahren schwer, so dass man irgendwann von einem Risiko sprechen muss (noch geht es)... nur was soll ich denn bei einem Unfall sagen?! Ich fühle mich Benommen, aber die Ärzte sagen mir, dass es nur ein Gefühl ist und ich gar nichts habe... das ist doch maximal dämlich
Es ist frustrierend, dass die meisten Ärzte direkt sagen es sei eine somatische Störung nur weil bislang nichts gefunden worden ist.
Ich wurde neurologisch mehrfach untersucht (u.a. Lumbalpunktion, MRT und diverse andere "Schema F" Untersuchungen), aber es konnte bislang nichts gefunden werden. Ich habe auch diverse Fachärzte, Osteopathen, Physiotherapie, Heilpraktiker usw. Aufgesucht. Ja ich war auch bei Psychologen und habe sogar eine Zeit lang ein Antidepressivum eingenommen – natürlich ohne Erfolg.
Ich glaube absolut nicht an eine somatische Störung zumal eine erfolgte Tiefenpsychologische Therapie keine Anzeichen dafür hervorgebracht hat. Ein anderer Psychologe hat mir gesagt, dass er eine Behandlung bei mir nicht als sinnvoll betrachtet und er keine Psychosomatische Störung vermutet, da es keine Schwankungen der Symptome gibt und das Harntröpfeln damit eigentlich auch nicht erklärbar sei. Ich persönlich sehe das sehr ähnlich und kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Trotz aller erfolgten Untersuchungen vermute ich, dass es zum einen "irgendetwas Neurologisches" sein muss und zum anderen das zentrale Nervensystem betrifft, da die Symptome so schlagartig auftreten und den ganzen Körper betreffen.
Ich würde mich freuen, wenn sich der ein oder andere von euch einfach Gedanken macht und überlegt:
- Was passiert überhaupt mit meinem Körper? (ich verstehe das alles selber nicht, wie ist es möglich, dass die Symptome so symmetrisch & schlagartig auftreten)
- Was kann solche Probleme überhaupt hervorbringen?
- Gibt es vielleicht vergleichbare Krankheitsgeschichten oder Symptome?
- Was könnte ich noch unternehmen?
- Welche Untersuchungen könnten mich weiterbringen?
Falls gewünscht, kann ich gerne Details zu den Untersuchungen angeben und Auflisten.
Ich habe schon viele Geschichten über sehr verrückte Krankheiten gehört, die man kaum glauben kann. Das ganze zeigt zum einen einfach wie extrem komplex die Thematik ist und zum anderen, dass bei solchen speziellen Fällen einfach die Expertise fehlt (das sage ich ohne jeden Vorwurf).
Liebe Grüße
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