Hallo zusammen,
ich bin 30 Jahre alt, weiblich. Ich hole etwas weiter in meiner Krankheitsgeschichte aus, da ich nicht ausschließen möchte, dass alles irgendwie zusammenhängt.Ich habe bereits seit meiner Jugend mit ständigen Infekten zu kämpfen. Laut meinen Eltern war ich als Kind so gut wie nie krank, also auch keine klassischen Kinderkrankheiten.
Nach meiner Erinnerung begannen die ständigen Infekte um eine EBV Infektion herum (mit 13 oder 14 Jahren), die sehr schwer und langwierig verlief und auch im Krankenhaus behandelt werden musste.
Seitdem war ich ständig krank - erst mit Mandelentzündungen, dann Blasentzündungen, die dann in Erkältungen übergingen (ca. seit meinem 16-17 Lebensjahr). Insbesondere die Blasenentzündungen wurden sehr (und zu) häufig mit Antibiotika behandelt.
Zu dieser Zeit war es so, dass ich Privates + Schulalltag einigermaßen normal durchleben konnte und nur für einzelne Tage richtig krank zuhause war. Ansonsten war ich fit und wurde zwischendurch auch immer wieder gesund.
Im laufe der Jahre wurden die Infekte immer häufiger. Irgendwann konnte ich nach Events mit mehreren Personen, feiern o.ä. Die Uhr danach stellen. Die Infekte gingen ineinander über, sodass ich mich zwischendurch nur noch für ein paar Tage gesund fühlte, bis das nächste kam. In den ersten Corona Lockdowns fühlte ich mich nach Jahren das erste mal nicht mehr durchgehend krank, körperlich ging es mir wirklich gut.
Als dann die erste Corona Infektion kam, ging es wieder bergab.
Um den Jahreswechsel 2022/23 fingen dann meine aktuellen Symptome langsam an. Da hatte ich zusätzlich zu Erkältungssymptomen auch heftige Ohrenschmerzen, Nebenhöhlenentzündung, Husten und Brustschmerzen (hatte ich sonst nie bei Erkältungen, auch kein Husten). Daraufhin habe ich Antibiotikum bekommen, das nicht oder nur wenig geholfen hat.
Ich bekam Gelenkschmerzen, anfangs nur leicht in den Fingern. Das wurde zunächst auf Folgen der Infekte geschoben. Im Februar 2023 kam dann noch eine (wohl meine 3.) Corona Infektion.
Danach ging das Spiel weiter, meinen Allgemeinzustand hätte ich als noch ok beschrieben, da ich trotz immer wieder präsentem Krankheitsgefühl und Infekten körperlich einigermaßen fit war.
Im Herbst 2023 haben wir dann einen Urlaub in Italien gemacht, in dem auch die Abgeschlagenheit und Gelenkschmerzen sich gebessert haben. Ich vermutete als Ursache die freie Zeit und den positiven Einfluss der Meeresluft und Wasser.
Danach wurde ich wieder krank, es ging bereits auf dem Flug los. Ich fühlte mich extrem erschöpft und krank, daraufhin brach dann auch Infekt los, den ich gefühlt bis heute nicht mehr losgeworden bin. Da es bis Januar/februar gar nicht bergauf ging, vermutete mein Hausarzt schon eine Infektion mit dem West Nil Fieber, da dieses sich in unserer Urlaubsregion verbreitete (getestet wurde das aber nicht). Auch eine Bronchitis war nicht auszuschließen, da ich mehrere Monate heftigen Husten hatte und Atemnot entwickelt habe, die bis heute anhält und schlimmer geworden ist. Husten bei Belastung ist ebenfalls geblieben (Asthma Verdacht steht im Raum).
Die Zeit verging und es wurde ein wenig besser bis diesen Sommer. Ich war zumindest die meiste Zeit im Homeoffice arbeitsfähig. Körperlich waren aber keine großen Sprünge mehr drin. Längere spaziergänge waren zu anstrengend und auch kürzere Strecken (3-5 km) zu wandern, was mich sonst nie zu sehr angestrengt hat, war im Urlaub kaum noch möglich ohne sehr viele pausen. Ich entwickelte fast dauerhafte Muskelschmerzen (insbesondere in den Beinen) und fühlte mich nach sehr ruhigen Tagen am nächsten Morgen, als hätte ich Muskelkater wie nach einem Marathon, obwohl ich am Tag vorher nicht körperlich aktiv war. Auch fingen Finger, Zehen und Beine an zu kribbeln zwischendurch. Ich habe (mutmaßlich) ein Raynaud Symdrom entwickelt, meine Füße und Beine fühlen sich fast dauerhaft kalt an, auch bei 30 grad in der Sonne.
Ich hatte zwischendurch auch Anfälle von kribbeln im Gesicht, diese legten sich jedoch durch Einnahme von Vitamin D und traten danach nur noch 1-2 mal auf. Die Vermutung des Neurologen war hier eine Tetanie, die jedoch nicht zu den anderen Symptomen passt. Lediglich das kribbeln im Gesicht ist zwischendurch anfallsartig aufgetreten.
Im Juli wurde ich erneut extrem krank, mit Erkältungssymptomen und Magen Darm Beschwerden. Ein Corona Test war dann im August positiv, ich war einige Tage bettlägerig und hatte so heftige Taubheitsgefühle in den Beinen, dass ich kaum aufstehen konnte.
Seitdem sind alle meine Beschwerden noch schlimmer geworden, insbesondere die Muskelschmerzen. An manchen Tagen kann ich kaum stehen, weil ich sofort das Gefühl habe, meine Beine überfordert diese Position und können mich nicht halten. Teilweise endet dies in Schwindelanfällen, die sich anfühlen, als würden meine Beine mich gen Boden ziehen.
Die Atemnot wurde durch die Infektion schlimmer. Gefühlt hat mein Körper keine Kraft mehr, ich bin ständig blass, friere trotz sommerlicher Temperaturen, habe kalte Haut und werde extrem müde nach ein paar Minuten Aktivität, d.h nicht auf dem Sofa liegen.
Entwickelt haben sich zwischendurch auch juckende Stellen auf der Haut, vor allem an den Armen (symmetrisch). Teilweise so geschwollen und heiß, dass nur mit cortison Creme aushaltbar.
Folgendes wurde u.a. bereits überprüft im laufe der Zeit :
- röntgen von Händen und Ganzkörper szintigraphie: unauffällig
- EKG beim Hausarzt: unauffällig
- Vitamin D: grenzwertig, wird substituiert seit Anfang Juli
- Eisen: grenzwertig, wird substituiert seit Anfang Juli
- Magnesium: grenzwertig, wird ca. jeden zweiten Tag substituiert
- B12: kein Mangel
- Folsäure: kein Mangel
- calcium, Kalium: kein Mangel
- Blutdruck: leicht erhöht; im April Phase, wo ich zwischendurch sehr hohe Blutdruckwerte (zB 180/120) hatte, was mit dem Anfallsartigen Kribbeln im Gesicht zusammenfiel
- Letztes Blutbild von Ende August: unauffällig, auch keine erhöhten Entzündungswerte
- MRT Kopfgefäße: unauffällig
- ENG und LNG Hände und HWS: unauffällig
- Stuhluntersuchung Mai 2024: calprotectin leicht erhöht, ph wert zu hoch, deutlicher igA Mangel (im Blut hingegen ausreichend)
- Blutuntersuchung Juni 2024: LDH leicht erhöht
- Untersuchung Urin Mai 2024: Adrenalinüberschuss
- ANA wert mehrmals überprüft und leicht erhöht, Rheuma Faktoren hingegen negativ
- Venenschwäche + Krampfadern schon vor einigen Jahren diagnostiziert aufgrund schweren Beinen im Sommer
- 2022 schwere Entzündung der Speiseröhre + Zwerchfellbruch diagnostiziert, Entzündung ist durch Omperazol verschwunden, was ich bis heute phasenweise nehme
Nun ist die Vermutung, dass all diese einzelnen Symptome und Diagnose auf eine Grunderkrankung zurückgehen könnten. Termine beim internistischem Rheumatologen und Pneumologen stehen noch aus.
Vielleicht hat jemand ähnliche Symptome oder Krankheitsgeschichte und Anhaltspunkte für mögliche Diagnosen oder weitere Untersuchungen.
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