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ALS geerbt oder ganz was anderes?

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    ALS geerbt oder ganz was anderes?


    Hallo zusammen,



    hier kommt die nächste, die große Angst hat, an ALS erkrankt zu sein.



    Ich bin weiblich, 40 Jahre alt, habe seit Dezember 2023 diverse Symptome.



    02/2022 Krebsdiagnose bei meinem Vater

    03/2022 Geburt erstes Kind

    04/2022 erste ALS Symptome bei meiner Mutter (Sprache)

    12/2022 ALS Diagnose Mutter

    02/2023 Tod meines Vaters

    11/2023 Geburt zweites Kind

    07/2024 Tod meiner Mutter


    Während dieser 2,5 Jahre habe ich mich um alle Belange meiner Eltern gekümmert. Alle Anrufe bei Ärzten, Terminvereinbarungen, Taxis, Krankenkassenkämpfe, Pflegegrade, Hilfsmittel etc...all das parallel zu meinen zwei Kindern.

    Hier lässt sich vielleicht schon erkennen, weshalb ich bisher bei keinem Arzt mit meinen Symptomen ernst genommen wurde. Meine Symptome wurden bisher meist belächelt und es wurde mir der Gang zum Psychologen empfohlen.

    Im Dezember 2023 fing meine linke Gesichtshälfte an zu kribbeln und fühlte sich teilweise taub an. Ich hatte das Gefühl, dass ich komisch spreche. Innerhalb von einigen Tagen kamen dann kribbelige Arme und Beine dazu sowie das Gefühl, dass ich nicht mehr richtig greifen kann und meine Finger irgendwie hakten.

    Ende Dezember war ich für 2 Tage im Krankenhaus. MRT Kopf und HWS, Lumbalpunktion, Nervenmessung.

    Beim MRT Kopf gab es einen Zufallsbefund, eine Läsion, die ich nach 3, 6 und 12 Monaten kontrollieren lassen sollte. Ansonsten alles unauffällig.

    Im Januar war ich beim HNO. Der tippte dann auf das Mona-Lisa Syndrom im Gesicht und ich bekam 3 Kortison-Infusionen.Zusätzlich habe ich angefangen ein Vitamin B Komplex zu nehmen.

    Schon vor der ersten Infusion ließen die Symptome nach und waren dann für 3-4 Wochen ganz verschwunden.

    Die Symptome kamen wieder, kribbelige Arme und Beine, meist alle 4 zur selben Zeit und oft genau dann, wenn ich mich hinsetzte. Im Auto besonders extrem. Oft war es auch nicht nur das Kribbeln sondern wie ein elektrisiert sein der Beine. Ein Gefühl, dass sie bei Berührung „explodieren“ würden, ähnlich wie das Stoßen des Musikantenknochens.

    Schwäche in den Händen war auch wieder da.

    Zusätzlich schmerzten meine Finger, die Gelenke und meine Hände fühlten sich heiß an. Finger teilweise geschwollen. Auch meine Füße schmerzten und ich musste sie am Morgen erstmal unter Schmerzen einlaufen.

    Irgendwann besserten sich die Symptome wieder.

    Während dieser Zeit war ich bei einer Neurologin, die mich leider ab dem Punkt, an dem sie wusste, wie meine letzten 2,5 Jahre aussahen, nicht ernst genommen hat. Es wurde auch gesagt, dass die vererbbare ALS ja nur in irgendwelchen Südseestaaten existiert und ich dringend zum Psychologen gehen soll. Es wurde die Nervenleitgeschwindigkeit der Arme und Beine gemessen und ich habe eine Schiene für meine rechte Hand bekommen (mögliches Karpaltunnelsyndrom).

    Die MRTs blieben unauffällig.

    Orthopädentermin erfolglos

    Symptome schwächten immer wieder ab für einige Tage, auch mal 2-3 Wochen.

    Rheumatolge unauffällig (Röntgenbilder Hände und Füße ok)

    Nun aber ist es sehr schlimm und ich habe wirklich Todesangst…



    Aktuelle Symptome:


    - Hände extrem schwach, besonders nachts und am Morgen. Aus meiner Sicht auch „Löcher“ am Handrücken sichtbar. Sachen fallen mir aus der Hand, ich kann einige Flaschen nicht öffnen.

    - linker Arm schnell ermüdet (das war auch schonmal da und ist wieder verschwunden für einige Zeit)

    - meine Fußzehen hängen und sind schlaff. Wenn ich sie strecke, verkrampfen sie. Kralle ich sie zusammen, bleiben sie auch in der Position und kommen nur langsam wieder hoch. Sie lassen sich schlecht bewegen teilweise.

    - Füße fühlen sich im Liegen an, als würden sie in die „Spitzfußstellung“ fallen und schmerzen sehr danach beim Laufen, knacken und sind in sich irgendwie instabil.

    - Finger schmerzen unter Belastung

    - Hände und Füße schmerzen auch im Ruhezustand

    - im Ruhezustand extrem starkes Kribbeln in den Füßen, Fußsohlen, bis hoch zu den Knien.

    - das linke Bein lahmt. Es zieht mir vom Po bis in das ganze Bein runter. Auch das war wieder verschwunden und ich dachte es sei vielleicht eine Rückensache, da mein Rücken eigentlich eine komplette Baustelle ist.

    - seit ein paar Tagen fühlt sich mein Kiefer zwischendurch sehr fest an und die Symptome in meinem Gesicht sind wieder da. Es fühlt sich taub und kribbelig links um den Mund an. Sprechen fühlt sich komisch an. Zwischenzeitlich denke ich, dass ich lispel.

    - habe das Gefühl, dass ich mehr Schluckversuche benötige, um einige Speisen herunter zu bekommen. Aber auch nur gelegentlich.

    Bis vor ein paar Wochen habe meine Zehen gezuckt. Immer nur 1-2 mal hintereinander und langsam, aber es war da.
    Meine große Sorge sind die schlaffen Zehen, mein Bein, mein Mund und die Hände.

    Gerade wird es gefühlt jeden Tag schlimmer. Und dauernd kommt was neues dazu.

    Beim letzten MRT der HWS gab es u.a. Bandscheibenvorwölbungen sowie einen Bandscheibenvorfall und arthroseartige Verengungen der Nervenkanäle (Laiensprache). Die Neurologin fand dies aber unauffällig, da jeder zweite in meinem Alter das hätte.

    Die Chiropraktorin hat sich die LWS nochmal genauer angeschaut (waren etwas verschwommen, da Fokus auf HWS) und ist sich sicher, dass es da noch mindestens einen Bandscheibenvorfall gibt, der diverse Beschwerden in den Beinen auslösen könnte. Leider glänzte sie aber auch mit gefährlichem Halbwissen und sagte sowas wie, dass die Vererbung der ALS, gerade durch die Mutter natürlich nicht unwahrscheinlich sei...

    In 2 Tagen habe ich nochmal einen Termin bei einer anderen Neurologin.

    Ich habe ein wenig Hoffnung, dass mir hier der ein oder andere nochmal andere Möglichkeiten aufzeigt, was das ganze sein könnte, damit hätte ich etwas Futter für den Termin.

    Ich weiß auch, dass das Verschwinden und Wiederkehren der Symptome nicht für ALS spricht und auch das Kribbeln ist eigentlich kein ALS Symptom. Leider verdrängt mein Kopf das total und ich bin voll in dem Film drin, dass ich sterben werde und meine Kinder ohne Mutter aufwachsen. Es ist ganz düster in meinem Kopf, ich plane schon, wie wir hier den Alltag noch meistern werden bis es zu Ende geht und habe dauernd die schlimmen Bilder meiner Mutter vor Augen. Es ist ganz furchtbar und ich kann wirklich nicht mehr.

    Mein nächster Schritt wäre dann die erneute Einweisung ins Krankenhaus zur erneuten Überprüfung aller möglichen Sachen.

    MS wurde beim letzten Mal noch ausgeschlossen, da nur eine Läsion vorhanden war und das Nervenwasser unauffällig war.

    Für alle Tipps und mögliche Diagnosen, die nicht ALS heißen bin ich dankbar.

    Und ich wäre auch dankbar, wenn mein ALS Gedanke erstmal nicht weiter befeuert wird.

    Mir ist vollkommen klar, dass die Psyche einem viele Streiche spielen kann, erst reht nach meiner Vorgeschichte, aber ich kann mich nicht einfach drauf verlassen, dass das alles nur Hirngespinste sind, wenn mir das Laufen schwerfällt, Dinge aus der Hand fallen oder mir das Essen im Hals stecken bleibt.


    Danke!



    #2
    Mensch, da hast du schon eine Menge durchgemacht und deine zwei kleinen Kinder hatten dich bestimmt auch jetzt noch gut auf Trab. Respekt, was du geleistet hast. Es ist leider kein Wunder und überhaupt keine Seltenheit, dass sich sowas in Erschöpfung, einem wilden Bündel körperlicher Symptome und einer spezifischen Angsterkrankung äußert.
    (Stress, Trauma, Trauer können eine Angststörung auslösen. Und die Statistik sagt, dass es gerade bei Krankheitsängsten oft biografisch geprägt ist. Wer jemanden an Krebs verloren hat, hat dann oft eher Angst vor Krebs, jemand der jemand an Herzkasper verloren hat, hat Angst herzkrank zu sein und weil ALS so eine unglaublich erbarmungslose sehr sichtbare Erkrankung ist, die auch Angehörigen viel abverlangt, löst das vielleicht stärker wie andere Sachen oft echte Todesangst aus.)

    Ob deine körperlichen Symptome eine körperliche Ursache wie Bandscheibenvorfälle oder so haben, kann ich dir nicht sagen. Da bist du ja zumindest schon ordentlich durchgecheckt und das kannst du auch mit der Nachsorge-Empfehlung der Ärzte so weiter handhaben. Du sagst sehr richtig, dass ALS-Symptome nicht kommen und gehen und auch nicht gut passen. Das kannst du, zumindest rational, gerne abhaken.
    Aber die Psyche ist, egal ob Auslöser oder Verstärker, ein extrem wichtiger Punkt den du angehen kannst und solltest. Das sage ich explizit weil ich dich ernst nehme. Trauer allein macht die verrücktesten Sachen mit einem. Und wenn man dann nicht genug Platz und vor allen Zeit für die Emotionen hat, weil man zum Beispiel für die Familie "funktionieren muss", macht der Körper so richtig Alarm, weil man den nicht so leicht ignorieren kann. Deshalb ganz arge Hausaufgaben, gerade wenn du auch zukünftig für deine Kinder da sein willst: kümmer dich bitte um dich! Alles was dir gut tut, was dich entspannt und entlastet. Nimm jede Abkürzung, die Energie spart, forder Hilfe ein, um Zeit für Freunde, Sport/Bewegung, Interessen zu haben.
    Überleg Mal, ob du eine Psychotherapie machen möchtest, egal ob als Einzel- oder Gruppentherapie. Gerade in Gruppen profitieren viele vom Austausch mit Anderen und sehen ihre Gefühlswelt manchmal klarer, wenn sie die zum ersten Mal von genauso geschildert hören. Aber es gibt auch viele andere Angebote, von denen man in seiner Zeit wirklich profitieren kann. Gesprächsgruppen für Trauernde z.b. Ansonsten wäre vielleicht auch eine ernsthafte Auszeit toll, z.b eine Mutter-Kind-Kur oder eine psychosomatische Reha. Das ist natürlich kein Urlaub, da muss man dann schon auch mal ein bisschen was machen, aber eben was wovon man lange zehrt. Es kann schon sehr helfen wieder ein bisschen auf die Füße zu kommen, wenn man einfach dreimal am Tag essen hingestellt bekommt und sich nicht um Haushalt und Einkauf kümmern muss. Toll an Rehas ist auch, dass man in viele Bereiche mal reinschnuppern kann, ob das Malen ist oder Musik oder Bewegung oder Atemtherapie und sich bisschen durchschnuppern kann, was einem gut tut und was einem einfach nur auf die Nerven geht.
    Angenommen du hättest gerade eine Diagnose für Krebs oder ALS bekommen, würde ich dir, zusätzlich zur Versorgung der Erkrankung selbst, zu nichts anderem raten.
    Es braucht einfach viel Zeit bis man so viel Achterbahn, Tragödien und Veränderung verdaut hat. Sei geduldig mit dir und deinem Körper und wenn andere mit dir ungeduldig werden, darfst du auch einfach mal sagen: "Annemi, ich kann nimmi!"

    P.S.: Dinge aus der Hand fallen, das hatte ich auch, als ich keine Nacht mehr durchgeschlafen hatte, als mein Freund schon Hilfe beim Drehen brauchte. Der schlechte Schlaf in Kombi mit der Sorge hat zu so klassischen Fehlleistungen geführt. Im einen Moment halte ich ein Glas Wasser, im nächsten liegt das Glas auf den Boden und ich habe nicht mitbekommen, dass meine Hand losgelassen hat.
    Wenn der Neurologe keine klinische (also objektivierbare) Schwäche feststellt, ist das schon guter Grund zur Beruhigung.
    Bei ALS klappen bald Sachen wie den Schlüssel im Schloss umdrehen nicht mehr, während sich die Betroffenen meist völlig normal fühlen, also kein Schwächegefühl haben.
    Zuletzt geändert von Blixa; 13.10.2024, 15:49.

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      #3
      Carmen0284, mein Beileid für den Verlust deiner Eltern.

      Du hattest in den letzten Jahren ganz schön viel zu schultern und dies geht, wie du selbst schon geschrieben hast auch auf die Psyche.
      Ich denke du solltest jetzt den Termin bei den anderen Neurologen abwarten und was er/sie sagt und eventuell für Untersuchungen einleitet.

      Da du mehrere Bandscheibenvorwölbungen und ein Bandscheibenvorfall hast würde ich dort nochmal ansetzen und einen anderen Orthopäden bzw ein Spezialist für Wirbelsäule aufsuchen. Wenn die auf die Nerven drücken kann es zu den kribbeln, Schwäche usw in den Armen kommen.

      Auf keinen Fall deine ALS-Angst ansprechen auch wenn deine Mutti diese leider hatte. Er wird eh wegen Vorgeschichte bzw Familiären Umfeld Fragen.

      Viele Grüße

      Kommentar


        #4

        Ganz herzlichen Dank für eure Antworten!

        Meinen Reha-Antrag habe ich letzte Woche abgeschickt.

        Ich hatte auch eine Mutter-Kind-Kur beantragt. Die wurde abgelehnt mit der Begründung, dass mir mit einer Kur nicht zu helfen sei. Nun werde ich allein zur Reha, wenn diese genehmigt wird, um wirklich runterzukommen, ohne den Alltag mit Kindern.

        In unserem normalen Alltag bleibt wenig Zeit zum Verschnaufen mit den Kindern und dem neu gebauten Haus. Meine Eltern sind nicht mehr da, meine Schwiegereltern sind eine Stunde entfernt und auch bereits 70 und 80 Jahre alt. Da wir etwas abseits der alten Heimat gebaut haben, sind auch unsere Freunde nicht mal eben um die Ecke, um kurz mal die Kinder zu nehmen. Wir wuppen es komplett allein und gehen entsprechend echt auf dem Zahnfleisch.

        Psychologische Hilfe habe ich mir bereits geholt. Ich gehe regelmäßig zu einer Heilpraktikerin für Psychotherapie, die mir schon in der Vergangenheit viel helfen konnte. Ich denke aber schon, dass ich noch weitere Hilfe gut brauchen könnte.

        Die Tatsache, dass nur zwei Leute geantwortet haben, macht mich schon wieder nervös...und ich denke, dass vielleicht niemand etwas abseits von ALS dazu zu sagen hat?!

        Ich schaue nun mal, was mir der Termin am Dienstag bringt.

        Nochmal danke und einen schönen Abend

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          #5
          Das ist super, viel Erfolg mit der Reha! Das beruhigt mich zu hören, dass du auch Therapie durchaus schon angehst.
          Dein Leben ist echt viel. Du hast ja in kürzester Zeit einen kompletten Rollenwechsel hingelegt. Eben warst du noch selbst eine Tochter und jetzt bist du Vollwaise und zweifache Mutter.
          ​​​​​​Investiere so wenig Zeit und Nerven wie möglich in Arztbesuche/Diagnosesuche/Googeln, das ist Energie die du nicht hast und es lenkt den Fokus immer mehr auf Krankheit. Das kann eine echte Abwärtsspirale werden. Wenn du mit viel Organisation die Kinder für einen MRT-Termin verstaut bekommst, bekämst du sie in der selben Zeit auch für einen Massagetermin verstaut. Aber das erscheint einem gern nicht so ernst/lebenswichtig und deshalb fallen die guten Sachen als erstes hinten runter. Wenn du dich selbst überzeugen kannst, dass schöne Sachen machen oder auch nur mal gepflegt auf einer Bank sitzen und in den Wald starren, wirklich wichtig ist, dann bist du auf dem Weg der (sorry, das klingt immer so klebrig) Heilung.
          Kennst du das im Flugzeug, wenn sie bei den Sicherheitshinweisen sagen, dass man sich zuerst selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen soll, bevor man anderen, auch den eigenen Kindern, hilft? Das ist ein guter Tipp.

          Sei nicht nervös wegen weniger Antworten. Wir haben hier viele viele Leute mit ähnlichen Beschwerden wie deinen. Manche suchen immer weiter, manche verbessern sich stetig und schreiben dann nach Monaten ein Update, dass sie gelernt haben damit zu leben, manche hören einfach irgendwann auf hier zu lesen und zu posten (weil es oft nur die Angst füttert). Aber ich erinnere mich in den sechs Jahren, die ich hier bin, an niemanden, nicht einen Fall, der eine ALS-Diagnose bekam, ohne dass es von einem Arzt schon als plausible Möglichkeit gehandelt wurde und objektiven Kraftverlust/Muskelatrophie gab.
          Zuletzt geändert von Blixa; 13.10.2024, 20:37.

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            #6
            Hallo Carmen0284

            Habe Deine Geschichte aufmerksam gelesen und kann Dir sehr gut nachfühlen. Auch mein Vater hatte eine VERMUTETE ALS vor 6 Jahren. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon viele Jahre selbst diverse Symptome, welche mich auch auf die ALS Schiene brachten. (Massivste 24/7 Faszikulationen/ Kribbeln/ Vibrieren/ Zucken, extreme Schmerzen am ganzen Körper, Muskelerschöpfung und diverses mehr bis heute.)

            Bin seit 6 Jahren an einer ALS Spezialklinik bei einem Neurologen, der sich immer wieder viel Zeit nimmt für mich (Wir haben da wohl irgendwas in der Familie). Eine ALS habe ich bis jetzt nicht entwickelt, der Gentest war bis auf eine Variante unklarer Signifikanz ohne Ergebnis. Allerdings hat man bei mir andere Erkrankungen gefunden, die VORERST nicht mit ALS in Verbindung stehen - die Zeit wird es zeigen.

            Mein Tipp an Dich: Dein Leben so gut es eben geht leben. Geniesse den Tag, die kleinen Dinge (Natur, Freunde, Essen, Musik, Reisen, was auch immer) und sauge die schönen Momente auf... eben so, dass Du am Ende aller Tage - egal was Du dann in 100 Jahren auch haben magst - sagen kannst: "Ich hatte ein wunderschönes Leben" (s.ä. Zitat meines Vaters gegen Ende; er hatte es aufgeschrieben, da er nicht mehr sprechen konnte)

            Liebe Grüsse an Dich

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              #7
              Nun komme ich gerade von dem Neurologen Termin und bin einfach nur sprachlos.
              Sie hat sich den Bericht aus dem KH durchgelesen (von Dezember) und sagte dann, dass sie ja sonst Nix für mich tun könne. Erst auf Bitten hin durfte ich ihr dann netterweise meine aktuellen Symptome schildern.
              Sie sagte dann, dass sie nur Hände ODER Füße untersuchen darf. Da ihr EMG Gerät kaputt war, haben wir dann die Nervenleitgwschwindigkeit an den Beinen gemessen. Bei der Besprechung stand sie mit dem Rücken zu mir und ich stand noch in der Tür. „Ja sie hatten bestimmt kalte Füße oder? Ansonsten wäre die Messung auffällig, aber mehr kann ich auch nicht sagen. Kann viele Ursachen haben, aber da ist hier auch die Reise zu Ende“

              Nun habe ich immerhin eine Einweisung fürs Krankenhaus bekommen.
              kann es wirklich gar nicht fassen…
              Und der Ablauf der Messung war auch ein Witz.
              und nun muss ich natürlich erst wieder googeln, was die Auffälligkeit bedeuten könnte…



              ich kann echt nicht mehr


              Ergänzung:

              Termin für stationären KH Aufenthalt ist nun der 19.11.

              auf die Einweisung hat sie übrigens „Polyneuropathie unbekannter Genese“ geschrieben
              Zuletzt geändert von Carmen0284; 15.10.2024, 20:29.

              Kommentar


                #8
                Carmen0284, wenn die Beine zu kalt sind kann dies die Messung beeinflussen. Ich denke das die Ärztin das meinte aber dir gegenüber das nicht so ausgedrückt hat. Warum war der Ablauf der Messung ein Witz für dich?

                Ich denke, auch wenn du Symtome wie viele hier hast solltest du das was Blixa und Hansmeister dir geschrieben haben zu Herzen.

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                  #9
                  Carmen0284 Diese Neurologin klingt ja wirklich nicht wie eine Empathiekanone. An deiner Stelle würde ich mir keine Sorgen machen, diesen Termin einfach behandeln als hätte er nie stattgefunden (weil das ungefähr dem realen Erkenntnisgewinn entspricht) und bis zum 19.11. versuchen die Gedanken auf was anderes zu lenken. Was du mitnehmen kannst, ist dass sie in keiner Form alarmiert war, was ihr Fachgebiet angeht. Und so wie Du das schilderst, interessiert die sich auch gar nicht für andere Fachgebiete...

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                    #10
                    Sorry für die späte Antwort. Mit zwei kleinen Kindern ist es manchmal nicht so einfach, ungestört am Handy zu schreiben.

                    Das Warten bis zum Termin im Krankenhaus scheint mir schon jetzt ewig zu dauern.
                    Ich gehe in das Krankenhaus, in dem bei meiner Muter ALS diagnostiziert wurde. Dort ist seit kurzem eine neue Leitung in der Neurologie diese kenne ich bereits aus der ALS und Muskelsprechstunde aus einem anderen KH. Dort war ich regelmäßig mit meiner Mutter. ALS ist ihr Fachgebiet. Ich werde dort also in kompetenten Händen sein und mir sagen lassen, dass ich NICHT an ALS erkrankt bin.

                    Die Wahrscheinlichkeit, dass ich zeitgleich mit meiner Mutter erkranke ist doch auch einfach viel zu gering…
                    Ich brauche bloß dringend Hilfe…Symptome werden immer schlimmer.

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Nancy81 Beitrag anzeigen
                      Carmen0284, wenn die Beine zu kalt sind kann dies die Messung beeinflussen. Ich denke das die Ärztin das meinte aber dir gegenüber das nicht so ausgedrückt hat. Warum war der Ablauf der Messung ein Witz für dich?

                      Ich denke, auch wenn du Symtome wie viele hier hast solltest du das was Blixa und Hansmeister dir geschrieben haben zu Herzen.
                      Die Messung wurde zwischen Tür und Angel durchgeführt von der Sprechstundenhilfe, die gleichzeitig Telefon, Annahme und Messungen machte und mehrmals während der Messung Richtung Tür und Telefon brüllte, dass sie gerade nicht kann.
                      die Messung dauerte auch maximal 5 Minuten insgesamt.
                      Bei der letzten Messung lief das alles deutlich professioneller ab und dauerte ca 30 Minuten.

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                        #12
                        Zitat von Carmen0284 Beitrag anzeigen
                        Sorry für die späte Antwort. Mit zwei kleinen Kindern ist es manchmal nicht so einfach, ungestört am Handy zu schreiben.

                        Das Warten bis zum Termin im Krankenhaus scheint mir schon jetzt ewig zu dauern.
                        Ich gehe in das Krankenhaus, in dem bei meiner Muter ALS diagnostiziert wurde. Dort ist seit kurzem eine neue Leitung in der Neurologie diese kenne ich bereits aus der ALS und Muskelsprechstunde aus einem anderen KH. Dort war ich regelmäßig mit meiner Mutter. ALS ist ihr Fachgebiet. Ich werde dort also in kompetenten Händen sein und mir sagen lassen, dass ich NICHT an ALS erkrankt bin.

                        Die Wahrscheinlichkeit, dass ich zeitgleich mit meiner Mutter erkranke ist doch auch einfach viel zu gering…
                        Ich brauche bloß dringend Hilfe…Symptome werden immer schlimmer.
                        Auch ich war zeitgleich zu meinem Vater bei Neurologen (ich habe aber seit Kindheit erste Symptome) und hatte vermeintlich diverse "ALS"-Symptome. Bis heute entwickelte sich zum Glück keine ALS bei mir; was bis in 20 Jahren ist, weiss niemand. Ich geniesse mein Leben, so gut es eben geht.
                        Zuletzt geändert von hansmeister; 18.10.2024, 10:59.

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                          #13
                          Hallo,

                          auch ich kenne deine Symptome, zumindest sehr viele davon. Sie traten bei mir auch nach einschlägigen Momenten in meinem Leben auf und wurden, wenn nicht ausgelöst, durch meine psychische Verfassung sicherlich zumindest verstärkt. Ich möchte dir keine Krankheit ausreden, aber mal einen Schritt zurück machen schadet nicht.

                          Kommentar


                            #14
                            Danke richardb

                            die Symptome werden einfach immer stärker und krasser, sodass ich mir kaum noch vorstellen kann, dass es „nur“ etwas psychosomatisches sein soll…

                            Ich habe so unfassbar große Angst vor dem Termin im Krankenhaus…

                            Am Freitag habe ich ein Erstgespräch für eine Gruppentherapie bei einem Arzt für Neurologie und Psychiatrie. Ich bin gespannt…

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