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Muskelzucken, Schmerzen, keine Diagnose

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    Muskelzucken, Schmerzen, keine Diagnose

    Hallo zusammen,

    ich fange einfach mal ganz am Anfang an.
    Ich bin w, 38 Jahre alt, rauche nicht, trinke nicht, bin nicht übergewichtig o.ä.

    Anfang Dezember 2024 bemerkte ich, dass das obere Daumenglied an der rechten Hand zuckte.
    ich habe dem anfangs nicht viel Beachtung geschenkt, aber es hörte nicht mehr auf. Ab diesem Moment zuckte der Finger ohne Unterbrechung, bereits nach dem aufwachen.
    Ich habe -blöd wie ich bin, als angstpatient sollte ich es besser wissen- gegoogelt.
    bis dato beschränkten sich meine Ängste „nur“ auf Krebs, aber seit diesem Moment sind sie auf einem ganz neuen Level. Zwischenzeitlich zuckte auch mal der linke Daumen, aber immer nur sporadisch, jedoch die identische Bewegung.

    ich habe nach zwei Wochen die erste Panikattacke gehabt und wie wild telefoniert, um einen Neurologentermin zu finden.
    gelang mir nicht und als die Panik überhand nahm, verfrachtete mein Mann mich zur Notaufnahme.
    dort wurde ein CT vom Hirn gemacht, welches unauffällig war. Also wurde ich nachhause geschickt und sollte zum niedergelassen Neurologen, da der Neurologe im KH der Meinung war, mein Daumenballen wäre kleiner als auf der anderen Seite.
    Ich bekam Anfang Januar einen Termin beim Neurologen. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Zucken seit ca einer Woche nicht mehr, aber ich hatte Schmerzen in dem Handgelenk, sodass ich den Termin trotzdem wahrgenommen immer habe. Dort wurde die NLG gemessen. Beidseitig ganz leicht unter der Norm, sodass er mir Schienen gegen das Karpaltunnelsyndrom verschrieben hat.
    danach hatte ich weitere 4 Wochen Ruhe im Finger (kein Zucken).
    seit letzter Woche ist es wieder da und die Panik ebenso.
    heute war ich nochmal zum gleichen Neurologen, der meinte dann dass das Zucken untypisch ist für Karpaltunnel. Nun habe ich eine Überweisung für ein MRT der HWS bekommen. Und in meinem Kopf spukt die blanke Panik vor ALS.

    nochmal kurz zusammengefasst:
    - mitte Dezember 24 bis Anfang Januar 25: durchgehendes Zucken im daumen
    - anfang Januar bis Anfang Februar: keinerlei Zuckung im Daumen, völlig „normal“
    -seit letzter Woche wieder zucken

    meine Frage: sprechen diese Pausen der Zuckungen für ALS? Oder wäre das dann durchgehend? Kraftverlust habe ich keinen, zumindest merke ich nichts und kann alles genauso machen.
    ab und an kribbelt meine rechte Hand.
    Ich habe keine Rückenschmerzen. Kann das von der HWS kommen?

    ich weiß, hier sind keine Ärzte. Aber ich muss irgendwo hin mit meiner Angst. Beim Neurologen habe ich das nicht angesprochen, weil ich befürchte, nicht ernst genommen zu werden.

    #2
    1fachich, also bis jetzt spricht gar nichts für ALS, wie kommt man nur auf sowas? Auch wenn dein Neurologe es im Moment nicht einordnen kann oder sich vllt auch blöd ausgedrückt hat, spricht doch momentan überhaupt nichts für ALS. Wenn die Schienen doch so gut geholfen haben warum trägst du diese nicht ab und zu mal. Am besten ist, du sucht dir für deine Ängste einen Psychologen, dieser kann dir bei deinen Ängsten helfen. Manchmal tut es auch gut mit neutralen Personen zu reden und nicht mit Freunden oder Familie. Ein Psychologe sieht deine Probleme auch aus einem anderen Blickwinkel wie vllt deine Familie.
    Und bitte lasse das Googeln sein, bringt dich nicht weiter außer noch mehr Angst und du kommst aus dieser Angstschleife nicht mehr raus.
    Gruß Nancy

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      #3
      Nancy81
      Danke für deine Antwort!
      wie kommt man auf sowas? Leider durch Google.
      und der Algorithmus tut sein übriges bei den Suchergebnissen.
      Ich trage die Schienen jede Nacht.

      Das Thema Therapie steht auf meiner „to do“ Liste. Leider stehe ich nur auf Wartelisten, da die Therapeuten alle überlaufen sind.
      zum Glück kann ich mit meinem Mann gut sprechen, er sieht das ganze nüchtern und sagt, wenn was 4-5 Wochen gar nicht mehr gezuckt hat und nun wieder zuckt, kann es keine ALS sein.
      und dennoch ist die Angst einfach da.

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        #4
        1fachich, schön das du schonmal eingesehen hast das der Algorithmus von Google dir solche Sachen anzeigt.
        Es ist doch gut wenn du dich schon gekümmert hast und auf den Wartelisten steht, das zeigt doch das du gewillt bist an diesem Problem zu arbeiten. Ich glaube du bist auf einem guten Weg, vllt solltest du mal versuchen dich nicht mehr zu sehr darauf zu versteifen (ich weiß, es ist leicht gesagt), dich mal nicht ständig beobachtet auch wenn es schwer fällt.
        Tue dir mal was gutes um dich abzulenken und nicht Dr. Google fragen.

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          #5
          Das Zucken hat nicht mal Krankheitswert und ist ein absolutes Nebensymptom von ALS. Was dein Mann sagt, ist Unsinn, Das generalisierte Zucken, was ganz, ganz viele Menschen haben unterliegt keinen Regeln. Man kann also aus der Art des Zuckens, wie häufig, ob Hot-Spots, oder auch Pausen im Zucken überhaupt nichts schließen. Aber es ist ganz sicher kein ALS. Die macht sich ganz anders bemerkbar.

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            #6
            kadan
            auch dir vielen Dank für deine Antwort!

            Ich denke mein Mann bezieht die Aussage darauf, dass er nach meiner Panikattacke natürlich auch gegoogelt hat und gelesen hat, dass die Zuckungen bei ALS durch das absterben des Muskels (Nervs? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Google auch lieber nicht, denn dann finde ich nur neues Futter für meine Angst) kommt und das „sterben“ des Muskels keine mehrwöchige Pause machen würde.

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              #7
              Wie schon gesagt, dass Muskelzucken ist ein absoluter Nebenschauplatz bei ALS. Das eigentliche Kardinalsymptom hast du nicht, also ist es kein ALS. Mal ganz abgesehen davon, dass ALS extrem selten ist. DIeses Zucken tritt wie gesagt bei ganz vielen Menschen auf und ist als solches völlig unbedenklich.

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                #8
                kadan

                vielen Dank nochmal für deine Antwort und auch, dass ich (trotz Eingeständnis meiner angsterkrannung) ernst genommen werde!

                mir hatte die Aussage des Neurologen solche Angst gemacht, dass der rechte Daumenballen flacher sei als der linke. Optisch hat sich das seit Anfang Januar nicht verändert (es ist eine leichte Kerbe zu sehen). Aber war das nicht vielleicht schon immer so? So genau hab ich meine Hände nie beguckt. Der Verstand sagt mir, wenn diese Kerbe Muskelschwund wäre, dann müsste ich eine schwäche spüren, nach so vielen Wochen.

                ach man. Ich muss meine Energie in Therapeutensuche stecken; da trete ich leider auf der Stelle und ohne professionelle Hilfe komme ich da nicht raus.

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                  #9
                  Vielleicht kann ich dich etwas beruhigen.
                  ich hatte auch seit ca Anfang Dezember Taubheitsgefühle und Missempfindungen in der rechten Hand und Unterarm.
                  Dazu wirklich ganz starkes Muskelzucken aller Finger dieser Hand.
                  Alles eine längere Geschichte, aber um es abzukürzen:
                  mir wurde ein Karpaltunnel- und Nervus Ulnaris Syndrom diagnostiziert. Dazu wurde gesagt, dass das Muskelzucken damit nicht zusammen hängen könnte, da bei o.g. Syndromen nur die sensorischen und nicht motorischen Nerven betroffen seien.
                  Habe mich den ganzen Dezember damit gequält und abgewartet.
                  Anfang Januar habe ich mir dann, nachdem ich beim Orthopäden war (Termin mit meiner Tochter, hab es nur nebenbei erzählt) Eine Handgelenkschiene geholt und diese konsequent nachts getragen (bis jetzt).
                  Dazu eine Epicondilytis Spange (quasi Bandage für unter den Ellenbogen), diese bei Belastung tagsüber getragen.
                  Und nach einigen Tagen war das Zucken komplett verschwunden, ebenso wie die Taubheit.
                  Obwohl das Zucken ja angeblich nicht vom Karpaltunnel kommen konnte :-)

                  Versuch das mal. Beides kostet nicht viel bei Amazon oder gibt’s auf Rezept.

                  Für ALS spricht nichts bei dir.

                  LG

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                    #10
                    1fachich Deine Daumenballen waren wahrscheinlich schon immer unterschiedlich. Menschen sind unfassbar asymmetrisch, aber so lange es einem gut geht, kommt man nicht mal auf die Idee sich so genau zu beobachten. Ich bin froh, dass du deine Angststörung hier gleich erwähnst, weil sie perlt sowieso aus dem Text hervor. Und ich gebe dir recht, bitte lass dieses Forum hier und konzentriere dich auf Therapeutensuche und/oder eine stationäre Therapie. Dein Mann klingt vernünftig, verlass dich auf ihn, aber nicht immer auf deine eigenen Gedanken. Die Angst bzw. eine hypochondrische Störung reden einem bescheuerte Sachen ein.
                    Eine gute Freundin von mir hat auch immer wieder Angst Krebs zu haben, weil ihre Mutter dran gestorben ist. Aber sie weiß, dass die Art der Angst irrational ist. Sie hat allein und auch mit ihrer Therapeutin gute Strategien entwickelt, um die Angst auszutricksen und mit ihr umgehen zu können, ganz bewusst. Die Angst geht vielleicht nie ganz weg, aber du kannst lernen sie wie einen scharfen Hund an der kurzen Leine zu führen.

                    Ach so, nach ALS klingt bei dir natürlich nichts, aber das weißt Du im Grunde selbst. Beim Googlen muss man auch ganz schön weit nach unten scrollen bis ALS als Worst Case Szenario von Zuckungsauslösers unter all den viel wahrscheinlicheren Sachen davor kommt.
                    Zuletzt geändert von Blixa; 12.02.2025, 01:10.

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                      #11
                      Guten Morgen und vielen Dank an alle!

                      Tina2016 Danke für deinen Erfahrungsbericht und Tipps. Die Schienen habe ich bereits und trage sie.
                      es ist beruhigend zu hören, dass auch bei dir das Zucken durch den Karpaltunnel kam

                      Blixa auch dir herzlichen Dank.
                      bislang begrenzten sich meine Ängste ebenfalls wie bei deiner Freundin auf Krebs. Auch ich habe meine Mutter daran verloren, sie erkrankte das erste Mal, als ich noch ein Kind war. Verstorben ist sie letztendlich, als ich Anfang 20 war.
                      diese ALS Angst ist neu. Leider muss man gar nicht so viel suchen, um dabei zu landen. Und wieder einmal muss ich lernen: Finger weg von Google.
                      Nun ist das Kind aber in den Brunnen gefallen und ich muss es irgendwie abschütteln. Eure Antworten und Schilderungen haben mir sehr geholfen.

                      danke; dass ihr mich trotz allem ernst nehmt!

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                        #12
                        1fachich Hat denn der örtliche Neurologe die Grössenunterschiede der Daumenballen bestätigt? Vermutlich nicht, dann sonst hätte er ein EMG des Daumenballens gemacht um festzustellen, ob der Muskel noch voll arbeitet oder sich ein gelichtetes Interferenzmuster zeigt. Die Zuckungen sind, wie bereits von den anderen Mitgliedern hier schon ausgeführt, völlig unspezifisch und ohne Krankheitswert.

                        LG

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                          #13
                          Marillian ja, er sah es auch, meinte aber das könnte durch das Karpaltunnelsyndrom sein.
                          er machte die NLG-Messung und anschließend klebte er auf diesen Muskel bei einer anderen Untersuchung eine Elektrode, dann musste ich den Daumen gegen die Spitze des kleinen Fingers drücken. Weiß nicht, wie die Untersuchung hieß. Die Messung war beidseitig in Ordnung, der Muskel arbeitet seitengleich.
                          Verändert hat sich da auch in den letzten 6 Wochen nichts, weder optisch noch Kraftverlust

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                            #14
                            1fachich Dann hat er mit einer Oberflächenelektrode gemessen. Ein (stark ausgeprägtes) Karpaltunnelsyndrom kann die Handinnenflächenmuskulatur ( zu dieser zählt auch der Daumenballen) schwächen. Die Handaussenmuskulatur (z.B. der Muskel zwischen Daumen und Zeigefinger) wird durch andere Nerven versorgt. Somit wäre ein Muskelrückgang der Handaussenmuskulatur nicht mit einem Karpaltunnelsyndrom zu erklären. Bei dir liegt also wahrscheinlich ein stärkeres Karpaltunnelsyndrom vor.

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                              #15
                              Marillian

                              danke für deine Einschätzung!
                              Ich denke du hast recht. Es ist nun auch so, dass diese Stelle schmerzt, was für KPT spricht.
                              wäre der Muskel am abbauen, hätte ich sicherlich einen Kraftverlust bemerkt. Dem ist aber nicht so, das einzige was ich spüre ist ein ziehen bei Belastung und ein kribbeln in der Hand

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