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    Wer kann helfen?

    Hallo,

    habe hier vor kurzem meinen Verlauf beim Unterforum der ALS eingestellt … und dann wieder gelöscht, nachdem sich einige User echoviert hatten. War gar keine böse Absicht, ich hatte nur die Krankheit - die zum Ausschluß auf meiner KH-Einweisung stand - gegoogelt und da kamen halt lauter Links zur ALS. Wußte vorher gar nicht, was das ist.

    Nun war ich im Krankenhaus und bekam leider keine Diagnose. Das ist sehr unbefriedigend, weshalb ich es hier im Forum nochmal versuche. Eventuell hat hier jemand noch Ideen, die mich weiter bringen können. Zum Ablauf:
    • Juni 2015: HNO Infekt, danach ungewöhnlich schwach
    • Juli: Presynkope nach Tragen einer schweren Last, danach Langzeit EKG o. B.
    • August: Stich mit rotem Ring in Italien
    • 10 Tage danach Schwindel und Standunsicherheit
    • keine Kraft zum Wandern obwohl eigentlich sehr sportlich
    • Grundsätzliche Probleme mit Kraftanstrengungen
    • September: beim essen extrem tief in die Mitte der Zunge gebissen, eine Woche bis zur Ausheilung, damals erstmals Zuckungen der Zunge am rechten Rand bemerkt, die können laut HNO aktuell aber nicht mit dem Biß in Verbindung stehen, da Narbe in der Mitte und Fibrillationen z. T. weit weg davon sind.
    • Antibiose mit Doxy 300mg/d (2 Wochen) und Metronidazol 1500mg/Tag (1 Woche) wegen v. a. Borreliose
    • Unter Antibiose beginnt Muskelzucken immer an anderen Stellen wechselnd (Kinn, Beine, Arme, Hände, Rücken, Leiste), bis heute zuckt es immer mal wieder, aber bis auf Zunge nirgends konstant, sondern immer wechselnd (kommt und geht)
    • Intentionstremor der Hände (bis heute)
    • rechter Unterarm immer wieder verkrampft und ermüdet, bis leicht schmerzend (bis heute)
    • Waden verkrampft
    • Oktober: Annahme eines Burnouts, entsprechende Rücknahme in Familie und Beruf, jedoch keine Besserung
    • November: Hausarzt schaut neben den unspezifischen Problemen die Zunge an und empfiehlt Abklärung stationär, da einseitige Atrophie und Faszikulationen zu sehen sind. Atrophie kann nicht psychosomatisch sein.
    • Krankenhausaufenthalt: Röntgen Lunge, Sono Bauch, Blutuntersuchung, MRT Kopf mit hoher Auflösung des Hypoglossus, SEP, ENG, TMS, kleines EMG, Liquor alles ohne Befund, Genetik SBMA: negativ
    • leicht erhöht sind im Blut die Leukos und die Makrophagen (spricht für eine Immunreaktion im Körper, obwohl ich keinen Infekt gespürt habe), die Immunglobuline im Liquor sind zu niedrig, kein erhöhter CK Wert im Serum, keine Antikörper auf Borreliose im Serum oder Liquor, Eiweiß im Liquor normal, keine Zeichen für MS, keine Auffälligkeiten bei der körperlichen neurologischen Untersuchung bis auf lebhafte Reflexe in den Armen und natürlich die Zunge, keine Pyramidenbahnzeichen.
    • Das Krankenhaus schreibt: beim HNO Konzil wurde eine etwas plumpe Beweglichkeit und Ungeschicklichkeit der Zunge festgestellt. Die rechtsseitige Atrophie der Zunge mit Fibrillationen bis angedeuteten Faszikulationen ist auffällig und muß weiter beobachtet werden. Danke, aber das hatte mein Hausarzt auch schon festgestellt und mich deshalb ins KH geschickt.


    Was mache ich jetzt? Der Zunge weiter beim atrophieren zuschauen? Ohne Diagnose? Die Zunge hat sich in den letzten 2 ½ Monaten definitiv verändert. Am Anfang waren da nur 1-2 Stellen mit Fibrillationen, dann kamen so kleine Rillen an diesen Stellen, dann immer mehr zuckende Stellen, die Rillen wurden oben zu Kerben und Längsrinnen und an der Seite zu Löchern und jetzt ist es also eine deutlich sichtbare rechtseitige Atrophie. Und es zuckt munter weiter, rechts oben, vorne rechts an der Seite und auch unter der Zunge.
    Schlucken geht derzeit ohne Probleme, Bewegen der Zunge in beide Backen auch. Beim Sprechen habe ich manchmal ein Gefühl diskreter Probleme (Nachfragen anderer, die mich wohl manchmal nicht verstehen).
    Wenn da was am Hypoglossus wäre, hätte man dann nicht sicher im MRT was sehen müssen? Wenn es nicht der Hypoglossus ist, dann bleibt doch nur das untere Motor Neuron, oder?
    Bei dem was ich so lesen konnte, ist eine einseitige Atrophie der Zunge bei der ALS eher unüblich, dort beginnen die bulbären Probleme angeblich meistens bilateral. Stimmt das mit den Erfahrungen der Beteiligten? Kann man das überhaupt sagen, wenn jede ALS anders verläuft? Kann mir dazu jemand was sagen, ob sich das mit den eigenen Erfahrungen deckt?
    Gelesen habe ich noch, daß auch Viren, wie z. B. eine chronisch reaktivierte EBV den Hypoglossus beeinträchtigen können. Eine Virusinfektion würde auch die gesamte übrige breit gestreute Symptomatik erklären und EBV hatte ich mit 17 ziemlich langwierig. Aber müßte man dann im MRT mit Kontrastmittel nicht eine Entzündung des Hirnnervs sehen, ähnlich wie bei einem Herd der MS? Könnte so ein Virus 2,5 Monate lang die gleichen Bereiche affektieren und zur Atrophie führen?

    Eine einseitige Hypoglossusparese soll in ganz seltenen Fällen auch bei der MMN vorkommen. Da würden auch wieder die Probleme im Unterarm passen. Der rechte Unterarm ermüdet recht schnell, z. B. bei Bedienung Smartphone oder Lenken im Auto. Das sind wohl die Muskeln, die die Finger strecken und beugen, aber da wurde bisher kein EMG gemacht. Für eine MMN müßten laut Web Leitungsblöcke nachgewiesen werden. Wenn gar kein EMG in den Muskeln gemacht wurde, kann das ja nicht festgestellt worden sein, oder?

    Ist das normal, daß eine Neurologie in einem namhaften Krankenhaus nicht bis zu Ende untersucht und einen einfach wieder nachhause schickt, weil man ja noch schlucken kann und die einseitige Atrophie der Zunge in der Momentaufnahme nicht bedrohlich ist? Sollten die nicht alles in Bewegung setzen, um zu einer Diagnose zu kommen, um je nach Ergebnis möglichst frühzeitig therapieren zu können (Riluzol bei ALS oder IV-IG bei MMN oder bei einer möglichen Virusinfektion). Oder vermuten die Ärzte vielleicht bereits eine unpopuläre Diagnose und brauchen aber noch mehr Progression, um sicher zu seien?

    Ohne Diagnose zu sein, ist bitter. Wer hat Ideen oder Ratschläge, was ich noch tun kann, um Licht ins Dunkel zu bringen?
    Zuletzt geändert von Familienvater; 30.11.2015, 17:49.

    #2
    Hallo Familienvater,
    gib dich in Behandlung bei nem gescheiten Neurologen und lass da ein EMG von deinem Arm machen. Wenns da Aufälligkeiten gibt, würd ich sagen: Hey schaut her, es betrifft nicht nur meine Zunge. So hast du was in der Hand und kannst die Ärzte zu weiteren Untersuchungen bewegen.

    LG

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      #3
      Das mit dem EMG ist richtig. Außerdem verstehe ichnnicht, warum sie kein MEP gemacht haben?
      Anca , Ana, Autoimmunkomplexe wurden alle gemacht?

      Ich habe einen erhöhten c1q bindenden Autoimmunkomplexe und auch einen Tremor. Den sich noch keiner zum zucken dazu erklären kann. Hast du kalte Hände und Füße? Ck war unauffällig oder?

      Lg
      m
      Zuletzt geändert von Gast; 30.11.2015, 20:33.

      Kommentar


        #4
        Soweit ich das verstehe ist das MEP = TMS. Gezielt nach Auto-Immun-Markern wurde wohl nicht gesucht, so wie ich das verstehe.

        Habe bereits einen Folgetermin beim Neurologen. Besonders kalte Finger kann ich nicht bestätigen, jedoch schlafen mir Finger und Füsse häufiger ein, was ich früher so nicht hatte.

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          #5
          Ok... Wenn das MEP Ok war ist es schon mal gut. Frag nach ob man anca, Ana usw.
          Lg
          m

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            #6
            Zitat von Familienvater Beitrag anzeigen

            • Antibiose mit Doxy 300mg/d (2 Wochen) und Metronidazol 1500mg/Tag (1 Woche) wegen v. a. Borreliose
            • Unter Antibiose beginnt Muskelzucken immer an anderen Stellen wechselnd (Kinn, Beine, Arme, Hände, Rücken, Leiste), bis heute zuckt es immer mal wieder, aber bis auf Zunge nirgends konstant, sondern immer wechselnd (kommt und geht)


            Servus,

            wieso kommt mir das bekannt vor? Kann ja ein Mega-Zufall sein, dass seit dem Antibiotika die Post so richtig abgeht.

            Ich glaube aber nicht an Zufälle, wenn sie zu regelmäßig auftreten...

            Habe keinen konkreten Tipp für dich, außer:

            Mach Bilder in regelmäßigen Zeitabständen, dokumentiere die Veränderung deiner Zunge damit und nimm die Bilder immer mit zu den Ärzten.

            LG

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              #7
              Moin Familienvater,

              mein Doc hat mal zu mir gesagt, es dauert ca. 3 Monate bis ein Medikament aus dem Körper "geschwemmt" ist und damit auch meistens die Nebenwirkungen eines Medikaments.

              Du schreibst Verdacht auf "Burn out" im Oktober....!

              Wir haben heute den ersten Dezember!
              Selbst wenn es so wäre das du Familär und Beruflich etwas geändert hättest, glaube ich nicht das du in der Kürze eine Veränderung bemerken würdest.
              "Burn out" kommt doch auch nicht von heut' auf morgen!

              Und immer mit dem "schlimmsten rechnen" trägt auch nicht gerade dazu bei seinen Körper ordentlich ruhen zu lassen.

              Lg, Sharon

              Kommentar


                #8
                @Haribo: inzwischen sieht jeder Laie die einseitige Atrophie der Zunge. Das schreitet leider konstant voran. Es sind 5 mm tiefe Kerben und an der Seite Löcher entstanden. Bewege ich die Zunge zum Gaumen, sieht man rechts vom Zungenbändchen ungefähr halb so viel Muskel wie links. Die permanenten Fibrillationen sind auch nicht zu übersehen. Das ist definitiv neurologisch, die Frage ist nur noch: habe ich vielleicht Glück und es ist therapierbar ...

                @Sharon: ein Burnout kann nicht zu Fibrillationen (Zeichen der Denervierung) und ausgeprägter Atrophie führen. Das haben zwischenzeitlich 3 Fachärzte unabhängig voneinander ausgesagt. Es ist wohl Standardprogramm mancher Neurologen, daß sie erst mal Psychosomatik diagnostizieren, wenn eine einschleichende Symptomatik noch nicht aussagekräftig zu deuten ist. Über den Punkt bin ich aber hinaus (siehe oben). Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich sagen (lassen) wird schon wieder und ignoriere doch einfach alles und untätig ihrem Schicksal entgegen gehen. Ich schreibe hier auf der Suche nach Hoffnung und weil das Schreiben mir ein Gefühl der Handlungsfähigkeit gibt. Mag sein, daß ich alles eh nicht ändern kann, aber zumindest habe ich dann alles versucht.

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                  #9
                  Ich Zitiere

                  "......Die Atrophie ist zweitrangig und ein eher nebensächliches Symptom, das schwer zu quantifizieren ist und nicht unbedingt den Stand des Fortschreitens wiedergibt. Die eigene Wahrnehmung ist dazu auch sehr subjektiv..."


                  Das hat mir mal jemand geschrieben.

                  Ich glaube zwar, das ist Ansichtssache aber ich finde es gleichzeitig auch ein wenig "beruhigend".
                  Soviel zu Atrophie.
                  Zur Hoffnung....
                  Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen warum immer geglaubt wird " .....was ich habe ist sicher nicht heilbar...."
                  wenn doch niemand diese Diagnose gestellt hat.
                  Und so lang niemand eine solche Diagnose stellt, hat man doch Grund genug Hoffnungen zu haben!


                  Du gibst diese ja aber schon auf, in dem du schreibst...."mag sein, dass ich eh nichts ändern kann aber dann habe ich wenigstens alles versucht"...

                  So bescheuert das jetzt auch klingt, freu' dich doch erstmal darüber, dass bei dir bisher nichts schlimmes gefunden wurde!

                  Natürlich ist es blöd wenn man nicht weiß was man hat, die Suche sollte man auch nicht aufgeben! Aber sich von vornherein verrückt machen und an Dinge zu glauben die definitiv nicht vorhanden sind, ist ebenso verrückt.

                  Sharon

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                    #10
                    Zitat von Familienvater Beitrag anzeigen
                    Soweit ich das verstehe ist das MEP = TMS. Gezielt nach Auto-Immun-Markern wurde wohl nicht gesucht, so wie ich das verstehe.

                    Habe bereits einen Folgetermin beim Neurologen. Besonders kalte Finger kann ich nicht bestätigen, jedoch schlafen mir Finger und Füsse häufiger ein, was ich früher so nicht hatte.
                    eingeschlafene Finger und Füße hatte ich das gesamte letzte Jahr, da haben die Finger auch noch halbwegs normal angesehen. 1 Jahr später (jetzt) sind meine Finder dünn, faltig und frieren permanent.
                    davor ist mir nur oft aufgefallen (vor Ca 2 Jahren) das sich meine Kl, Haare auf den Händen immer aufgestellt haben.Obwohl es nicht kalt war. Offenbar waren da die Nerven schon ein bisschen durcheinander?
                    Und das ich immer so einen eigenartigen Schauder am Rücken runter hatte, aber nur auf einer Seite.

                    Ausserßem habe ich am Schienbein rechts und links bindegewebeentzuendungen. Und auch permanent Sehnenscheidenentzündung an den Handgelenken.

                    dieser autoimmunwerte den du da hast, für was ist der verantwortlich? Warst du schon mal bei einem guten Internisten oder Rheumatologen?

                    Lg m

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                      #11
                      @Sharon: ich möchte mich hauptsächlich auf objektivierbare Symptome konzentrieren. Alles andere kann in der Luft zerrissen werden und ist im Zweifel somatoform. Da die Zunge rechts vom Bändchen nur noch halb so viel Muskel hat wie links und dauerhaft fibrilliert, ist das eine objektive medizinische Tatsache. Es wurde ja auch schriftlich diagnostiziert jedoch ohne die Ursache zu benennen.
                      Deswegen suche ich jetzt nach möglichen Erklärungen für diese objektive Symptomatik. Ich versuche in Erfahrung zu bringen, was ich selber noch anstoßen kann, um Ursachen zu erhärten oder auszuschließen.
                      Zur Hoffnung: die bisherige Progression der Symptomatik läßt bestimmte Ursachen als möglich erscheinen: dazu gehören theoretisch infauste Krankheiten wie ein Frühstadium einer progressiven Bulbärparalyse (als Unterart der ALS) ebenso dazu, wie therapierbare Erkrankungen wie z. B. eine Multifokale Motorische Neuropathie oder aber auch Viren (z. B. CAEBV) mit ebenfalls nicht zu schlechter Prognose. Natürlich hoffe ich nicht auf eine infauste Krankheit. Dennoch schließe ich die Möglichkeit einer solchen Erkrankung nicht kategorisch aus und denke auch das durch.
                      Leider fehlt mir die praktische Erfahrung um die Theorie abzugleichen. Deshalb bin ich hier. Hier sind Menschen mit praktischen Erfahrungen, die mich vielleicht weiter bringen können.
                      Ärzte, die mich nicht kennen, sind nachvollziehbarerweise zurückhaltend mit Aussagen der Art: "es könnte dies oder das sein". Ärzte mit langjährigem Vertrauensverhältnis sind da offener.
                      Da die genauen Mechanismen aller vorgenannten möglichen Ursachen bisher medizinisch nicht wirklich verstanden wurden, bleibt immer eine gewisse Restunsicherheit. Kommunikation auf allen Ebenen hilft mir, ein eigenes Bild zu entwickeln und vielleicht schneller zu einer möglichen Diagnose zu kommen mit der Möglichkeit dann etwas zu unternehmen.

                      @medien wien: Mein Hausarzt ist ein sehr guter Internist und virale Test laufen gerade. Rheumatologische Ansätze sehe ich eher nicht. Mein objektivierbares Problem ist die Zunge und das ist definitiv neurologisch, denn hinter der Zunge gibt's nur noch Hirnnerven und die Motorneuronen in der Medulla. Klar kann da auch ein AI Prozess dahinter stecken, aber das muß schon zu konkretisieren sein, bevor ich mich darauf einlasse. Ich springe nicht auf jeden Zug.

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                        #12
                        Ok.
                        Ich habe im übrigen auch einen minimalen zungen Tremor oder zittern. Bzw. einen Kiefertremor.
                        auch bei mir sind alle EMG bis jetzt aus dem heurigen Jahr in Ordnung. Genauso wie das MEP. Welches nach Aussage eines Professors in Wien eine als und eine ms eher ausschließt


                        lg
                        m
                        Zuletzt geändert von Gast; 01.12.2015, 20:56.

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                          #13
                          Hallo,

                          ich habe ein ganz interessantes Update. Da meine Fibrillationen der Zunge und das Muskelzucken im Rest des Körpers unter Einnahme von Antibiotika wegen einer vermuteten Borreliose begannen, habe ich zu Metronidazol nochmals recherchiert.
                          Interessant ist dabei folgender Link: http://www.arznei-telegramm.de/html/...205054_01.html von dem ich hier einen Teil zitiere: "Jahre anhaltende oder innerhalb von Monaten abklingende Beschwerden
                          beruhen möglicherweise auf peripherer axonaler Degeneration infolge Bindung von Metronidazol an neuronale RNA und Behinderung der Proteinsynthese (BRADLEY, W.G. et al.: BMJ 1977; 2: 610-1)."

                          Das was dort 1977 bereits für die Schädigung von Axonen in peripheren Nerven beschrieben wurde, ist nichts anderes als der seit einigen Jahren für die ALS identifizierte Prozess im Bereich der Nervenkerne. Es liegt nahe, daß bei mir die hohe Dosis von 1500mg Metronidazol pro Tag eine neuronale Schädigung verursacht hat. Da mein Prozess bisher deutlich progressiv ist und sich die Atrophie der Zunge nun auch deutlich sichtbar auf die andere Seite der Zunge ausgeweitet hat, bzw. dort beginnt, ist aktuell eine progressive Schädigung der Hypoglossus-Kerne anzunehmen. Metronidazol war wahrscheinlich der Anstoß einer Kettenreaktion.
                          Internist und Neurologe stimmen dem nach heutigen Arztbesuchen zu.

                          Ich werde jetzt wohl demnächst nochmal eine stationäre Runde drehen ...
                          Zuletzt geändert von Familienvater; 12.01.2016, 22:05.

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                            #14
                            Aber die Schaedigung der Nerven hat nur waehtend der Einnahme des Medikaments stattgefunden? Weisst du da schon irgendwas? Das Medikament wird doch relativ schnell wieder abgebaut oder?

                            Kommentar


                              #15
                              Das dachte ich bisher auch. Das muß aber nicht sein.

                              Wenn das Medikament - ein AB ist ja prinzipiell nichts anderes als ein Toxin - an die RNA bindet, dann wird das nicht abgebaut. Es befindet sich praktisch im Zellkern. Die folgende Behinderung der Proteinsynthese ist nichts anderes als der TDP43 Ansatz zur Erklärung der ALS. TDP43 ist normalerweise im Zellkern und räumt dort auf. Bei der ALS verläßt es jedoch den Zellkern und verklumpt dann im Außenbereich der Zelle. Die Zelle geht unter. Es entsteht eine Kettenreaktion der mutierten Proteine, die auch die Nachbarzellen befällt. Das ergibt dann die Degeneration. Das AB leistet nur den Anstoß, sozusagen die erste Mutation im Bereich der RNA.

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