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Muskelschwäche, Faszikulationen, Zittern

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    Muskelschwäche, Faszikulationen, Zittern

    Hallo zusammen,

    ich lese schon eine ganze Weile hier im Forum mit und muss/möchte mich heute einmal an euch wenden, da mir in letzter Zeit leider einige Symptome
    an mir aufgefallen sind, die mich schon recht beunruhigen.

    Kurz zur Entstehung meiner "Symptomatik":

    Vor gut 8 Monaten wurde meine kleine Familie durch eine folgenschwere Diagnose eines Pädiaters aus der Bahn geworfen: Mein einjähriger Sohn ist leider an einer spinalen Muskelatrophie erkrankt, die ihn bereits ab Geburt / der jüngsten Kindheit von unserer Pflege abhängig macht. Glücklicherweise haben wir die Möglichkeit bekommen, an einem Härtefallprogramm für ein neues Medikament teilzunehmen, dass uns aktuell ein wenig Hoffnung gibt.

    Bereits vor der Diagnosestellung und dem geäußerten Verdacht des Arztes "schwacher Muskeltonus, Fibrillation der Zunge, ..." wollte ich die resultierende Krankheit nicht wahrhaben, obwohl alle Symptome passten. Ich strecke selbst meine Zunge im Spiegel heraus und bemerkte bei mir ein ähnliches, wenn auch gröberes Zittern. Auch dieses "das hab ich doch auch, dass kann nichts schlimmes sein" änderte nichts am positiven Gentest, der die Krankheit final bestätigte.

    Nun kommen wir zu meinen Problemen:

    Vor und nach der Diagnose meines Sohnes fehlte mir mehrere Wochen der Appetit und mein Körpergewicht fiel plötzlich. Innerhalb von nur 4 Wochen verlor ich ca. 11 kg und (obwohl ich mich früher eher darum sorgen musste, nicht zu viel zu essen) konnte ich mich nicht dazu aufraffen etwas zu mir zu nehmen. Vor ungefähr 8 Wochen lief ich auf Arbeit in einer Besprechungszimmer und merkte auf dem Weg dorthin, dass meine Beine kurzzeitig wacklig wurden. Ich denke ihr kennt dieses Gefühl, wenn man Prüfungsstress /-Angst hat.

    Nach maximal 5 Metern Gehstrecke war das Gefühl vorbei und ich achtete nicht weiter darauf.

    Vor ca. 4 Wochen bemerkte ich ein Zittern der beiden Hände (links stärker), was mich nun doch etwas nervös machte. Eine Woche später flog ich beruflich nach China, um dort bei einem größeren Meeting teilzunehmen. Das Zittern nahm auch hier nicht wieder ab. Der Rückflug (ca. 23 Stunden auf den Beinen) gab mir dann "den Rest". Nach einem kurzen Schlaf, wachte ich auf, dass Zittern hatte sich verstärke und die wackeligen Beine waren wieder da. "OK, dass war jetzt doch zuviel" ... nach dem anschließenden Wochenende (ohne Besserung) fuhr ich im Anschluss für 2 Tage zu Kunden nach München und im Anschluss direkt zu meinem Hausarzt. Ich schilderte ihm die bisherigen Symptome und bemerkte auch, dass ein brummen/leichtes Vibrieren in sämtlichen Muskeln der Arme und Beine dazugekommen war. Auch hatte ich an diesem Tag einen leichten Schmerz in der linken Brustmuskulatur, der sich wie ein Brennen anfühlte.

    Da unser Hausarzt auch meinen Sohn vor der Diagnose des Pädiaters untersuchte und außer einer Muskelschwäche nichts feststellen konnte, war er nun etwas "sensibilisiert" und überwies mich mit einem Verdacht auf MS ins Krankenhaus.

    Auch wenn ich bereits während der Untersuchung betonte, dass ich weder Sehstörungen oder Missempfindungen hätte, beließ er es auf der Überweisung bei diesem Verdacht. Ich erwähnte auch dass ich Zungenfaszikulationen habe, die nicht nur kurzfristig auftreten, sondern kontinuierlich vorhanden sind.

    Auf dem Weg zum Krankenhaus, war ich noch kurz Tanken und war sehr verwundert, dass ich bei der Eingabe meiner PIN bei Kartenzahlung nicht einmal das Nummernfeld traf. Das beunruhigte mich dann doch sehr und ich schaute bei meinem neuen Erzfeind Google nach den Symptomen. Ich schätze die ersten 50 Suchergebnisse brachten die Diagnose "Amyotrophe Lateralsklerose". Ich war natürlich entsprechend verunsichert, da ja mittlerweile bekannt sein sollte, wie sich diese Krankheit entwickelt und endet.

    Nachdem ich nun stationär im Krankenhaus aufgenommen wurde, bemerkte ich, dass auch meine Arme und Beine das Zucken begannen. In den ersten Tagen nur einmalig, allerdings an verschiedenen Stellen (Beine, Arme, Rücken, Bauch). Mittlerweile (nach dem Krankenhausaufenthalt) aber mehrfach und zusätzlich auf Hüfte und Schulter ausgeweitet.

    Im Krankenhaus schilderte ich die Symptome und die Untersuchungen begannen. Neurologische Tests (soweit unauffällig), Körperbegutachtung (Atrophie am linken Fuß, was mir bisher nie auffiel), Entnahme Nervenwasser, und MRT mit Kontrastmittel (eben alles, was zum Ausschluss einer MS nötig wäre), danach noch Nervenleitgeschwindigkeit und Sehnervuntersuchung. Auf die Frage, ob man nicht auch ein EMG machen könnte, gab es die Antwort "wurde nicht angeordnet"

    Alle Punkte waren soweit OK, bis auf die Tatsache, dass eben im Nervenwasser ein erhöhter Eiweißgehalt und die Muskelatrophie am Fuß nachgewiesen wurde.

    Am Entlassungstag sprach ich nochmals mit der diensthabenden Ärztin über die Beschwerden und fragte sie, wie ich mir meine faszikulierende Zunge erklären könne. Sie meinte, dass es nicht normal wäre und es sich hierbei um eine neurodegenerative Krankheit handeln könnte. Prima ... und wieder war Google mit ALS zur Stelle.

    Ich wurde extrem verunsichert wieder nach Hause entlassen.

    Im Arztbrief wurde zwar das Zucken der Zunge erwähnt, allerdings keine neurodegenerative Erkrankung.

    Beim erneuten Vorstellen bei Hausarzt wurde mir bewusst, dass mich plötzlich alle in die psychische Schublade steckten, da ja sämtlich gemachte Tests (bis auf das Nervenwasser) ohne Befund waren. Lediglich der extrem hohe Ferritinwert (ca. 800 bei max. 400 normal) im großen Blutbild wurde zur Kenntnis genommen, aber auch nichts entsprechendes eingeleitet.

    Nun sitze ich zuhause mit folgenden Beschwerden:

    - Schwäche in Beinen und Armen (und Gesäß)
    - zitternde Hände (vor allem der Ringfinger links bewegt sich ständig hin und her)
    - stark faszikulierende Zunge
    - ständig mehr werdende Faszikulationen am ganzen Körper
    - Krampfgefühle in der Wade (kein richtiger Krampf, mehr ein Gefühl, dass einer beginnen könnte)
    - Brummen in allen Gliedmaßen
    - tierische Angst vor ALS

    Womit ich mich ein bisschen beruhige, wenn ich mir den Verlauf von anderen ALS Erkrankungen anschaue:

    - der bisher wirklich sehr schnelle Fortschritt (vom anfangenden Wackeln der Beine zum jetzigen Zustand)
    - Beginn der Beschwerden eigentlich an allen Gliedmaßen (nicht nur an einer Extremität)

    Habt Ihr sowas schon einmal erlebt?

    Ich such wirklich schon viele schlaflose Nächte nach Krankheitsbildern mit ähnlichen Symptomen, aber ich kann wirklich nichts finden was passen könnte ... immer wieder kommt ALS mit der passenden Krankheit zu den Symptomen.

    Termine bei einem Neurologen in der Nähe bekomme ich nicht, weil wohl alle entweder im Urlaub sind oder keine neuen Patienten aufnehmen.


    Danke für eine Info.


    Gruß

    #2
    Hallo,

    wenn dich meine Meinung interessiert:

    Bilder besser Video (zB Zunge)
    Original Befunde

    Alles andere ist unseriös.

    LG

    Kommentar


      #3
      PS: Gib deinem Kind Quercetin! Google Quercetin SMA!

      Desweiteren gibts ein Medi, glau ein Antiepileptikum (Antikonvulsivum) das die SM1 oder 2 Gene verstärkt bildet, ev war das Valporinsäure, google das nochmal.

      Kommentar


        #4
        Zitat von letzte Frage Beitrag anzeigen
        Hallo,

        wenn dich meine Meinung interessiert:

        Bilder besser Video (zB Zunge)
        Original Befunde

        Alles andere ist unseriös.

        LG
        Würdest du bitte damit aufhören, den Leuten hier zu erzählen, sie seien unseriös weil sie keine Befunde oder gar Bilder hier Posten.
        Das ist Blödsinn. Niemand braucht seine Befunde oder gar Bilder zu Posten.

        Kommentar


          #5
          @ SMArt_Erik

          ich wünsche euch viel Kraft für euren Sohn. Er braucht euch. Denk' immer daran.
          Google nicht zu viel, das macht es nicht besser was deine Problematik angeht.

          Ich finde es ziemlich gruselig, das letzte Frage dazu auffordert Kindern Medis zu geben ohne darauf hinzuweisen einen Arzt zu konsultieren...

          LG, Sharon

          Kommentar


            #6
            Zitat von smoykie Beitrag anzeigen
            Würdest du bitte damit aufhören, den Leuten hier zu erzählen, sie seien unseriös weil sie keine Befunde oder gar Bilder hier Posten.
            Das ist Blödsinn. Niemand braucht seine Befunde oder gar Bilder zu Posten.
            Also entweder du hast kognitiv nicht ganz die Möglichkeit alles zu erfassen, was ja bei der Mit vorkommen kann, oder du liest absichtlich falsch. Wenn man einen Fall beurteilen will, braucht man Bilder / Videos oder Befunde. Nicht 1 Arzt würde sich jemals ber I Net bei einer möglichen ALS äußern, warum wohl. Gibt hier genug wie zB "Lisa" diue meinen Sie hötten Atrophien, würde sich aber bei Bilder nie objektivieren lassen.

            Also: Fall ohne Bilder zu beurteilen = unseriöse =! der Mensch.

            Zitat von smoykie Beitrag anzeigen
            @ SMArt_Erik

            ich wünsche euch viel Kraft für euren Sohn. Er braucht euch. Denk' immer daran.
            Google nicht zu viel, das macht es nicht besser was deine Problematik angeht.

            Ich finde es ziemlich gruselig, das letzte Frage dazu auffordert Kindern Medis zu geben ohne darauf hinzuweisen einen Arzt zu konsultieren...

            LG, Sharon
            Medikamente bekommt man ja wohl nur vom Arzt, woher soll man sonst Valporinsäure bekommen? Quercetin ist auch im Apfel drinnen...
            Zuletzt geändert von letzte Frage; 14.06.2017, 09:58.

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              #7
              Hallo zusammen,

              vorab vielen Dank für eure Beiträge.

              Die aktuelle Situation meines Sohnes ist den Umständen entsprechend gut. Man bemerkt eine verhaltene, aber sichtbare Entwicklung seiner motorischen Fähigkeiten. Ob diese nun auf das Medikament Nusinersen oder einen "standardmäßigen Fortschritt" zurückzuführen sind, kann und möchte ich hier nicht bewerten.

              Leider verhält es sich bei mir persönlich etwas anders. Leider scheinen sich meine Symptome nicht zu verbessern.

              Gestern habe ich glücklicherweise die Möglichkeit bekommen, mich bei einem Neurologen vorstellen zu dürfen. Vorab wurde ein EEG (?, Hirnstrom-Messung; also keine Nervenleitgeschwindigkeit) durchgeführt, welches wohl auch ohne Befund war. Die eigentliche Untersuchung des Arztes dauerte (ohne Unter- oder Übertreibung) exakt 4 Minuten. Er wollte keine Symptome hören und muss wohl auch verdammt schnell im Lesen sein, da er innerhalb von 10 Sekunden einen gesamten 4-seitigen Arztbrief der stationären Aufnahme durcharbeitete. Aufgrund meiner Bitte doch wenigstens mal zu schauen, hat er mich wirklich im absoluten Eildurchgang 3 x 3 meter laufen lassen. Fersengang usw. war unauffällig. Er stellte keine Atrophie an den Muskeln der Hände fest (Füße haben ihn gar nicht interessiert). Daraufhin schloss er alle neurologischen Krankheiten sofort aus. Fragen nach den Faszikulationen am Körper wurden direkt im Keim erstickt. Beim Faszikulieren der Zunge war ich etwas penetranter und er erklärte mir, dass es bei mir nur beim Herausstrecken sichtbar wäre. Sobald sich die Zunge im Mundraum befand, hörten die Bewegungen auf.
              Nach seiner Ansicht und Erfahrung wäre das untypisch für MS oder ALS, da die Faszikulationen wohl dann auch in Ruhe auftreten. (Falls dies der Wahrheit entspricht, wäre ich wenigstens hier etwas beruhigter).

              Ein EMG lässt er nun doch irgendwann im Juli machen, obwohl er mir diesen Gefallen nur widerstrebend einräumte. Da ihn ja nicht interessierte, in welchen Gliedmaßen ein Schwächegefühl auftrat bin ich schon gespannt, was er untersuchen lässt.

              Was mir persönlich allerdings einige Erkenntnisse brachte, war, dass sich das Zittern meiner Hände bei der Anmeldung beim Arzt deutlich verstärkte, da es für mich eine Stresssituation bedeutete (wenn auch nur eine kleine). Ohne hier jetzt zu großes Augenmerk darauf legen zu wollen, könnte das ja doch eventuell ein Zeichen dafür sein, dass ich psychisch nicht auf meinem gewohnten Level bin.

              Wie seht ihr das?

              PS: Befunde kann ich leider hier nicht einstellen, da ich schlichtweg keine mehr habe. Der Neurologe hat sämtliche Unterlagen an sich genommen und wohl in meiner Akte deponiert.


              Gruß

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                #8
                Beim Faszikulieren der Zunge war ich etwas penetranter und er erklärte mir, dass es bei mir nur beim Herausstrecken sichtbar wäre. Sobald sich die Zunge im Mundraum befand, hörten die Bewegungen auf.
                Nach seiner Ansicht und Erfahrung wäre das untypisch für MS oder ALS, da die Faszikulationen wohl dann auch in Ruhe auftreten. (Falls dies der Wahrheit entspricht, wäre ich wenigstens hier etwas beruhigter).
                Das ist richtig. Bei neuromuskulären Erkrankungen, die Faszikulationen der Zungen auslösen, sind diese gerade auch in Ruhe vorhanden, wenn die Zunge ruhig im Mund liegt. Daher sollte die Zunge immer in der Mundhöhle liegend begutachtet werden.
                Beim Herausstrecken der Zunge gibt es einige gesunde Patienten, die Faszikulationen oder Tremor aufweisen.
                Atrophien in den Händen und Füßen sind anfangs oftmals nicht sicher von normalen, lediglich "sehnigen" Händen und Füßen, wie sie häufiger bei jüngeren Männern auftreten, zu unterscheiden. Man kann dann nur im Verlauf sehen, ob es sich tatsächlich um eine Atrophie oder um normale Füße und Hände handelt.
                Insgesamt würde ich doch nicht ausschließen, dass die Symptomatik eine unbewusste Stressreaktion auf die Erkrankung deines Sohnes ist.
                Wenn eine Form von SMA vorläge, dann müsste sich dies an einem objektivierbaren klinischen Verlauf und in den Kontrollen auch im EMG zeigen.
                Den Ferritinwert sollte man mal weiter in Richtung Hämochromatose abklären lassen.

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Pelztier,

                  wirklich vielen Dank für die Bestätigung der der Aussage des Arztes zu den Zungenfaszikulationen.
                  In meinen Augen ist dieser Punkt (und die leichte Schrankenstörung im Liquor) ein maßgeblicher Grund für meine Bedenken bzgl. ALS.

                  Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei meinen (nun verschwundenen) Unterlagen eine aktuelle genetische Untersuchung im Auftrag meines Hausarztes, die eine Hämochromatose als unwahrscheinlich ausschloss.
                  Ich denke auch hier ist mein Hausarzt ausreichend sensibilisiert, da 2 meiner Onkel an einer Leberzirrhose verstarben.

                  Ich denke, dass deine Vermutung zur unbewussten Stresssituation nicht von der Hand zu weisen ist, auch wenn ich mir aktuell keine Möglichkeiten vorstellen kann, wie man diese Situation beheben könnte. Möglicherweise
                  kann mir da ein Psychotherapeut einen Tipp geben.

                  Gruß

                  Kommentar


                    #10
                    aktuelle genetische Untersuchung im Auftrag meines Hausarztes, die eine Hämochromatose als unwahrscheinlich ausschloss.
                    Da würde ich noch einmal nachhaken. Denn nicht jede Hämochromatose lässt sich heute schon sicher genetisch ausschließen; zudem wird bei Verdacht häufig nur das HFE-Gen untersucht, auf dem 90% der Mutationen liegen. Und wenn es bereits zwei Fälle von Leberzirrhose gab, würde ich mich nicht allein auf einen Gentest verlassen, insb. weil der Ferritinwert imho schon deutlich erhöht ist.
                    Es gibt in Unikliniken Hämochromatose-Ambulanzen, meist in gastroenterologischen oder auch mal hämatologischen Ambulanzen.
                    Neurologische Symptome können auch bei einer Hämochromatose auftreten.
                    Deine Beschwerden könnten dann ein Mix aus leichten somatischen Symptomen und Stressreaktion sein.
                    Zuletzt geändert von pelztier86; 20.06.2017, 16:39.

                    Kommentar


                      #12
                      Hallo Pelztier,

                      Danke für den Tipp. Ich denke in meiner aktuellen Situation, muss/möchte ich auch alle möglichen Ursachen ausschließen, die auch keinen offensichtlichen bzw. für Laien direkt nachvollziehbaren Einfluss haben. Ich bin sogar schon soweit, dass ich mich ohne ärztliche Abklärung einer Aderlassbehandlung unterziehen würde.
                      Vielleicht tut es ja auch Blutspenden.


                      Gruß

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                        #13
                        Lediglich der extrem hohe Ferritinwert (ca. 800 bei max. 400 normal) im großen Blutbild wurde zur Kenntnis genommen, aber auch nichts entsprechendes eingeleitet.
                        Pelztier hat dazu schon einiges geschrieben, aber ich will das dennoch nochmals tun, weil ich denke, dass Du hier tätig werden solltest:
                        Dieser hohe Ferritinwert ist stark verdächtig auf eine Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit - die wohl häufigste Erbkrankheit).
                        Bei meinem Bruder wurde die milde Form der Hämochromatose festgestellt:
                        Er hatte zum Diagnosezeitpunkt einen Ferritinwert von 330.
                        Du hast für mich mit Deinem deutlich höheren Wert wohl eher die richtige Hämochromatose.
                        Normal ist meist ein Wert unter 300 beim Ferritin und selbst das ist oft schon verdächtig.
                        Für die Leber ist ein hohes Ferritin eine enorme Belastung.

                        Wie sind denn Deine Leberwerte?
                        GPT, GGT, Cholinesterase (CHE), Alkalische Phosphatase, Bilirubin, GOT, GLDH, LDH?


                        Deine Zungenproblematik und das Zittern wie auch einen Teil der restlichen neurologischen Beschwerden würde sich m. E. aber mit einer Hämochromatose allein nicht vollständig erklären lassen.
                        Das hört sich für mich sogar nach der anderen Speicherkrankheit, der Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) an, die ich habe. Hier kann die Zunge auffällig sein. Zittern ist ein häufigeres Problem und generell kann die Muskulatur auffallen. Die Bandbreite der möglichen Beschwerden ist immens, aber man hat nie alle Beschwerden, die in der Literatur genannt werden.
                        Hier ein Link zum dt. Selbsthilfeverein. Dort ist auch eine Fachärzteliste und ein Forum.

                        Es kann sein, dass ein Mensch beide Speicherkrankheiten hat. Diese kommen gehäufter in denselben Familien vor - wie bei uns auch. Mein Bruder hat die Eisenspeicherkrankheit und ich die Kupferspeicherkrankheit, wobei mein Bruder noch nicht auf die Kupferspeicherkrankheit untersucht wurde ...


                        Mache aber nicht den Fehler, Aderlässe vor einer Diagnose zu machen. Wenn Du nun dadurch das Ferritin reduzierst, findest Du womöglich keinen Arzt, der Dich dann auf die Hämochromatose weiter untersucht.
                        Ich würde daher die Diagnostik nochmals forcieren, weil eine Behandlung, wenn Du die Krankheit haben solltest, natürlich so bald als möglich sinnvoll ist.

                        Für die Hämochromatose gibt es einen zuverlässigen Gentest.
                        Wenn Du zu einem Hepatologen (oder eine Uniklinik mit einer Ambulanz für Hämochromatose) mit Deinem Ferritinwert von 800 gehst, sollte es kein Problem sein, den Gentest zu bekommen.

                        Bist Du sicher, dass der Gentest vom Hausarzt bei Dir auch -vollständig- gemacht wurde? Lasse Dir doch den Befund geben und sehe nach, welche Mutationen untersucht wurden.

                        Ich würde aber auch den Ferritinwert dennoch noch ein weiteres Mal bestimmen lassen.
                        Denn der Wert kann auch mal falsch hoch sein, wenn man einen Infekt hat.
                        Waren denn die Entzündungswerte auffällig, als das Ferritin bei 800 lag?


                        Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei meinen (nun verschwundenen) Unterlagen eine aktuelle genetische Untersuchung im Auftrag meines Hausarztes, die eine Hämochromatose als unwahrscheinlich ausschloss.
                        Ich denke auch hier ist mein Hausarzt ausreichend sensibilisiert, da 2 meiner Onkel an einer Leberzirrhose verstarben.
                        Das hört sich aber stark nach einer genetischen Leberkrankheit an, wenn auch 2 Onkels etwas mit der Leber hatten.


                        Hatten denn die Onkels auch neurologische Probleme?
                        Denn evtl. könnte dann noch die Kupferspeicherkrankheit in Eurer Familie sein, wobei man bei dieser nicht immer neurologische, sondern oft auch "nur" hepatische Probleme hat.


                        - Krampfgefühle in der Wade (kein richtiger Krampf, mehr ein Gefühl, dass einer beginnen könnte)
                        Da könnte noch zusätzlich ein Magnesiummangel vorliegen.
                        Leberkranke haben oft einen Magnesiumangel und ich vermute, dass bei Dir eine Leberkrankheit vorliegt.
                        Magnesiummangel, den ich auch ganz stark habe, versacht Krämpfe, aber auch andere muskuläre Probleme wie Muskelzuckungen.
                        Lasse mal das Magnesium in den Erythrozyten bestimmen. Im Blutserum ist der Wert etwas unsicher, weil es dabei oft zu Fehlern nach der Blutentnahme kommt wie Fehler beim Zentrifugieren, etc.

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                          #14
                          Hallo Lilo,

                          habe nun doch nochmal die Werte des großen Blutbildes angefordert (ist mittlerweile aber schon 3 Wochen alt):

                          Ferritin 793 ng/ml (30-400)
                          GPT (ALAT) 17 U/l (bis 50)
                          GOT (ASAT) 14 U/l (bis 50)
                          Gamma-GT 16 U/l (bis 60)
                          Bilirubin 0,75 mg/dl (bis 1.2)

                          Das waren jetzt mal die Werte, die ich zur Leber gefunden habe (hoffe ich jedenfalls).

                          Zum Magnesium: die Werte waren im Blutbild schon recht nah an der Obergrenze, ich nehme aber zusätzlich seit einigen Wochen Magnesium und Calzium-Pulver. Ich denke, da sollte ich einigermaßen gut versorgt sein. Zu den Krämpfen: Wie schon gesagt, habe ich nur das Gefühl, dass Krämpfe entstehen. Fasse ich in diesem Moment an die Wade, ist der Muskel komplett entspannt. Ich denke ein Krampf ohne Muskelanspannung geht gar nicht. Was noch komisch ist: Die Krampfgefühle sind mehr an den Enden der Muskel, die an das nächste Gelenk reichen. Das Gelenk an sich, tut nicht weh, ist auch nicht steif oder so etwas.

                          Ich kann ja nochmal die Werte abtippen, die etwas außerhalb der Norm waren:

                          Ferritin (siehe oben)
                          Lipase 62 U/l (bis 60)
                          Albumin 67,2 % (54,7 - 66,0 %)
                          Immunglobulin G 6,9 g/l (7-16)
                          Triglyceride 180 mg/dl (< 150)
                          HDL-geb. Cholesterin 42 mg/dl (> 45)

                          Sonstiges:

                          CK gesamt 60 U/l (bis 190)
                          CK-MB 8 U/l (bis 25)

                          Was mir in den letzten 2 Tagen auffiel (auch wenns ein bisschen eklig ist):

                          Durch die warmen Temperaturen in unserer Ecke (um die 30°C) ist es ja irgendwie OK, wenn man unter den Armen (also aktuell nur da, kein Gesicht oder Rumpf o.Ä.) etwas schwitzt.
                          So ist das auf meiner rechten Seite auch ... vielleicht minimal mehr als sonst, aber in meinen Augen noch im Rahmen. Das komische ist, dass meine linke Seite fast komplett trocken ist.
                          Hab bewusst nach dem Duschen mal auf Deos verzichtet, um zu schauen, ob es vielleicht daran lag ... gleiches Verhalten.

                          Weiterhin hab ich das Gefühl, dass die Beschwerden auch weiterhin täglich die Körperseite wechseln (Schwitzen ist aber immer gleich). Leider verschlimmern sich die Symptome aber auf den gesamten Verlauf gesehen beidseitig.
                          (obwohl ich zugeben muss, dass es mir gestern kurzzeitig besser ging (um die Mittagszeit), abends wars wieder schlimm. Heute schaffe ich es nicht mal 10 Minuten zu stehen.

                          Ich hoffe, ich habe deine Fragen soweit beantwortet.


                          Besten Dank und viele Grüße

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                            #15
                            Hallo SMArt Erik, ich bin zwar neu hier und habe mich selbst wegen ALS Verdacht hier angemeldet und geschrieben. Dennoch möchte ich dir folgendes nicht vorenthalten: Mein Vater erkrankte 2010 an ALS. Sie begann am linken Fuß.
                            Ich will dir jetzt auf keinen Fall Angst machen, denn sein Verlauf war doch anders als das, was du geschildert hast.
                            Es begann bei ihm mit Rückenschmerzen, Wadenkrämpfen, sog. Schaufensterkrankheit, dann auch Krämpfe in den Oberschenkeln. Schon kurze Zeit nachdem diese Symptome begannen stürzte er einmal heftig.
                            Nun gibt es natürlich keinen einheitlichen Verlauf der ALS, sowohl was die Geschwindigkeit als auch die Symptomatik betrifft. Nur bei ihm breitete sich in dem Fuß ein Taubheitsgefühl aus, er war auch nach langen Spaziergängen ganz weiß und kalt. Also eine starke Durchblutungsstörung.
                            Wenn du gar nichts von dem hast, sondern nur die Aussage eines Arztes, dass da ein Muskelschwund ist, dann würde ich mir im nächsten Quartal sofort eine Zweitmeinung einholen.

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