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Eigentumswohnung erwerben trotz Muskelkrankheit?

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    Eigentumswohnung erwerben trotz Muskelkrankheit?

    Guten Tag,

    ich fange an mich mit der Frage zu beschäftigen, ob der Erwerb einer Eigentumswohnung für mich sinnvoll sein könnte. Das Zielobjekt für mich müsste eine Wohnung in Hamburg sein. Die Frage ob so etwas finanzierbar ist, läßt sich noch vergleichsweise einfach beantworten. Wobei auch hier schon Einschränkungen zu machen sind, d.h. die richtige Antwort auf die Frage, ob die Krankheit noch viele Jahre der Erwerbsarbeit erlaubt, zu finden, ähnelt ein wenig einem Glückspiel. Derzeit bin ich noch mobil (Treppensteigen ist aber schon seit vielen Jahren eine Herausforderung - aber möglich).

    Natürlich sollte eine Eigentumswohnung entweder schon barrierefrei sein oder aber die Möglichkeit bieten, die völlige Barrierefreiheit mit vertretbarem Aufwand nachholen zu können. Eine wesentliche Frage in diesem Zusammenhang ist für mich schon zu Beginn: Sollte eine Wohnug Parterre liegen oder ist die Etage egal, solange die Wohnanlage über einen rollstuhlkompatiblen Aufzug verfügt?

    Wie seht Ihr/Sie dies? Haben Sie/Ihr Euch schon mal mit solchen Fragen beschäftigt?

    Letztlich ist es wohl eine Frage des Geschmacks/eigenen Risikobewußtseins, ob man bereit ist, einen Ausfall des Aufzugs auch mal auszuhalten oder auf Nummer sicher geht und deshalb nur Parterre wählt. Wie haben Sie/Ihr Euch entschieden? Hintergrund: Die Zahl der Parterrewohnungen in einer Stadt sind notgedrungen niedriger und schränkt die Auswahl also noch zusätzlich ein.

    Und noch eines: Womit ich mich noch überhaupt nicht angefangen habe zu beschäftigen, ist die Frage, wann eine Wohnung wirklich als barrierefrei anzusehen ist. Dies steht als nächstes auf dem Programm. Habt Ihr/Sie Tips mit wem/welcher Institution man diese Frage diskutieren bzw. sich informieren kann? Ist Euch/Ihnen bekannt, ob es Fördermöglichkeiten gibt für den Fall dass man zwar schon schwerbehindert ist, aber noch nicht auf eine (komplett) barrierefreie Wohnung angewiesen ist?

    Viele Grüße,
    Janus.

    #2
    Hallo Janus!

    Vor zweieinhalb Jahren haben wir unser Haus im Schwarzwald wegen der rolliuntauglichen Topographie gegen eine Eigentumswohnung im barrierefreien Stadtteil Rieselfeld der Stadt Freiburg im Breisgau eingetauscht.

    Wir hatten uns damals auch überlegt, ob wir sicherheitshalber die EG-Wohnung nehmen sollten, haben uns dann aber doch für das 3. OG entschieden und es nicht bereut. In dieser eher warmen Ecke der Republik ist es sehr angenehm, nachts die Türen und Fenster gefahrlos offen stehen lassen zu können.

    Der Aufzug ist bisher noch nicht ausgefallen, aber in einer Nachbarwohnung hat es mal gebrannt. Wir konnten zwar in unserer Wohnung bleiben, aber ein mulmiges Gefühl hatten wir schon...
    Im EG zog übrigens kurz nach uns eine junge Frau im Rollsthl mit ihrem Lebensgefährten ein.

    Da das Haus noch im Rohbau war, als wir uns dafür interessierten, konnten wir Einfluss nehmen auf die Raumaufteilung und die Gestaltung des Badezimmers. Ganz wichtig war uns der Einbau einer bodenebenen Dusche, eines unterfahrbaren Waschbeckens und die richtige Höhe der Toilette. Die zusätzliche Gästetoilette verhindert Staus.

    Die Zimmertüren waren bereits in ausreichender Breite geplant. Die Schiebetüren in der Küche und im Bad sparen Platz.

    Die Böden der beiden Balkone haben wir inzwischen auf Zimmerbodenhöhe gebracht.

    Der Architekt hat von sich aus im Hauseingangsbereich sowie im Durchgang zur Tiefgarage automatische Türen einbauen lassen. Ein Glücksfall!

    Wichtig ist natürlich auch der stufenlose Zugang zum Haus. Selbst in unserem Stadtteil gibt es Häuser, die nur über die Tiefgarage - mit steiler Auf-/Abfahrt zu erreichen sind.

    Soviel zur Barrierefreiheit. Zu den Födermöglichkeiten für den Umbau einer Wohnung kann ich nichts sagen. Selbsthilfeorganisationen wie die DGM sowie Seiten wie nullbarriere.de können da bestimmt weiterhelfen.

    Ich wünsche Ihnen viel Glück und grüße herzlich
    Christa

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      #3
      Danke für Ihre Antwort und die Tipps, die ich gerne aufnehme. Ich sehe es genauso wie Sie, dass eine Wohnung in einer der oberen Stockwerke viele Vorteile aufweist. Einzig die Abhängigkeit von der Technik, in diesem Fall des Aufzugs lässt mich noch ein wenig zögern. Erfahrungsgemäß fällt der Lift ein paar Mal im Jahr für ein paar Stunden oder einen Tag aus. Oftmals vermutlich ausgelöst durch "Fehlbedienung" der Nachbarn bei Umzügen (Offenbleiben der Tür wird mit falschen Mitteln bewirkt ). An sich ist das Gerät relativ zuverlässig. Ihr Beitrag hat mich dazu bewogen noch einmal mehr über meine Frage und den richtigen Blickwinkel für die Beantwortung nachzudenken: Vielleicht wäre es also ratsamer bei der Auswahl einer Wohnung mehr auf die technischen Qualtitätsmerkmale eines Aufzugs zu achten, als pauschal die latent vorhandene Gefahr eines Aufzugsstillstandes zum Ausschlusskriterium für eine Nicht-Parterre-Wohnung zu erheben. Auch wenn der Vergleich hinkt: Letztlich müsste man vielleicht jeden Elektro-Rolli ablehnen, da er ja ausfallen könnte ...

      Beste Grüße gen Süden,
      Janus

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