Hallo zusammen,
wir seit einiger Zeit einige große Probleme in unserer Familie. Mein Vater, 55, Ingenieur, immer aktiver Part unserer Familie gewesen, ist an ALS erkrankt und permanent auf Hilfe angewiesen. Meine Mutter, auch 55, kann damit nicht umgehen, sie betäubt sich permanent mit Alkohol und Zigaretten, dadurch sind mein jüngerer Bruder, 22, und ich, 25, auf einmal in die Rolle versetzt, für die beiden da zu sein. Dadurch, dass wir beide als Studenten momentan auf der Suche nach einer Aufgabe und einem Beruf sind, können wir uns weder auf das eine noch auf das andere 100% konzentrieren. Allerdings leistet die Mutter wirklich nur die Minimalversorgung für meinen Vater, sie sieht jede Schuld für seine Erkrankung bei ihm selber und hat gestern betrunken sogar tatsächlich geäußert, dass sie froh ist wenn er endlich tot sei. Diese Situation belastet mich sehr, ich weiß, dass es momentan noch keine Heilmöglichkeit für ALS gibt und wie lange die Lebenserwartung aussieht. Ich kann noch nicht realisieren, dass mein Vater, der bisher immer für mich ein aktiver und dynamischer Mensch gewesen ist, nun z.B. ins Hohlkreuz gehen muss, um mich anzuschauen, oder am Esstisch gefüttert werden muss. Allerdings verschlimmert die soziale Isolation meiner Mutter die ganze Situation noch weiter. Sie ist jetzt schon zweimal in einer Therapie gewesen, aber ich habe stark das Gefühl, dass sie daraus nichts mitgenommen hat. Sie sieht die Situation denke ich so, dass unsere Familie ohne ihn finanziell vollkommen aufgeschmissen ist, und wir haben alles Angst vor einer Abwärtsspirale. Was können meine Bruder und ich gegen ihre Alkoholsucht tun? Mein Vater hat bereits mehrmals geäußert, dass dies für ihn alles noch einmal verschlimmert. Da sie durch den Alkohol auch aggressiv wird und er sich dann unter Einsatz seiner Füße gegen sie zur Wehr setzt, haben sich beide gegenseitig angezeigt, allerdings muss nun meine Mutter dem Staatsanwalt bescheinigen, dass sie sich in eine Behandlung gegen Alkoholmissbrauch begeben hat.
Ich weiß nicht, wieso sie heimlich trinkt, Frust, Verzweiflung, Trauer, Hilflosigkeit, Sucht, wahrscheinlich kommen diese Faktoren alle zusammen.
Wenn irgendwer, der das hier liest auch solche Erfahrungen gemacht hat, würde ich mich freuen, wenn sie oder er mir schreiben würde.
Viele Grüße
Thomas
wir seit einiger Zeit einige große Probleme in unserer Familie. Mein Vater, 55, Ingenieur, immer aktiver Part unserer Familie gewesen, ist an ALS erkrankt und permanent auf Hilfe angewiesen. Meine Mutter, auch 55, kann damit nicht umgehen, sie betäubt sich permanent mit Alkohol und Zigaretten, dadurch sind mein jüngerer Bruder, 22, und ich, 25, auf einmal in die Rolle versetzt, für die beiden da zu sein. Dadurch, dass wir beide als Studenten momentan auf der Suche nach einer Aufgabe und einem Beruf sind, können wir uns weder auf das eine noch auf das andere 100% konzentrieren. Allerdings leistet die Mutter wirklich nur die Minimalversorgung für meinen Vater, sie sieht jede Schuld für seine Erkrankung bei ihm selber und hat gestern betrunken sogar tatsächlich geäußert, dass sie froh ist wenn er endlich tot sei. Diese Situation belastet mich sehr, ich weiß, dass es momentan noch keine Heilmöglichkeit für ALS gibt und wie lange die Lebenserwartung aussieht. Ich kann noch nicht realisieren, dass mein Vater, der bisher immer für mich ein aktiver und dynamischer Mensch gewesen ist, nun z.B. ins Hohlkreuz gehen muss, um mich anzuschauen, oder am Esstisch gefüttert werden muss. Allerdings verschlimmert die soziale Isolation meiner Mutter die ganze Situation noch weiter. Sie ist jetzt schon zweimal in einer Therapie gewesen, aber ich habe stark das Gefühl, dass sie daraus nichts mitgenommen hat. Sie sieht die Situation denke ich so, dass unsere Familie ohne ihn finanziell vollkommen aufgeschmissen ist, und wir haben alles Angst vor einer Abwärtsspirale. Was können meine Bruder und ich gegen ihre Alkoholsucht tun? Mein Vater hat bereits mehrmals geäußert, dass dies für ihn alles noch einmal verschlimmert. Da sie durch den Alkohol auch aggressiv wird und er sich dann unter Einsatz seiner Füße gegen sie zur Wehr setzt, haben sich beide gegenseitig angezeigt, allerdings muss nun meine Mutter dem Staatsanwalt bescheinigen, dass sie sich in eine Behandlung gegen Alkoholmissbrauch begeben hat.
Ich weiß nicht, wieso sie heimlich trinkt, Frust, Verzweiflung, Trauer, Hilflosigkeit, Sucht, wahrscheinlich kommen diese Faktoren alle zusammen.
Wenn irgendwer, der das hier liest auch solche Erfahrungen gemacht hat, würde ich mich freuen, wenn sie oder er mir schreiben würde.
Viele Grüße
Thomas
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